Asbest in Saba Radios?

    Hi Tommi,

    Bakelit an sich enthaelt m.W. kein Asbest -- das koennte als Fuellstoff dazukommen, je nach
    Anwendung. Aber selbst wenn -- solange man nicht Schleifstaub produziert und das Zeug
    einatmet, wuerde ich das als harmlos betrachten.

    Generell ist es eine sinnvolle Massnahme, bei verstaubten Geraeten oder solchen, die broeselige
    Platten unbekannter Konsistenz enthalten, erst einmal auszublasen und auszusaugen, dabei
    (per Mundschutz) dafuer sorgen, dass man nichts einatmet (und sowieso am besten so etwas
    im Freien machen). Wenn alles sauber ist, sollte man alles einmal genau inspizieren, und
    "verdaechtige" Plaettchen entfernen und entsorgen -- danach dann aber die Kirche im Dorf
    lassen. Es gibt andere Gefaehrdungen, die weitaus gravierender sind.

    Besten Gruss,

    Michael
    Ich kann Michael nur zustimmen, von Asbest als Bestandteil der Bakelitgehäuse ist mir auch nichts bekannt, wenn, dann wäre es durch das Harz gebunden. Die braunen Rückwände sind normalerweise aus einseitig lackierter Hartfaserplatte, da droht also auch keinerlei Gefahr, weiter oben im Thread hat Otto die möglichen Asbestquellen schon klar herausgestellt.
    Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
    Wenn jemand Asbest findet, dann darf er es behalten. Meine Ration gleich mit.
    :oppa:
    Wie hieß es damals in den Laboren in der Ausbildung so schön:
    Leg doch endlich einer die Asbestplatte auf den Bunsenbrenner, ehe hier alles abfackelt.
    Gruß Jogi,
    der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
    Ich bin in etwa 300m Luftlinie vom Fulguritwerk in Wunstorf aufgewachsen. Viele Nachbarn arbeiteten dort, ich auch gelegentlich in den Ferien. Mir ist von keinem Krebsfall bekannt. Selbst der Besitzer, Herr Österheld wohnte mitten im Werksgelände und wurde steinalt und mit ihm sein 300SLR mit offenem Auspuff, mit dem er seit 1952 den ganzen Ort terrorisierte.
    Gruß Heino - der Unkaputtbare
    Wunstorf, aha, hier versammelt sich die Prominenz.
    Ich kam als ich noch mobiler war sehr oft nach Wunstorf und Umgebung, ging schon zu Fuß mit einem über den Kopf gehaltenen MG durch das Steinhuder Meer - anlässlich meiner Einzelkämpferausbildung - natürlich kann ich da zu Fuß durchgehen, es ist nur 1,50m tief. Da in der Nähe diente ich nämlich (wem eigentlich?).
    Selten kontakte ich noch "alte Kameraden" aber auch die leben noch wenn sie nicht gestorben sind, gestorben an Krebs sind die überwiegend nicht obwohl wir da ziemlich unbefangen mit atomaren Sprengköpfen hantierten (doch die gab es, doch die gab es auch und gerade da wo sie keiner vermutete), früh gestorben sind aber nicht die Muner die die Raketen ständig umschichteten sondern die vom Radartrupp. Kein Wunder warnte ich sie schon damals sich sinnvoller zu verhalten, wenn sie bei offenen Abschirmungen unter der Radar-Antenne saßen. Aber was soll man machen wenn es warm ist und vom vielen Alk die Suppe noch mehr fließt. Wer nicht hören will muß sterben.
    Die Abfeuerungsgeräte waren übrigens mit Asbest und Blei geschirmt, Blei gegen Strahlung und EMV und Asbest gegen Feuer in den Endstufen. Jede Rakete wurde über eine eigene Brücken-Endstufe gezündet die symmetrisch angesteuert wurde, das war gut gegen Fehlzündungen (jetzt habe wir auch wieder über Elektronik gesprochen) schließlich standen da auch Schulen und Kindergärten in der Gegend herum und noch viel schlimmer hätten durch die Erschütterungen beim Schuß die Bierflaschen der Kameraden umkippen können.
    Gruß Jogi,
    der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
    Mit deinem Marsch durchs Steinhuder Meer hast Du mächtig Glück gehabt - 1,50 Meter ja - meistens. Aber auf dem Weg nach Wilhelmstein sind schon größere Tiefen mit über 2m. Wenn Du da mit Deinem Sturmgepäck reinglitscht hilft Dir nur noch der Allmächtige. Aber die zahlreichen Aale hätten ihre Freude gehabt.
    Gruß Heino - der Unkaputtbare
    Jogi -- Schaedigungen beim Radarpersonal, vermutlich durch die deutlich
    vorhandene Roentgenstrahlung ? Wenn ich mich recht erinnere, war das doch
    eine Sache, die erst relativ spaet offiziell wahrgenommen und anerkannt wurde.
    Sehr unerfreulich jedenfalls ...

    Da sind die paar Asbestkruemel, die sich so rumtreiben, wirklich harmlos im
    Vergleich ...

    Besten Gruss,

    Michael
    Nochmal kurz zurück zum Thema, wenn's den Herrschaften
    nichts ausmacht:

    Für gemeinen, aber nicht gefährlichen Hausstaub kam
    mir das Zeug auf dem Foto halt etwas weiß vor.
    Wie gesagt: vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste.
    Der Teufel aber manchmal auch ein Eichhörnchen.

    Der Gedanke, dass Asbest im Presspan des Holzgehäuses
    vorhanden sein könnte, ist wahrscheinlich auch ziemlich abwegig?
    Sinn: potentielles Kaminholz bei Röhrenbrand wird feuerresistenter.
    Hier wäre es allerdings nicht so fest wie in Bakelit gebunden.

    Sind denn noch ehemalige Saba-Mitarbeiter am Leben, die
    mal aus erster Hand Verbindliches berichten könnten?
    Wenn nicht, wäre das allerdings schon etwas beunruhigend.

    Viele Grüße Tommi

    PS: nur so eine Idee, aber eine Kartei aller Dampfradios mit
    von Usern entdeckten Gefahrstoffen wäre vielleicht mal eine löbliches
    Projekt? Zumindest in den ganz alten Sabas scheint ja schon
    Asbest verwendet worden zu sein.
    Hallo Tommi

    Heino hat es sofort auf den Punkt gebracht. Asbeststäube sind gefährlich.

    Die Asbest-Hitzeschutz-Platten, die man wirklich recht oft - vor allem in kompakten - Radios findet, stauben nicht, wenn man die in Ruhe lässt.

    Wir alle, die nicht gerade aus diesem Jahrhundert stammen, sind aber Jahre- und teils Jahrzehntelang Asbeststäuben ausgesetzt gewesen - vor allem von den Bremsklötzen von Autos und Zügen - bei denen Asbest natürlich viel länger zugelassen blieb als für die Autos.....

    Kein Grund, da wegen den Minimalmengen Asbest in Radios auf Panik zu machen. In Ruhe lassen und gut ist.

    Viele Grüsse, Walter
    Hallo die Runde,

    die genannten Asbestplatten, es gab sie neben / über Leistungsröhren, aber auch als runde Scheiben zur Montage von Drahtwiderständen und in den späten 70er Jahren sogar noch als Unterlagen bei offen gewickelten Drahtwiderständen (z.B. Telefunken TA750 am Kühlkörper), bestehen aus relativ langen Asbestfasern. Solange die nicht gebrochen, gesägt, vor allem aber nicht gefeilt, geschliffen oder gar geflext werden, bleiben die Faseremissionen gering bzw. langfaserig und damit weniger lungengängig.
    Der beim Schleifen oder Flexen(!) entstehende feine Staub ist da schon wesentlich gefährlicher.
    Aber in Röhrengeräten zieht natürlich ein ständiger Luftstrom durch das Gehäuse, der potentiell jede Faser oder Staubpartikel in die Raumluft tragen kann.

    Wer heute über 50 ist kann sich noch gut erinnern, was für Asbeststaubwolken in die Luft entwichen, wenn die Jungs in den Kfz-Werkstätten die Bremstrommeln mit der Druckluftpistole ausgeblasen haben.
    Oder, als bei der Sanierung und beim Ausbau von Dachgeschossen statt Rigipsplatten noch Eternitplatten (=Asbest) verwendet wurden. Die Trockenbauer schnitten oft alle Stücke mit der Flex zu, man sah den ganzen Tag vor lauter Asbeststaub die Hand vor Augen nicht mehr.
    Achim
    Alles richtig, Achim. Hier geht es allerdings um Saba Radios ;) Ich glaube Modell Freudenhaus , aeh stadt. Panik ist immer fehl am Platz.
    Möchte das dennoch gerne abgeklärt haben, bevor ich das Gerät (steht noch bei der Tante) aussauge und vielleicht in das Schlafzimmer stelle. Hab das Asbest-Zeug selbst zigfach eingeatmet, hier im Haushalt wohnen aber auch noch Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben, so soll es auch bleiben. Infos, wie dass Kfz-Mechaniker XY, der anno soundso mal mit Bügeleisen und Toaster seiner Oma rauchend im Nachtspeicherofen übernachtet hat und heute immer noch lebt, hilft da vielleicht nicht wirklich weiter. Ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint, aber hat denn jemand hier ein Freiburg und weiß ganz konkret bescheid?

    Oder tummeln sich hier sogar Leute von Saba?
    Viele Grüße Tommi
    Hallo Tommi,

    hier herrscht eine weitgehende Meinungsfreiheit. Jeder darf sich zum Thema äußern, auch wenn er Laie ist, wie ich.
    Solange niemand angegriffen oder herabgesetzt wird, müssen die Mitleser das akzeptieren.
    Außerdem lesen auch Interessierte den Thread, denen es gerade NICHT um einen Freiburg geht, sondern die das Thema allgemein interessiert.
    Was ihm weiterhilft, entscheidet letztlich jeder einzelne Leser, nicht einer für alle.

    Deine Frage ist doch nun schon X-Mal beantwortet worden: Praktisch Jeder hier hat einen oder mehrere Freiburgs, niemand hat jemals Asbest darin entdeckt. Point Blank.

    Woraus der Staub in deinem Freiburg besteht, weiß hier kein Mensch. Das Radio kann theoretisch in einer Asbestfabrik oder in einem Asbest verarbeitenden Betrieb gestanden haben. Es kann während einer Asbestsanierung im Palast der Republik gedudelt haben, wir wissen es nicht.
    Also: Ab mit einer Staubprobe in ein Labor Deiner Wahl zwecks Analyse.

    Ich hoffe, d a s hilft.
    Achim
    Entschuldige mich beim Achim, falls ich zu bevormundend war. Wie gesagt nicht bös gemeint.

    nightbear postete


    Deine Frage ist doch nun schon X-Mal beantwortet worden: Praktisch Jeder hier hat einen oder mehrere Freiburgs, niemand hat jemals Asbest darin entdeckt. Point Blank.




    Wo nochmal genau? Jemand hat geschrieben, dass er noch nie welches in einem Saba gefunden hat. Ich noch nie in einem Toaster oder Bügeleisen. Gab es trotzdem. Kann auch schwer wissen, ob er oder sonst jemand hier ein Freudendings hat.
    Hallo Tommi,

    Otto hat es in 017 schon ganz zu Beginn der Diskussion gesagt.

    Wenn Du hier die Threads unter "Röhrenradios" anschaust, findest Du unzählige Berichte, wo Saba Geräte (Mitte bis Ende der 50er) bis auf das Bauteilniveau zerlegt und wieder zusammengesetzt wurden. Nie wurden asbesthaltige Komponenten gefunden. Diese Frage kann man getrost als "erforscht" beantworten

    Die Technologie der Konstruktion unterscheidet sich dabei bei den Klassen Meersburg, Freudenstadt und Freiburg nicht.

    Damit ein flächendeckender Niederschlag von Asbestpartikeln auf dem gesamten Chassis entstehen kann, müsste ein entsprechend großes Bauteil vorhanden sein, bei dem der Asbest auch noch freiliegt. Beides kann bei diesen Geräten ausgeschlossen werden!

    Aus dem Gerät kommt die Staubschicht auf dem Chassis beim gezeigten Foto definitiv nicht. Unter welchen Betriebsbedingungen das Gerät betrieben und gelagert wurde, wissen wir nicht. Eine seriöse Aussage dazu ist aus der Ferne dazu unmöglich.

    Wenn Du weißt, wo das Radio in der Vergangenheit gestanden hat, kannst Du die Antwort finden. Anderenfalls ist das Vertrauenssache oder, wie gesagt, ein Fall fürs Labor.
    Achim
    So langsam nervt der user Raffnix, die Beiträge sind eigentlich nur noch für den Papierkorb.

    1. Achim hat es angedeutet: eine Untersuchung des Staubes bringt Klarheit.

    2. Ich habe ca 40 Freiburgs durchlaufen, habe 14 hier in meinem Haus verteilt stehen und noch NIE Andeutungen von Asbest entdeckt.

    3. Helmut wird es bestätigen können.

    4. Lesen erleichtert die Modellbestimmung: das Radio heißt Freudenstadt.

    Punkt !

    Gruß, Dieter
    Ich kann mich des Eindurckes nicht erwehren das uns die wahren Hintergründe des Frageverhaltens noch nicht bekannt sind, mir fällt dazu nur ein:

    1. Milbenkacke ist weißkrümelig, exakt wie der beschriebene Dreck im Radio.

    2. Asbestfasern die lungengängig sind - es gibt langfasrige und kurzfasrige und nur Stäube aus kurzfasrigen können (müssen aber nicht) über langjährie Einwirkung zu Schädigungen führen - die sieht man nicht, sonst wären sie auch nicht lungengängig.

    3. Wenn das alles in Richtung "green radio" gehen soll um drei Ecken herum, dann vergiß generell Röhrenradios, die sind nicht "green". Wurden hergestellt aus teilweise nicht verschreibungsfähigen Stoffen unter nicht kurmäßigen Bedingungen und verbrauchen mehr Strom als nach heutigem Stand der Technik zum Radiohören nötig ist.

    Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.
    Gruß Jogi,
    der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
    Warum gleich so dünnhäutig, die Herrschaften - oder sind auch Damen darunter. Hat aber auch sein Gutes. Zumindest gab es jetzt doch mal eine klare Ansage und es wurde nicht der x-te irrelevante Allgemeinplatz am Thema vorbeigeschwurbelt, das nervt doch noch viel mehr als ich es kann. Danke allen, die sich bemüht haben.