Freiburg 6-3D Restauration

Hallo zusammen,

bin neu im Forum und versuche gerade, einen Freiburg 6-3D wieder zum Laufen zu bekommen. Ich habe schon einige Radios wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt, aber der Freiburg ist bis jetzt das größte und mit der Automatik natürlich auch eine Herausforderung.

Dazu habe ich ein paar Fragen, wie ihr euch vermutlich schon denkt

Der Automatikmotor: Gehören die Zahnräder auch auf den Zähnen geschmiert? Ich hätte da z. B. eine Montagepaste für Getriebe. Die Pertinaxräder sind ja "doppelte" Zahnräder mit einer Feder, muss man diese Feder nachjustieren?



Hier sieht man das Skalenseil-Rad des Drehkondensators, das unter dem Skalenblech liegt. Die Seilführung sieht kompliziert aus und noch dazu kommt man an das Rad nicht wirklich ran, ohne den Skalenhintergrund abzunehmen. Leider ist der Skalenantrieb auf MW/LW/KW sehr schwergängig: Dreht man am Knopf, dreht die Kupplung durch, das ganze bewegt sich nur, wenn ich das Rad des Drehkondensators mitbewege. Ich vermute, dass der Kondensator schwergängig ist wegen verharztem Fett etc., wie kriege ich den wieder flott, ohne die Seilführung hinterher neu machen zu müssen? Der Gummi in der Kupplung sollte wohl auch ersetzt werden, aber das allein kann nicht alles sein.



Dann ist das Seil für die Ferritantenne an einem Ende lose. Auf dem Foto halte ich es auf einem Schraubenzieher. Das Seil ist auf dem drehbaren Ring um das magische Auge noch mit Lack fixiert, deshalb gehe ich davon aus, dass es sich nicht verschoben hat. Wo wird das Seil mit der Öse fixiert? Auf einem der drei Zapfen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es so weit ziehen kann...




Ich freue mich über jede Hilfe und sage schon mal danke!
Viele Grüße,
Tobi

Das ging sehr schnell, herzlichen Dank für eure Antworten! Ich hatte auch schon nach dem Seillaufplan geschaut, jedoch keinen so detaillierten gefunden. Ich probiere es dann mal mit der mittleren "Nase".

Kann ich denn den Drehko auch mit Bremsenreiniger o. Ä. behandeln, statt ihn auszubauen? Das Zeug verfliegt ja rückstandslos, bleibt nur das Problem, wie ich es hinterher schmiere. Oder kann ich den Drehko ausbauen, aber das Skalenseilrad drin lassen? Wie bekommt ihr sowas wieder gangbar?

Viele Grüße,
Tobi

Dank eurer Hilfe ist das Seil für die Ferritantenne wieder korrekt aufgelegt. Die Kontakte an der Antenne schließen in der Endstellung noch nicht korrekt, aber das sollte ja leicht zu beheben sein.

Danke auch für den Hinweis mit dem Bremsenreiniger, ich habe den Drehko damit behandelt, bin mir aber mittlerweile nicht mehr so sicher, ob dort das Problem liegt. Wie gesagt, auf MW hakt die Sendereinstellung: Es gibt einen Bereich (in der Mitte der Skala), dort lässt sich alles gut einstellen, nur ab einem bestimmten Punkt dreht das Seil durch, das dreimal um die Kupplung gewickelt ist. Ab dort ist es extrem schwergängig. Das kann, soviel ich weiß, auch an einem verschobenen Seillauf liegen - hat jemand vielleicht auch den Seillaufplan dafür? Wäre schön, wenn daraus auch ersichtlich wäre, wie die Windungen hintereinander liegen müssen. Hier im Forum gab es schon einen ähnlichen Fall, leider erfährt man nicht, wie es ausgegangen ist ( saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4134 ).

Ansonsten steht erstmal der Kondensatortausch an, und nebenher lackiere ich das Gehäuse noch neu. Ich hoffe, die Mühe lohnt sich!

Viele Grüße,
Tobi

Danke für den Plan und eure Beiträge!

Was Volker beschreibt, kenne ich auch, ich kann es hier aber ausschließen
Überhaupt kann ich den Seillauf für den Zeiger ausschließen, da ich ihn kurzzeitig ausgehängt habe und das Problem bestehen blieb.

Habe aber nochmal genau hingesehen und folgendes bemerkt:
Die drei Seilwicklungen laufen ja bei beiden Stellungen (UKW und MW/LW/KW) auf einer kleinen konkaven Rolle, die auf der Achse sitzt. Bei der UKW-Stellung (wo alles funktioniert) dreht sich diese Rolle am Anschlag weiter, wenn man dreht, und das Seil "rutscht durch". Bei der Stellung für MW/LW/KW (wo es oft hakt) dreht sich die Rolle in diesem Fall nicht mit, wenn man die Achse weiter dreht, sondern bleibt wie das Seil stecken, d.h. die Achse "rutscht durch". Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich beschrieben

Steckt da etwa der Fehler? Muss sich die Rolle immer mitdrehen?

Ich habe auch bemerkt, dass die Windungen auf der Rolle "springen", d.h. sie wickeln sich nach einer Seite hin höher auf und werden dann plötzlich mit einem "Knacken" verschoben. Ist die Oberfläche der Rolle also nicht glatt genug?

Beste Grüße,
Tobi

So, das ganze bewegt sich wieder - der Drehko saß fest, dank Bremsenreiniger und Öl dreht er sich wieder. Die Zahnräder am Motor schnarren aber noch beim Drehen - mit was fettet ihr die, eher festes (Vaseline) oder flüssiges (Nähmaschinenöl) Schmiermittel?

Die Teerkondensatoren, Elkos und die Diode sind getauscht. Der Klang auf TA ist wirklich fantastisch, auf UKW kratzt es noch etwas - ich werde noch einige Kontakte reinigen müssen. Auch habe ich ein paar mitgenommene Widerstände entdeckt, die ich gerne überprüfen würde, habe jedoch keinen Schaltplan - könnte mir vielleicht jemand einen zukommen lassen?

Danke schon mal, viele Grüße
Tobi

Ups, den Plan gibt's ja beim Pythalhost - sorry, hätte ich eigentlich sehen sollen.

Beim Reinigen des Getriebes habe ich den Motor abgeschraubt, dabei sind 2 Drähte abgeknickt und ich hoffe, ich habe sie richtig wieder angelötet - kann das bitte jemand bestätigen? Der linke zum Motorkondensator, der lila Draht rechts verschwindet in der Hülse mit dem "Kabel-Rückgrat"?



Viele Grüße,
Tobi

Danke fürs Nachsehen, Matthias! Habe einen Probelauf gestartet und der Motor funktioniert, jedoch recht langsam. Da werde ich nochmal die Leichtgängigkeit der Seilläufe überprüfen müssen.

Guter Tipp mit dem Kettenfett, das ist bestimmt nicht so flüssig, dass es gleich weg fließt!

Grüße Tobias