Baden-Baden W5 Spannungen ok?

      Hallo Saba-Gemeinde,
      ich habe vor 3 Wochen o.g. Radio vor dem Schrott gerettet. Angeschlossen am Regeltrafo, langsam Spannung erhöht, keine Reaktion (Beleuchtung ok). Ab und zu Lichtbogen(?) in der EZ 80, provisorisch gegen Diode getauscht--> Radio spielt. Andere EZ80 rein, alle Teerkondis und Elkos getauscht (antikradio-restored). Jetzt habe ich folgende Spannungen (alles UKW) : oben (Anode?) an der EL84 238V (Soll 230V), unten an der EL84 6,2V(Soll 6,3V), nach der EZ80 255V (Soll 250V) und 213V (Soll 203V). Regeltrafo liefert genau 220V. Das radio spielt und empfängt jetzt schön. Meßgerät war ein teureres Conrad und ein Fluke. Da ich mich mit Röhrenradios nicht gut auskenne und absoluter Anfänger bin würde ich jetzt gerne wissen ob diese Spannungen ok sind, darf man da soviel Toleranz haben? Oder muss ich nach weiteren Fehlern suchen bis die Spannungen passen?
      Vielen Dank im voraus

      Claudius
      Hallo Claudius,

      über den Zustand der EL84 kannst du dir ein grobes Bild machen, indem du die Katodenspannung (pin3) misst - sie sollte so um die 6Volt betragen und sich während des Betriebes (nach der Warmlaufphase ca. 10min) nicht mehr verändern. Bei Spannungen deutlich unter 6Volt ist die Röhre einfach nur verschlissen (allgemeine Emissionsschwäche).

      Falls die Spannung an der Katode während des Betriebes ansteigt, ist das Vakuum in der Röhre schadhaft. Begleitend zum Ansteigen der Katodenspannung sollte sich auch am Steuergitter (pin2) eine zunehmende positive Spannung nachweisen lassen. Dann mangelt es der Röhre zwar nicht an Emission, trotzden ist sie aber defekt. Sie driftet aus ihrem vorgesehenen Arbeitspunkt, wodurch sich Verzerrungen einstellen. --- Das mit dem Vakuumschaden ist, nach meinen Erfahrungswerten, vorwiegend bei Telefunken Röhren zu beobachten - dagegen hilft auch die Raute im Röhrenboden nicht.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Claudius,

      ich möchte nur meine Verfahrensweise bei der Betriebsspannung mitteilen.
      Als die Röhrenradios gebaut wurden lag die tatsächliche Netzspannung bei 220V oder noch darunter.
      Da die Netzspannung heutzutage 225V und oft sogar mehr beträgt, setze ich in die Anodenleitung der Gleichrichterröhre einen 56Ohm/ 2W Vorwiderstand ein.
      Damit reduziert sich die Anodenspannung um 5- 10V, je nach Gerät.
      Das muss nicht sein, schont nach meiner Meinung aber die Röhren.

      Gruß Mathias