Ladung von Elektrolytkondensatoren und ihre "Haltbarkeit"

      Hallo allerseits,

      im Frühjahr 2012 habe ich im Zusammenhang mit der Restaurierung eines 8120 verschiedene F&T Elkos 10000µF 63V gekauft.
      Die Bauform auf dem Foto (Herstellungsdatum Apr. 2011) war zu lang und konnte nicht verwendet werden, die Elkos wurden auch nicht testweise angeschlossen.



      Seitdem liegen diese Elkos in ihrem Schubkästchen im Keller, wurden nicht benutzt. Heute habe ich einen davon mit in die Werkstatt genommen, um seine genaue Größe zu messen. Dabei klemmte ich spielerisch einen Schraubendreher zwischen die Anschlusslötösen und - ein kräftiger Funke zeigte eine Entladung an.
      Das ist nach so langer Zeit schon beachtlich und zeugt zumindest von einem seehr hohen Isolationswiderstand.

      Im Gegensatz dazu musste ich letzte Woche in einem Telewatt Tuner 2 alte Frako 1000µF ersetzen, weil sie im Betrieb eine starke Erwärmung zeigten. Sie halten ihre Ladung mit Sicherheit nicht mehr lange.

      Die Beobachtung mit der gezeigten Neuware möge auch als Warnung bei Hochvoltelkos dienen, die man manchmal in Gedanken etwa nach einer provisorischen Verbindung mit einem Netzteil einfach wieder ins Lager legt. Wer weiß, wie lange die Ladung gespeichert wird - besser ist eine vorsorgliche Entladung über einen Widerstand.
      Achim
      N'Abend Achim,

      das kann ich bestaetigen -- gute Elkos halten ihre Ladung erstaunlich lange. Zur Entladung
      liegt bei mir immer eine alte Gluehbirne (40 W oder so), damit geht das gut.

      Ich habe auch einige Versuche dieser Art mit den viel gescholtenen Frako 3300 uF aus den
      Saba-Receivern gemacht. Wenn die noch in Ordnung waren, und das Gummi noch gut,
      dann hat eine Formierungsrunde wirklich sehr geholfen. Danach habe ich sie dann auf
      35 Volt geladen, und beobachtet, wie sich die Ladung abbaut -- ebenfalls SEHR langsam.
      Nach 4 Wochen hatte ich immer noch ueber 20 Volt drauf (nicht bei allen gleich), keiner
      hatte sich komplett entladen.

      So teste ich die inzwischen. Verhalten sie sich so, kommen sie wieder rein -- und die
      naechsten kommen auf die Bank. Solche, die Hitzespuren zeigten, oder einen Schluss,
      konnte ich nicht wieder zu so einem Verhalten animieren -- und die werden dann bei
      mir aussortiert.

      Besten Gruss,

      Michael
      Ja, das ist richtig. Ich habe die letzten 30 Jahre auch durchweg gute Erfahrungen mit F&T
      gemacht. Bis auf eine Ausnahme, das waren dicke Elkos mit 33000 uF bei 63 V, richtige
      Brummer. Die waren wohl nicht ganz dicht, und sind relativ schnell ausgetrocknet. Kann aber
      eine einzelne Charge gewesen sein ... das kam auch bei Roederstein gelegentlich vor.

      Besten Gruss,

      Michael
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