Hallo Forum,
vor ein paar Tagen wurde mir von Lukas2 ein 9241 anvertraut mit folgender Fehlerbeschreibung:
…
Nun aber zu meinem Problem, das ich versuche, möglichst genau zu beschreiben und alles was mir dabei aufgefallen ist/herausgefunden habe darzustellen. Die Stereoanlage wurde … einige Jahre nicht mehr verwendet. Danach funktionierte sie noch einige Monate ohne Probleme. Als ich sie bekam und in mein Zimmer stellte, um sie vor allem über AUX für meinen PC zu nutzen, hielt sie noch ca. 1 Monat durch, bis folgender Fehler auftrat. Als ich sie einschaltete gab sie (für mich) undefinierbare Geräusche von sich. Es ähnelt einem Brummen, nur ist dies ist kein durchgängiger Ton, sondern fast wie ein Piepen, (bloß natürlich vom Klang her tiefer), der bei Lautstärke 0 genauso laut ist wie bei anderen Einstellungen. Auch die Veränderung des Pegels hat keinen Einfluss darauf. Ich kann ihn nur abstellen indem ich andere Lautsprecher ansteuere (also z.B. Lautsprecher ist bei 2 angeschlossen → Lautsprecher auf 1, 0, … stellen), die Balance (bei nur einem Lautsprecher z.B. links) auf in diesem Fall rechts drehe (je weiter umso leiser) oder natürlich die ganze Anlage ausschalte. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass ich (z.B. beim Radiohören) die „normalen“ Töne zwischen den undefinierbaren Geräuschen erhalte, aber immer nur kurz dann wenn quasi Pause zwischen den Geräuschen ist. Alle drei Sicherungen sind noch in Ordnung.
Soweit Lukas. Nun steht das Gerät bei mir und ich zeige ein Oszillogramm der beiden Lautsprecherausgänge.
Hier ist das deutlich zu erkennen was Lukas meint. Mit einer Frequenz von etwa zwei Hertz kommt dieser Brummton, es handelt ich um ein 100 Hz Signal. Dieses ist auch schwach in den „Pausen“ zu hören. Aber das war für mich erst mal nicht das größte Problem. Lukas´ Beschreibung trifft ganz gut.
Das interessante, wenn alle Funktionen Loudness, Rumpelfilter, Rauschfilter usw. ausgeschaltet sind, ist bis auf einen leisen Brumm der Ton ok. Erst wenn zwei oder mehr Funktionen dazu geschaltet werden, also mehrere LEDs leuchten gibt es diese Störung. Dabei ist es unerheblich was ich dazuschalte. Sind es mehr als 3 wird die Störung mit jeder weiteren LED schneller und auch lauter.
Wie Lukas schon sagt, die Störung wir nicht vom Laustärkesteller (nicht Lautstärkeregler) beeinflusst, d.h. sie kommt erst dort oder später in den Signalweg rein, auf beiden Kanälen gleich, aber liegt noch vor dem Balancesteller. Also habe ich in diesem Bereich angefangen zu suchen mit dem Oszilloskop. Beginnend mit
Linearverstärker I Ausgang Pin 2 und Pin 8 ok, abgesehen vom 100Hz Brumm
Linearverstärker II Ausgang Pin 2 und Pin 8 ok, außer Brumm
Präsenz Eingang Pin 5 und Pin 7 ok (damit ist die Klangregelung ok und ich brauch das Gerät nicht umzudrehen)
Präsenz Ausgang Pin 4 und Pin 8 ok
Bandpass Ausgang Pin 2 und Pin 7 ok
Mono Stumm Ausgang Pin 2 und Pin 6 beide NICHT ok
Zur Kontrolle Mono Stumm Eingang Pin 3 und Pin 5 beide ok
Also das Modul scheint gefunden, oder doch nicht?
Am Pin 9 vom Impulsmodul kommend liegen permanent 100 Hz an, das sollte nicht sein.
Also habe ich mir mal das Netzteil angesehen und die 15V am Pin 5 angesehen. (Ja, hätte ich auch sofort tun können).
Das Ergebnis, schaut selbst:
Die 15 V sind da, aber ein Einbruch bis auf 11,6V mit 100Hz. Sieht nach Gleichrichter aus D601, also Netzteil ausgebaut und Gleichrichter geprüft, alles ok. Aber da fällt mein Blick auf den (+)- Anschluss des C603. Seht selbst, da hat wohl nur noch der C604 gewirkt.
Kapazität gemessen (3900µF) nachgelötet, ausprobiert, passt!
Kurz gefreut und weiter geht es zur nicht anzeigenden Frequenzanzeige, dort sind nur die Ziffern 1, 3 und 5 zu sehen, aber auch nicht korrekt. Ich mache es kurz: Die -17V an Pin 3 (gelb) lagen auf -19V, also ok, die +9 V am Pin 1 (rot) zeigten jedoch nur -0,5V.
Spannung vom Trafo an Pin 6+7 zeigten 10V~, Trafo demnach ok, also Netzteilplatine nochmal ausgebaut. Der Gleichrichter D632 war ok, aber die Lötstellen am Relais sahen so aus:
Nachgelötet, dabei auch den C624 entfernt; keine Änderung.
Die Spannung am C633 im Betrieb gemessen, ist ok, bleibt nur noch ein schlechter Relaiskontakt. Diesen hab ich mal mit einem Stück Draht überbrückt, und siehe da, die Frequenzanzeige funktioniert wieder. Sogar alle Segmente sind da!
Das Relais baue ich dann die nächsten Tage aus und versuche das wieder hinzukriegen, ist ja deutlich weniger filigran als so ein Anzeigeinstrument.
Außerdem sollte sich Lukas äußern ob er die Umrüstung auf UKW bis 108 MHz möchte, natürlich ohne eine neue Skala, aber mit der Frequenzanzeige geht das schon. Aktuell hat er einen Bereich von 87,9 bis 106,4 MHz.
Da sind dann noch ein paar bekannte Kleinigkeiten, Skalenlämpchen, Masselötpunkte am Rand der Grundplatine und auch die Endstufen Ruheströme prüfe ich noch. Ein wenig Saubermachen und er geht wieder zurück.
Für heute ist aber erst mal Feierabend.
Gruß aus Franken.
vor ein paar Tagen wurde mir von Lukas2 ein 9241 anvertraut mit folgender Fehlerbeschreibung:
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Nun aber zu meinem Problem, das ich versuche, möglichst genau zu beschreiben und alles was mir dabei aufgefallen ist/herausgefunden habe darzustellen. Die Stereoanlage wurde … einige Jahre nicht mehr verwendet. Danach funktionierte sie noch einige Monate ohne Probleme. Als ich sie bekam und in mein Zimmer stellte, um sie vor allem über AUX für meinen PC zu nutzen, hielt sie noch ca. 1 Monat durch, bis folgender Fehler auftrat. Als ich sie einschaltete gab sie (für mich) undefinierbare Geräusche von sich. Es ähnelt einem Brummen, nur ist dies ist kein durchgängiger Ton, sondern fast wie ein Piepen, (bloß natürlich vom Klang her tiefer), der bei Lautstärke 0 genauso laut ist wie bei anderen Einstellungen. Auch die Veränderung des Pegels hat keinen Einfluss darauf. Ich kann ihn nur abstellen indem ich andere Lautsprecher ansteuere (also z.B. Lautsprecher ist bei 2 angeschlossen → Lautsprecher auf 1, 0, … stellen), die Balance (bei nur einem Lautsprecher z.B. links) auf in diesem Fall rechts drehe (je weiter umso leiser) oder natürlich die ganze Anlage ausschalte. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass ich (z.B. beim Radiohören) die „normalen“ Töne zwischen den undefinierbaren Geräuschen erhalte, aber immer nur kurz dann wenn quasi Pause zwischen den Geräuschen ist. Alle drei Sicherungen sind noch in Ordnung.
Soweit Lukas. Nun steht das Gerät bei mir und ich zeige ein Oszillogramm der beiden Lautsprecherausgänge.
Hier ist das deutlich zu erkennen was Lukas meint. Mit einer Frequenz von etwa zwei Hertz kommt dieser Brummton, es handelt ich um ein 100 Hz Signal. Dieses ist auch schwach in den „Pausen“ zu hören. Aber das war für mich erst mal nicht das größte Problem. Lukas´ Beschreibung trifft ganz gut.
Das interessante, wenn alle Funktionen Loudness, Rumpelfilter, Rauschfilter usw. ausgeschaltet sind, ist bis auf einen leisen Brumm der Ton ok. Erst wenn zwei oder mehr Funktionen dazu geschaltet werden, also mehrere LEDs leuchten gibt es diese Störung. Dabei ist es unerheblich was ich dazuschalte. Sind es mehr als 3 wird die Störung mit jeder weiteren LED schneller und auch lauter.
Wie Lukas schon sagt, die Störung wir nicht vom Laustärkesteller (nicht Lautstärkeregler) beeinflusst, d.h. sie kommt erst dort oder später in den Signalweg rein, auf beiden Kanälen gleich, aber liegt noch vor dem Balancesteller. Also habe ich in diesem Bereich angefangen zu suchen mit dem Oszilloskop. Beginnend mit
Linearverstärker I Ausgang Pin 2 und Pin 8 ok, abgesehen vom 100Hz Brumm
Linearverstärker II Ausgang Pin 2 und Pin 8 ok, außer Brumm
Präsenz Eingang Pin 5 und Pin 7 ok (damit ist die Klangregelung ok und ich brauch das Gerät nicht umzudrehen)
Präsenz Ausgang Pin 4 und Pin 8 ok
Bandpass Ausgang Pin 2 und Pin 7 ok
Mono Stumm Ausgang Pin 2 und Pin 6 beide NICHT ok
Zur Kontrolle Mono Stumm Eingang Pin 3 und Pin 5 beide ok
Also das Modul scheint gefunden, oder doch nicht?
Am Pin 9 vom Impulsmodul kommend liegen permanent 100 Hz an, das sollte nicht sein.
Also habe ich mir mal das Netzteil angesehen und die 15V am Pin 5 angesehen. (Ja, hätte ich auch sofort tun können).
Das Ergebnis, schaut selbst:
Die 15 V sind da, aber ein Einbruch bis auf 11,6V mit 100Hz. Sieht nach Gleichrichter aus D601, also Netzteil ausgebaut und Gleichrichter geprüft, alles ok. Aber da fällt mein Blick auf den (+)- Anschluss des C603. Seht selbst, da hat wohl nur noch der C604 gewirkt.
Kapazität gemessen (3900µF) nachgelötet, ausprobiert, passt!
Kurz gefreut und weiter geht es zur nicht anzeigenden Frequenzanzeige, dort sind nur die Ziffern 1, 3 und 5 zu sehen, aber auch nicht korrekt. Ich mache es kurz: Die -17V an Pin 3 (gelb) lagen auf -19V, also ok, die +9 V am Pin 1 (rot) zeigten jedoch nur -0,5V.
Spannung vom Trafo an Pin 6+7 zeigten 10V~, Trafo demnach ok, also Netzteilplatine nochmal ausgebaut. Der Gleichrichter D632 war ok, aber die Lötstellen am Relais sahen so aus:
Nachgelötet, dabei auch den C624 entfernt; keine Änderung.
Die Spannung am C633 im Betrieb gemessen, ist ok, bleibt nur noch ein schlechter Relaiskontakt. Diesen hab ich mal mit einem Stück Draht überbrückt, und siehe da, die Frequenzanzeige funktioniert wieder. Sogar alle Segmente sind da!
Das Relais baue ich dann die nächsten Tage aus und versuche das wieder hinzukriegen, ist ja deutlich weniger filigran als so ein Anzeigeinstrument.
Außerdem sollte sich Lukas äußern ob er die Umrüstung auf UKW bis 108 MHz möchte, natürlich ohne eine neue Skala, aber mit der Frequenzanzeige geht das schon. Aktuell hat er einen Bereich von 87,9 bis 106,4 MHz.
Da sind dann noch ein paar bekannte Kleinigkeiten, Skalenlämpchen, Masselötpunkte am Rand der Grundplatine und auch die Endstufen Ruheströme prüfe ich noch. Ein wenig Saubermachen und er geht wieder zurück.
Für heute ist aber erst mal Feierabend.
Gruß aus Franken.