Hallo Forum,
ich hatte mich bereiterklärt, mir den Receiver 8080 anzusehen und wiederherzurichten, der Hans (Stadler) durch seine Jugend begleitet hat und den er jetzt gerne wieder zum Leben erweckt sehen möchte.
Hans hat mir das Gerät heute gebracht.
Auf den ersten Blick:
1. Im linken Tastenaggregat rastet die MW-Taste nicht ein. Ein wenig (!) Silikonöl ins Schiebegestänge auf der Platine hinter dem Tastzensatz und das Problem war gelöst.
2. Mono-Taste sitzt fest und rührt sich nicht: Beim leichten Niederdrücken der Kupferblechfeder auf das Schaltplättchen im Schaltmechanismus der Taste liess sie sich aber betätigen. Die Kupferblechzunge übte nicht mehr genug Druck aus, war verbogen. Kupferblechfeder ausgebaut, gerichtet und wieder eingebaut. mit wenig Silikonöl geschmiert und die Taste funktioniert wieder.
3. Sowohl die Taste "Monitor", wie auch die Taste "Linear" rasten überhaupt nicht ein. Bei beiden lässt sich der Knopf mit den Schaltkontakten hinten dran einfach nach vorne ohne Widerstand völlig herausziehen. Bei beiden Schaltern fehlt das weisse Schaltplättchen (oder wie das heisst?) im Querschlitz im Schalter, das von der Kupferblechfeder darüber normalerweise unter leichtem Druck gehalten wird.
Hier die beiden bösen Tasten/Schalter "Monitor" und "Linear":
Von innen sieht man, was los ist! Die beiden Plättchen der Schaltkulisse fehlen m Schalter ganz rechts und ganz links! Man sieht an den funktionierenden mittleren Schaltern das kleine weisse senkrecht im Schlitz stehende Plättchen, das bei den defekten fehlt.
Das ist schlimm, wo bekomme ich die beiden fehlenden Schaltplättchen? Irgendjemand im Forum, dem ich die beiden fehlenden Plättchen oder die zwei Schalter aus dem Altteilefundus abkaufen kann?
Oder ist letzte Rettung nur ein Schlachtgerät?
4. Eine Leitung an rechter Treiberstufe abgerissen. Anlöten ging problemlos.
5. Beleuchtung der Feldstärkeanzeige ist tot. Birne 6V / 30 mA im Feldstärkeinstrument werde ich noch ersetzen. Feldstärkeinstrument sonst i.O. und schlägt aus.
6. UKW-Empfang wird duch Feldstärkeinstrument und Aufleuchten der Stereoanzeige angezeigt. Das ist schon mal gut, dann kann ich Hoffnung haben, dass sonst die Radiosektion in Ordnung ist.
7. Lautsprecherausgänge "tot", da kommt auf beiden Kanälen nichts! Egal ob Radio oder Band als Quelle gewählt und auch wenn ich die defekten Schalter Monitor und Linear drücke ist Ebbe. Ich muss noch prüfen, ob alle Spannungen im Verstärkerteil vorhanden sind oder was sonst der Fehler ist.
Elektrische Fehler:
1. Die Endstufenspannung -26V fehlt. Eine 4A MT Sicherung war defekt.
2. NF-Verstärkerteil funktionierte aber immer noch nicht. Signal über Tape Buchse eingespeist und von dort verfolgt. Hinter der ersten Verstärkerstufe des Vorverstärkers war Schluss! Spannungsversorgung der Stufe war tot, da der zugehörige Schutzwiderstand R457 (2,2k) hochohmig war. Das könnte aber eine Primärursache haben, denn es hängen hinter dem Widerstand der Elko C456 (220 µ) und in der Klangregelstufe an 20 V hinter dem Widerstand noch der Tantalelko C438 (4,7 µ/25V). Beide also vorsichtshalb auch erneuert und geprüft: Ergebnis, der Tantalelko mit Vollschluss! Treffer, das war es! Später stellte sich dann noch heraus, dass beim Schalten der Rumpel-Taste im linken Lautsprecher ein Ploppen ertönte. Ursache war ein erhöhter Leckstrom im Tantalelko C453 der Gleichspannung am Schalterkontakt aufbaute. Nach Austausch des Elko dann Ruhe beim Schalten.
Hier sieht man in der Mitte zwischen den Elkos den erneuerten Widerstand neben dem schon neuen 220µ Elko und im Bild darunter rechts auf der Klangregelplatine den neuen WIMA MKS-2 4,7 µF Folienkondensator (statt des lecken Tantalelko eingebaut). Ich will keine neue Elkodiskussion aufmachen, aber die ELNA Elkos - auch die alten grauen - sind hervorragend und ohne ersichtlichen Grund muss man sie nicht erneuern. Auch mit den Siemens Elkos - von denen gibt es im Gerät eine Menge - gab es selbst nach 43 Jahren kein Problem! Jogi wird es gerne hören!
Danach erneute Prüfung mit Erfolg:
Auf dem Bildschirm das 1 kHz Signal nahe an 30 W Nennleistung mit THD < 0,02% (in den technischen Daten steht: < 0,1%) . Der andere Kanal genauso! Der 8080 F ist ein ordentlich sauberer 2 x 30 W (Sinus an 4 Ohm) Verstärker für das Jahr 1970/71 (nach Jahresaufdruck auf einigen Bauteilen). Am defekten Monitorschalter habe ich dafür "fummeln" müssen, bis ich temporären Kontakt hatte und das Foto so machen konnte.
Die gläserne Skalenplatte wird leider nur von rechts beleuchtet, optisch hätte auch noch ein weiteres Birnchen links der Ausleuchtung gut gestanden.
Einziges Wehwehchen sind jetzt noch die beiden Schalter.
Herzlichen Gruss,
Reinhard
ich hatte mich bereiterklärt, mir den Receiver 8080 anzusehen und wiederherzurichten, der Hans (Stadler) durch seine Jugend begleitet hat und den er jetzt gerne wieder zum Leben erweckt sehen möchte.
Hans hat mir das Gerät heute gebracht.
Auf den ersten Blick:
1. Im linken Tastenaggregat rastet die MW-Taste nicht ein. Ein wenig (!) Silikonöl ins Schiebegestänge auf der Platine hinter dem Tastzensatz und das Problem war gelöst.
2. Mono-Taste sitzt fest und rührt sich nicht: Beim leichten Niederdrücken der Kupferblechfeder auf das Schaltplättchen im Schaltmechanismus der Taste liess sie sich aber betätigen. Die Kupferblechzunge übte nicht mehr genug Druck aus, war verbogen. Kupferblechfeder ausgebaut, gerichtet und wieder eingebaut. mit wenig Silikonöl geschmiert und die Taste funktioniert wieder.
3. Sowohl die Taste "Monitor", wie auch die Taste "Linear" rasten überhaupt nicht ein. Bei beiden lässt sich der Knopf mit den Schaltkontakten hinten dran einfach nach vorne ohne Widerstand völlig herausziehen. Bei beiden Schaltern fehlt das weisse Schaltplättchen (oder wie das heisst?) im Querschlitz im Schalter, das von der Kupferblechfeder darüber normalerweise unter leichtem Druck gehalten wird.
Hier die beiden bösen Tasten/Schalter "Monitor" und "Linear":
Von innen sieht man, was los ist! Die beiden Plättchen der Schaltkulisse fehlen m Schalter ganz rechts und ganz links! Man sieht an den funktionierenden mittleren Schaltern das kleine weisse senkrecht im Schlitz stehende Plättchen, das bei den defekten fehlt.
Das ist schlimm, wo bekomme ich die beiden fehlenden Schaltplättchen? Irgendjemand im Forum, dem ich die beiden fehlenden Plättchen oder die zwei Schalter aus dem Altteilefundus abkaufen kann?
Oder ist letzte Rettung nur ein Schlachtgerät?
4. Eine Leitung an rechter Treiberstufe abgerissen. Anlöten ging problemlos.
5. Beleuchtung der Feldstärkeanzeige ist tot. Birne 6V / 30 mA im Feldstärkeinstrument werde ich noch ersetzen. Feldstärkeinstrument sonst i.O. und schlägt aus.
6. UKW-Empfang wird duch Feldstärkeinstrument und Aufleuchten der Stereoanzeige angezeigt. Das ist schon mal gut, dann kann ich Hoffnung haben, dass sonst die Radiosektion in Ordnung ist.
7. Lautsprecherausgänge "tot", da kommt auf beiden Kanälen nichts! Egal ob Radio oder Band als Quelle gewählt und auch wenn ich die defekten Schalter Monitor und Linear drücke ist Ebbe. Ich muss noch prüfen, ob alle Spannungen im Verstärkerteil vorhanden sind oder was sonst der Fehler ist.
Elektrische Fehler:
1. Die Endstufenspannung -26V fehlt. Eine 4A MT Sicherung war defekt.
2. NF-Verstärkerteil funktionierte aber immer noch nicht. Signal über Tape Buchse eingespeist und von dort verfolgt. Hinter der ersten Verstärkerstufe des Vorverstärkers war Schluss! Spannungsversorgung der Stufe war tot, da der zugehörige Schutzwiderstand R457 (2,2k) hochohmig war. Das könnte aber eine Primärursache haben, denn es hängen hinter dem Widerstand der Elko C456 (220 µ) und in der Klangregelstufe an 20 V hinter dem Widerstand noch der Tantalelko C438 (4,7 µ/25V). Beide also vorsichtshalb auch erneuert und geprüft: Ergebnis, der Tantalelko mit Vollschluss! Treffer, das war es! Später stellte sich dann noch heraus, dass beim Schalten der Rumpel-Taste im linken Lautsprecher ein Ploppen ertönte. Ursache war ein erhöhter Leckstrom im Tantalelko C453 der Gleichspannung am Schalterkontakt aufbaute. Nach Austausch des Elko dann Ruhe beim Schalten.
Hier sieht man in der Mitte zwischen den Elkos den erneuerten Widerstand neben dem schon neuen 220µ Elko und im Bild darunter rechts auf der Klangregelplatine den neuen WIMA MKS-2 4,7 µF Folienkondensator (statt des lecken Tantalelko eingebaut). Ich will keine neue Elkodiskussion aufmachen, aber die ELNA Elkos - auch die alten grauen - sind hervorragend und ohne ersichtlichen Grund muss man sie nicht erneuern. Auch mit den Siemens Elkos - von denen gibt es im Gerät eine Menge - gab es selbst nach 43 Jahren kein Problem! Jogi wird es gerne hören!
Danach erneute Prüfung mit Erfolg:
Auf dem Bildschirm das 1 kHz Signal nahe an 30 W Nennleistung mit THD < 0,02% (in den technischen Daten steht: < 0,1%) . Der andere Kanal genauso! Der 8080 F ist ein ordentlich sauberer 2 x 30 W (Sinus an 4 Ohm) Verstärker für das Jahr 1970/71 (nach Jahresaufdruck auf einigen Bauteilen). Am defekten Monitorschalter habe ich dafür "fummeln" müssen, bis ich temporären Kontakt hatte und das Foto so machen konnte.
Die gläserne Skalenplatte wird leider nur von rechts beleuchtet, optisch hätte auch noch ein weiteres Birnchen links der Ausleuchtung gut gestanden.
Einziges Wehwehchen sind jetzt noch die beiden Schalter.
Herzlichen Gruss,
Reinhard