Suchlauf Freiburg 9 will nicht

      Hallo Forum,
      ich verzweifele fast an der Automatik des Freiburg 9.
      Der Motor läuft im Suchlauf, auch in beide Richtungen, findet aber nix. Auch manuell eingestellte UKW-Sender will er nicht halten. Drehe ich aus dem Sender raus, so hält der Motor nicht dagegen.
      Ich messe gerade Spannungen. Am Pin "M" der Mesbuchse messe ich positive wie negative Spannungen, je nach dem in welche Richtung ich den Sender rausdrehe. Allerdings scheint mir die Spannung recht niedrig zu sein: max. rund + bzw. -1Volt. Ist das zu niedrig um den Motor in Aktion zu setzen oder messt ihr Ähnliches?

      Ach ja, die Teerbomben sind sämtlich ausgetauscht, die im Schaltplan angegebenen Spannungen im Bereich der Automatiksteuerung kann ich durch Messungen bestätigen (max. 10% Abweichung).

      Gruß
      Martin
      Hallo Martin,

      1) schon mal eine neu EABC80 bzw. ECL80 eingesetzt?
      2) Hat jemand am Automatikfilter an den Kernen gedreht?
      3) Weche Spannung misst Du am Messpunkt "P" wenn der Sender optimal eingestellt ist?
      4) Läst sich die Spannung an Messpunkt "P" mit den Kern L 701 verändern
      5) Reagiert der Motor wenn Du am Automatikfilter den Kern (L 703) für die optimale Sender-Mittigkeit nach links/rechts vorsichtig drehst?
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz!

      1) Ja, beide Röhren wurden schon gegen geprüfte Exemplare getauscht. Keine Veränderung.
      2) Ja, es wurde an den Filtern 701/703 gedreht. Wenigstens ich. Es ist aber am Radio schon ein wenig gebastelt worden. Zwei Kondensatoren waren schon neu.
      3) rund -5 bis -6V
      4) Ja, sehr deutlich.
      5) Ja, allerdings kaum merklich.

      Update: inzwischen hält die Automatik sogar an den zwei stärksten UKW-Sendern. Alle anderen werden "überfahren".

      Gruß
      Martin
      Hallo Martin,

      klar das der Motor nur schwach dagegen hält -6V ist auch viel zuwenig, da solten um die -15V anstehen. Kann es sein das an der Kopplung gedreht wurde, wenn das der Fall ist dann wird es knifflig.

      Auch an dem Messpunkt "M" sollte beim Senderverdrehen je nach Richtung die Spannung - 9 bis +9V zu messen sein

      Mess doch mal zum Vergleich die Spannung an P bei dem 125er.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Martin,

      vorab noch eine ungeklärte Frage, wie hoch ist die Ratiospannung gemessen zwischen den Punkten X und Y wenn ein guter FM- Sender eingestellt ist ?

      Beim Automatikfilter sind die beiden äußeren Löcher mit einem Klebestreifen abgedeckt, ist das so, oder fehlen diese schon bzw. ist das Klebeband durchstochen?

      Um die Geschichte zu verkürzen, hast Du Skype auf Deinem Rechner, das würde alles viel einfacher und vor allem zeitnah von statten gehen lassen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,
      die Ratiospannung beträgt -7,7V beim stärksten FM-Sender.

      Die Klebestreifen sind ab. Allerdings fiel einer erst beim Ausbau des Chassis ab. Welcher kann ich leider nicht sagen. Ob da jemand dran gedreht hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen/ausschließen.

      Und ja, ich habe Skype und schicke dir meinen Skype-Namen via PM, sobald ich mein 125er durchgemessen habe.

      Gruß
      Martin
      Hallo Martin,

      die Ratiospannung -7,7V bei starken Sender ist definitiv zu gering, kein Wunder das die Automatik nur bei 2 ganz starken Sendern anhält.
      In der Regel liegt die Ratiospannung bei einem gut abgelichenen Gerät diesen Typs bei -20V und darüber.
      Alle Bemühungen die Automatk zum Funktionieren zu bringen bleiben Fruchtlos wenn die Grundvoraussetzungen nicht gegeben sind.

      Martin, alles weitere machen wir über Skype.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      So, dass Problem ist gelöst.
      Den "Tipp" gab R16 (3,3k), welcher Spruen von thermischer Überlastung zeigte, und über den die Anodenspannung der ECF89 bereitgestellt wird. Diese war tatsächlich zu niedrig, der Widerstand aber noch ok. Also musste der Bock irgendwo zwischen R16 und der Anode liegen.
      Der Keramikkondensator C92 (siehe Bild; die Röhre dient nur zum Größenvergleich), im Schaltplan nahe Pin2 der ECL80, hatte einen ohmischen Widerstand von rund 1k.
      Fluks ersetzt und siehe da: Der Empfang ist glänzend und der Suchlauf findet tadellos!



      Vorher hatte ich schon den Kerko C112 (Pin 9 EABC80 - auch so einer mit grauer Lackierung) als defekt identifiziert und getauscht. Das waren die beiden fiesen Fehler, die mir viel Zeit gekostet haben...aber umso mehr Spaß macht es jetzt Mick Jagger im Radio zu hören!