Grundig 5050W

      Ja, Heino, eine traumhafte Arbeitsgrundlage für einen Liebhaber dieser Geräte:

      - kein Rost, lediglich ein dünner, etwas speckiger Staubmantel
      - keine gerissenen Seilzüge
      - Tasten in einwandfreifreien Zustand (keine Ausbrüche!)
      - unberührter Orginalzustand (keine Basteleien)
      - Orginalröhrensatz
      - Filterkerne mit Wachs versiegelt -> da hat sich auch noch niemand vergangen

      Da kommt echte Freude auf, zumal auch der Kontakt mit dem Verkäufer seriös und freundlich war.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      an dem Gerät wirst Du deine wahre Freude haben!
      Und das ist n i c h t ironisch gemeint.

      Meinen 5050W habe ich 1981 auf dem Frankfurter Flohmarkt gekauft (für 80,- DM - unverschämt viel so dachte ich damals).

      Ich habe seinerzeit den Gleichrichter ersetzt, einen Vorwiderstand eingebaut und ungefähr 5 - 10 Kondensatoren ersetzt.
      Ach ja - den UKW Drehko habe ich auch erneuert, er hatte Kontaktprobleme an der Plattenbefestigung.

      Viel Ehrgeiz habe ich bei diesem hervorragenden Radio damals nicht investiert, aber er lief dann schon dermaßen gut, dass ich hellauf begeistert war.
      Seitdem hatte ich ihn nicht mehr offen, nur von Zeit zu Zeit habe ich ihn eingeschaltet. Derzeit steht er an meinem Zweitwohnsitz im Keller :( und wartet auf eine gründlichere Durchsicht.

      Ich freue mich schon auf Deine Erfahrungen bei der Reparatur und beim Musikhören.
      Das Gehäuse ist GRUNDsolide, die Chassislackierung zersetzt sich nicht und bei Schaltung und Verarbeitung wurde aus dem Vollen geschöpft.

      Glückwunsch - jetzt schon!
      Achim
      Hallo Ivica,

      da hast du ein sehr schönes, technisch ungewöhnliches, Gerät erworben. Angesichts der LS-Ausstattung und der üppigen Gegentaktendstufe, sollte der zu erwartende Klang ein Ohrenschmaus sein. Bestimmt wirst du darüber berichten...

      Vorher sollten aber noch einige Kondensatoren ersetzt werden.

      Sonst wartet das Gerät mit einigen ungewöhnlichen Schaltungsdetails auf; so das UKW-Kästchen mit Kaskoden-Vorstufe und einer nicht alltäglichen Schaltung der Oszillator-Mischstufe. Auch bei AM traut man zunächst seinen Augen nicht - dort hat sich eine additive Mischung eingeschlichen, meine ich zumindest. Denn dazu wird die Triode der ersten ECH "missbraucht" während die Triode der zweiten ECH die dazu notwendige Oszillatorschwingung generiert.

      Auch bei der Reihenfolge der ZF-Röhren kommt man ordentlich ins Schlingern, denn dort verläuft nicht alles der Reihe nach, wie man es sonst gewohnt ist.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Lieber Peter,

      die Kondensatoren sind bei Wuestens bereits bestellt: ich lasse diesem Boliden eine komplette F&T Kur angedeihen.
      Leider ist mir gestern der schlimmstmögliche Supergau passiert:
      ich habe immer noch ganz weiche Knie -> die Skalenscheibe ist mir aus der Hand geglitten und... ja...zerdeppert. Ich war/bin fassungslos.
      Ich habe jedoch Ersatz. Vor einigen Jahren habe ich mir ein Schlachtchassis zugelegt und die Scheibe muss jetzt für meine Tolpatschigkeit herhalten.
      Ich werde Schritt für Schritt berichten.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      Glückwunsch !!

      Mein 5050 ist auch eines der favorisierten Geräte, wenn es um den Klang geht, die außergewöhnliche Technik war mir bis dato gar nicht bewußt...

      Hoffentlich sind die beiden koaxialen Hochtöner in Ordnung, aber bei diesem Zustand habe ich wenig Bedenken. Meine waren ähnlich gut erhalten und vermutlich deshalb auch gut.

      Gruß, Dieter
      Hallo Ivica,

      herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Gerät, daß in keiner GRUNDIG-Sammlung fehlen sollte.
      Das Furnier ist sehr schön gezeichnet, der Gehäusezustand sehr gut. Ebenso das Chassis und die Lautsprecher.
      Daher vermute ich, daß es sich nicht um ein EBay-Radio handelt.
      Den GRUNDIG 5050 gibt es in verschiedenen Ausführungen. Ich besitze ihn mit dem Lautsprecherstoff vom G.5010 und mit schwarzer Rückwand. Die optische Anzeige der Ferritantennenstellung ist nicht weiß sondern grün.
      Deiner hat den hellen Stoff und vermutlich eine rotbraune Rückwand?
      Leider komme ich seit längerer Zeit aus diversen Gründen nicht mehr zum Radiobasteln. Desshalb ist mein 5050 noch unrestauriert.

      Deinen Restaurationsbericht erwarte ich mit größtem Interesse.

      Gruß Udo


      P.S. Das mit der zerbrochenen Skala ist mir beim G.5010 passiert. Weil ich drei Sachen gleichzeitig gemacht habe. Daraus lernt man und es passiert einem bestimmt nicht nochmal. Es war schwierig eine Ersatzskala aufzutreiben.
      Nach arbeitsamer Woche in Union mit einer Erkältung hatte ich heute endlich wieder Musse und Lust am Gerät weiter zu arbeiten:

      - der UKW Seillauf musste ersetzt werden
      - die ersten Neubauteile finden Einzug ins Chassis









      Nun ist mir bei meiner Arbeit eine Sache aufgefallen:

      in meinem Chassis wurde nachträglich ein 2 x 16µ Doppelelko eingebaut.
      der Drahtwiderstand R53 (5k/3W) wurde durch einen 3k3 in Reihe zu einem 2k2 ersetzt:


      Orginal sollte es so aussehen:



      so siehts in meinem Gerät aus



      Hier der Schaltpalnauszug:



      Habt Ihr eine Idee warum dies geschehen ist? Macht diese Massnahme Sinn?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      da hatte jemand gerade nix anderes zur Hand.
      Du kannst hier ruhig wieder einen 4K7 oder 5K mit 3-5W einbauen.

      Wo ist der 2 x 16µ angeschlossen?

      Über den 5K 3W läuft die Versorgung des UKW-Teils (Anodenspannung).
      Wenn die zusätzlichen Elkos zwischen / hinter den 2 Ersatzwiderständen liegen, sieht es so aus, als hätte jemand die Siebung der UKW Anodenspannung verbessern wollen. Warum? In der Grundig Schaltung ist das nicht vorgesehen.
      Liegen die 2 x 16µ vor dem 5K, lägen sie einfach nur parallel zum zweiten 50µ Siebelko des Netzteils.

      Eine sehr schöne Arbeit bislang. Sauber ausgeformte Anschlussdrähte, richtig gekürzt, die Position der neuen Bauteile übersichtlich...
      Weiter so, gefällt mir sehr gut. Genau so hatte ich es bei meinem 5050 auch geplant. Hoffe, bald einmal Zeit dafür zu finden.
      Achim
      Hallo Ivica,

      mir erschließt sich der Sinn derzeit nicht. Der erste 16µ vergrößert die Kap. des 2. Netzladeelkos von 50µ auf 66µ - bei den üblichen Toleranzen eigentlich witzlos.

      Der zweite 16µ bildet mit dem 3K3 einen Tiefpass = Siebkette.
      Die UKW Anodenspannung wird so noch besser gesiebt und die Spannung hinter dem Teilwiderstand wird besser gestützt, wird unanfälliger gegen Schwankungen durch kurzzeitige Laständerungen.

      Vielleicht soll so beim Umschalten UKW - AM (Abschalten der UKW Ua) ein langsameres Abfallen erreicht werden? Dann hätte ich den 16µ aber eher hinter den 2K2 gelegt. Zudem steigt die UKW Ua so beim Schalten auf UKW langsamer an. Ob man das möchte?

      Oder gibt es kurzzeitige Lastschwankungen beim Abstimmen bei UKW, die so aufgefangen werden?

      Hans, kennst Du einen Grund?
      Achim
      Nachtrag:

      Zunächst einmal ist noch anzumerken, dass Sieb- bzw. Stützelkos hinter Schaltkontakten den vorgelagerten Schalter beim Einschalten durch ihren hohen Ladestrom belasten.

      Eine zusätzliche Kapazität am Anodenspannungseingang findet sich bei wenigen Saba Modellen, etwa FD15 (8µ) oder FB 3DS (4µ) jeweils im Anodenspannungsast für die Osz. / Mischstufe; bei der Mehrzahl der Modelle jedoch nicht.

      Ein zusätzlicher Elko direkt am UKW-Teil verbietet sich beim 5050W, da über dieselbe Leitung auch die UKW-ZF zum ersten Filter vor der ECH81 gelangt.

      Ich würde die 2 x 16µ Erweiterung weglassen und dann im Betrieb schauen, ob es irgendwelche Probleme / Phänomene beim UKW Empfang gibt.
      Achim
      Hallo Achim und Ivica.
      Wenn das so ist, melde ich Einspruch an.
      Der 1. 16uF belastet wie Achim schon bemerkte, nur den AM /FM oder RF/TA Schalter.
      Dort liegt schon ein 50uF, den Brumm kann das nicht beeinflussen.
      Der 3,3 Kohm und der 2.2 Kohm muss, wenn es so gewollt sein sollte, umgetauscht werden. Dazwischen ein Elko. Ob 16 oder 32 uF egal.

      Warum umtauschen? Achim hat schon darauf hingewiesen, dass am 5 Kohm die RF und TV-Ton ZF eingespeist wird.
      Weil nun beim 5040W statt dem 5Kohm ein 3Kohm (R53)sitzt und die Zf passt, muss der 3,3 Kohm; Elko, 2,2 Kohm. Schalter auch hier passen.

      Warum das umgebaut ist? FM -Oszillatoren sind schon Brummanfaellig auf der Plusspannung.
      Wenn die Röhre Steiheit infolge Alterung verliert, ist Ia vermehrt von Ua abhaengig. Es entsteht ein Störhub der nicht mehr entfernbar ist.

      Der 5050W hat sowieso Brumm vom Netztrafo magnetisch in den Ausgangstrafo.
      Mit „WERNER“ habe ich das bei Stelllmacher schon mal untersucht.
      Der Netztrafo musste leicht gedreht werden, um brummfrei zu werden.
      Gruss hans


      Vielen Dank, Hans für die Mühe Deiner Erklärung.
      Ich habe den Doppelelko entfernt und stattdessen wieder einen 4k7/3Watt R eingebaut:




      Nach Abschluss des Kondensatorentausches wagte ich eine erste vorsichtige Inbetriebnahme am Regeltrenntrafo:

      - es stellt sich wunderbarer Empfang auf allen Wellen ein
      - auf KW, MW ein munteres Gezwitscher, dass man hier bei eingängigerer Prüfung mit Freude Einiges an Potenz erwarten kann (das wohl gemerkt bei Tageslicht und mit einfacher Wurfantenne!)
      - der Selenturm wird jedoch bereits nach kurzem Betrieb auffällig warm -> der wird auch noch getauscht.

      Hier weitere Detailbilder:






















      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.