Freiburg 100

      Hallo liebe SABA-Freunde,

      ich habe mir den seit langem gehegten Wunsch nach einem Freiburg 100 erfüllt. Das Gerät folgt leider zu 100% dem Motto "Außen hui, innen pfui" :(

      Das Gehäuse ist top, die Technik leider nicht:
      - UKW-Seil (Nylon?) gerissen
      - beide Motoren fest (in Arbeit...)
      - diverse Teile von Zinkfrass massiv beeinträchtigt (Friktionskupplung und Umschalthebel, "Mitnehmer" für Lautstärkepoti)
      - zwar noch überwiegend unverbastelt, dafür diverse geplatzte Teerkondensatoren und ein zur Unkenntlichkeit abgerauchter 2W-Widerstand.

      Gehe ich recht in der Annahme, dass ich bzgl. UKW-Seil auch mit dem Seillaufplan vom z.B. Freudenstadt 100 weiterkomme (sieht ganz danach aus)?

      Folgende Bitten habe ich:
      - kann mir jemand den Schaltplan und ggf. den Seillaufplan zukommen lassen?
      - hat von Euch jemand in seinem Fundus eines oder mehrere der oben genannten Zinkguss-Teile in seinem Fundus? Soll ganz sicher nicht "für umme" sein ;)

      Viele Grüße und dank im Voraus,
      Michael
      Hallo Otto, vielen Dank nochmal für die Dokumente ;)

      die beiden Motoren lassen sich nun wieder geschmeidig bewegen, das Skalenseil tut auch wieder, wie es soll.

      Ein paar Zinkfraßbilder gefällig?






      Die beiden Teile aus der Duplexkupplung haben ihre "Nasen" verloren, mit denen sie normalerweise mit den Reibscheiben(?) fest verbunden sind :( Daher schlackert alles immer wie wild hin und her, und die Umschaltung mit dem Schalthebel geht ins leere, weil immer die gesamte Kupplung auseinandergedrückt wird.

      Eine Frage zum Lautstärkepoti: soll tatsächlich bei manueller Betätigung des Lautstärkereglers der Motor mitgedreht werden oder ist dort eine Art Rutschkupplung vorgesehen (das Federkonstrukt am Poti evtl.)?

      Viele Grüße,
      Michael
      Hallo zusammen,

      die Bilder habe ich verkleinert (sorry dafür).

      Die Kupplungsscheiben sind ok, ebenso die Ferritantennennabe. Der Mitnehmer fürs Lautstärkepoti ist wie oben beschrieben ebenfalls angefressen und war sogar gebrochen, den habe ich im Moment mit Sekundenkleber provisorisch geheilt. Er ist wohl dem extrem schwergängigen Lautstärkemotor zum Opfer gefallen.

      Es ist wirklich interessant, dass die Hälfte der Zinkgußteile über den Jordan ist, während die andere Hälfte sich nahezu jungfräulich zeigt.

      Nachdem ich gestern Abend noch drei Stunden mit dem Austauschen diverser Kondensatoren und Widerstände verbracht habe, geh ich jetzt erst mal zum Elektronikladen meines Vertrauens zum "Weihnachtsshopping" ;)

      Nebenbei bemerkt: warum gab es damals keine Arbeitsanweisung, die Bauteile so einzubauen, dass man ihre Dimensionierung auch im verbauten Zustand ablesen kann ;)

      Habt ihr eine Empfehlung für die beiden Kondensatoren am Sendersuchlaufmotor (0,4 µF 370VAC und 0,35 µF 500VDC)? Die sind ja beide in der Bauform wohl eher nicht mehr zu bekommen :(

      Grüße,
      Michael
      Hallo Michael,

      ich hatte in meiner Stellungnahme noch
      etwas zu dem Fehlerbild geschrieben, das wurde aber nicht übermittelt.
      Der Post wurde hinter dem Link abgebrochen.

      Also, nachdem das Gerät spielte, habe ich es wieder zusammengebaut
      und vom DG runter ins Wohnzimmer getragen.
      Doch leider spielt es nur im Rdfk.- Betrieb einwandfrei, zumind. hört es sich
      so an. Bei TA- Betrieb, Stereo, fehlt der rechte Kanal.
      Also alles wider hoch ins DG und Chassie raus.
      Den Fehler habe ich noch nicht gefunden.

      Allerdings habe ich hier im Forum schon einen Beitrag vom Villinger, Martin,
      gelesen, aus 2010, da war ein AÜ defekt! Ich hoffe mal, daß das bei meiner FB100 nicht der Fall ist. Da tüftel ich noch dran rum.

      Mit dem Mitnehmer hast Du natürlich Recht. Hatte ich überlesen.

      Grüße

      Martin
      Hallo mal wieder,

      heute war Kondensator- und Widerstandtauschtag. Das meiste an benötigten Bauteilen hatte ich noch vorrätig, das eine oder andere natürlich nicht, deswegen zum Händler meines Vertrauens (den kenne ich persönlich schon seit 20 Jahren).

      Ich liebe diesen Moment, wo es dann nach stundenlanger Kleinarbeit ans vorsichtige Inbetriebnehmen geht...

      Ergebnis: durchwachsen.

      Negativ:
      - Die Automatic arbeitet noch nicht. Zwar ist bei aktivierter Automatic der Abstimmknopf deutlich schwerer zu drehen und es wird sogar die Lautstärke beim Betätigen der Schaltwippen geringer, aber der Motor läuft nicht :(
      - der mittlere Frontlautsprecher ist stumm.
      - beide EC 92 ziemlich am Ende, wie ein Tausch mit Röhren aus Geräten mit erwiesenermaßen guten Empfangseigenschaften zu Tage förderte
      - die ECH 81 scheint ebenfalls schlapp zu sein
      - das Lautstärkepoti lässt sich sehr schwer drehen, wenn das Gerät eingeschaltet ist. der Lautstärkemotor scheint sich nicht drehen zu lassen und die Rutschkupplung sorgt dafür, dass man manuell laut/leise stellen kann.
      - auch sehr starke UKW-Sender haben ein deutlich zu vernehmendes Grundrauschen, obwohl das magische Band nahezu Vollausschlag anzeigt

      Positiv:
      - es macht wieder Musik ;)
      - sämtliche Potis lassen sich ohne Kratzen betätigen
      - der Tastensatz funktioniert einwandfrei
      - ich bin trotz der noch bestehenden Probleme glücklich ;)

      Nun höre ich seit einer halben Stunde mit dem Gerät das fürchterliche Weihnachtsgedudel, der Klang ist durch den fehlenden Lautsprecher etwas basslastig aber sonst einwandfrei ;)

      Morgen bringt der Postbote hoffentlich Ersatz für diverse Zinkfraßopfer, dann geht's ans mechanische Komplettieren.

      Für die Lösung oben stehender Probleme bin ich um jeden Ratschlag dankbar.

      Viele Grüße,
      Michael
      Hallo Michael,

      besorge Dir 2 neue Motorröhren, in den meisten Fällen läuft der Motor dann wieder. Löte alle Drähte am Motor ab und überprüfe den Widerstand der 4 Spulen, das Messgerät muss bei allen 1KOhm +- 10% anzeigen.
      Auch ist es ratsam, den Motor incl. Getriebe zu zerlegen, vom verharzten Fett zu befreien und neu zu fetten. Das trifft sinngemäß auch auf den Lautstärkemotor zu. Beim Drehen des Senderwahlknopfes darf kein Widerstand spürbar sein, alles muss leichtgängig sein. Das ist Voraussetzung für einwandfreien Motorlauf. Alle Umlenkrollen müssen selbstverständlich leichtgängig sein, auch da hilft ein Tropfen Öl.
      Ein weiterer Schwachpunkt ist die Spule des Haltemagneten, der Widerstand sollte bei etwa 10 KOhm liegen.
      Die Nichtfunktion des Hochtöners kann mehrere Ursachen haben. Der 10 µF-Elko kann defekt sein, ein Kabel kann sich gelöst haben oder es besteht ein simples Kontaktproblem in der Tastatur.
      Der Lautsprecher wird beim Umschalten auf Stereo über den Schalter T3 abgeschaltet, vllt. liegt dort das Kontaktproblem.
      Das reicht jetzt erstmal, wenn das alles gemacht bzw. überprüft ist sehen wir weiter.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      die Motoren hatte ich bereits ausgebaut, zerlegt und gangbar gemacht, allerdings muss ich wohl beim Lautstärkemotor noch mal ran. Er lässt sich nur widerwillig in Bewegung setzen - kein Vergleich zum Sendersuchlaufmotor, den spürt man bei deaktivierter Automatic kaum...

      Der Haltmagnet tut keinen Mucks, die Ursache dafür ich erst noch genauer ermitteln (Magnetspule selbst oder Kontaktproblem).

      Beim mittleren Lautsprecher war der 10 µF-Elko defekt, jetzt ist das Klangbild gleich viel klarer.

      Ich staune immer wieder über die Ingenieurskunst, die ein solches Gerät mit all seinen Features hervorgebracht hat. Man kann sich das ja in der heutigen Zeit kaum vorstellen, dass das alles ohne Computer konstruiert worden ist und auch heute noch so gut funktioniert. Hach, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Mag mich mal jemand zwicken?

      Viele Grüße,
      Michael
      Hallo Michael,

      beim Einbau des Lautstärkemotors muss man darauf achten, dass die Welle, auf der diese Kupplungsfeder ruht, mit dem hinteren Ende in dem Führungsloch sitzt. Ansonsten verklemmen sich die Zahnräder und es kommt zu der vorliegenden Schwergängigkeit.
      Ja, man kann nur staunen, was die Konstrukteure damals mit ihren Möglichkeiten geschaffen haben.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      den Lautstärkemotor hatte ich gerade nochmal ausgebaut und gezielt hinsichtlich korrekter Montage der Welle im Führungsloch überprüft. Dabei hatte ich keinen Fehler gemacht, der Motor/das Getriebe scheint eine gewisse Losbrechkraft zu brauchen, bevor sich da was tut. Ich habe also nochmal alle Teile zerlegt, gereinigt, gefettet/geölt und wieder zusammengebaut. Jetzt ist es besser, aber noch immer nicht so, wie ich es gerne hätte.

      Was die Diagnose der Automatic angelangt, kann ich folgendes feststellen:
      - alle vier Spulen des Sendersuchlaufmotors haben ca. 1 kOhm, gegen Masse ist jeweils keine Verbindung messbar.
      - die Spule des Haltmagneten hat einen Widerstand von 9 kOhm

      Die EABC 80 habe ich heute durch eine neue ersetzt, das aber bis jetzt noch nichts am Suchlauf verändert. Ich muss wohl noch warten, bis die ECL 80 bei mir eintrudelt.

      Viele Grüße,
      Michael
      Hallo Michael,

      mach mal folgendes: der Lautstärkemotor ist mit 2 Schrauben auf dem Chassis befestigt, die löst Du etwas. Dann schraubst Du den oben angebrachten Winkel los und löst die beiden kleinen Schräubchen, mit denen der Motor über dem Poti befestigt ist.
      Jetzt ziehst Du die beiden Schrauben am Chassis wieder fest, danach drehst Du den Lautstärkeknopf hin und her, das sollte ohne großen Widerstand gehen.
      Anschließend montierst Du den Winkel wieder, ohne dabei die Position des Motors zu verändern. Dann noch die beiden kleinen Schräubchen festschrauben und danach sollte das Ganze leichtgängig sein.

      Sobald die neue ECL80 eingesteckt ist schreibe uns dann einen Bericht, evtl. geht danach das Messen div. Spannungen los.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      das Getriebe des Lautstärkemotors war in sich etwas verspannt, nun flutscht wieder alles, danke für den Tipp! Die neue ECL 80 und EABC 80 kamen heute mittag an, seitdem arbeitet der Sendersuchmotor ebenfalls wieder, wenn auch nicht ganz so flink, wie auf manchem Youtube-Video zu sehen.

      Der Haltemagnet funktioniert noch immer nicht, an dessen Spule liegen bei aktivierter Automatic eigentlich immer ca. 290 V an (gemessen mit Digital-Multimeter, gemessen an beiden Kontakten jeweils gegen Masse). Bei deaktivierter Automatic sind es ca. 5 V mehr.

      In der Nähe eines starken Senders regelt die Automatic schön nach, wenn man manuell "dazwischenpfuscht". Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Automatic nicht den Punkt mit dem besten Empfang wählt, sondern immer leicht "links davon".

      Was sollten nun meine nächsten Schritte sein?

      Viele Grüße,
      Michael

      P.S.: Beim Einbau der zinkfraßfreien Teile habe ich nicht schlecht gestaunt: der Fraß lässt die Teile beträchtlich wachsen - beim Schalthebel waren es locker 3mm über die gesamte Höhe. Leider habe ich die beiden Teile nicht nebeneinander fotografiert...