Revision 9141 TC

      Moin, moin,

      ich habe mir einen gut erhaltenen 9141 TC verschafft, der im Prinzip auch noch mit
      allen Funktionen lief (OK -- Rotorsteuerung weiss ich nicht, das habe ich nicht geprueft ...).

      Dennoch fiel gleich mal auf, dass eine ganze Reihe von Wehwehchen vorliegen -- schlappe
      LEDs etc. erwaehne ich da nicht. Auffaellig war zunaechst, dass der Klang recht deutlich
      gegen den 9140 abfiel -- wesentlich mehr als ich erwartet haette.

      Also mal gleich komplett zerlegt, und nun beginnt der Wiederaufbau. Was ich schon von
      "unterwegs" berichten kann, ist dies:

      (1) Beide Netzteile sind kritisch. Im Hauptnetzteil wird der 78M15 VIEL zu heiss, der kam
      hier auf deutlich ueber 60 Grad, und war auch schon auf 14,4 Volt abgesackt. Hier
      kommt ein neuer rein (auf 15,3 V ausgemessen), und der Vorwiderstand von 22 Ohm
      wird auf 33 Ohm erhoeht, um unnoetige Verlustleistung vom 78M15 fernzuhalten. Mit
      dieser Aenderung hat der Regler bei Maximalforderung immer noch 20 Volt Spannung
      am Eingang, das reicht.

      Nachtrag zu diesem Punkt: 33 Ohm ist etwas zu viel, 30 Ohm reichen. Habe bei
      mir einfach noch einen 330 Ohm / 1 W parallel geschaltet. Weil da nun ca. 3 W
      in Waerme umgesetzt werden, waere es vielleicht noch besser, zwei mit 15
      Ohm in Reihe zu schalten. Wird sonst doch sehr warm ...

      Ebenfalls zu heiss wird der Laengstransistor fuer die 45 Volt -- er ist einfach auf die
      Platine geschraubt, und leitet seine Waerme u.a. ueber die Schraube an eine extra
      vorgesehene Kupferflaeche auf der Leiterbahnseite ab -- das reicht nicht, und die
      Platine war dementsprechend auch schon recht dunkel (fast schwarz) unter dem
      Transistor. Hier passt ohne Probleme ein kleiner Kuehlkoerper drauf, und das Problem
      ist erledigt.

      Im Netzteil fuer die Fernsteuerung ist ein 78M18 verbaut, auf einem kleinen Alublech,
      das mechanischen Kontakt mit dem Chassis-Rahmen bekommt -- der war bei meinem
      Exemplar durch ein Stueck Tesa-Band verhindert, das fast durchgescheuert war. Keine
      gute Loesung, da muss eine mechanisch und kuehltechnisch bessere Variante rein.

      (2) Eine grosse Zahl von Loetstellen, speziell bei den vielen Kabeln im Geraet, waren
      duenn und rissig. Hier muss man offenbar sehr sorgfaeltig nachsehen und alles
      nachloeten. Einige Beinchen von Bruecken und Transistoren hatten sich nahezu
      aus dem Zinn freigearbeitet -- das waere in Kuerze schief gegangen ...

      (3) Im Geraet war eine groessere Zahl blauer, radialer Philips Elkos verbaut. Die stehen
      seit einiger Zeit auf meiner "Verdachtsliste", also habe ich sie alle ausgebaut und genau
      vermessen -- keiner (!) hatte mehr seine Kapazitaet (Abfall zwischen 20 und 50 %),
      und bei einigen war der ESR schon sehr hoch -- z.B. hatte ich statt 10 uF bei einem
      noch 7 uF bei ESR von knapp 90 Ohm. Also alle raus ...

      Die Elkos von Frako waren entweder von dem Typ, bei dem der Gummiboden
      heraussteht (die waren teilweise auch schon schlecht, also raus) oder von einer
      normalen Bauform (die waren alle noch perfekt in Ordnung). Die Elkos von Rubycon
      und Elna waren alle noch fit, die von TSK auch. Trotzdem wurden alle Elkos mit
      Werten von 2,2 uF und 4,7 uF im Signal durch Wima MKS 2 ersetzt.

      Jetzt geht es Schritt fuer Schritt an den Wiederzusammenbau. Mal sehen, was alles noch
      so auftritt ... ich werde berichten.

      Wenn jemand spezielle Tipps hat, die man beachten sollte, waere ich fuer Hinweise
      dankbar. Die Threads zu diesem Geraet schienen mir insgesamt etwas spaerlicher zu
      sein als andere -- vielleicht habe ich aber auch einiges uebersehen.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Noch ein Nachtrag zum Gleichrichter: Hier ist einer von Herrmann drin, so ein gruener.
      Bei mir sind die aber noch nicht ausgefallen ... habe ihn also mal dringelassen. Dafuer aber
      einen Folienkondensator mit 2,2 uF zwischen den Wechselstrompins ergaenzt, der reduziert
      Netz- und Gleichrichter-induzierte Stoerungen. Ich hoere keinen Unterschied, sehe aber
      weniger Spikes am Oszi.
      Hallo Michael,

      bei den Elkos hast Du genau die typische Situation bei diesen Geräten heute beschrieben. Große Kapazitäten häufig noch fit, kleine Kapazitäten - je nach Hersteller - im Bereich von "End Of Life".

      Natürlich "läuft" ein Verstärker mit Elkos, die 7 statt 10µF haben und mit einem ESR von 90 Ohm, wenn die Schaltung hochohmig genug ist.
      Aber wo soll das hinführen, wenn noch einmal 5 oder 10 Jahre vergangen sind?
      Und was ist mit der Kanalgleichheit? Schließlich altern diese Elkos nicht kanalsymmetrisch.
      Schließlich werden auch Klangverfälschungen (Frequenzgang, Verzerrungen), die in frühen Verstärkerstufen entstehen hochgradig weiterverstärkt und so schließlich hörbar.

      Das miserable thermische Design ist nach meinen Erfahrungen gerade bei den billigeren Geräten besonders verschärft anzutreffen. Aluminium oder Kupferkühlkörper nebst zugehörigem Befestigungsmaterial (plus manuelle Montage) hat man oft als erstes eingespart.

      So ist auch meine Empfehlung, diese Werte durchgängig zu ersetzen, wenn man es nicht gerade mit einem Gerät zu tun hat, das ausschließlich mit Rubycon Elkos bestückt ist, wie manche Grundig Bausteine.
      Achim
      Hi Achim und Reinhard,

      danke -- die Sache mit den Kuehlern habe ich m.E. gut hinbekommen. Wird sich
      natuerlich erst in der Praxis bestaetigen. Ein paar Tage wird's sicher noch dauern,
      bis alles wieder drin ist. Beim Fernsteuerungsnetzteil ist aber wirklich einfach zu
      wenig Platz. Da habe ich jetzt mit dem Dremel ein kleines Stueck von Rahmen
      abgetrennt, so dass alles mit Luft passt. Statt Alublech jetzt auch ein richtiger
      Kuehlkoerper.

      Endstufen und Treiber hatte ich noch fertig revidiert hier liegen, bei den alten
      Treibern ergab ein Schnellcheck, dass die Betas wieder sehr stark streuten, und
      bei dem VAS-Transistor in einem Kanal zu niedrig war. Die liegen jetzt in der
      Kiste der zu revidierenden Module ... und kommen spaeter mal genauer dran.

      Beim Relais-Modul muss man die Huckepack-Loesung fuer Spule und Widerstand
      a la Achim an einer Stelle auch aus Platzgruenden modifizieren, und den Widerstand
      seitlich anloeten -- dann geht das aber da auch.

      Alle "dicken" Elkos waren uebrigens noch gut, auch die fuer die Endstufen. Da habe
      ich 9000 uF (statt 10000) gemessen, ESR vernachlaessigbar, und warm wurden die
      im Betrieb auch nicht (das hatte ich vor der Zerlegung noch geprueft). An den beiden
      Endstufenmodulen sind jetzt jeweils noch 2 Elkos mit 1000 uF ergaenzt, zur lokalen
      Pufferung (ist auch klanglich bisher immer von Vorteil gewesen, denke, das wird auch
      hier so sein). Damit reicht die Kapazitaet allemal, und die beiden Netzteilbecher
      koennen bleiben ... der Gleichrichter war auch noch fit, und ist jetzt mit etwas
      Waermeleitpaste wieder montiert (der sitzt hier ja von unten auf einem Blech).

      Morgen kommt mal die LED-Bank an die Reihe, da stecken ja auch 4 Platinen mit
      den UAA 170/180 drin -- danach kann ich die Front wieder komplettieren (bis auf
      die Mittenanzeige, da war der Zeiger abgefallen -- die ist jetzt bei Dr. Vorex ...).

      Ein Knopf fehlt mir noch, der fuer den Einschalter. Da denke ich gerade mal ueber
      eine Improvisation mit einer 10 mm Achse aus POM nach ... es sei denn, jemand
      haette einen Knopf in schwarz uebrig ? Das Ding ist 19,5 mm lang ... und 10 im
      Durchmesser.


      Besten Gruss,

      Michael
      Liebe Mitleser,

      bin einen Schritt weiter -- alle Module revidiert. Dabei ist noch folgendes
      aufgefallen:

      (1) Viele weitere schlechte Loetstellen, und an vielen Stellen irgendwie schlechtes
      Loetzinn. Es gab eine ganze Reihe von Stellen, wo ich erst das alte Zinn
      entfernen musste, bevor sich das gescheit loeten liess.

      (2) In dem Geraet sitzen an recht vielen Stellen Tantal-Elkos. Keiner war defekt,
      aber viele waren schon echt schlecht ... verbaut waren gruene und blaue. Die
      gruenen fielen durchweg durch enorm hohe ESRs auf (30 ... 40 Ohm bei 2,2 uF
      ist fuer einen Tantal zuviel). Die blauen waren durchweg besser, einige noch
      prima (dann eher die hoeheren Werte, 10 uF oder 47 uF).

      Da die Tantals im 9141 an einer ganzen Reihe von Stellen sitzen, wo sie offenbar
      wegen ihrer besseren HF-Eigenschaften eingesetzt wurden, habe ich die also alle
      grosszuegig erneuert.

      Dabei war auch ein 10 uF im FM-ZF-Modul, an der kritischen Stelle, die kuerzlich
      in einem anderen Thread von Hans und Reinhard identifiziert wurde. Zwar hatte
      ich auch vorher keine Problem mit Oszillationen, aber an der Stelle sollte entweder
      ein Tantal mit kleinem ESR rein, oder 10 uF und 100 nF keramisch parallel.


      Einen schoenen Sonntag noch,

      Michael

      Nachtrag: So, laeuft. Zwar muss jetzt noch etwas Feinarbeit folgen, und ein besserer
      Abgleich, aber eines ist sofort klar: Die Revision war sinnvoll. Der Klang ist jetzt
      deutlich besser -- straffer und druckvoller, dabei gleichzeitig detailreicher.

      Die Details kommen recht sicher vom Tausch der ca. 10 (inzwischen schlechten)
      Elkos im Signal durch MKS 2, der bessere Druck vermutlich hauptsaechlich von den
      ergaenzten Elkos (1000 uF) an den Endstufen (von unten direkt an die Pins geloetet).
      So, hier kommen mal ein paar Details zur Revision der Endstufe. Erst mal ein Bild von einem
      Modul im O-Zustand:



      Man sieht recht gut den Zustand, inkl. Gruenspan an den Dioden, die wie immer schiefen
      Bauteile etc. Ein weiteres Detail von den Dioden:



      Hier ein Bild zum ueblichen Problem mit dem Gekleistere der Waermeleitpaste, die
      dann leicht zu Bruecken nach Masse (durch Staub, Dreck etc.) fuehren kann:



      Und hier schliesslich ein Bild von den gekoppelten BD 417:



      Man sieht, dass die Glimmerscheibe schon etwas beschaedigt ist, und es ist
      (wie immer) auch nur eine Isolierscheibe zum Einsatz gekommen. Das reicht zwar,
      aber man sollte das besser neu montieren, dabei genau auf Beschaedigungen achten,
      und zur Vorsicht lieber eine 2. Isolierscheibe spendieren.

      Hier zwei Bilder vom Zustand nach der Revision:





      Es ist die mittlere Version der Platine, daher ist der 100 nF ans Blech (der in keinem
      Plan steht, aber meist verbaut ist) von unten angesetzt. Ebenso sind 2 x 470 uF
      ergaenzt, ist klanglich von Vorteil. Am Poti ist ein 10 kOhm Widerstand ergaenzt, um
      zu hohe Stroeme bei Kontaktverlust des Schleifers am Ruhestrompoti zu verhindern.
      Die Beinchen an der Unterseite sind vor dem Nachloeten gekuerzt worden, ich mag
      diese elend langen Stiebse nicht ...

      Die 0,27 Ohm Widerstaende sind ersetzt, das ist besser so (Achim hatte das ja mal
      genauer untersucht hinsichtlich Resten von Schwingneigung). Sieht auch besser aus ...
      Dioden sind ersetzt, alle Halbleiter geprueft, die BD 417 neu montiert, ebenso die
      Endtransistoren. Hier sind die originalen dringeblieben, weil das Modul fuer einen
      9140 eingesetzt wurde, der laeuft ja nur mit +- 32 Volt, also ist Typ C nicht noetig.

      MKH Folien bleiben auch drin, bekommen aber eine Lackkappe. Einge andere habe ich
      aber ersetzt, die waren schon etwas angeschlagen ... Die Potis bleiben drin,
      wenn vom guten Typ (wie hier) und noch mechanisch stabil. Der Kohleschleifer ist recht
      gut, und ich hatte da bisher nie Probleme. Die Version mit dem Plastik-Innenteil sollte
      man aber auf jeden Fall austauschen. Die Module laufen seither ohne Probleme.

      Besten Gruss,

      Michael

      Ein Nachtrag: Beim naechsten Paar Endstufenplatinen (nicht denen im Bild) hatte ich
      ein neues Problem: Die keramischen Kondensatoren C 1146 (100 pF) und C 1170 (33 pF)
      waren defekt -- einer total (Beinchen fiel ab), zwei hatten nur noch die halbe Kapazitaet,
      und einer war mechanisch beschaedigt. Die sollte man also pruefen, und ggf. durch gute
      neue (NP0) ersetzen.
      Moin,

      habe heute eine Frage an alle, die schon mit dem 9141 gearbeitet haben.
      Mein Exemplar produziert beim Ausschalten meist einen Knackser (nicht unaehnlich
      zu dem vom 9140), aber hier habe ich noch keine Abhilfe finden koennen. Hat
      jemand einen guten Tipp dazu ?

      Bei der Stummschaltung gibt's ja eine gewisse Verzoegerung, bevor das Netzrelais
      abfaellt. Eigentlich muesste man es doch hinbekommen, dass das Lautsprecher-Relais
      knapp vorher abfaellt. Der Kontakt an der Relais-Platine zum Entladen des dortigen
      Elkos ist hier (anders als sonst) nicht beschaltet -- man koennte also ueber eine
      kleine Ergaenzung nachdenken, dies noch einzusetzen. Hat jemand das schon einmal
      probiert ?

      Waere fuer Hinweise dankbar !

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Ich habe nochmal genau "hingehoert": Erst kommt der Knackser, dann
      faellt das Relais ab -- also sicher 1-2 Zehntel Sekunden zu spaet ...
      Hi Dieter,

      danke -- ist mein Hang zur Aesthetik ... ;) Spass beiseite -- wenn ich mir die
      Arbeit der Revision schon mache, dann soll's auch nett aussehen.

      Zu den Elkos: Das steht in keinem Plan, sondern wurde hier im Forum mal
      vorgeschlagen als Ergaenzung. Die Ueberlegung dahinter ist simpel: Die
      Spannungsversorgung ist "weit weg" (vor allem fuer das rechte Modul), und
      eine lokale Entkopplung ist einen Versuch wert. 470 uF ... 1000 uF sind m.E.
      praxisgerechte Werte.

      Das Resultat ist, wie damals auch beschrieben wurde, dass der Bass knackiger
      wird, und die Detaildurchsicht praeziser. Gute Elkos an dieser Stelle sind wichtig,
      im Bild sind welche von Elna. Panasonic FC habe ich auch schon eingesetzt, ging
      genauso.

      Die beiden Elkos liegen einfach parallel zu den dicken auf der Platine. Kann man
      halt wie im Bild einfach an die Pins anloeten: Blau ist minus, gelb ist plus, und
      weiss Masse (Farbe von den Draehten, und der Beschriftung auf der Oberseite
      der Platine). Probier's einfach mal aus -- ich finde es wirklich besser.


      Kleine Warnung an andere Mitleser: Bitte sehr sorgfaeltig arbeiten, um falsche
      Verbindungen etc. zu vermeiden -- im Zweifelsfall lieber einen erfahrenen Freund
      mit Loeterfahrung hinzuziehen. Das ist definitiv keine Ergaenzung fuer Erstversuche.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Findet sich z.B. im Thread "Entschwingen der Endstufen" in einem Post von KOR.
      Ein wenig Nachschub, diesmal ein Bild der Treiber:



      Die Treiber sind fuer die meisten Modelle ja gleich. Die Beschreibung, was
      mir als sinnvoll zu machen vorkommt, steht im Thread ueber die Revision von
      Modulen. Besonderheiten: C 1116 ist 47 uF bipolar (Frolyt), auf der Unterseite
      mit 1 uF Wima MKS 2 parallel. C 1101 ist 22 uF Tantal, den muss man pruefen --
      mancher ist nicht mehr gut (das war hier so) und sollte dann getauscht werden.

      C 1111 war ein Elko 2,2 uF, ist jetzt MKS 4 mit 2,2 uF (Raster 7,5 mm passt rein,
      wie man sieht). Alle Transistoren sind geprueft bzw. ersetzt, wie im alten Bericht
      beschrieben. Der Stuetzelko (C 1117) mit 47 uF war von Rubicon, und noch fit,
      der konnte bleiben. Ebenso C 1108 (10 uF, hier TCK). C 1127 (100 uF) war schon
      schlecht, und musste einem Panasonic FC weichen. Die Potis waren noch gut,
      ebenso fast alle Widerstaende. Werte habe ich hier nicht veraendert, man koennte
      den R 1111 noch von 2k2 auf einen hoeheren Wert aendern (bis 4k7). Da ich aber
      bislang keine Probleme mit Instabilitaeten hatte, habe ich das nicht gemacht. Mir
      scheint, dass "schlappe" Halbleiter (vor allem T 1124) eher ein Problem sein koennen.

      Wie immer wurden nach dem Umbau auf der Unterseite die Beinchen gekuerzt, und
      alles nachgeloetet. Am Ende die Unterseite mit Isoprop abgepinselt, also etwas drauf,
      ein wenig einwirken lassen, ueberschuessiges Kollophonium mit Pinsel runterbuersten,
      und danach den Rest mit etwas frischem Isoprop gleichmaessig verteilen. Gibt einen
      duennen Film, der leicht glaenzt und vor Korrosion eigentlich recht gut schuetzt. Eine
      Lackversiegelung setze ich jedenfalls nie ein, scheint mir nicht noetig zu sein.

      So, wo ich gerade dabei bin, noch etwas zum NF-Filter-Modul (gibt's im 9140 und im
      9141 TC). Hier erst einmal das Bildmaterial:



      Eigentlich ein Modul, das kaum der Rede wert ist, da einfach und selten defekt.
      Ich moechte nur auf zwei (kleine) Punkte hinweisen. Zum einen ist es hier sinnvoll,
      die beiden Transistoren zu pruefen, da diese einen ordentlich hohes beta haben sollten.
      Da hatte ich schon einmal einen echten Ausfall auf einer Seite, was sich durch einen
      belegten Klang bemerkbar machte (beta war bei einem so um die 100, das reicht hier
      nicht -- so um die 400 ist in Ordnung, mehr schadet auch nicht).

      Zum anderen ist dies eines der Module, das keinen Stuetzelko direkt nach der Steckerleiste
      hat. Ist zwar nicht wirklich noetig, aber doch besser. Hier habe ich einen 47 uF Elko rechts
      unten ergaenzt (linkes Bild). Der Minuspol geht durch ein Loch, was eh da ist, auf Masse.
      Der Pluspol ist ein paar mm mit einem duennen Schrumpfschlauch isoliert und um die Ecke
      gefuehrt, dann an den 1. Pin der Leiste geloetet (links unten im rechten Bild zu sehen).
      Restliche Behandlung wie oben ...

      Besten Gruss,

      Michael
      So, inzwischen ist das defekte Mitteninstrument vom Mikrochirugen Dr. Vorex auch
      wieder eingetrudelt -- perfekt wieder hergestellt. Bin mir sicher, dass es jetzt besser
      in Schuss ist als es jemals war ... bin wirklich beeindruckt, wie er das immer wieder
      hinbekommt ...

      Momentan tueftele ich noch an einer Abschaltung der LS (per Relais) vor dem
      Knackser. Mal sehen, was da geht ... werde berichten.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      gerade fällt mir Dein Hinweis auf die defekten C1146 und C1170 in den Treiberstufen auf (Post 009).
      Das ist durchaus ernst zu nehmen, da sie für die Stabilität wichtig sind.
      Wenn sich auch bei anderen Endstufen dieser Bauart Defekte bei diesen KerKos zeigen, wäre zu überlegen, ob man sie vorsorglich ersetzt. Zu viele Endstufenausfälle sind schließlich unaufgeklärt, was ihre Ursache angeht.
      Achim
      Moin Achim,

      ja, genau -- das hatte ich im Hinterkopf, und ich hatte das bereits schon einmal
      (damals bei dem 33 pF Kerko). Nun wieder -- also 2-mal bei knapp 10 revidierten
      Endstufen, das ist schon ein kleiner Hinweis. Wenn andere das mal mit ansehen,
      und aehnliche Dinge finden, sollten wir vielleicht genau das tun: Diese Kerkos
      routinemaessig erneuern.

      In beiden Faellen waren es Module, die eigentlich einwandfrei aussahen, und auch
      sauber waren. Also keine wie die oben im Bild ... und auch keine, die schon einmal
      in Rep. waren, sondern noch original bestueckt. Ich setzt da jetzt NP0-Typen ein.

      Besten Gruss,

      Michael
      Liebe Freunde,

      nach einigem Probieren habe ich eine Loesung fuer das Knackproblem beim Stummschalten
      gefunden, die ich hier kurz beschreiben moechte. Vermutlich geht es auch einfacher, und
      wenn jemand eine Idee hat, waere ich daran sehr interessiert. Hier erst einmal eine kleine
      Skizze:



      Das Problem besteht darin, dass das LS-Relais erst ca. eine Zehntel Sekunde nach dem
      Netzrelais abfaellt, und es daher beim Stummschalten immer einen Knackser gibt. Daher
      wollte ich das gerne so aendern, dass _erst_ das LS-Relais abfaellt, und dann das Netzrelais.

      Dazu benoetige ich irgendwie das Signal von Pin 19 am SAA 1251 (ist auf der Platine fuer
      den IR-Empfaenger). Hierzu wird per Inverter (mit BC 550) eine Spannung abgeleitet, die
      ueber Punkt A an den R 671 der Relais-Platine geht. Die erkennt dann DC, und schaltet
      sofort ab. Der Elko mit 1 uF ist fuer definierte Verhaeltnisse beim Einschalten vorgesehen,
      die Widerstaende fuer definierte Spannungsbereiche.

      Soweit klappte das im Prinzip auch, aber es war immer noch nicht schnell genug. Also
      musste noch der Abfall des Netzrelais ein wenig verzoegert werden, was durch ein paar
      kleine Aenderungen auf Platine 60 ging: R 1722 wurde auf 12 k reduziert, R 1723 auf
      33 k erhoeht, parallel dazu ein Elko mit 47 uF, und ein zus. Widerstand mit 10 k auf dem
      Weg zum Pin 1 (eine Leiterbahn unterbrochen).

      Das tat bei den Relais, was ich wollte, aber dafuer gab es nach dem Spannungsabfall ein
      transientes Phaenomen (das LS-Relais zog nochmal kurz an). Um das auch noch abzustellen,
      habe ich ueber den Widerstand mit 1 k und den BC 635 noch die Entladung der Versorgung
      fuer das Relais-Modul vorgenommen (mit R 691 mit 47 Ohm statt 22). Das klappt nun bei
      mir einwandfrei. Die zus. Teile sind alle auf Platine 60 auf der Rueckseite untergebracht
      (Bilder kommen noch). Ein zus. Kabel (2-adrig) musste ergaenzt werden, faellt aber im
      Geraet kaum auf. Wer weiss eine einfachere Loesung ?


      Wo ich gerade dabei bin, noch zwei Hinweise allgemeiner Art (nicht nur fuer den 9141).
      Saba war sehr sparsam beim Umgang mit U-Scheiben, was nicht optimal ist. Man sollte
      bei Revisionen grosszuegig ergaenzen (bei der Befestigung der Transistoren genauso wie
      bei Gehaeuseteilen, vor allem solchen aus Plastik). Bei den Drucktasten stelle ich immer
      ein unnoetig hohes Spiel fest, und beseitige das durch eine duenne Lage Filz (1 mm) auf
      doppelseitigem Klebeband (Tesa, fuer Fotos, nicht das dicke fuer Teppiche ...). Ist jederzeit
      leicht wieder abziehbar, und laesst die Hubtasten etwas besser vorstehen.


      Besten Gruss,

      Michael
      Moin, moin,

      nun noch ein paar Bilder, mit einigen ergaenzenden Erlaeuterungen. Zuerst ein Bild von oben:



      Man sieht den Gesamtaufbau des Geraetes (leider ist das Bild nicht so gut, sorry ...).
      Eine Aenderung an den NT-Elkos links sind die ergaenzten Folienkondensatoren mit 4,7 uF,
      die recht gut etwaige Stoerungen unterdruecken, die es durch den Trafo schaffen oder am
      Gleichrichter entstanden sind. Die NT-Platine sieht nun so aus:



      Man sieht links den weiter oben beschriebenen kleinen Kuehlkoerper, der m.E. unbedingt
      notwendig ist. Mit ihm bleibt die Temperatur so bei 40 Grad Celsius, ohne geht sie ueber
      60 Grad und verkokelt (langsam) die Platine. Unten im Bild die andere NT-Platine, die fuer
      die Standby-Spannung vorhanden ist. Auch hier ist die zu kleine Kuehlfahne durch einen
      kleinen Kuehlkoerper ersetzt, und bleibt nun bei max. 35 Grad. Der Umbau erforderte das
      Ausschneiden eines kleinen Stuecks vom umlaufenden Blechrahmen.

      Wo wir schon gerade vom Netzteil reden, noch ein Detail zum Trafo:



      Die beiden hinteren Draehte (gruen und blau) fuehren Netzspannung, und man kann beim
      Arbeiten an dem Geraet relativ leicht versehentlich damit in Beruehrung kommen -- daher
      habe ich ja jeweils einen Klecks Heisskleber spendiert, was dieses kleine Problem beseitigt.



      Hier im Bild der IR-Empfaenger. Das Gehaeuse des Quarzes ist durch eine kleine Bruecke
      mit Masse verbunden -- meist ist das von Vorteil, hier muss ich nochmal mit dem Scope
      nachsehen. An der Rueckseite sieht man die zus. Bauteile fuer die Umsetzung der im letzten
      Post beschriebenen Relaissteuerung. Dazu gehoeren auch die beiden Draehte. Links im Bild
      sieht man, dass dieses Exemplar des 9141 TC einen Dekoder in der Version mit 6 Filtern
      besitzt. Dazu nochmal ein eigenes Bild:



      Man erkennt die roten Wima MKS 4 mit Raster 15 mm (4,7 uF), die Elkos im Ausgang mit
      22 uF (hier goldene Roederstein EK) waren noch gut und wurden nicht ersetzt. Rechts
      unten im Bild eine Ecke von der rechten Endstufe. Man kann einigermassen erkennen,
      wie das jetzt montiert ist: Beide Schrauben mit Isoliernippel, Unterlegscheiben hinten,
      und Sicherungslack. Zum Schluss noch die Relais-Platine:



      Hier ist die Achim'sche Version der Nachruestung fuer Spule/Widerstand eingesetzt, wobei
      ein Widerstand seitlich umgebogen ist, damit der nicht mit dem Elko kollidiert. Der kleine
      blaue Elko ist zur Einstellung der Verzoegerungszeit ergaenzt, die beiden Draehte (weiss
      und gruen) kommen vom IR-Empfaenger und sind mit kleinen Steckschuhen versehen. Ein
      Loetpin ist auf der Platine ergaenzt (fuer weiss, Zufuehrung zu R 691), der andere geht
      ueber die Basisplatine von unten an Pin 1 fuer die Steckerleiste des Moduls.

      Links im Bild sieht man nochmal den extra Kuehlkoerper fuer den BD 241 auf der NT-Karte,
      rechts hinter der Relais-Platine sieht man eine der beiden Treiberkarten, mit den oben
      beschriebenen Aenderungen.

      So, nun bin ich noch hier und da am Tuefteln und optimieren, sowie am Abgleich. AM war
      etwas verkurbelt, und hat nun nach neuem Abgleich eine deutlich bessere Empfindlichkeit,
      FM war von Anfang an tadellos. Endstufe und Treiber (fuer DC) liessen sich problemlos
      einstellen, wie bisher immer nach einer kompletten Revision wie beschrieben. Ich denke, die
      Module sind OK, leiden aber an einer gewissen Empfindlichkeit, und vor allem an zu starken
      Bauteilestreuungen (z.B. bei einigen Transistoren auf dem Treiber).


      Wenn jemand noch Tipps und Hinweise zu diesem Geraet hat, wuerde ich mich freuen, die
      kennenzulernen. Soweit klappt alles wie es soll, aber da ich den 9141 vorher noch nicht
      hatte, gibt es bestimmt noch Dinge, die mir bisher nicht aufgefallen sind.

      Besten Gruss,

      Michael

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