Da ich mit der Relais-Platine etc. einige Dinge probiert habe,
wollte ich hier mal berichten -- in der Hoffnung, dass nicht alles
schon bekannt ist ...
Ueber die sinnvolle Ergaenzung mit einer Spule und einem parallelen
Widerstand im Ausgang gibt es ja genaue Dokus mit Bildern. Da waere
evtl. noch zu ergaenzen, dass man auch im 9241 mit den 3,9 Ohm
Lastwiderstaenden alles auf die Platine bekommt, wenn man eine
Spule seitlich anbringt, und die andere von der Bauteileseite, nach
Bohren von 2 kleinen Loechern. Ich fand das dann einfacher zu machen
als die Version mit den Bauteilen auf der NF-Platte.
Die Ergaenzung einer Diode 1N4004 (anti-)parallel zur Relais-Spule
ist ja sicher auch standard, die Loecher sind vorhanden (im Schaltplan
ist die Diode aber nicht drin - finde sie dennoch sinnvoll).
Der 22 Ohm Widerstand R 691 verbindet nicht, wie im Schaltplan
angegeben, den Kontakt des Schalters mit dem Pluspol von C 686,
sondern direkt mit Pin 10 (12 Volt). Daher ist der Wert dann etwas
klein. Auch wenn's normal keine Probleme gibt, aendere ich den in
der Regel auf 47 oder 56 Ohm (1 Watt).
C 686 ist 47 uF, und macht eine Verzoegerung von ca. 1 Sekunde, was
recht knapp ist. Es wurde ja schon vielfach vorgeschlagen, den Wert
zu erhoehen, mindestens auf 100 uF, besser auf 220 uF. Problem ist
dann aber (oft), dass das Relais nun zwar sinnvoll verzoegert, aber
etwas "schluffig" anzieht, trotz der Mitkopplung ueber R 688.
Am Labornetzteil tritt das auch nicht auf -- es ist eine Folge davon,
dass bei anziehendem Relais die (nicht stabilisierte) Spannung an
Pin 10 etwas absackt -- und zwar dann schneller, als es von R 688
ausgeglichen werden kann. Ich habe dann mal probeweise den
Elko C 2322 auf der Hauptplatine (hinter dem Selengleichrichter bzw.
seinem Ersatz durch einen DIL-Gleichrichter) auf 1000 uF erhoeht,
und an der Relaisplatine lokal noch einen kleinen Stuetzelko von
220 uF (zwischen Pin 9 und Pin 10) angebracht. Damit ist genug
"Saft" da, dass die Spannung fuer den Schaltvorgang hinreichend
stabil bleibt, und das Relais zieht wieder mit einem satten "Klack"
an, wie es m.E. sein sollte.
Wenn man bei 47 uF bleibt, braucht man das nicht. Wenn man
aber auf 220 uF gehen will, kann es noetig sein -- und dann sollte
man R 691 auch auf jeden Fall auf 47 oder 56 Ohm erhoehen, damit
der Abschaltstrom nicht unnoetig hoch wird -- das Relais faellt
eh schnell genug ab.
Uebrigens finde ich auch die Querwiderstaende R 2313 und R 2303
ueber den Endstufenelkos (zu ihrer Entladung) unnoetig niederohmig
ausgelegt. Da fliesst mehr Strom als noetig ... so etwas wie 22 kOhm
oder 47 kOhm reichen da sicher aus.
Neben der Relais-Platine befinden sich noch die Elkos C 2357 und C 2387,
jeweils 22 uF. Sie sind fuer die DC-Ueberwachung da. Offenbar gibt's mit
denen selten Probleme, obwohl sie ja Wechselspannung sehen. Das macht
den gepolten Elkos offenbar nicht viel aus, aber ich tausche sie dennoch
gegen bipolare Versionen (gute Erfahrungen habe ich mit Frolyt EKSU
gemacht). Ebenso beim Elko ueber dem Mitteninstrument (C 2023),
bei C 502 (Abstimmmungsspannung; hier geht natuerlich
auch ein kleiner Folienkondensator a la Wima MKS 2) und bei
C 1116 auf dem Treiber-Modul.
Noetig ist das nicht, aber _wenn_ man schon wechselt, dann kann man
ja auch bipolare Versionen verwenden ;-).
Beim Stereo-Decoder (neue Version) lohnt eine Ueberpruefung von
C 913 / C 917 (jeweils 4,7 uF Elko liegend). War ausser bei einem Geraet
bei mir bisher immer schlecht (Werte sehr unterschiedlich, mehrfach nur
noch halbe Kapazitaet), und zuweilen sogar fuer Lautstaerkeunterschiede
rechts/links verantwortlich. Tipp: Hier passen recht gut Wima MKS 4
mit Raster 15 mm rein -- die bekommt man bei den ueblichen Quellen,
oder auch bei Schuro.
Wenn man auch C 923 und C 943 prueft, kann das nicht schaden. Wenn
man sie tauscht, sollte man hier eine gute Qualitaet waehlen -- liegt
im Signal. Ich habe gute Erfahrungen mit Nichicon Muse gemacht, aber
sehr gut ist auch Roederstein EK (!!) -- natuerlich NOS oder geprueft.
Hier wird nichts warm, da halten die in der Regel lange. Bei einem
Geraet war bei mir Roederstein EKS drin, und noch tip top -- die sind
auch gut an der Stelle (aber je nach Charge leider anfaellig).
Auf der NF-Platine gibt es noch C 2163 / C 2164, jeweils 1 uF Elko.
Die waren bei mir auch schon einige Male schlecht. Ich wechsele sie
nun lieber gleich ... und zwar auch wieder gegen einen Folienkondensator
mit RM 15 mm (passt). Hier sollte man aber lieber auf 1,5 uF gehen,
weil die modernen Folien mit 1 uF meist eher weniger Kapazitaet haben,
die Elkos (neu) aber damals eher mehr hatten ... also ist man mit
1,5 uF auf der sicheren Seite (Bemerkung: Heute haben Elkos relativ
geringe Toleranzen, damals war - 50 % und + 100 % nicht unueblich ...).
Diese Bemerkung passt auch zu den 1 uF Elkos (liegend) auf der alten
Version des Stereo-Dekoders (auch RM 15). Wima MKS 4 mit 1,5 uF und
Raster 15 mm bekommt man problemlos z.B. bei Schuro. Wenn man so
etwas tauscht, dann lohnt es sich noch, gleiche Werte auszumessen
(wenn man Lust und Zeit hat). Letztlich ist an diesen Stellen Kanalgleichheit
wichtiger als der absolute Wert.
Soviel vielleicht erst einmal als erster "Aufschlag". Den alten Hasen sage
ich nichts Neues, das ist klar. Wer neu einsteigt, oder sich mal rundum
vorinformieren will, dem kann ich waermstens den Leitfaden von
Thomas und Kurt empfehlen -- ist auf Papier, und m.E. ein sehr
schoener Start in die Technik der 92xx ... mir hat er jedenfalls sehr
geholfen, schnell an die Zusammenhaenge und auch an die Schwachstellen
heranzukommen.
Fuer Tipps, Korrekturen, Ergaenzungen bin ich natuerlich immer
dankbar !
So long,
Michael
wollte ich hier mal berichten -- in der Hoffnung, dass nicht alles
schon bekannt ist ...
Ueber die sinnvolle Ergaenzung mit einer Spule und einem parallelen
Widerstand im Ausgang gibt es ja genaue Dokus mit Bildern. Da waere
evtl. noch zu ergaenzen, dass man auch im 9241 mit den 3,9 Ohm
Lastwiderstaenden alles auf die Platine bekommt, wenn man eine
Spule seitlich anbringt, und die andere von der Bauteileseite, nach
Bohren von 2 kleinen Loechern. Ich fand das dann einfacher zu machen
als die Version mit den Bauteilen auf der NF-Platte.
Die Ergaenzung einer Diode 1N4004 (anti-)parallel zur Relais-Spule
ist ja sicher auch standard, die Loecher sind vorhanden (im Schaltplan
ist die Diode aber nicht drin - finde sie dennoch sinnvoll).
Der 22 Ohm Widerstand R 691 verbindet nicht, wie im Schaltplan
angegeben, den Kontakt des Schalters mit dem Pluspol von C 686,
sondern direkt mit Pin 10 (12 Volt). Daher ist der Wert dann etwas
klein. Auch wenn's normal keine Probleme gibt, aendere ich den in
der Regel auf 47 oder 56 Ohm (1 Watt).
C 686 ist 47 uF, und macht eine Verzoegerung von ca. 1 Sekunde, was
recht knapp ist. Es wurde ja schon vielfach vorgeschlagen, den Wert
zu erhoehen, mindestens auf 100 uF, besser auf 220 uF. Problem ist
dann aber (oft), dass das Relais nun zwar sinnvoll verzoegert, aber
etwas "schluffig" anzieht, trotz der Mitkopplung ueber R 688.
Am Labornetzteil tritt das auch nicht auf -- es ist eine Folge davon,
dass bei anziehendem Relais die (nicht stabilisierte) Spannung an
Pin 10 etwas absackt -- und zwar dann schneller, als es von R 688
ausgeglichen werden kann. Ich habe dann mal probeweise den
Elko C 2322 auf der Hauptplatine (hinter dem Selengleichrichter bzw.
seinem Ersatz durch einen DIL-Gleichrichter) auf 1000 uF erhoeht,
und an der Relaisplatine lokal noch einen kleinen Stuetzelko von
220 uF (zwischen Pin 9 und Pin 10) angebracht. Damit ist genug
"Saft" da, dass die Spannung fuer den Schaltvorgang hinreichend
stabil bleibt, und das Relais zieht wieder mit einem satten "Klack"
an, wie es m.E. sein sollte.
Wenn man bei 47 uF bleibt, braucht man das nicht. Wenn man
aber auf 220 uF gehen will, kann es noetig sein -- und dann sollte
man R 691 auch auf jeden Fall auf 47 oder 56 Ohm erhoehen, damit
der Abschaltstrom nicht unnoetig hoch wird -- das Relais faellt
eh schnell genug ab.
Uebrigens finde ich auch die Querwiderstaende R 2313 und R 2303
ueber den Endstufenelkos (zu ihrer Entladung) unnoetig niederohmig
ausgelegt. Da fliesst mehr Strom als noetig ... so etwas wie 22 kOhm
oder 47 kOhm reichen da sicher aus.
Neben der Relais-Platine befinden sich noch die Elkos C 2357 und C 2387,
jeweils 22 uF. Sie sind fuer die DC-Ueberwachung da. Offenbar gibt's mit
denen selten Probleme, obwohl sie ja Wechselspannung sehen. Das macht
den gepolten Elkos offenbar nicht viel aus, aber ich tausche sie dennoch
gegen bipolare Versionen (gute Erfahrungen habe ich mit Frolyt EKSU
gemacht). Ebenso beim Elko ueber dem Mitteninstrument (C 2023),
bei C 502 (Abstimmmungsspannung; hier geht natuerlich
auch ein kleiner Folienkondensator a la Wima MKS 2) und bei
C 1116 auf dem Treiber-Modul.
Noetig ist das nicht, aber _wenn_ man schon wechselt, dann kann man
ja auch bipolare Versionen verwenden ;-).
Beim Stereo-Decoder (neue Version) lohnt eine Ueberpruefung von
C 913 / C 917 (jeweils 4,7 uF Elko liegend). War ausser bei einem Geraet
bei mir bisher immer schlecht (Werte sehr unterschiedlich, mehrfach nur
noch halbe Kapazitaet), und zuweilen sogar fuer Lautstaerkeunterschiede
rechts/links verantwortlich. Tipp: Hier passen recht gut Wima MKS 4
mit Raster 15 mm rein -- die bekommt man bei den ueblichen Quellen,
oder auch bei Schuro.
Wenn man auch C 923 und C 943 prueft, kann das nicht schaden. Wenn
man sie tauscht, sollte man hier eine gute Qualitaet waehlen -- liegt
im Signal. Ich habe gute Erfahrungen mit Nichicon Muse gemacht, aber
sehr gut ist auch Roederstein EK (!!) -- natuerlich NOS oder geprueft.
Hier wird nichts warm, da halten die in der Regel lange. Bei einem
Geraet war bei mir Roederstein EKS drin, und noch tip top -- die sind
auch gut an der Stelle (aber je nach Charge leider anfaellig).
Auf der NF-Platine gibt es noch C 2163 / C 2164, jeweils 1 uF Elko.
Die waren bei mir auch schon einige Male schlecht. Ich wechsele sie
nun lieber gleich ... und zwar auch wieder gegen einen Folienkondensator
mit RM 15 mm (passt). Hier sollte man aber lieber auf 1,5 uF gehen,
weil die modernen Folien mit 1 uF meist eher weniger Kapazitaet haben,
die Elkos (neu) aber damals eher mehr hatten ... also ist man mit
1,5 uF auf der sicheren Seite (Bemerkung: Heute haben Elkos relativ
geringe Toleranzen, damals war - 50 % und + 100 % nicht unueblich ...).
Diese Bemerkung passt auch zu den 1 uF Elkos (liegend) auf der alten
Version des Stereo-Dekoders (auch RM 15). Wima MKS 4 mit 1,5 uF und
Raster 15 mm bekommt man problemlos z.B. bei Schuro. Wenn man so
etwas tauscht, dann lohnt es sich noch, gleiche Werte auszumessen
(wenn man Lust und Zeit hat). Letztlich ist an diesen Stellen Kanalgleichheit
wichtiger als der absolute Wert.
Soviel vielleicht erst einmal als erster "Aufschlag". Den alten Hasen sage
ich nichts Neues, das ist klar. Wer neu einsteigt, oder sich mal rundum
vorinformieren will, dem kann ich waermstens den Leitfaden von
Thomas und Kurt empfehlen -- ist auf Papier, und m.E. ein sehr
schoener Start in die Technik der 92xx ... mir hat er jedenfalls sehr
geholfen, schnell an die Zusammenhaenge und auch an die Schwachstellen
heranzukommen.
Fuer Tipps, Korrekturen, Ergaenzungen bin ich natuerlich immer
dankbar !
So long,
Michael