MI212 RL Kombination

      Hallo,
      sollte man die RL Kombination wie im MI215 realisiert und für die 92xx empfohlen (Saba Service Information) auch in den Verstärker MI212 einbauen ?

      Mir sind zwei Fälle bekannt, in denen jeweils eine Endstufe aus „unerklärlichen“ Gründen zerstört worden ist. Könnte es in diesen Fällen zu Schwingungen in der Beschaltung: Endstufe/Lautsprecherkabel/Lautsprecher gekommen sein ?
      Grüße Tommy
      Hallo Tommy,

      wenn die Betriebsbedingungen ungünstig genug sind, kann theoretisch jede Endstufe instabil werden. Der Charakter der komplexen Last der Lautsprecher, L,C und Z der Lautsprecherleitung, Frequenzweichen, Signalform, Leistung usw. spielen eine Rolle.

      Viele Hersteller haben daher schon früh als Standardmaßnahmen R-L Kombinationen und Boucherotglieder in den Ausgängen vorgesehen.

      Als zusätzliche Maßnahme würde ich sie grundsätzlich empfehlen, wenn bereits spontane Ausfälle vorgekommen sind, erst recht.
      Absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, gerade bei den 92xx haben wir ja schon eine lange Reihe von Risikofaktoren ermittelt und immer noch ist ein Faktor "X" ungeklärt.

      Neulich hatte ich einen älteren großen Accuphase Verstärker zur Überholung - auch da Boucherot plus R-L.
      Und bei Accuphase waren und sind versierte Verstärkerentwickler am Werk.

      P.S.: Sehr schön, Deine neue Relaisplatine! Wo sind die Widerstände untergebracht? Auf der Lötseite oder im Inneren der Spule?
      Achim
      Hi Tommy,

      ich stimme absolut zu -- ich kenne nur wenige Endstufen, die ohne
      die R-L Kombi (in irgendeiner Form) auskommen, und die sind dann
      meist nicht sonderlich stabil. Boucherot fehlt schon oefter mal, ist
      m.E. aber auch keine gute Idee ...

      Die neue Relais-Platine hingegen ist eine SEHR gute Idee !!
      Da kann man das alte Relais herausnehmen, und hat dann rasch
      Reserve fuer Ausfaelle auf der NT-Platine, und auf dem Relais-Modul
      nun eine sehr gute Version mit Luftspulen. Klasse !

      Michael

      p.s.: Vielleicht stellst Du hier auch mal ein Bild ein ?
      Hallo die Runde,

      wir hatten hier ja schon mal gesammelt - angefangen beim A78 von Revox, über die frühen GRUNDIG HiFi Verstärker, Yamaha, Accuphase...bis hin zu SABA bei einigen Modellen, jeder hat das eigentlich so praktiziert. Man will ja schließlich keinen Ärger in der Garantiezeit.
      Wo die Bauteile fehlen, muss man davon ausgehen, dass geschludert wurde, als die Glieder vergessen wurden oder dass man sparen wollte.

      Wenn ich mir die 92xx Receiver anschaue, komme auch zu dem Schluss, dass der Endstufenbereich nicht unbedingt der Schwerpunkt der Entwicklung war. Zu vieles wurde übersehen (auch eine Absicherung der Endstufenstromversorgung, die Schaltung der Ruhestrompotis).
      Für Saba war das auch kein Problem, tolle Testergebnisse bekommt man auch mit der vorhandenen Endstufe zustande, da war die Entwicklerarbeit im UKW- und ZF-Teil und im restlichen Signalteil besser eingesetzt.
      Achim
      Das sehe ich genauso -- wobei man bei Saba vielleicht noch probiert
      hat, dass es mit den hauseigenen Boxen auch ohne die R-L-Kombi eher
      kein Problem gab.

      Das aendert sich aber schlagartig, wenn man modernere Boxenkonstruktionen
      anschliesst, die nicht fuer Roehrengeraete optimiert sind. Dann kann die
      Impedanz ganz schoen Achterbahn fahren, und die Endstufe fordern.

      Das kam ja in der Zeit damals langsam auf, ich erinnere mich noch gut daran
      (habe damals viele Boxen selber gebaut, auch richtig aufwaendige ...). An
      solchen Boxen fing dann auch das Verstaerkersterben an. Koennte mir also
      gut vorstellen, dass dies dann der Grund fuer Saba-Empfehlung mit der
      Nachruestung war.

      Wie dem auch sei -- ich denke, nachruesten ist auf jeden Fall angezeigt,
      und eine Version mit Luftspule finde ich auch noch ein wenig besser als eine
      mit Ferritkernspule. Fuer die 92xx gibt's ja jetzt die Tommy-Platine !

      Gruezi,

      Michael
      Ja, das ist mir auch einmal passiert ... und einmal ist mir ein Basschassis
      abgeraucht, weil eine Endstufe DC machte, aber ihre Schutzschaltung nicht
      reagierte ...

      Der HT wurde ersetzt (war ein kleiner Audax), der TT bekam eine neue
      Schwingspule, und laeuft heute noch bei einem Freund (Box mit sandgefuelltem
      Gehaeuse, also doppelwandig ausser an der Front ... echt aufwaendig ...).
      Das Mitschwingen des Gehaeuses war da wirklich effektiv reduziert.

      Bin dann damals frueh auf die Endstufe 2.4 von Horch gekommen, da
      klippt dann nix mehr ... die pustet vorher die Schwingspulen im Bass
      raus ... Seither lege ich immer grossen Wert darauf, dass die Endstufe
      stabil und kraeftig ist (40 Watt reichen ja, aber das NT muss das auch
      stemmen koennen -- bei vielen normalen Vollverstaerkern tut's das
      halt nicht).

      Da wiederum fand ich immer die Saba Receiver gut -- der Trafo koennte
      zwar noch etwas mehr Reserve haben, aber er ist jedenfalls nicht
      gnadenlos unterdimensioniert. Momentan hoere ich mit dem 9241 und daran
      ein Paar Totem Model One Signature (eine wirklich feine Minibox aus
      Kanada, hier wenig bekannt). Das geht wirklich sehr, sehr gut. Mit den
      meisten Verstaerkern geht es nicht, die Box ist "anspruchsvoll" (laeuft
      auch nicht gut an Roehren). Aber die Schaltung der Saba-Endstufe ist
      fuer solche Faelle meist besser -- so jedenfalls meine bisherige Erfahrung.

      Schoenen Abend,

      Michael
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