Firma Metz insolvent
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Bei dem Preiskrieg auf dem TV-Markt war das zu erwarten. Ein Wunder, dass Metz so lange durchgehalten hat.
Selbst LG und Samsung (die zusammen fast 50% Weltmarktanteil haben) machen mit LCD-TV keinen Profit mehr, der kommt derweil nur noch von Smart-Phones, Tablets & Co. Deshalb jetzt 4K (UHD TV) und Quantendot-Backlight (erweiterter Farbraum), damit ist derzeit eine gesunde Marge möglich, jedenfalls vorerst, nur wenige Jahre bis es wieder überall Standard ist.
Der Versuch, mit OLED-TV wieder ein neues Game zu starten, ist ernüchternd ausgefallen. Samsung rudert derzeit kräftig zurück (bisher keine profitable Produktion von grossen TV-Panels mit OLED) und hypt lieber "curved panels", während LG Display glaubt, mit seiner proprietären W-OLED Technologie doch noch profitabel werden zu können. Das ist fraglich angesichts dessen, dass mit quantum-dot backlight der Nachteil des begrenzten Farbraums von LCD-TV behoben wird und sich bei Kontrast auch sehr viel getan hat. Der technische Vorteil von OLED schmilzt zusammen und LCD TV hat nicht den gravierenden Nachteil der schlechten Lebensdauer, mit der OLED kämpft, dort ist ja "blau" das Problem (abnehmende Emission), abgesehen von noch viel zu hohen Kosten der OLED-TV Fertigung, wegen der schlechten Ausbeute (zu hohe Fehlerrate bei grossen Displays).
Gruss,
Reinhard -
Schade - ist der Fotobereich auch betroffen? Alles den Bach runter?
Ich glaube auch, Metz hat sich nicht mit dem richtigen Produktbereich am Markt positioniert. Bei Massenware mit heftigem Preiskampf kann eine kleine Firma nicht bestehen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie sich neben Foto auch auf dem hochpreisigen HiFi-Markt mit exklusiven Produkten betätigt hätten. Dort sind statt dessen Teufel und Burmester avanciert und noch weitere kleinere Hersteller.Gruß Heino - der Unkaputtbare -
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Hallo die Runde,
ich sehe noch eine Entwicklung, die dazu gehört: Die Anzahl der Menschen, die Geld anspart, um sich dann ein höherpreisiges und langlebiges Produkt zu kaufen, wird immer kleiner.
Früher - und das galt etwa für Möbel, TV-Geräte und HiFi - legten Menschen mit gutem Einkommen Geld auf die Seite und kauften sich dann Produkte, die sie jahrzehntelang nutzten und reparieren ließen.
Heute haben Viele das Geld gar nicht übrig, andere wollen einfach den schnellen und häufigen Konsum von Produkten, die nicht so viel kosten: Möbel von Ikea für 5 Jahre, alle 2 Jahre ein neues i-Pad, jedes Jahr ein neues i-Phone, H&M Klamotten für einen Sommer und eben ein TV-Gerät bis zur nächsten WM.
Ich habe gerade die Sitzpolster eines meiner fast 30 Jahre alten De Sede Ledersofas beim Sattler. Sie werden (mit ausgesuchtem 3mm Qualitätsleder) neu bezogen und aufgepolstert. Dann sitzen wir wieder zig Jahre darauf - so Gott will und wir leben noch...
Natürlich kann ich Gästen nicht alle 5 Jahre meine neuesten Sitzmöbel im aktuellsten Kasperdesign präsentieren. Das brauche ich aber auch nicht fürs Selbstbewusstsein. Und auf die lange Sicht habe ich noch jede Menge Geld gespart.Achim -
Es gibt noch einen weiteren wesentlichen Grund für den bevorzugten Kauf von Billigtechnik (Ausnahme: Apple): Die technische Entwicklung insbesondere der IT-Produkte ist dermaßen rasant, dass man spätestens alle 5 Jahre einen neuen PC oder ein Notebook anschaffen muß.
Ich habe mittlerweile über zehn alte Notebooks aus den Jahren 2001-2005 aufgearbeitet. Diese alten Teile sind mechanisch solide, reparabel und funktionieren einwandfrei, aber nur mit XP. Andere Betriebssysteme lassen sich nicht mehr installieren, dafür sind Prozessor und Grafik nicht mehr leistungsfähig genug.Also ist das Ende dieser Geräte absehbar. Meine kleine freie Kfz-Werkstatt freute sich über 2 dieser Geräte von mir - für den Einsatz am Diagnosestecker können sie noch lange dienen. Viele aktuelle Notebookmodelle lassen sich nicht einmal mehr öffnen!
Dies ist auf einem Acer 1310 aus dem Jahr 2002 geschrieben worden, zusammengeschraubt aus drei Schrottgeräten. :kopfstand:Gruß Heino - der Unkaputtbare -
Liebe Freunde,
ich kann noch einen Aspekt ergaenzen: Krasse Unwissenheit. Hatte dieser Tage ein Gespraech
mit einem unserer Studies -- der macht das auch so ("ich lasse mir dann mal fuer 20 Euro
einen Verstaerker raus" oder "ein Paar Boxen" ...). Hat aber bemerkt, dass das alles nichts
taugt -- und kauft nun gar nichts mehr. Er hat auch mitbekommen, dass es wohl alte Geraete
gibt, die besser sind, die man gebraucht auch fuer den Preis bekommt, und die dann auch
noch lange halten ... nur traut er sich da nicht ran ("wenn's sich als defekt herausstellt,
kann ich es weder zurueckgeben noch reparieren lassen").
Tja, dem kann ich hier lokal helfen, aber ich vermute mal, dass dies ein durchaus weit
verbreitetes Muster unter den Juengeren ist. Und wer kann gegen diesen Trend schon
etwas tun ? Ist jedenfalls nicht einfach, wenn praktisch alle Testzeitschriften heute nur
noch den Konsum ankurbeln sollen ... und jedenfalls nur noch sehr bedingt (wenn ueberhaupt)
die Qualitaet testen.
Schoenen Tag noch,
Michael -
Hallole, die ganze Ursache liegt auch in der Wegwerfgesellschaft in der wir leben! Reparatur lohnt nur noch wenn die Garantie noch nicht abgelaufen ist; bei den teuren wie auch bei den billigen Geräten! Und ich hab auch den Eindruck, daß das von den Herstellern so gewollt ist. Auch werde ich den Verdacht nicht los, das Reparaturen und Ersatzteile extra teuer gemacht werden damit der Kunde auf die Reparatur verzichtet und ein neues Gerät kauft.
Eine entsprechende Erfahrung hab ich mit einem Audioverstärker fürs Auto gemacht. Durch einen Kurzschluß ging einer der beiden Hybridverstärkerbausteine kaputt; der Ersatzbaustein sollte 115 DM kosten. Der komplette Verstärker hat neu 130DM gekostet, mit zwei dieser Bausteinen drin! Ergo hab ich auf die Reparatur verzichtet und einen neuen gekauft.
Auch mit den neuen Digitalradios hab ich negative Erfahrungen gemacht. Als Speisegerät für FM- und AM-Transmitter hab ich mir so ein Teil gekauft. Die Verarbeitungsqualität schlecht; billigstes dünnwanndiges Plastik. Die Audioqualität und Leistung der Endstufe ist mickrig (wie auch bei normalen aktuellen Radiogeräten) Das lange hochbooten der Firmware nervt, da ist ja ein Röhrenradio schneller betriebsbereit! Von fehlerhafter Firmware, die sich mittlerweile durch alle Elektronikprodukte zieht, ganz zu schweigen. Die älteren Geräte die noch mit Logikbausteinen aufgebaut waren, waren da noch besser. Entweder die haben funktioniert oder eben nicht; Firmwareabstürze gabs da noch nicht und Reparaturen haben sich noch gelohnt. Inzwischen hab ich das Digitalradio über die Bucht wieder "entsorgt". Es gibt leider keine Hochwertige Geräte mehr auf dem Markt; also greift man auf bewährte Technik zurück.
Gruß FrankEs toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen! -
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Wie das aussieht, wissen wir ja: Irgendeine Heuschrecke übernimmt das Unternehmen für wenig Geld mit hohen Versprechungen, dann wird der Laden gewinnbringend abgewickelt, Immobilien, Rechte und andere Aktiva verkauft, die Belegschaft am Ende, nach langem Lohnverzicht, auf die Straße geschickt. Der verbleibende Rumpf wird dann entweder aufgelöst, oder an eine nachgeordnete Heuschrecke weiterverkauft.
Herr Berggrün hat bei Karstadt gerade vorgeführt, wie man das macht.Achim -
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Ich bin ebenfalls Achims Meinung! Metz wäre nicht die erste Firma die "ausgeschlachtet" wird! Irgendeiner wird den Namen aufkaufen und irgendwann Billigschrott made in China unter dem Namen verkaufen. So auch schon geschehen mit Commodore, Grundig und Telefunken; die aktuellen Commodore, Grundig und Telefunken Geräte haben außer dem Namen nichts mit denen gemein die wir von früher kennen. Mich wundert, das inzwischen nicht schon Saba Geräte aufgetaucht sind; hatten die doch einen guten Ruf mit dem man auch heute noch Kohle machen könnte. Soweit ich informiert bin hat Thomson den Namen Saba im Besitz.
Gruß FrankEs toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen! -
Achim, Frank auch ich stimme Euch zu. Der Autor Josef Müller, der das Buch Ziemlich bester Schurke geschrieben hat, hat sinngemäß gesagt: Wenn ich mich auf etwas verlassen konnte, dann auf die Gier der Menschen.
Genauso ist das. Leider wird sich da kaum mehr was ändern. Und das liegt sicher auch daran, dass die meisten Kinder ohne Geschwister aufwachsen - etwas Teilen - Fehlanzeige - was im Haushalt helfen -warum das denn usw. Ich habe 3 Kinder, der Gegensatz zu 1Kind Familien ist schon groß und auch interessant, was da an der Schule so erzählt wird...
Warum solllte sich da was ändern? Das Ellenbogen ausfahren und benutzen erziehen die meisten Eltern ihren Kindern an.
Werte vermitteln ist da schon aufwändiger, denn das muß man vorleben, und nicht nur daherreden.
Grüße
AlbrechtGeht nicht - gibt's doch! -
Ja, die deutsche Gesellschaft ist mittlerweile weitgehend entsolidarisiert und zu einer Horde global nomadisierender Wanderarbeiter umgebaut.
Niemand übernimmt mehr Verantwortung für einen Wohnort, wenn er weiß, dass er in spätestens 5 Jahren in Asien, USA, Südamerika arbeiten und leben wird. Eine Heimat im eigentlichen Sinn gibt es nicht mehr, Verantwortung für eine lokal definierte Bevölkerung gibt es nicht mehr, Identität gibt es nicht mehr und Wohlstand als Ergebnis von Leistung gibt es nicht mehr.
Aber Elend, Gewalt, Kriminalität, fehlende Bildung, fehlende Kultur und fehlende Perspektiven für ein erfolgreiches Leben in Wohlstand und Sicherheit - die gibt es mehr denn je.Achim -
Achim- Heimat gibt es schon noch, nur hat sich der Inhalt des Begriffs geändert.
Meine Heimat zB ist Europa meine engere Heimat Deutschland. 19 Jahre Niedersachsen, 10Jahre Münster/Westf., 15Jahre München, 17 Jahre Mecklenburg und Niedersachsen, 1,5 Jahre Schwabenland haben dazu geführt, daß ich überall Heimat empfunden habe. Am meisten in den beiden Orten,die mit Mü beginnen.
Diese Entwicklung empfinde ich heute als überaus positiv!
Bildung findet heute nicht mehr statt. Am Gymnasium wird sie schon seit über30 Jahren nicht mehr praktiziert, statt dessen eher der Beginn einer mißglückten Ausbildung.Gruß Heino - der Unkaputtbare -
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Die Produktion von Kunststoffteilen ist eben sehr flexibel, andere Produkte, Vorprodukte oder Formteile können je nach Marktsituation schnell angeboten werden. Bei TV-Geräten sieht das schon anders aus.
Große TV-Formate und große PC-Displays werden inzwischen zunehmend zu Produkten für professionelle Anwender bzw. Liebhaber. Der heutige Jungkonsument schaut Filme mit seinem Smartphone und erledigt angeblich auch seine Arbeit damit. Das muss er auch, weil sein Kinn auf der Brust festgewachsen ist und er ein vor ihm stehendes Display gar nicht mehr sehen kann, ohne sich auf den Rücken zu legen.Achim -
Hallo Achim, da muß ich Dir vollkommen Recht geben! Diese Handyfummler nerven immer mehr! Dabei finde ich es total unbequem mit diesen winzigen Displays im Internet zu surfen; da bekommt man ja Augenkrebs! Ein vollwertiges Laptop ist bei mir das absolute Minimum! Und man braucht sich gar nicht wundern, das man keine vernünftige Audiogeräte mehr gibt wenn sich die Handygeneration mit einem quäkenden Handylautsprecher begnügt.
Schau mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=H8cXs2G5xvQ
Ist als Sketch gedacht, aber leider schon bittere Realität!!
Gruß FrankEs toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
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