SABA Studio III

      Hallo an die Fans !

      Ich möchte euch meine letzte Errungenschaft, den Studio III als Volltransistorgerät und Nachfolger des Studio II vorstellen.

      Vorweg: endlich werkeln in den Endstufen 2N3055, die man in seiner Bastelkiste zu Hauf im Bestand hat und die auch nicht sooo schnell kaputt gehen wie die AD166 im Studio II.

      Das Gerät ist relativ gut erhalten, Mängel gibt es in folgenden Bereichen:

      - Netzteil: hier sind Elko(s) am Platzen...
      - Netzschalter: die lange Kordel von der Taste bis hin zum Schalter ist gerissen
      - AM Drehko sitzt stramm fest: hier wurde bereits Abhilfe geschaffen

      Ein Funktionstest erfolgt nach getaner Revision, danach gehts weiter.







      Gruß, Dieter
      Eine Quelle, nicht nur für Dieter, wenn man neue Sicherungshalter 5 x 20 benötigt.

      Printmontage, Pins längs:
      http://www.segor.de/#Q=Si-Clip%25201%2520-20x

      Printmontage, Pins quer:
      http://www.segor.de/#Q=Si-Clip%25202%2520-20x

      Bedrahtete Version Kappen, auch bestens für Improvisation oder fliegende Verdrahtung geeignet:
      http://www.segor.de/#Q=Si-Kappen%2520%285x20%29%2520-20x


      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Heute habe ich das erste mal Spannung aufs Gerät gegeben. Na ja, verzerrte Signale im Lautsprecher, kaum Leistung, sehr leise.

      Weitere Baustellen am Studio III:

      - die Stereoanzeige leuchtet ständig, auch bei AM-Wahl oder TA. Stereobetrieb ist allerdings möglich und auch hörbar. Vermute eine Kleinigkeit in der Tranisistoransteuerung des Lämpchens, da der Decoder ja funktioniert.

      - Duplexkupplung rutscht. Vermutlich wegen schwergängiger Achsen wurde natürlich hin- und hergewurschtelt, bis der Belag zerbröselt war.

      - Nr. 3: das Aussteuerungsinstrument ist kaputt, der Magnet schlackert im Gehäuse umher. Wo gibt es Ersatz ?? Vielleicht bei einem netten Forumsmitglied... ?



      Gruß, Dieter
      Hallo an alle Mitleser,

      da ich z.Zt. an diesem Gerät auch ab und zu arbeite, stellt sich mir mittlerweile die Frage:

      Hat schon einmal jemand die Duplexkupplung ausgebaut ??

      Das Teil sitzt am tiefsten Punkt, ist von unten blechummantelt und von oben so gut wie nicht zugänglich. Das wird ein Spaß !

      Nebenbei suche ich immer noch das Aussteuerungsmessgerät... :(

      Gruß, Dieter
      Moin,
      Dieter, bist du schon weiter?

      Ich werde den Thread mal entern, ich kann mitreden ;-), denn da ist mir ein Studio 3 zugelaufen.
      Keine grossartige Funktion, also erstmal alle Schalter reinigen. Alle liegenden Elkos auf der Decoder- und der darunterliegenden NF-Platte waren auffaellig, entweder undicht oder Beule im Gummistopfen. Die kleinen Elkos habe ich durch 470µ/25V ersetzt, waren gerade da (Frolyt in unauffaelligem Schwarz), die beiden Grossen durch 470µ/63V (ROE). Es ist gar nicht so einfach, passende axiale Elkos zu finden.
      Auf der Netzteilplatte war der 1000µ/25V Elko undicht, jetzt ist da ein hellblauer Vishay 1000µ/63V drin, ein 40V war zu pimpelig, den sah man nicht ;)
      Mittlerweile ist wieder Funktion gegeben, auf AM laeuft er, auf FM habe ich ein krachendes Rauschen, die Muting macht staendig zu und ohne/mit schwachem Signal knallt der Instrumentenzeiger gegen den linken Anschlag. Ich bin mir im Moment nicht so ganz sicher, ob der zusaetzliche Schaltverstaerker fuer Muting-, Stereoumschalt- und Feldstaerkespannungsgewinnung eine soo gute Idee ist. Man gewinnt zwar vom Begrenzer unabhaengige Steuerspannungen, ist aber vom korrekten Funktionieren des Schaltverstaerkers abhaengig. Der ist bei diesem Geraet schlecht abgleich-/ueberpruefbar
      Erdet man das am Trenntrafo laufende Geraetechassis bei MW-Ferritantennenempfang, brummt es (abstimmbarer Brumm?) Noch nicht bei direktem Netzanschluss und Hochantenne getestet.

      Was aufgefallen ist:
      Die kleineren liegenden Elkos und der auf der Netzteilplatte sind wohl Opfer der Spannungserhoehung von 220 auf 230V geworden. Das Geraet hat praktisch keine stabilisierten Netzteile, einzelne Spannungen werden mit Z-dioden stabilisiert. Die undichten Elkos wurden mehr oder weniger dicht an der Spannungsgrenze betrieben.
      Bei Grundig ist die Abstimmspannung mit einem transistorisierten Netzteil (3-4 Transistoren) stabilisiert, in das auch die AFC-Korrektur eingespeist wird. Hier wird eine Rohspannung von etwa -220V erzeugt, die ueber einen 85V Glimmstabi stabilisiert und per Spannungsteiler auf die Oberspannung der Abstimmung gebracht wird.
      Die Selengleichrichter scheinen ok, sie werden auch kaum warm.
      Das Geraet nimmt in Ruhe sehr wenig Leistung auf, ohne Beleuchtung etwa 10-20W. Eine 40W-Vorschaltlampe glimmt noch nichtmal, ueber ihr fallen 12V ab. Lampe gegen eine 75W getauscht, die Endstufen scheinen ok.
      Das Geraet hat einen ausgezeichnet gebauten Hauptnetztrafo, der im Leerlauf kaum warm wird. Ein kleiner zweiter Trafo sorgt fuer die Abstimmspannung.
      Der Endstufenruhestrom erwies sich als stark Betriebsspannungsabhaengig, eingestellt auf 240V kam ich selbst mit Vollanschlag der Ruhestrompotis nicht auf den Nennwert. Bei der vorgefundenen Einstellung war kaum Ruhestrom da. Also wieder auf 220V eingestellt und etwas mehr "Elkostress" in Kauf genommen. Den Ruhestrom habe ich durch Spannungsmessung an dem Emitterwiderstand der Endstufen gemessen, ueber dem die groessere Spannung abfaellt (Soll 12mV). Man sollte auch mal die Ube der Endtransistoren messen, sie ist hier weit unter 0,6V.
      Die Endtransistoren stecken in Fassungen und sind "trocken" aufgesetzt. Ich denke ueber Waermeleitpaste oder Silikonscheiben nach. Vorsicht, die Endtransistoren nicht vertauschen, sie sind gepaart und fuer die Treiber duerfte aehnliches gelten.
      Alle M3-Schrauben, die nicht direkt Stahlteile zusammenhalten, waren locker, wichtig bei den Endtransistoren, hier wird der Kollektor ueber die Befestigungsschrauben angeschlossen. Beide Transistorschrauben lassen sich anschliessen, es ist an den Fassungen aber nur eine verdrahtet. Fuer mehr Zuverlaessigkeit koennte man auch die zweite Schraube anschliessen.
      Die Sicherungen auf der Netzteilplatte sind hier auch heftig am Bluehen. Wenn man es sich genauer ansieht, sind nicht die Halter daran schuld/ beteiligt. Es blueht an der Schnittkante der Sicherungskappen (vernickeltes Messing). Seltsamerweise sind die vier Endstufensicherungen ok.
      !Vorsicht! Die oberste Sicherung (M50mA) liegt in der Primaerleitung des Hilfstrafos, ist also mit dem Netz verbunden. Ob da auch die Schutzabstaende zu den Sekundaersicherungen nach heutigen Masstaeben ok sind? Ich muss mal sehen, ob ich irgendwo so eine Weichkunststoffkappe finde, die man in Fernostgeraeten finden kann.

      Und obwohl mein Schaltbilderkatalog behauptet, ich haette die Unterlagen zum Studio3, kann ich sie in meinen drei Sabaordnern nicht finden. Hat man doch lieber auf Papier als im Rechner ;)

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      Peter

      vielleicht sollte man z.B. in den Receiverforen typgebundene Unterabteilungen aufmachen, in denen man alle Treads zu den einzelnen Typen zusammenfasst.....
      Hallo Peter,

      leider nein, im Gegenteil...

      Das Gerät steht bei mir in der Werkstatt im Gang, beim Transport eines Freiburg Chassis bin ich (Trottel) an einen Knopf des Preomat gestoßen, der natürlich sofort abgebrochen ist.

      Nun habe ich eine weiter Baustelle aber ich hoffe, das Aufkleben mit Sekundenkleber klappt, da der Knopf ja keine mechanische Belastung auszuhalten hat.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      Neues vom Studio3.
      Inzwischen kam ich auf die Idee, die Lautsprecher mal an den Hauptausgaengen anzuschliessen (die Zusatzlautsprecher werden nicht abschaltbar ueber Vowiderstaende den Hauptlautsprechern parallelgeschaltet) und als Quelle einen MP3 ueber TB1 anzuschliessen.
      Brumm bei Lautstaerke Null, ist bei Anschluss an den Zusatzlautsprecherbuchsen nicht hoerbar.
      Nach einiger Suche stellt sich heraus, einer der beiden grossen Elkos im Endverstaerkernetzteil ist taub. Aeusserlich ist er vollkommen ok. Erkennbar war der Defekt an einer unsymmetrischen Betriebsspannung (ca. -24V/26V) und einer erheblichen Brummspannung (15Vss/0,3Vss ohne Signal). Probehalber erstmal 2200µ, dann 4700µ parallelgeschaltet, der Verstaerker laeuft brummfrei.

      Nach weiterer Stocherei faellt auf, dass die Spannung am Ladekondensator fuer die -29V Rohspannung zu niedig ist. Auch hier Brummspannung zu hoch, Elko aeusserlich ok, aber taub. Brumm gibt es deswegen trotzdem nicht, dafuer sorgt die nachfolgende Siebkette. Jetzt brauche ich insgesamt 5 Elkos mit M8-Schraubstutzen am Boden und Loetoesenanschluss. 3x 1000(2200µ)/50V und 2x 4700µ(besser 10000µ)/40-50V. 10000µ Elkos habe ich sogar zwei Stueck da, sie sind nur um 5mm zu dick :-/
      Diese Elkos hat Dieter oben gezeigt, es sind Original 3x 1000µ-70/80V und 2x 5000µ fuer (ich nehme an) 40-50V. Alle Elkos sind in der Spannungsfestigkeit gut ueberdimensioniert.

      Auffaellig ist, dass das Geraet mit einem MP3-Spieler als Quelle am Anschluss TB1 ziemlich schnell verzerrt, abhaengig von der am MP3 eingestellten Lautstaerke. Ein Blick ins Schaltbild offenbart eine moegliche Ursache: Saba hat sich ins Knie geschossen, was soll das:
      Das Signal an diesem Hochpegeleingang wird ueber einen Spannungsteiler 100k/6,8k niedergekaempft und in den auf "linear" umgeschalteten Phonovorverstaerker gespeist. Ihm folgt das Rausch-/Rumpelfilter mit einer Verstaerkerstufe, dann LS-Steller usw. Das Ergebnis kann man am maessigen Stoerabstand fuer Hochpegel sehen, dazu ist die Eingangsstufe der Phonostufe mit 3V Kollektorspannung auch ganz bestimmt "uebersteuerungsfest". Eigentlich kein Wunder, dass es schnell kratzt. Und dabei kann die Endstufe noch nichtmal voll ausgesteuert werden. Das ueber den auf "Monitor" geschaltete Eingangssignal an TB2 wird dagegen direkt dem Filterbaustein zugefuehrt. Dabei ist dieser Eingang auch noch empfindlicher (300mV/500mV). Der Transistor nach dem LS-Poti hat wieder nur 3V Kollektorspannung und damit nur knapp aussteuerbar.

      Nach Parallelschalten von 2200µ zum tauben Elko im Vorstufennetzteil stimmen endlich die Betriebsspannungen, auch UKW funktioniert wieder. Fast, denn es fiel auf, dass der Empfangsbereich nicht stimmt und Sender in Skalenmitte ungewoehnlich "breit" sind, bzw. es dort ein Empfangsloch gibt. Nachgemessen, das Hauptabstimmpoti ist defekt. Am unteren Bereichsende benimmt es sich normal, die Abstimmspannung steigt von etwa 4V auf ca. 7V, dann sinkt und verharrt sie ueber einen breiteren Drehwinkel auf etwa 3V, um am oberen Ende auf ca. 14,5V anzusteigen. Zugefuehrte Oberspannung liegt bei -42V. Abtrennen der Leitung vom Schleiferanschluss zum Preomaten hilft nichts, das Poti selbst ist defekt. Na super...
      Ohne Signal knallt der Zeiger des Abstimminstrumentes bei FM immer noch an den linken Anschlag. Die Spannung am Instrument wird tatsaechlich leicht negativ. Ich habe die dafuer zustaendige Gleichrichterdiode im Schaltverstaerker in Verdacht, Sperrstrom zu hoch?

      Ich habe nochmal Endstufenruhestrom vs. Netzspannung ueberprueft, der Strom ist sehr von der Netzspannung abhaengig. Der auf 220V-Stellung eingestellte Ruhestrom sinkt nach Umschalten auf 240V auf die Haelfte. Fehler kann ich im Ruhestromkreis nicht entdecken, sogar die Potis fuer Strom und Symmetrie stehen jeweils auf fast dem gleichen Einstellwinkel.

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      Peter
      Hallo Peter,

      sehr aufschlußreich dein Bericht, habe ihn gleich archiviert !!

      Bei meiner Baustelle tut sich mom. nichts, ich habe ihn erst mal in die Ecke gestellt. Suche weiterhin das Aussteuerungsinstrument, ferner ist die Kupplung noch defekt und mein abgebrochener Preomatknopf...

      Alles zeitintensive Arbeiten für die ich auch noch Ersatzteile und vor allem Zeit brauche.

      Viel Erfolg mit deinem Gerät !

      Gruß, Dieter
      Moin,
      ich bin etwas weitergekommen.
      Die drei kleineren Becherelkos im Netzteil sind ersetzt. Auf einem Funkflohmarkt fanden sich 2200µ/63V Elkos in der gleichen Bechergroesse. Nach Abschrauben der Alukuehlplatte der Endstufe (6 Schrauben) kann man diese soweit vorziehen, dass man die Elkos abschrauben kann. Das Netzteil ist komplett an die Kuehlplatte geschraubt. Es ist bei zwei Elkos etwas fummelig, die Muttern wieder aufzusetzen, aber es geht. Ich war zu faul, auch noch den Thermoschalter vom Elkotraeger abzuschrauben, um besser dranzukommen...
      Jetzt bleiben nur noch die Elkos des Endstufennetzteiles, das Abstimmpoti und die Skalenbeleuchtung.

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      Peter