Freiburg 7 Auferstehung nach Trafobrand mit Fragen

      Hallo liebe Freunde des gediegenen Radioempfängerbaues aus dem Schwarzwald:radio:

      Habe hier einen Freiburg 7 (frühe Version vom Juli 1956 laut Chassisstempel). Das Gerät stand schon lange, nachdem der Netztrafo abgeraucht war. Habe jetzt Ersatz gefunden, eingebaut und erstenpositiven Testlauf nur mit angeschlossenem Heizkreis gemacht. Jetzt geht es weiter mit Kondensatortausch und Fehlerbeseitigung.
      Meine Frage: gibt es ein Liste oder ein Bild mit den wichtigsten zu tauschenden Kondensatoren? Die 3 Entstörkondensatoren primär und an der Anodenwicklung sind natürlich schon raus. Ich scheue mich etwas davor, pauschal alle Kondensatoren zu tauschen zumal ja Gefahr besteht, hier neue Fehler einzbauen.
      Weiteres Problem:


      Hier war wohl schon jemand vor mir dran. Der abgerauchte Widerstand hängt einseitig in der Luft. Eine womöglich nachträglich eingebaute Drahtbrücke führt zu Anschluss 4 des Filters III .Wie wäre hier der Originalzustand? Es könnte sich beim Widerstand um R23 mit 3K handeln, richtig?

      Würde mich über Hilfestellung freuen.

      Grüße
      cabrio

      Edit: dem Titel ein kostenloses "f" spendiert...
      Hallo cabrio (wie lautet Dein richtiger Name? Ist dann doch persönlicher...)
      Ich habe bisher immer alle Teerkondensatoren getauscht. Das ist zwar nicht die "alte Schule" der Fehlersuche, aber Du hast dann zumindest aus diesem Bereich "Ruhe". Ein Zettel mit Wert und Einbaulage hilft, sich selbst Eigentore beim Austausch zu schießen. Mit R23 3KOhm liegst Du Richtig:
      Hier ein Bild im Originalzustand...


      R23 geht zusammen mit C49 an Pin 4 des Filters, das andere Ende von R23 kommt an die "Plastik-Lötbrücke. Das andere Ende von C49 geht an Masse.
      --
      Gruß Oliver
      Danke, Oliver für deine Hinweise und das aussagefähige Vergleichsbild!
      Da hatte C49 bei meinem Gerät wohl Schluss bekommen und zum Abfackeln von R 23 geführt. Ein Vorbeitzer hat dann wohl eine "Schnellreparatur" durchgeführt und R23 durch eine Drahtbrücke ersetzt. Wird spannend, ob das zu Folgeschäden geführt hat. Morgen fange ich dann an mit der Kondensatorkur...

      Grüße

      Frank = cabrio
      Hallo,
      ich denke, den meisten geht es so wie mir, ich erfreu mich regelmäßig an Bildern vor und nach Reparaturen. Deshalb hier noch in Bild meines Freiburg 7, Bereich Endstufe mit den beiden Keramik-Fassungen der 2 EL 84:

      Ich finde, man merkt dem Gerät an, daß hier versucht wurde, Bauteile möglichst exact rechtwinklig anzuordnen. Dieser saubere Aufbau gefällt, und da kommt schon beim Anschauen Freude auf!
      Mittlerweile sind in diesem Bereich alle Papierkondensatoren gewechselt oder entfernt (z.B. ganz rechts der Entstörkondensator), dazu der Kathodenelko der Endröhren. Weiter wurde der oben beschriebene verbrannte Widerstand ersetzt. Ebenso ein verbrannter 10k 2Watt Widerstand (R111), u.a. zuständig für die Sprache/Musikrelais. Der über ihn versorgte 16 MF Elko wurde vorsorglich auch ersetzt.
      FRAGE: ist es überhaupt sinnvoll, alle Elkos zu ersetzen, auch wenn die Funktion/Kapazität noch gegeben?
      Übrigens, ein erster Probelauf mit abgeklemmter Motorsteuerung war ganz erfolgreich: Empfang und Lautstärke auf allen Wellenbereichen!
      Jetzt geht se weiter mit dem Tausch der übrigen Papierkondensatoren und evtl.weiterer Elkos. Dannach erst werde ich die Motorsteuerung wieder aktivieren und feststellen, was da noch geht...

      Grüße
      Frank
      Hier noch ein Bild, wie es im Bereich Filter3 / Endstufe mittlerweile aussieht.


      Ich habe mich bemüht, NOS-Kondensatoren einzusetzen, ein paar davon habe ich noch...
      Beim C 89, original mit 1000p von der Anode der oberen EL84 nach Masse, habe ich mir erlaubt, einen 2KV Keramikkondensator mit 300p einzusetzen. Klanglich sollte es einen kleinen Vorteil bringen, da nunmehr die Höhen nicht ganz so stark bedämpft werden...

      Grüße
      Frank