UKW Rundfunk Ende?

      Hier wird unser geliebtes Radio schon wieder beerdigt:

      http://www.stern.de/digital/homeentertainment/digitalradio-rundfunk-ohne-rauschen-2075562.html

      Zur Versachlichung:
      Sind in der Praxis die neuen Digitallösungen wirklich besser? (Abgesehen davon, dass über das Netz weltweit Programme zugänglich sind?).

      Ich habe nicht das Gefühl, was zu verpassen. Irre ich?

      Gruss,
      Reinhard
      Ich denke, man muss unterscheiden zwischen 'UKW hören können' und der inhaltlichen Qualität des Programmes. Es wäre für sicher alle hier bedauerlich, wenn es irgendwann mal nichts mehr auf der UKW-Skala zu finden gäbe.

      Ansonsten hatte ich schon in der Jugendzeit so meine Probleme mit der 'Vielfältigkeit' des Programmes. Samstags gab es eine Stunde Hitparade, evtl. auch mal eine halbe Stunde morgens, mehr gab es für die Jugend nicht. Den Rest des Tages verbrachte man mit Schlager, Tanz- und Volksmusik. Ausgewichen wurde dann auf die holländischen Sender... ;)

      Heute habe ich per WLAN sogar die Möglichkeit, Radiostationen auszuwählen, die nur Musik meiner bevorzugten Geschmacksrichtung spielen. Dabei mogeln einige und senden doch teilweise andere Musik, viele machen geradezu exzessiv Werbeunterbrechungen usw. Es ist da schon sehr schwer, die Perlen herauszufiltern bei rundweg 10.000 'Sendern'.

      Seit ca. einem Jahr steht in der Küche ein WLAN-Radio und obwohl ich lieber ein hübsches Kofferradio dort hingestellt hätte, überwiegt einfach der Vorteil des 'Internetradio.Programms'.
      Ganz wird das analoge Radio in der nächsten Zeit vermutlich nicht aussterben!

      So meine Einschätzung nicht nur für LMK, sondern auch für UKW. Gefährlich wird es, wenn die Bundesnetzagentur die Frequenzen (andere Nutzung) zum Verkauf anbietet, dann sind die wirklich weg. Wirklich Bedarf scheint aber an den Frequenzen nicht zu bestehen. Im digitalen Zeitalter wird eine hohe Bandbreite angestrebt, selbst bei UKW nur eingeschränkt möglich. Momentan kenne ich keine Interessenten, die wirklich scharf auf den UKW-Bereich Rundfunk sind.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Lieber Heino!

      Es ist schon länger her, da habe ich mich mal damit beschäftigt, was so eine "Frequenznutzungsgebühr" kostet. Bei UKW wird in Flächeneinheiten abgerechnet. Ein Kleinsender UKW dürfte merklich unter 20 Euro pro Monat kosten. Manche Universitäten haben oder hatten solche Sender, die locker für den Campus geeignet sind und auch wenige km weiter.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo,

      kürzlich wurde bei der Stiftung Warentest die Qualität des (stark komprimierten) digitalen Rundfunks (DAB+) mit der des analogen verglichen.

      Fazit: gleichwertig.

      Da ich den Stern seit den Hitler-Tagebüchern sowieso nicht mehr ernst nehme, wundert mich auch die folgende Aussage nicht:

      Denn DAB+ bietet durchgehend CD-Qualität. Bratzeln, Zischen und Knacken wie bei UKW üblich, sind abgeschafft:

      Erstens ist DAB+ meilenweit von CD-Qualität entfernt und die beschriebenen Störgeräusche kenne ich eigentlich nur von Mittelwelle.

      Mein Grundig Fine Arts T1000 glänzt mit Rauschabständen von 75 dB bei Stereoempfang und Klirrfaktoren von 0,0.. .

      Hier wird einfach nur versucht den Leuten was "neues" unterzujubeln, was die große Mehrheit gar nicht braucht. Und wer unbedingt auf 1000 Sender in der Küche angewiesen ist ...

      Die chinesische Elektronikindustrie wird es uns danken.

      Gruß

      Rolf
      Hallo Rolf,

      Genauso ist es. Anfang der 90er Jahre hatte UKW den letzten Qualitätsschub erhalten und ist seitdem über jeden Zweifel erhaben. Einziges Problem ist und bleibt die eingeschränkte Kapazität des UKW-Bandes. Es können halt nicht alle Sender bundesweit dem Autofahrer geliefert werden, sondern nur die regional verfügbaren.
      Ebensowenig braucht irgendjemand einen Bildschirm mit 1,50m Diagonale. Hier soll nur der Konsum um jeden Preis angekurbelt werden. Fortschrit ist etwas sehr schönes und ertrebenswertes, aber nicht um seiner selbst Willen und um jeden Preis!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      ! Richtig, Christoph - ich habe noch niemanden getroffen, der es haben möchte
      Aber diese politische Zangengeburt wird das Licht der Welt erblicken. Danach wird jeder Neuwagen serienmäßig mit diesen DAB-Radios ausgestattet und das wars dann. Das nicht vorhandene Bedürfnis wurde nicht geweckt, aber durch die Macht des Faktischen erzwungen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      schabu postete
      Die Post hat dann genug ausgemusterte Sender zu Schrottpreisen im Angebot. Installation und Betrieb fällt dann in den Verantwortungsbereich eines gewissen DL2JAS



      Du meinst vermutlich die kleinen Füllsender mit ein paar Watt, die z.B. auf dem Berg stehen, um ein Tal zu versorgen. Danach könnte man mal Ausschau halten, weil sie ja extra für den Zweck gebaut und geprüft wurden, wenn man sie zum Schrottpreis bekommt.
      Ansonsten, Faustformel, wenn man (kleinere) Sendeverstärker selbst baut und nur den Materialpreis berechnet:
      Pro Watt 1 Euro!
      Vor mir habe ich gerade ein Tütchen MOSFETS Mitsubishi. Das sind welche im Gehäuse TO220 und sind bestens für UKW FM geeignet. Die machen so etwa 15 Watt out bei recht nettem Wirkungsgrad. Preis weiß ich nicht mehr so genau, pro Stück habe ich deutlich unter 10 Euro bezahlt.
      Für die mitlesenden Funkamateure, die Dinger heißen RD15HVF1. Betreibt man sie mit erhöhtem Ruhestrom, taugen sie auch für eine Linearendstufe 2 m SSB bis etwa 5 Watt. Bei sinnvollem Schaltungskonzept kommt man auf etwa 20 dB. Im Datenblatt von Mitsubishi sind die S-Parameter angegeben.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Heino, ich glaube nicht daß unterwegs die Versorgung so Flächendeckend ist wie UKW.
      Ich vermute DAB+ wird sich nicht durchsetzen.
      Es gab doch schon einmal so was ähnliches, was sich dann mangels Nachfrage totgelaufen hat. Weiß garnicht mehr wie das hieß.

      Und solange das DAB+ Endgerät weiterhin so teuer bleibt, werden sich wenige so ein Teil zulegen.
      In guter Qualität Radiohören kann man heute auch mit jedem Smartphone über das Web, ohne den DAB-Mist.

      Auf MW war bis vor 2-3 Jahren über den Sender Mühlacker (bei mir um die Ecke) der Info-Sender "SWR-Kontra" zu hören.
      Das war ok, und die Reichweite war gigantisch.
      Ich habe es gerne Nachts unterwegs gehört.
      Den Sender haben sie dann abgeschaltet und auf eine Verbreitung über DAB+ hingewiesen.
      Leider hört den Sender nun fast niemand mehr.
      Das ist schade.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      schabu postete
      Deine Worte in das Ohr der Politik - aber ich fürchte, dass UKW denseben Weg gehen wird, wie das Analogfernsehen. Erst wird der Verkauf der Endgeräte eingestellt, zwei oder drei Jahre später die Ausstrahlung. Batsch!



      Hallo Heino, um die Endgeräte mach ich mir keine Sorgen, ich habe soviele davon, ich könnte einen Handel anfangen.:laugh:

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Zwar nicht UKW und DAB aber das Ergebnis könnte ähnlich aussehen.
      Als ich 2011 mit meinem guten Freund Semih auf Deutschland-Rundreise war (siehe dem Beitrag im Bandmaschinenforum) hatte ich neben einigen anderen Technikkram auch einen kleinen DVB-T Empfänger mit dabei. Ich wollte einige Empfangsversuche wagen.
      Schon am ersten EEtappenziel in Twistringen war Schluß mit Lustig. Nur an einer Stelle im Garten hinter dem Haus hatte ich , na ja sowas wie Empfang. Der Rosenbusch ist bestimmt nicht gerade der bequemste Ort zum Fernsehen.
      An vielen weiteren Orten enttäuschte das "Überallfernsehen".
      Auf früheren Reisen hatte ich probeweise mal so einen Watchman von SONY mit dabei. Der Empfang der damaligen noch analogen Sender war zwar auch nicht immer optimal und ein Genuß aber irgendwie kam doch etwas herein.
      Mein DAB-Radio habe ich schon einem Freund zum Basteln geschenkt. Das Muvid ( eine Anstellkomponente für die HiFi-Anlage) ist noch da. DAB geht da zwar auch nicht mehr aber es kann neben UKW auch Internetradio und dient im Netzwerk als Mediaplayer. Habe mal gehört, daß ein Upgrade auf DAB÷ möglich wäre aber der Hersteller will das nicht. Was wirklich dran ist, kann ich nicht sagen.
      Überall- ist eher Nirgends-Fernsehen, zumal dabei auch noch die Senderauswahl bewußt beschnitten und die Radiofunktion gewollt unbenutzt ist.
      Ein medien-politisch so gewolltes Kastrat rundherum also.

      In früheren Jahren, so in den frühen Siebzigern, legte ich mir bereits ein echtes TV-Protable zu, also eines das man mit Batterien betreiben konnte, und es gab wenige Stellen wo ich damit nicht empfangen konnte.
      Ob in den österreichischen Alpen, Italien, Liechtenstein, der Schweiz oder in tief eingeschnittenen Schwarzwaldtälern. ÜBERALL FERNSHEN. Zwar sah man oft für den deutschen Geschmack komisch anmutende Sendungen, stundenlanges Jass (ein Spiel) in der Schweiz, Nacktprogramm in Italien vom öffentlichen Sender, Jodeln in Österreich, aber man sah ÜBERALL FERNSEHEN.
      Ab den Achzigern diente zeitweise ein im Fahrzeug verbautes LCD-Gerät - ja es gab schon LCD-Fernseher ehe darum ein verrückter Blödmarkt-Hype gemacht wurde - als Nachrichtenlieferant.
      Und im neuen Jahrtausend konnte noch während der Fahrt über die Inntalautobahn in Österreich so gut wie ungestört dort kostenlos und ohne Reklame ein hier nur gegen Geplärr und Tamtam zu sehende Formel-1 Rennen gesehen werden. Störungen gab es nur an Tunnelabschnitten, da keine Fernsehantenne im Tunnel verlegt war, nur eine Rundfunkantenne.
      Schlagartig mit der Einführung des ÜBERALLFERNSEHEN in Österreich war es dann vorbei mit dem ÜBERALL FERNSEHEN. Trotz Notebook im Fahrzeug mit empfindlichem DVB-T-Einbauempfänger sah man das Rennen vor lauter Störungen nicht mehr. ÜBERALLFERNSEHEN = TUNNEL ÜBERALL.

      Schöne neue Medienwelt.

      Aber so soll es ja auch sein, nichts mehr soll es geben ohne gewaltige Aufzahlungen und ohne vollständige eu-staatenbündlerische Kontrollmöglichkeit.
      Dereinst die Kurzwelle zu zensieren war ein unmögliches Unterfangen, das ÜBERALL-DIGITAL-RADIO und -FERNSEHEN unter totalitäre Kontrolle zu bringen ist dagegen problemlos für die EU-Verbrecher-Bande die uns regiert.

      Wir werden uns noch alle wundern was über uns hereinbrechen wird, wenn erst alle unkontrollierbaren und unzensierbaren "total veralteten" Medien abgeschaltet sein werden.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich habe mehrfach versucht, innerhalb Bremens mit einem DVBT und einem DAB+ - Gerät Empfang zu erzielen. OK, in der Stadtmitte geht das noch. Da sitzt man ja direkt "an der Quelle". Aber am Bremer Kreuz, in dessen Nähe wir wohnen, ist ohne Richtantenne plus einem aktiven Teil absolut tote Hose. Dabei wurde das Gebiet als "gut versorgt" dargestellt. Sogar die Berater der Telekom hatten nur gute Worte. Im Weserpark, eines der großen Einkaufszentren nähe des Kreuzes, war man von der Technik ganz angetan und führte mir das an einer Konsole vor. Ich machte meine Tasche auf, nahm den Empfänger heraus und schaltete ihn ein. Dann sagte ich: "Machen Sie das doch bitte einmal mit DIESEM Gerät! Dies IST eines für unterwegs. Ihres ist stationär und mit Richtantenne." Der Mensch schaute mich ganz dumm an und rannte mit dem Emfänger in der Hand kreuz und quer durch den Laden. "Wir sind wohl innerhalb des Gebäuses zu abgeschirmt. Wir müssen nach draussen." Auf dem Dach des Parkhauses, 15 Meter über Boden, war endlich Empfang. Ich kann mich erinnern, daß ich VOR der Zeit des digitalen Fernsehens 5 Sender empfangen konnte, mit "einem feuchten Handtuch" als Antenne. Ohne Störungen.
      Heute kann ich 17 Sender NICHT empfangen.... Aber das auch ohne Störungen! (Weil der Schirm schwarz bleibt...)
      Es hat alles ein für und wider. So schön die Vielfalt der auf die einzelnen Frequenzen verteilten Sender ist, und so schön die Bandbreite auch zusammengestaucht werden kann, ich habe keinen "da-ist-irgendwas-Empfang". Ein DX, einfach mit ein bischen Draht dänische oder schwedische Fernsehsender mit leichtem bis mäßigen Bildrauschen zu empfangen (soweit die Wetterlage mitspielt), ist schlichtweg nicht mehr möglich. Frei nach Shakesbeer "Eins oder null, das ist die digitale Frage".
      Stellt sich in dem Zusammenhang noch eine etwas ironisch gemeinte Frage: Senden die digitalen Empfänger eigentlich eine Rückmeldung? Und können die dann jemandem, der seine Zwangsabgabe nicht zahlte, den Empfangssaft abdrehen? "Du nix GEZahlt, Du nix guckstu?"
      Greetz Pit
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