Schwarzwald Automatic 6-3D

      Nachdem ich derzeit Semesterferien habe, wollte ich euch an meinem aktuellen Projekt teilhaben lassen. Ein Schwarzwald Automaic 6-3D. Ich habe das Gerät vor einer Weile günstig auf dem Flohmarkt gekauft. Leider hatte ich noch keine Zeit es fertig zu machen.

      Die Mechanik hab ich soweit funktionsfähig gemacht und alles gereinigt und geschmiert. In den nächsten Tagen werde ich den Ersatz für die Kondensatoren bestellen, damit ich es endlich mal in Betrieb nehmen kann. Das Gehäuse stellt für mich das größte Problem dar. Der Lack ist extrem rissig und an manchen Stellen abgeplatzt. Zum Glück ist das Furnier unbeschädigt. Aber um eine Neulackierung werde ich wohl nicht herum kommen.

      Ich werde auch versuchen Fotos einstellen. Hoffentlich klappts.

      es hat geklappt :)
      gleich noch ein paar





      die Kondensatoren sind wie gesagt noch nicht getauscht, kommt noch

      hier sieht man das Getriebe des Automatikmotors. ich hatte ihn komplett zerlegt um ihn reinigen und schmieren zu können. Das offen liegende Getriebe schreit förmlich nach einer Abdeckung gegen Staub. Das wurde in späteren Modellen glaube ich besser gelöst. Ich hab eine einfache Abdeckung aus Pappe angefertigt.


      Ach ja ich habe auch gleich noch eine Frage die ich mir schon öfters gestellt habe. Mein Schwarzwald 6-3D hat eine relativ einfach gestaltete Glasscheibe. Auf Bildern im Netz habe ich es aber auch mit aufwädigerer gestalteter Scheibe mit waagerechten Goldstreifen gesehen. Was war denn der Grund für die Umstellung innerhalb der Fertigung?
      Inzwischen konnte ich Fotos vom Zustand des Lacks machen. Wie man sieht ist er komplett mit sehr feinen Rissen überzogen.



      an den Kanten ist der brüchige Lack bereits teilweise abgeplatzt.



      Das Furnier sieht zum Glück noch gut aus. Mit was für einem Lack wurden die Gehäuse denn damals lackiert? Und was ist der Grund für diese Risse? Wenn ich mich nicht täusche müsste er sich ja mit einem Abbeizer entfernen lassen. Leider habe ich nicht so viel Erfahrung mit Lackierungen. Mit Dose oder Pinsel kann ich ganz gut umgehen aber ich fürchte das das diesmal nicht reichen wird. Wie bekommt ihr denn euere umwerfenden Hochglanzflächen hin? Da habe ich ehrlichgesagt ziemlichen Rerspekt.

      Achja in meinem Radio waren zwar leider keine Unterlagen und Pläne mehr zu finden. Dafür aber folgender Anhänger:




      Bei Interesse kann ich ihn auch gerne einscannen, falls jemand eine Nachfertigung für sein Gerät herstellen möchte.
      Hallo da bin ich wieder,

      ich bin inzwischen aus meinem Urlaub zurück und habe mich heute an das Austauschen der Kondensatoren gemacht. Dabei bin ich auf ein Problem gestoßen. Es handelt sich dabei um die Germanium- oder Selendiode.

      Ich vermute das es besser ist das Teil zu ersetzen.
      Kann ich dafür die 1N 4007 verwenden? Und muss ich dann einen zusätzlichen Widerstand davor schalten? Wie groß müsste der sein?

      Auf einer Seite ist ein + aufgeprägt. Ich habe aber glaub ich irgendwo mal gelesen das dies die Kathode ist. Liege ich da richtig? Dann müsste ich die neue Diode mit der Markierung auf diese Plusseite löten oder? Nicht das am Ende was raucht ;)

      Grüße Klaus
      Hallo Klaus,

      die Selendiode kannst Du bedenkenlos gegen eine Silicium 1N4007 austauschen. Ein zusätzlicher Serienwiderstand ich nicht nötig, wichtig ist nur die Polung der Diode. Der Ring der 1N4007 muss mit dem Widerstand 2K ohm verbunden sein, dann stimmts.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Vielen Dank für die schnelle Antwort.
      Aber bist du dir mit der Polung der Diode sicher? Hier ein Ausschnitt des Schaltplans.



      demnach müsste die neue Diode mit dem Ring (die stellt ja - dar) an Masse gelegt werden. Das ist der der obere Lötpunkt. Und mit + an den 2 KOhm.
      Oder bin ich da jetzt ganz auf dem Holzpfad?

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      Du hast recht, der Ring der Diode muss nach Masse zeigen. Ich bin davon ausgegangen das der 2K-Widerstand mit einem Ende an Masse liegt und nicht wie bei Deinem Schaltplanausschnitt an der 15V~

      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo zusammen,

      ich habe nun alle Kondensatoren ersetzt und konnte die ersten Tests durchführen. Der erste verlief leider etwas holperig. Ich habe eine Vorschaltlampenkonstruktion mit einer 15 und einer 40 Watt Birne verwendet. Beim ersten einschalten leuchtete die 40 Watt Birne viel zu hell. Daher habe ich die verschiedenen Ausgänge des Netztrafos einzeln getestet. Beim Testen des Hochspannungsbereichs gab das Radio dann plötzlich Rauchsignale :( Nach einiger Suche fand ich den Übeltäter. Ich hatte wohl einen Widerstand beim Arbeiten an den Ausgangsübertrager gedrückt. Seine Lackierung war nicht isolierend und so entstand ein Schluss gegen Masse.

      Nachdem dieses Problem behoben war sah die Sache schon besser aus. Nach und nach konnte ich die verschiedenen Bereiche des Radios in Betrieb nehmen. Kein Rauch mehr und auch kein übermäßiges Leuchten der Vorschaltlampen außer im UKW Bereich. Leider aber auch kein einziger Ton :-(. Nur ein leises Brummen, vermutlich vom Netz. Als nächstes habe ich über den Plattenspieleranschluss ein Signal reingeschickt. Und da konnte ich tatsächlich Musik hören :)

      Der Verstärkerteil funktioniert also. Den Motor konnte ich auch testen. Erst lief er nur sehr schwach aber ohne Vorschaltlampe lief er dann wunderbar. Also eine Sorge weniger.

      Leider habe ich nicht so viel Erfahrung. Das ist erst mein zweites Radio das ich richte und beim Ersten war nach dem Kondensatortausch alles wieder ok.

      Da ich nicht genau weiß wo der Fehler liegt habe ich eine ECH 81 aus meiner Restekiste eingesetzt. Keine Veränderung. Eine EF 85 zum Tauschen hab ich leider nicht und so langsam gehen mir die Ideen aus. Beim betrachten des Plans sind mir noch 3 Dioden aufgefallen die ich nicht erneuert habe. Zwei sind mit RL 232 und eine mit RL 131 im Plan bezeichnet. Sollten diese auch erneuert werden? Wenn ja, auch mit 1N4007?

      Könnte es an diesen Dioden liegen das ich keinen Empfang habe? Oder gibt es sonst Verdächtige die ich überprüfen sollte? Im Plan sind diverse Spannungen und Ströme verzeichnet. Sollte ich Versuchen die zu überprüfen? Ich hatte vor mich erstmal um Lang- Mittel- und Kurzwelle zu kümmern bevor ich mich an den UKW Teil mache. Ist das so sinnvoll? Oder was ist hier die beste Vorgehensweise?
      Vielen Dank für euere Hilfe

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      zuerst mal zu den von Dir genannten Dioden: in der Regel braucht man diese nicht zu wechseln gehen so gut wie nie kaputt. Zudem sind es Germaniumdioden mit einer gerigeren Schwellspannung wie Siliciumdioden
      Germanium 0,3V Silicium 0,7V.
      Frage: ist das Radio auch auf AM (LW,MW,KW) stumm oder nur auf FM (UKW) ?
      Als nächstes würde ich die im Plan angegebenen Spannungen im Gerät überprüfen, ob überhaupt vorhanden. Denke aber daran das diese zum Teil etwas höher ausfallen wie im Plan angegeben, Grund dafür ist Dein hochohmiges Digital-Multimeter welches die Spannungsquelle so gut wie garnicht belastet. Im Plan steht der Zusatz gemessen wurde mit Voltmeter 333 Ohm/Volt Digital-Voltmeter haben in der Regel 1-10 Mohm/Volt. Bei den Spannungsangaben im Plan wurde bereits berücksichtigt mit welchen Messgerät gemessen wurde, also keine Bange wenn der Ablesewert bei deinem Voltmeter etwas höher ausfällt.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      vielen Dank für deine Hilfe. Dann werde ich die Germaniumdioden besser drin lassen.

      Das Radio ist auf AM und auf FM stumm. Auf AM ist bei voller Lautstärke ein leises Brummen zu hören. Den FM Bereich konnte ich leider nicht genauer unter die Lupe nehmen. Ich habe das Radio mal auf UKW eingestellt und kurz über die Vorschaltlampe eingeschaltet. Da die Lampe nach einigen Sekunden immer noch hell leuchtete habe ich den Test abgebrochen bevor wieder was raucht ;)

      Na dann werde ich als nächstes versuchen die verschiedenen Spannung zu messen. Das mit den etwas erhöhten Spannungswerten werde ich berücksichtigen. Gut das du das erwähnt hast.Ich glaub ich hab das auch schon mal hier irgendwo gelesen aber wahrscheinlich hätte ich mich erstmal gewundert bevor ich darauf gekommen wäre.

      Ich melde mich dann wieder wenn ich die Messungen durchgeführt habe.
      Vielen Dank nochmal

      Grüße
      Klaus
      Hallo zusammen,

      ich bin endlich dazu gekommen ein paar Messungen durchzuführen. Ich habe die Hochspannung an der ECH 81 und an der EF 85 gemessen da hier im Plan Spannungen angegeben sind mit denen ich meine Messergebnisse vergleichen kann.

      An der EF 85 habe ich an Pin 7 236 Volt gemessen. Laut Plan müssten es 215 Volt sein. Da ich ja ein Digitales Multimeter verwende müsste das also in Ordnung sein.

      Die ECH 81 wird an 2 Stellen verwendet. Hier ein Planausschnitt



      Am Pentodenteil der ECH 81 an Pin 6 habe ich 258 Volt gemessen. Laut Plan sollten es 230 Volt sein. Ich denke das müsste ok sein.

      Am Triodenteil an Pin 8 habe ich 252 Volt gemessen. Hier sollten es aber eigentlich 90 Volt sein. Da stimmt also auf jeden Fall irgendetwas nicht.

      Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte? Gibt es sonst noch Werte die ich überprüfen sollte? Danke im Voraus für euere Hilfe

      Grüße
      Klaus
      Ich habe heute nochmal ein paar Messungen im betroffenen Bereich durchgeführt. An der Triode der ECH 81 bin ich dann fündig geworden. Aber etwas anderst als erwartet. Da alle Birnchen und Röhrenheizungen liefen war ich sehr überrascht als ich an der Heizung der ECH 81 keine Heizspannung messen konnte. Da gab es eigentlich nicht mehr so viel Möglichkeiten. Beim Vergleich mit dem Schaltplan habe ich dann festgestellt das ich die Leitung der Heizung an einem falschen Punkt angelötet habe. Eigentlich hängt die Heizung der ECH 81 am grünen Kreis. Angelötet habe ich es aber am roten Kreis. Echt ein blöder und unnötiger Fehler.



      Dann habe ich das Radio wieder vorsichtig in Betrieb genommen. Und jetzt sah alles schon viel besser aus. Endlich empfange ich was :) Sogar UKW funktioniert jetzt. Und der Suchlaufmotor auch. Im Keller habe ich natürlich keinen guten Empfang aber bei den etwas stärkeren Sendern schien er mir den Zeiger auf den Sender zu ziehen. Auf dem stärksten blieb er sogar kleben und ließ sich nicht weiter drehen. Leider rastet die Automatiktaste grade nicht aber das wird wohl nichts schlimmeres sein. Morgen werde ich das Radio mal zusammenbauen und weiter testen.

      Ach bevor ich es vergesse, ich habe nach Behebung des Fehlers nochmal die Spannung an der Triode gemessen. Statt den vorgegebenen 90 Volt habe ich aber nur 47 Volt gemessen. Aber anscheinend funktioniert ja jetzt alles. Sollte ich dort nochmal genauer nachmessen?

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      bei deinem Schwarzwald ist es normal, dass die Automatikwippe nicht "rastet": Sie dient hier nur zum motorischen Antrieb der Abstimmelemente bis in den Fangbereich des Senders, dort muss man sie dann loslassen. Danach tritt die motorische Scharfabstimmung in Aktion und übernimmt die exakte Einstellung auf den Sender.

      Das Gerät hat somit keine Vollautomatik - diese ist nur in Verbindung mit einer damals lieferbaren Fernbedienung vorgesehen.

      Übrigens kannst du das Gesagte auch in deiner Vorführanleitung (post 001) unter Abschnitt A) nachlesen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ja, das mit der Halbautomatik war mir bekannt. Ich meinte die Taste mit der man die Automatikeinheit abschalten kann. Aber die läuft schon wieder. Das war nur ein kleines mechanisches Problem. Die Automatik ist aber trotz allem nicht ganz ok. Wenn ein Sender in der Nähe ist stellt er zwar scharf, aber leider etwas zu weit rechts. Hat jemand die Abgleichanleitung dazu oder sonst hilfreiche Tips?

      Grüße
      Klaus
      So, nach längerem habe ich mal wieder etwas neues zu erzälen.

      Ich habe das Schwarzwald inzwischen ausgiebiger getestet. UKW läuft wirklich gut. Allerdings war auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle das Ergebnis nicht so ideal. Besonders auf Mittelwelle waren nur wenige Sender ordentlich zu empfangen. Und das Obwohl ich extra eine mehrere Meter lange Antenne von einem Fenster bis zu einem Straßenschild gespannt habe. Um einen Vergleich zu haben habe ich mein Villingen 11 an die Antenne gehängt. Mit dem war der Empfang wesentlich besser. Danach habe ich am Schwarzwald ein paar Messungen vorgenommen und die ECH 81 gegen eine andere Gebrauchte getauscht. Das hat leider nichts gebracht. Auch bei den Messungen sah alles ganz ordentlich aus. Das einzige auffällige war das die zwei Trimmer an der Antennensteckerplatte sehr extem eingestellt sind, hier im Schaltplan markiert.



      Einer ist komplett eingedreht, der andere komplett außen. Könnte da jemand mal dran 'optimiert' haben? Oder woran könnte es sonst liegen? Hat jemand eine Idee?

      Ansonsten gibt es erfreuliches zu melden. Am Freitag sind mir drei Radios sehr günstig in den Schoß gefallen.











      Das ich mal so ein Glück haben würde hätte ich echt nicht gedacht. Ein Freiburg ist eigentlich außerhalb meiner Reichweite. Das Meersburg und das Freudenstadt sind aber auch schön. Technisch sehen sie noch sehr gut aus. Nur am Meersburg hat schonmal jemand rumgebastelt. Der Gehäuselack ist leider bei allen mit den üblichen Rissen durchzogen. So langsam muss ich mir doch mal Gedanken über eine Lösung dafür machen. Aber erstmal werde ich wohl das Schwarzwald fertig machen.

      Grüße
      Klaus
      Sehen die Kerne nach nachträglich verdreht aus?

      An den markierten Kernen kannst Du ruhig herumprobieren, verändert nichts am Abgleich des Radios selbst.
      Spule 11 und der Kondensator 1000 pF bilden offensichtlich einen Sperrkreis, um z.B. einen starken Ortssender abzuschwächen.
      Die markierte Spule darüber ist ohne einen abstimmbaren Kern gezeichnet, Fehler im Schaltbild?
      Ohne den Sperrkreis ist das Gebilde aus Spule gegen Masse und den beiden Kondensatoren 1000 pF und 5000 pF ein T-Glied mit Hochpasscharakter zum Anpassen von Antennen. Ist zwar eher für Funkamateure geschrieben, könnte aber auch die Mitglieder hier interessieren:
      http://www.dl2jas.com/selbstbau/anpassungen/anpassungen.html#T_und_Pi-Transformation

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Vielen Dank Andreas, das hilft mir schon mal weiter. Die Kerne sehen eigentlich recht unberührt aus, also nicht abgenudelt oder verkratzt. Das die eine Spule nicht als verstellbar gekennzeichnet ist hat mich auch gewundert. Vielleicht hat sich da wirklich ein Fehler im Plan eingeschlichen. Aber von den beiden Spulen dürfte der schlechte Empfang eigentlich nicht ausgehen wenn sie nur zum Anpassen der Antenne dienen. Im Gegensatz zum Villingen 11 ist es echt nicht so berauschend. Woran könnte es denn sonst liegen? Hat jemand eine Idee?

      Grüße
      Klaus
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