Gesuch: Skalenscheibe für Grundig 2006W

      Werte Freunde,

      nach der Revision weiterer Grundig Röhrenradios (5050W, 3010, zuletzt ein 4040W)
      steht nun das Chassis eines 2006W auf der Werkbank, jedoch mit gebrochener Skalenscheibe (der Verkäufer hatte es bedauerlicherweise sehr eilig beim Verpacken :-() -> deshalb mein Gesuch.
      Ich habe zwar versucht zu retten, was zu retten ist, allerdings ein intaktes Scheibchen würde dem Kameraden viel besser zu Gesichte stehen.




      Ich nutze meine Anfrage gleich, um Klarheit in folgendem Punkt zu finden:




      Am AÜ ist ein Schalter nachträglich angelötet, er unterbricht die Pluszuleitung vom AÜ zum LS. Ist das eine Art "Stand-By" Schalter, der die Anodenspannung unterbricht? Und ist das eine sinnvolle Massnahme bei einem Röhrenradio?
      (Bei Gitarrenverstärkern bin ich stets dankbar um eine derartige Unterbrechung.)
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hmmm, die Plusleitung zum Lautsprecher würde ich eher nicht unterbrechen. Das ist doch auf der Sekundärseite, und die Anodenspannung bleibt dann an der Röhre stehen. Da gewinnt man doch dann nichts. Im schlimmsten und ungünstigsten Fall wird bei voller Signalamplitude die Belastung von der Sekundärseite weggenommen. Man hört immer wieder von Überschlägen bei unbelasteten AÜs.

      Ich würde da eher die Anodenspannung unterbrechen. Das wird bei Gitarrenverstärkern öfter gemacht. Aber ob das bei einem Röhrenradio gut ist? Wenn man wieder einschaltet, liegt sofort eine sehr hohe Spannnung an. Die Anoden werden da recht stark belastet, zumal die Heizungen schon voll an sind und ordentlich Elektronen emmittiert werden.

      Ich denke, der Vorbesitzer hatte wie Heino die Idee, den Innenlautsprecher komplett abtrennen zu können.
      Gruß, Gunnar
      vielen Dank für die Hinweise.
      Ich habe das Ganze wieder rückgängig gemacht.
      Der Pluspol der Lautsrecherbuchse war mit der Anode über einen 10nF/500V Teerkondensator verbunden, der wurde auch nachträglich eingelötet, denn im SP findet man diesen nicht. Technisch funktioniert das Radio nun, nur die Optik lässt noch Wünsche offen.


      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica und Leser.

      Der Sinn dieser Erweiterung war, dass alle Consumer –Tapes, zu dieser Zeit (1951) nicht die mit Einführung des GRUNDIG_Tonbandgerätes Modell (T300 ab 1952) neuartige Aufnahme Verbindung, der hochohmig / niederpegellichen TB-Aufnahmebuchse hatten.

      So hat das bekannte KL15 von TELEFUNKEN, noch 1953 einen Hochvolt-Ausgang, ab Endstufe - Radio nötig. Dieser war auch noch von der Einststellung Lautstärke und Klang abhaengig.






      Als Nachtisch von einem sehr guten Freund, ein Leckerli.
      Der Grund warum im Concertino53W der hochohmige Anschluss von der Anode der Endröhre, in keinem Schaltbild zu finden ist.
      Diese Behauptung, dass es aber so gemacht wurde, hat mir damals im RMorg viel Aerger eingebracht. Alle wusten es besser. Daher hier der Beleg.

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Concertino53W_tape.pdf

      Mehr dazu von mir hier:

      http://www.radiomuseum.org/forum/nach_welchem_prinzip_arbeitet_die_aufnahmeleitung_vom_radio.html

      hans
      Hallo Hans,

      in Deinem Artikel schreibst Du zu Beginn: "Die Typen von AEG wie das AW2 (link) hatten keinen Aufsprechverstaerker sondern benutzen den hochohmigen Lautsprecherausgang mit seinem hohen Pegel, als Quelle..."

      Muss es da nicht niederohmiger Lautsprecherausgang bzw. hochpegliger Lautsprecherausgang heißen?
      Achim
      Hallo Achim.

      Immerhin Einer der den Text gelesen hat.

      Es ist so!
      Das AW2 muss parallel zur Primärwicklung einer A-stufe angeschlossen werden.
      Also Plus und Anode.
      Das KL15 hat zwei und bei GW.Verwendung sogar 3 Kondensatoren in der Aufsprechleitung.
      Wenn Du die Rückwand des Concertino 53 anschaust, wird ein Bananenstecker in die Masse der 4(oder 5) Ohm Anschluss gesteckt, der zweite an die Anode des hochohmig, hochpegelichen LS- Ausgangs.
      Auch beim Zusatzverstaerker KL15D geht immer noch die Aufnahme vom Radio hochohmig (7000 Ohm EL11) wie in bei Concertino 53 ab.
      In einem Buch zur TBTechnik steht: Aufsprechspannung (KL15) max. 30Volt
      an 3 Kohm. Das mag Dir blöd vorkommen, aber ich war es nicht der das machte.
      Denk mal nach; die Aufn.-Leitung braucht mehr als 3,5 Veff.
      3,5Volt an einem 5 Ohm -Lautsprecher = 2,45 Watt. Das am Abend um eine Aufnahme zu machen , na ja, etwas laut!
      Hans
      Hallo Hans,

      aha, also die untere Buchsenreihe beim Concertino 53 stellt die Verbindung zur AÜ-Primärseite her. Das ist dann in der Tat hochohmig.

      Wer also 1952 ein Radio hatte, das den hochohmigen Anschluss nicht hatte, konnte so ohne weiteres kein Tonband anschließen.

      Immer wieder faszinierend zu lernen, wie sich die Technik und die Standards ganz zu Beginn einer neuen Technik entwickelten. Ohne Zeitzeugen oder fundierte Dokumentationen ist das für später Geborene praktisch heute nicht mehr nachvollziehbar.
      Umso dankenswerter Deine Beiträge dazu.
      Achim
      nightbear postete
      Hallo Hans,
      aha, also die untere Buchsenreihe beim Concertino 53 stellt die Verbindung zur AÜ-Primärseite her. Das ist dann in der Tat hochohmig.
      Wer also 1952 ein Radio hatte, das den hochohmigen Anschluss nicht hatte, konnte so ohne weiteres kein Tonband anschließen.
      /quote]

      Ich hatte das hier nur geschrieben, dass keiner auf die Idee kommt, dass derjenige mit dieser abenteuerlichen Idee, ein Idiot war.
      Anbei nach langer Arbeit ;) das AW2
      hans



      Als Nachtisch von einem sehr guten Freund, ein Leckerli.
      Der Grund warum im Concertino53W der hochohmige Anschluss von der Anode der Endröhre, in keinem Schaltbild zu finden ist.
      Diese Behauptung, dass es aber so gemacht wurde, hat mir damals im RMorg viel Aerger eingebracht. Alle wusten es besser. Daher hier der Beleg.

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Concertino53W_tape.pdf
      Lieber Hans,

      auch ich danke Dir herzlich für diesen wertvollen Beitrag!
      Ich hätte niemals vermutet, dass die Modifikation einen derartigen Hintergrund hatte.

      Die Diodenbuchsen bezog der Einzelkunde über die Grundig Werksvertretung und baute diese dann selber in sein Gerät ein? Erstaunlich.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.