Saba 448GWLK ---- brauche Hilfe!!

      Hallo,

      seid alle herzlich gegrüßt.
      Ich bin neu im Forum und könnte Euere Erfahrung gut gebrauchen.
      Den Saba 448 GWLK habe ich in desolaten Zustand ergattert.
      Anscheinend hatte das Radio früher mal ein Fachmann repariert und Jahre später ein …. daran herum gemurkst.
      Obendrein fehlen die Rückwand, ein Frontknopf, Schrauben.
      Nach diversen Reparaturen habe ich das Radio zumindest wieder belebt.
      Nun das Problem:
      Wenn es spielt, bricht mit einem „Bubb“ die Empfindlichkeit und damit die Lautstärke ein und steigt dann langsam bis zum nächsten „Bubb“ wieder an.
      Der Ablauf ähnelt dem langsamen laden und schlagartigem entladen eines Kondensators.
      (alle Kond. ab 0,1µF sind geprüft, gewechselt, probeweise ersetzt)
      Ohne Kathodenkondensator an der CK1 ist die Empfindlichkeit geringer und der Effekt bleibt aus. (CK1 und CF7 habe ich auch schon getauscht)
      Im TA- Betrieb gibt es den „Bubb“ nicht.
      Ich vermute, dass ein Schwingkreis bei höherer Aussteuerung zusammenbricht.
      Bin ich da auf dem so genannten Holzweg? Wo könnte der Defekt liegen?
      Hat noch jemand einen Tipp, wie man die ALU- Becher zerstörungsfrei aufkriegt?
      Bajonettverschluss ist klar, ich krieg die festsitzenden Dinger aber nicht bewegt.

      Noch etwas, hat jemand ein gutes Foto des Chassis von unten?
      Möglicher Weise fehlt bei meinem Saba 448 ein Teil und es gibt Fehlschaltungen.
      Ich habe bei mir eine leere Halterung hinter den mittleren Schaltkontakten und einen abgekniffenen Massedraht>> siehe Foto <<< was war da ursprünglich?



      Vielen Dank im Voraus für alle Tipps

      Mathias
      Herausgefunden:

      Die leere Halterung ließ mir keine Ruhe, sinnlos kann so was doch nicht sein.
      Irgendwann, irgendwo hatte ich schon mal gelesen, das im HF- Bereich die Lage von Bauteilen wichtig seien kann. Also habe ich probiert. Ergebnis:
      In die leere Halterung hinter dem 2. Schaltsatz gehört der Gitter 2 - Massekondensator
      der CF7.
      Direkt am Röhrensockel verursacht er Störungen.

      Für mein in meinem Hilferuf beschriebenes Problem(„Bubb“) habe ich vor ein paar Tage die Lösung gefunden.
      FEHLSCHALTUNG!
      Leider erst nach Ausschluss vieler anderer Möglichkeiten.
      Was soll’s, nun habe ich Ersatzröhren und weiß, dass u.a. sogar die Federtrimmer in Bestzustand sind.
      Ich nehme an, der Bastler vor mir hatte mehrere Teile entfernt und sich keine Zeichnung gemacht. Zum Schluss blieben dann 2 Drähte übrig, zwischen die der 2µF „passte“.
      Den falschen gepolten Elko hatte ich bereits zu Beginn der Arbeiten durch einen Folienkondensator ersetzt aber die Richtigkeit des Anschlusses nicht in Frage gestellt.
      Ein 0,1µF, der an den 2.Draht gehört hätte, fehlte gänzlich.
      Wenn ich die gefundenen falschen Teile, defekte Teile und angepappten „Lötstellen“ dazu zähle, hat das Radio seit Jahrzehnten gar nicht mehr funktioniert.
      Hier, vielleicht interessiert es jemanden, ein Bild mit dem Übeltäter.



      Nicht schön aber witzig finde ich die beiden Blockkondensatoren aus russischem
      Militärbestand.
      Nun eine neue Frage: Das Saba448 GWLK ist mein erstes Radio dieser Altersklasse.

      Sind Abweichungen der Heizspannung z.B. CL4 statt 33V nur 29,5V,
      CK1 statt 13V 14V , CF7 statt 13V 12,5V normal, d.h. zur Bauzeit der Röhren im Toleranzbereich?

      Gruß und Dank an alle

      Mathias
      Hallo Matthias,

      die Heizfäden der Röhren sind in dem Gerät alle in Reihe geschaltet. Das ist möglich weil der Heizstrom der Röhren in dem Gerät derselbe ist. Bei den C-Röhren isind das 0,2A.

      Die unterschiedlichen Leistungsaufnahmen der Heizungen haben einen unterschiedlichen Spannungsabfall zur Folge. Daher würde ich Dir empfehlen den Heizstrom zu messen, wenn Du sicherstellen möchtest, dass die Röhren im zulässigen Toleranzbereich betrieben werden.

      Aber Strommessungen habe hier ihre Tücken, weil das Amperemeter das hier in Reihe geschaltet werden muss möglichst niederohmig sein muss, und zu Beginn den viel höheren Einschaltstromstoß verkraften muss. Ich mache das so dass ich den 10A AC Bereich eines guten DMM verwende, der ist idR niederohmig und genau genug. Wie stark die Abweichungen des Stromes sein dürfen weiß ich aber leider nicht.

      Messe mal nach und schreibe war dabei herausgekommen ist.


      Grüße

      Albrecht
      Geht nicht - gibt's doch!
      Hallo Aller,

      vielen Dank für den Tipp.
      Man kann gar nicht genug messen.
      Ursprünglich lag die Heizspannung sogar ohne die Soffitten viel niedriger.
      Ich habe dann nach oben korrigiert.
      10,2V reichten der CF7 nicht mehr zu arbeiten, erstaunlicher Weise gab die CL4 bei ca. 24,6V noch etwas Leistung ab.
      Heute habe ich gemessen: der Urdox startet kalt mit: 0,12A >> 0,22A>> 0,2A warm konstant; ca. 14- 15V>>>>>11V warm konstant
      - also perfekt und dass im zarten Alter von ca. 76 Jahren.
      Die erreichten ca. +/-10% Heizspannung an den Röhren sind dann wohl akzeptabel.
      Insgesamt bin ich sehr zufrieden, dass ich das alte Schätzchen zu laufen gekriegt habe.
      Der vorgefundene Zustand und speziell die überbrückte Sicherung ließen mich doch sehr zweifeln.
      Technische Feinarbeiten und das ramponierte Gehäuse werden noch eine Menge Arbeit machen, aber der Weg zum Ziel das ist ja gerade das Beste.

      Gruß

      Mathias
      Moin,
      bei Roehren fuer Serienheizkreise (C, P, U, etc.) kommt es darauf an, dass der Heizstrom eingehalten wird, Die dabei sich an den Heizfaeden einstellende Spannung darf variieren. Bei Roehren fuer Parallelheizung (A, E,K, etc.) ist dagegen die Heizspannung einzuhalten, der Strom darf variieren.

      Wenn also im Heizkreis 0,2A nach Anheizen fliessen, dann stimmt hier alles. Der Urdox hat mehrere Aufgaben. Er soll den Einschaltstrom begrenzen, damit besonders die Skalenlampen nicht durchbrennen. Dann soll er bei wechselnder Netzspannung den Heizstrom stabilisieren. So ganz gelingt das mit einem einfachen Heissleiter nicht, daher wurde der Urdox fuer hoehere Ansprueche mit einem Eisen-Wasserstoffwiderstand kombiniert. Der Urdox sorgt dann fuer das Ueberleben der Skalenlampen, der EW stabilisiert als Kaltleiter den Heizstrom. Bei Heizkreisen mit grossen Vorwiderstaenden reicht meist statt des EW auch die Kaltleitereigenschaft der Heizfaeden in Zusammenhang mit dem Vorwiderstand.

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      Peter
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