Die kleine Königin von Grundig 8056 W/3D

      deltamike55 postete
      Hallo liebe Leute,

      selbst wenn man die Stege als Akustikdiffusor betrachtet, fehlt mir immer noch die Erklärung für die Neigung der großen Lautsprecher.

      Ich meine, auch manche Tischgeräte so vorgefunden zu haben. Ob es aus Platzgründen so war, weiß ich nicht mehr.

      Gruß, Dieter


      Dieter schau mal nach Post 013!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Nicht ganz, Dieter.Meine Vermutung bezieht sich nur auf die Motivation der Erbauer, nicht auf die erwiesene Wirkung dieser Art des Einbaus. Natürlich kann es auch eine zufällig wirksame räumliche Notwendigkeit gewesen sein. Weiß mans? Vielleicht kann ja Hans etwas genaueres dazu sagen!
      Hans trink Deinen Glühwein nun und poste etwas tiefgründiges!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Wir wissen eben nicht die ganzen Randbedingungen.
      Ist der Schrank hinten symmetrisch planparallel zur Front, dann kann man von den angesprochenen stehenden Wellen, dadurch von Bereichsresonanzen und Bereichsauslöschungen ausgehen, die man so verhindern wollte.
      Hat der Kasten hinten Stehwellenbrecher eingebaut, könnten die gerichteten Rückschallfelder auch durch die Maßnahme auf diese ausgerichtet sein usw.
      Alles Dinge die ich so nicht erraten kann, da ich das Gerät - so schön es ist - nicht kenne.
      Man kann sich aber auch blamieren, wenn man aus berufenem Mund am Ende der Veranstaltung anhören müßte, "die hatten eben so vorgebohrte Platten über" oder "das ist englisch und englisch war modern".

      Rein aus der Lautsprecher-Wissenskiste kenne ich solche Konstrukte eben hauptsächlich in dem Zusammenhang, Wellenbrecher für Rückschall anvisieren und Lautsprecher aus einer planparallelen Stehwellenachse heraus drehen.
      Die bekannten Protagonisten für gewöhnlich gut unterrichteter Kreise schweigen sich dazu auch aus, meine Lektüre gibt nichts her.

      Wir haben früher für große Schallampeln Wellenbrecher aus großen Schaumstoffkugeln oder Pyramidale eingebaut, die Schallwände abgekippt um ca. 10°. Aufgrund runder Chassis (Elyptoide wurden nur in schmalen hohen unsymmetrisch gestalteten Sprechsäulen verwendet) entfielen Maßnahmen wie aus der Achse drehen allerdings.

      Weiß nicht ob das jetzt mehr hergibt an Erklärung, zum Nachlesen habe ich dazu nichts gefunden, schon garnicht im oft als allwissend mißverstandenen WWW.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Jogi postete
      Aufgrund runder Chassis (Elyptoide wurden nur in schmalen hohen unsymmetrisch gestalteten Sprechsäulen verwendet) entfielen Maßnahmen wie aus der Achse drehen allerdings.


      Moin,
      jetzt muessen wir aber noch herausfinden, ob die Lautsprecher bezueglich des rueckwaertig abgestrahlten Schalles tatsaechlich aus der Achse gedreht sind. Im Moment sehe ich da keinen Anhaltspunkt fuer.

      Ich habe im Moment nur zwei Thesen:
      Es hat mit Stegen auf der Front zu tun.
      Irgendwer fand es einfache nur "schoener".

      73
      Peter
      Hallo Grundig Freunde.

      Zu den schraeg eingebauten Lautsprechern.

      Es ist ja fast jedem ein(auf)gefallen, dass aussen am Möbel vor den Lautsprechern plazierten, senkrechten Holzleisten, damit was zu tun haben.
      Den Hinweise es koenne sich um eine Schönheitsmassnahme handeln, muss ich abwehren. M.Gru... hat zwar machen „Vogel“ oder Emblem am Geräte anbringen lassen, aber innen im Schrank extra zwei unterschiedliche Schallwände einbauen, ist wohl eher lustig als ernsthaft anzusehen.

      Die Meinung von Jogi ob man sich wohl damals schon soviele Gedanken gemacht habe, kann ich exakt mit ja beantworten. Immerhin hat das Möbel 1.360,00 DM gekostet, das TM5 375,00 extra.
      Als Beleg den schallgedämpften Raum im Labor I von 1950, dazu eine automatischen Pegelmessanlage von R&S .(2 Bilder)









      Leider gibt es nirgendwo eine Messung in der Horizontalen, wenn ein Ovallautsprecher senkrecht montiert wird.

      Ich bin kein LS- Entwickler, kann daher nicht auf eigene Erfahrung zurückgreifen.
      Sicher ist aber, die hohen Töne werden nicht vom gesamten konus abgestrahlt.
      Der Bereich unmittelbar vor der Schwingspule, wo man oft einen Zusatzkonus oder Kalotte in Ei-Form findet und vom Rand wo Wellen von den Sicken zurücklaufen und abgestrahlt werden. Wie das genau geht, geht hier zu weit. Geht es doch um NICHTS hier. Only for information!

      Die "Steifheit" und "Steigung des Konus ist dabei aber wesentlich.

      Ein Rundsystem kann man in jeder Lage einbauen und es aendert sich nichts, weil es eben rund und symmetrisch ist.
      Das Ovalsystem hat jedoch flache und steile Konusflaechen.
      Daher ist es nicht gleichwertig, wenn der LS waagrecht oder senkrecht eingebaut wird.
      Legt man jetzt auch noch Leisten oder einen GRILL vor den Konus wird das unübersichtlich was passiert.
      Dazu meine Ansicht.
      Laufen die Leisten paralle zur Achse der waagrechten des Konus, werden ein grosser Teil gleicher Flächenteile abgedeckt.
      Neigt man die Achse des Konus,gegen die der Leisten, werden alle Flaechen nur geschnitten.
      Meine Skizze zeigt links (A) und rechts (B) wie das aussieht.





      Dazu kommt dass parallel zur Waagrechten Höhen abgestrahlt werden, dass zeigt ein Diagramm eines Blaupunkt -Radio mit nur einem Ovalsystem. F526
      Meine Skizze (C) zeigt dass die waagrechte Achse im Schrank genau auf den statischen „HAT“ zielt bzw, durch den gleichen Zwischenraum der Leisten abstrahlt. Wie gesagt, meine Meinung, dass GRUNDIG das gemessen und so gebaut hat sollte aufgrund des Messraumes der 1953 schon mit Dämmkeilen bestückt war jedem klar sein.


      Was ein Ovallautsprecher horizontal abstahlt zeigen zwei Messumgen einer Hochulen die Test fur Zeitschriften machte.
      Der Blaupunkt F 526 WP mit nur eine,m Ovalsystem, den GRUNDIG 3010 W mit Oval plus stat. „HT“









      Man beachte die Flächen von 5 und 10 khz in der horizontalen.
      Die Schalldrücke senkrecht vor den Radios dabei.
      Bei beiden ist der GRUNDIG nicht zu schlagen, da ist nichts getürkt!








      Zum Verstehen wie ein Rund- und Oval -System in der horizontalen Ebene stahlt, habe ich zwei in etwa gleichwertige System von ITT/SEL beschafft,
      dort erkennt man, das in der Waagrechten das Ovalsystem dem Rundsystem was den Frequenzgang im Höhenbereich angeht überlegen. Daher findet man weniger oft zum Ovalsystem einen extra „HT“







      Beim GRUNDIG 8056 gehe ich davon aus, dass ein senkrecht stehender Ovallautsprecher sich aehnlich wie ein Rundsystem benimmt, aber nur angenommen.
      Den Rest mag sonst jemand beantworten, ich bin da blank.

      hans.
      decoder postete
      Die Meinung von Jogi ob man sich wohl damals schon soviele Gedanken gemacht habe, kann ich exakt mit ja beantworten.


      Gut gekitzelt ist schon halb gelacht.

      Nichts anderes als eine perfekte Arbeit habe ich von Maxens Mannen erwartet.
      Und die Ausführung übertrifft mal wieder alle eh schon hohen Erwartungen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Der einzige Haken an der ganzen Sache ist, dass damals die Herren Thiele und Small die nach ihnen benannten Parameter zur Berechnung von Lautsprechereinbauten selber noch nicht entwickelt hatten und sie folglich nicht bekannt waren. Die Entwicklung insbesondere von Gehäusen, die den Lautsprechereigenschaften gerecht werden, war bis dahin mehr oder weniger ein Zufallsprodukt, ausschließlich nach der induktiven Methode ohne Deduktion auf die Beine gestellt. Heute sind diese Parameter und deren Ermittlung Standard, ohne die kein Chassis mehr entwickelt und eingebaut wird. Aus heutiger Sicht waren die damaligen Konstruktionen wirklich größtenteils Voodoo.:D

      Hans, nichts für ungut, aber der Hinweis mußte auch mal sein!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Ganz so defätistisch würde ich das nicht sehen, Heino.
      Auch wenn Albert Neville Thiele und Richard H. Small sicher Großes in Bezug auf die Kalkulierbarkeit von Lautsprecher-Gehäusen leisteten, so haben nicht alle Anderen die Hände im Sack vergraben.

      Ich erinnere mich da an vor ewig langer Zeit gelesene packende Aufsätze einiger Telefunken-Entwickler - heimliche HIFI-Enthusiasten einer weit-vor-HIFI-Zeit - die mitten im Tausendjährigen ihre entwicklerischen Möglichkeiten, die sie eigentlich wohl zu anderen, kriegsdienlicheren Zwecken nutzen sollten, in u.a. den Forscherdrang in Sachen Lautsprecher-Schränke - ihre "Boxen" hießen wohl nicht zuletzt aufgrund von Abmaßen, Aufwand und Kostenfaktoren so - steckten.

      Damals lief Thiele vielleicht noch in den Kindergarden und Small lutschte noch am Finger seiner Mama. Und dennoch klang es da in den AEG Audio-Laboratorien schon so gut, daß man es noch heute für erträglich halten würde.
      Die gemeine Masse quälte sich da noch am Freischwinger oder am Grammophon-Trichter.

      Dem großen Max wird ja auch ein exzellenter (Konzert)Schrankbau nachgesagt. Da wurde - Hörensagen eines Zeitzeugen aus einer grundig-eigenen (Ton)Möbelfabrik - ein absolut hoher Aufwand getrieben, nicht nur Sperrholz wild zusammen getackert wie wohl bei manch anderen Fabrikanten, sondern der ganz große Bimbam auf allen Registern.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Den betriebenen Aufwand, den Hans beschreibt, hätte ich nicht im Traum zu der damaligen Zeit vermutet.

      Heino wird womöglich zugestehen, dass man für nur "Versuch und Irrtum" (reine Empirie) eine automatische Pegelschreibanlage und den schalltoten Raum nicht benötigt hätte, sie zeigt, dass Grundlagen und Konzepte aufgrund von systematischen Messungen unter standardisierten Bedingungen erarbeitet werden sollten und wurden.
      Eine solche Investition, die sicher auch damals gut begründet werden musste, konnte sicher nicht ohne stichhaltige Begründung getätigt werden.

      Für reinen Versuch und Irrtum hätten es drei Testhörer, die sagen "gut" oder "nicht gut" und ein nachempfundenes Wohnzimmer ja auch getan.

      Herzlichen Gruss
      Reinhard
      Reinhard, das meinte ich nicht mit meiner Anmerkung. Man konnte nur aus den Messungen rechnerisch keine Schlüsse hinsichtlich des Lautsprechergehäuses bzw seines Einbaus ziehen. Dass damals schon die reinen Kennlinien für den Frequenzgang im schalltoten Raum ermittelt wurden, war bekannt. Der Aufwand war aber wenig hilfreich.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Nee nee Heino, auf dem Pfad kann ich nicht mit dir gehen.
      Es sind sicher nicht erst Thiele und Small gewesen, denen wir jegliche sinnvolle Auswertung von Lautsprechertests verdanken.
      Obiges Beispiel der Sonar/Audio Laboratorien der AEG u.a. sind genannt, aber es gab auch weitere verdiente Pioniere der Lautsprecherentwicklung. Wie wäre es denn bspw. mit Prof. Podszus? Dem Erkenntnisse der Schwingungslehre, Partialschwingverhalten von LS-Membranen usw. schon Mitte der Dreißiger zuzuschreiben sind.
      Der wird ganz sicher nicht mit Tüdelü-linksrum und Tatterata-hinten-raus zu solchen Erkenntnissen gelangt sein, sondern mit reproduzierbar in irgendeinem uns nur nicht bekannten wissenschaftlichen Auswertungssystem, das ihn weder Thiele noch Small herbei sehnen lassen hat.
      Resultate wie die Podzus-Görlich Schaummembran-LS-Chassis wurden sicher auch nicht ohne wissenschaftlich genaue Parameterübergabe ineinem sinnvollen Wertesystem vermittelt, man mußte sich schon sehr sicher sein was man da tat.

      Ich denke die Grundigianer haben nicht nur herumgefummelt und die Lauschlappen aufgefaltet, sie haben sicher ein System der Sinn machenden und Erkenntnisse sichernden Auswertung gehabt. Nur weil wir nicht wissen welches, heißt das nicht das da nichts war. Der über alles andere erhabene "typische" Grundig-Klang war niemals nur Zufall und "trial and error", er war sicher Konsequenz ernstzunehmender Forschungen, Resultate und Anwendung dieser.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Freunde.

      Als Dieter im Post 011 dies fragte: Frage, die vermutlich nur Hans beantworten kann, der Rest kann raten: Warum sind die 32 cm Bässe 10° geneigt eingebaut ??
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      War ich mir im Klaren, dass wird eine neverendig Story.

      Was man nicht greifen, riechen und schmecken kann, ist wenigstens disskutabel.

      Mir kann es recht sein, wenn jetzt jemand GRUNDIG für einen Tuchladen ansieht. Die bekanntlich von der Rolle verkauften.

      Dazu noch der Messraum wie er exakt zu Zeit des 4055W in Betrieb ging.
      Zwei Personen, ein Ing. und ein Techniker waren ganzjährig als LS Gruppe tätig.
      Den Hallraum der keine geraden, parallelen, Flächen hatte (auch die Decke) alles ohne Dämmung, kann ich leider nicht zeigen. Dort wurden BOXEN und kein Radios etc. entwickelt.


      Hier der Raum ab 1955



      und der Eingang mit dem schon bekannten Messplatz.



      es darf weiterhin disskutiert werden, die Mehrzahl hatt eh`keine Meinung.

      Es sind leider kein "Kondis" ;)
      hans