Sprache/Musik Schaltung bei Freiburgs

      Hallo an die Experten !

      Mir stellte sich unlängst bei der Reparatur der S/M Umgebung eine Frage: hat man bei SABA nicht sparen müssen ?

      Da wird wegen einer Zeitkonstanten von 6 Sek. ein Hochvoltrelais verbaut, zudem ein 200µ/385V Elektrolytbolide und ein 5W Drahtsicherungswiderstand. Zudem wird in Kauf genommen, dass Anodenspannung über die FB fließt. Und das alles, weil der user vielleicht zwei Mal am Tag den M/S Taster betätigt, wenn überhaupt.

      Hätte man nicht besser die 6V Heizspannung gleichgerichtet an ein NV-Relais führen können? Die Einsparungen zumindest beim Elektrolyten wären immens.

      Aber vielleicht gibt es ja einen Grund.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      nicht allein wegen des S/M Relais hat man diese Hochvoltvariante gewählt, eher wegen der beiden Hubmagneten für die Mittelwelle/UKW-Umschaltung. Schaut man sich sich die Mechanik an, so ist schon ein enormer mechanischer Widerstand vorhanden der überwunden werden muss und das erfordert etwas mehr Leistung. Bei einer 6V Variante würden da schon mehrere Amper zum fließen kommen um die gleiche Leistung zu erlangen, was sich wiederum auf einen höheren Querschnitt der Steuerleitung FB niedergeschlagen würde. Sicher hätte man dies mit zwei zusätzlichen Relais bewältigen können um die hohe Spannung von der FB fernzuhalten, was die Materialkosten dann wiederum nach oben getrieben hätte.
      Bei den Hubmagneten und S/M-Relais handelt es sich nicht um Hochvoltspulen, die gemessenen Gleichstromwiderstände wären dafür viel zu gering. Den 200µF Hochvoltelko hat man dazu benötigt um kurzfristig eine hohe Leistung bei der Entladung über die Magnetspulen zu erlangen. Der vorgeschaltete 6,8k Widerstand zur Ladung des 200µF Elkos dient auch gleichzeitig als Strombegrenzung für die Magnetspulen. Auf Dauer gesehn würden die Spulen bei der angelegten Spannung durchbrennen, nur der kurze Moment bei der Entladung des Elkos ist ausreichend um die Spulen genügend zu erregen.
      Das bestätigt auch das ein schneller Umschaltwechsel nicht möglich ist, erst dann wenn der Elko über den 6,8K aufgeladen ist ist auch genug Leistung vorhanden. Ebenso starke Kapazitätsverluste des Elkos unterbinden die Umschaltfunktion, 100µF sind zwar noch für S/M Umschaltung ausreichend, aber längst nicht mehr für Mittewelle/UKW-Umschaltung
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz-Josef,

      den Aspekt der M/U Umschaltung mittels FB hatte ich ehrlich gesagt nicht mit einbezogen. Nun macht auch die Zeitkonstante Sinn, damit unbedachte Bediener nicht kurz hintereinander M und U drücken können und die Mechanik sich ins Gehege kommt.

      Sagen wir es so: die Entwicklung der Schaltung war wegen der M/U Umschaltung, die S/M Umschaltung wurde einfach als Abfallprodukt angegliedert.

      Die M/U Hubmagnete hauen auch richtig auf die Pauke, mein Wattmeter zeigt im Normalbetrieb 92 VA an, nach Auslösen der M/S oder U/M Umschaltung steigt die Aufnahme für kurze Zeit auf knapp 100 VA - Ladevorgang des 200µ.

      Gruß, Dieter
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