Endabschaltung Freiburg 14

      Hallo Franz-Josef,

      zu 2. ich sehe darin keine Fehlfunktion, bei allen Freiburgs funktioniert dies so bei intakter Endabschaltung, außer dass der Motor stehen bleibt. Soll ich noch irgend etwas messen oder prüfen ?

      zu 4. aber das ist doch auch bei den modernen Freiburgs so, wenn ich im Schnellauf bei einem Sender loslasse, wird dieser scharf gestellt. Oder habe ich etwas mißverstanden?

      Gruß, Dieter
      Ich habe eure Unterhaltung mit Interesse verfolgt. und hatte, ähnlich wie Franz den Wippenschalter in Verdacht. Da dieser aber offenbar bei Betätigung korrekt anspricht, fällt der Wippenschalter meines Erachtens aus. Da beim Einschalten wenn ich das richtig verstanden habe, die Automatik erst mal richtig funktionier und der Fehler erst beim erreichen der Endabschaltung auftritt, würde ich den Endschalter mal näher unter die Lupe nehmen. Ein kurzschließen des Schalters ist was anderes wie der dezente Druck einer Automatik. Vielleicht bekommt der Schalter bzw. die näheren Komponenten Kriechströme.
      Ich gebe zu ich fische ein wenig im trüben, daß liegt aber daran das ich kein Fb14 besitze.
      Es wäre aber schade wenn die Restauration des Freiburg 14 nach soviel Einsatz an einen blöden Phänomen scheitern würde!
      Liebe Grüße Markus
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!
      Hallo Achim und Mitleser,

      hier ist das komplette linke SB-Teil.

      Zur Information: die Symptomatik tritt exakt gleich mit Einsatz der FB auf. Die Wippentaster sind allesamt gereinigt, insofern scheiden m.E. Kontaktprobleme aus.

      Ich habe heute Abend mit Franz-Josef telefoniert: morgen werde ich das Netzteil, die Einspeisung in den Filter V, sowie die Umgebung der EBF89 unter die Lupe nehmen.

      saba-forum.dl2jas.com/bildupload/sb_links.tif

      Gruß, Dieter
      MRPower postete
      ...würde ich den Endschalter mal näher unter die Lupe nehmen. Ein kurzschließen des Schalters ist was anderes wie der dezente Druck einer Automatik. Vielleicht bekommt der Schalter bzw. die näheren Komponenten Kriechströme.


      Hallo Markus,
      danke für deinen Tipp, aber wenn du die Endlagenschalter kennst, so sind das ganz einfache Mikroschalter, die mittels mechanischer Nocke geschlossen werden. Diese sind gereinigt und geprüft, insofern ist ein Kurzschließen mittels Krokoklemme auf halber Strecke zu Testzwecken schon erlaubt, denke ich.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      nochmal ganz kurz zum Thema, zum Weiterdrehn des Motors.
      Wenn die Dipolantenne ausgesteckt ist und der Suchlauf gestartet wird findet er ja logischerweise keinen Sender, der Haltemagnet bleibt angezogen bis letztendlich ein Endlagenschalter geschlossen wird. Der Haltemagnet löst und der Motor dreht totzdem in die vorgegebene Richtung weiter.

      Jetzt die alles entscheidende Frage:
      Ist dieses Verhalten in beide Richtungen zu verzeichen, oder nur in eine Richtung?

      Sollte dieses durch einen Kriechstrom oder eine Brummspannug hervorgerufen werden, dann müsste sich die Phasenlage der Wechselspannug die zum Steuergitter der Motorröhre gelangt um 180° drehen wenn das in beide Richtungen der Fall wäre.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Dieter, Franz und Mitleser,

      damit der Motor läuft, muss doch auf jeden Fall die Pentode der Rö701 (ECL80) durchgesteuert sein.
      Prinzipiell, in Ruhe, ist am G1 der Röhre über 1M die Spannung -8,6V aus dem Netzteil. Dann ist das System in seinem Arbeitspunkt, es gibt nur Gleichspannungen am G1 und damit an der A und damit an ihrem Arbeitswiderstand = Motor. Der Motor kann nicht laufen.

      Damit er überhaupt läuft, muss:

      - entweder die mit der Wippe geschaltete und je nach Richtung 180° phasenversetzte 50 Hz Wechselspannung anliegen (Kabelbaum "K"). Das ist bei intakten und sauberen Kontakten eigentlich nicht möglich - oder -

      - es muss über C714 eine 50 Hz Wechselspannung aus dem "Ratiodetektor" der Automatic kommen (2 Dioden der EABC80 Rö 702).

      Wenn der Motor nun zum Skalenende gefahren ist und der Endlagenschalter die Wippe abgeworfen hat, könnte dennoch ein 50 Hz Signal vom Demodulator kommen, das den Motor am Laufen hält. Normalerweise müsste am Ausgang des Demodulators (C714) aber kein Impuls ausgegeben werden, außer wenn ein Sender vorhanden ist, der automatisch nachgestimmt wird.

      Nun ist das Scope dummerweise defekt, sonst wäre ein Blick auf die Verhältnisse am C714 interessant!

      Wenn nicht irgendwelche Anschlüsse vertauscht sind oder Schaltfehler vorliegen, würde ich das Problem am ehesten im Bereich um das Filter "V" suchen.
      Achim
      Hallo allerseits,

      um jetzt Missverständnissen vorzubeugen erst einmal ein Foto des 220k-Widerstandes, den Franz meinte - das ist dieser welcher sich gelegentlich wegen Kriechströmen innerhalb des Automatik "Aus" Schalters ein Wechselspannungs-Signal einfängt. Um dies auszuschliessen empfahlen wir die Leitungen vom Schalter abzulöten und den Widerstand an den Drähten frei in der Luft zu platzieren. Dieser Test ist recht einfach, doch leider passt das beschriebene Fehlerprofil nicht ganz zu den Effekten, welche sonst bei diesen Kriechstrecken auftraten - aber probieren kann man das ja - falls du es nicht bereits getan hast.



      Wenn das keinen Erfolg brachte wird die Luft sehr eng. Und man kann nur noch der Spur nachgehen, welche die gemessenen 1V AC (post18) andeuten. Dazu wäre aber eine Betrachtung des Signals mit einem Oszilloskop direkt am Ausgang des Steuerfilters notwendig. Dann könnte man die Größe und Richtung der anstehenden ~Spannung analysieren und sich Gedanken über deren Herkunft machen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo an Euch,

      ich habe nochmal euere Ratschläge nachvollzogen und noch einige Elkos getauscht, unter anderem den C709 vorm Filter V.

      Ohne Erwartungen stellte ich das Gerät an und siehe da: der Suchlauf läuft auf die Nocke, die Wippe fällt ab und der Motor steht !! Perfekt, so wie es im Buch steht.

      Fragt mich nicht welcher der Auslöser war, wenn es eine Erklärung gibt, dann der C709.

      Nun folgt ein letztes Problem in einem separaten thread, dann ist der FB14 fertig.

      Danke für euere Tipps und Hilfe !!

      Gruß, Dieter
      Hallo,

      damit ist auch geklärt, weshalb der "Schleichlauf" ohne EABC80 nicht mehr erfolgte; und das war auch ein möglicher Fehler welchen Franz und ich in längerer Diskussion am Telefon noch als Möglichkeit sahen: Allerdings glaubten wir da nicht so richtig dran, weil der Effekt in beiden Richtungen auftrat. --- Vielleicht liegt es daran, dass die Brummspannung am Fußpunkt des Filters 100Hz beträgt - da scheint sich dann für beide Richtungen eine passende "Stör"-Phasenlage zu ergeben.

      Zu der möglichen Theorie das passende Bild: Die beiden Spannungen 50Hz sin (Modulation)[Pfeil] und die ca. 15Vss Brummspannung [Pfeil] vom Ladeelko stehen bei defektem C709 voll am Fusspunkt des Steuerfilters, sodass am Ausgang des Steuerfilters [Pfeil] nicht vorgesehene Störspannungen (50Hz und 100Hz Überlagerungen) anliegen, welche das G1 der "Motorpentode" erreichen und damit den Motor in Bewegung setzen.




      Aber wie geagt: Es gibt Dinge...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Na ja Peter wie schön hattest du es ausgedrückt: Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde.....die wir uns nicht erklären können!!!
      Ist im Grunde auch egal was letztlich der genaue Fehler war, der Weg ist das Ziel!
      Dir Dieter wünsche ich viele gemütliche Stunden mit deinem "neuen" Freiburg 14!
      P.s. Hast du eigentlich die Skalenscheibe repariert oder bei Ebay ersteigert?
      Liebe Grüße Markus
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!
      Hallo Markus,

      das sehe ich anders - für mich ist der Fehler schon geklärt. -> Post 030 + 031.

      Und es ist wichtig, w a s die Ursache eines Problems ist. Der Weg ist das zwar (auch) das Ziel, aber zum Weg gehört die Fehlersuche, nicht das Ausprobieren mit zufälligen Ergebnissen.

      Der Leser soll schließlich nach dem Lesen so eines Threads die Funktion der Automatic (besser) verstehen und so für eine eigene Fehlersuche gerüstet sein.
      Achim
      Hallo Markus,

      in der Praxis findet sich meist eine Mischung der Strategien, nicht eine allein.

      So klärt man meist zuerst, ob einer der schon bekannten Standardfehler vorliegt.

      Führt das noch nicht zum Ziel, ist es Zeit für ein systematischeres Vorgehen. Das waren hier die Gleichspannungsmessungen und die Klärung der Frage, ob eine Blockierung des Abfalls der Wippe als Ursache in Frage kommt.
      Das war nicht der Fall, also ging der Fokus auf die automatische Feinabstimmung mit dem eigenen Demodulator. Dort lag letztlich der Fehler.
      Die Sache wäre wohl schneller gegangen, wenn man frühzeitig die Signale mit dem Oszilloskop hätte prüfen können, was aus den bekannten Gründen aber nicht möglich war.

      Parallel ist man bei so einer Reparatur natürlich noch bestrebt, systemische Fehler wie unsaubere Versorgungsspannungen oder falsche Gittervorspannungen auszuschließen (Elkos, Dioden).

      Man sieht also, der Wahnsinn hat Methode, auch wenn einmal ein Umweg gegangen wird, oder eine Fährte nicht weiter verfolgt wird.

      P.S.: Vielen Dank an Peter für das "sagnixifierte" = übersichtlich gezeichnete Schaltbild der Automaticsektion!
      Achim
      Noch eine Eigenschaft möchte ich hervorheben:

      Ohne das Forum und die kompetenten Mitstreiter in diesem Beitrag hätte ich selbst den Fehler wohl nie lokalisiert, es sei denn durch blindwütiges Tauschen aller verdächtigen Bauteile.

      Aber die Systematik der Fehlersuche durch Telefonate mit Franz-Josef sowie wertvolle Tipps von Peter und Achim brachten letztendlich den Erfolg mit dem Ergebnis, dass ich und vielleicht auch viel andere verstanden haben, warum die Automatic streikte.

      Danke und Gruß

      Dieter