Sabine kein UKW (mit Drehkondensator)

      Ich finds immer wieder interessant.
      "Voll Funktionsfähig"
      Ok, nach dem geh ich garnicht mehr wenn ich mir was altes gebrauchtes kauf.

      Hab den Verkäufer extra nochmal eine Mail geschreiben ob bei ihm UKW wirklich funktioniert hat.
      "Ja, funktioniert"

      Bei denen funktioniert immer alles.

      Werde mal probieren was ohne dem Kondensator passiert.

      Gruß
      Andal



      Nachtrag:

      Ohne diesen Kondensator ändert sich im Prinzip nichts.
      Musste nur etwas an den beiden Schrauben L18 u. C29 etwas drehen um den Transmitter wieder hören zu können.
      Hallo in die Runde,
      solche kleinen Capazitäten wirklich zu messen bedarf es schon genauer Meßgeräte,
      ich würde da eher auf einen Meßfehler tippen. So wie ich das verstanden habe ist ein Kern des Mischteils heraus gefallen also Vor- oder Ozilatorkreis, wenn einer der beiden Kreise grob verstimmt ist dann kann da nicht viel Empfang kommen. Du schreibst mit den UKW-Kleinsender wäre Empfang da, vielleicht "bläst der sich durch"? (Stichwort: Signal aufblasen)
      Wenn keinerlei Rauschen zuhören ist gibst es wahrscheinlich kein Mischsignal aus der Eingangstufe.
      Das ist ein weites Feld, da kann man sich spielend monatelang Einlesen.
      Du schreibst das dein kaputes Gerät das spielende zum schweigen bringt, dann müßte beim kaputem aber der Ozilatorkreis noch arbeiten, dann wurde ich in der Vorstufe/UKWeingangskreis mal suchen, war da der Kern rausgefallen??
      Viel Erfolg Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo,

      um so kleine Kapazitäten mit hoher Genauigkeit zu messen, kommt es sicher auf die Qualität des Messgeräts an.
      Aber ein Kapazitätsmessgerät, das statt 1pF 100nF anzeigt, wäre eindeutig nicht marktfähig oder schlicht defekt. Vorausgesetzt, es ist zur Messung so kleiner Kapazitäten vorgesehen.

      Wenn(!) hier tatsächlich ein 100nF eingebaut wurde, würde das beweisen, dass ein Laie am Gerät Reparaturversuche unternommen hat. Wahrscheinlich hat dieser Laie dann auch, als mit 100nF kein Empfang möglich war, auch noch versucht, durche "Abgleich" (sprich planloses Verdrehen der Spulen und Trimmkondensatoren) Abhilfe zu schaffen. Dabei wird dann die Gummieinlage der L18 zerbröselt sein.
      Auch gut denkbar, dass weiterhin auch die Filter des UKW-ZF-Verstärkers verstimmt wurden.

      Da hilft dann nur ein sauberer Abgleich von hinten nach vorne, um am Ende zu sehen, ob noch ein Problem in der UKW-Box besteht.

      Alternativ könnte man testweise eine Brücke mit Koaxkabel (möglichst kurz) zwischen dem Ausgang des UKW-Teils der intakten Sabine zum Eingang des UKW-ZW der defekten Sabine herstellen (dabei die Verbindung zum UKW-Teil der defekten und zum ZF der intakten Sabine unterbrechen). Dann zeigt sich schnell, ob der ZF der defekten Sabine einwandfrei arbeitet oder nicht und man kann sich ggf. auf die UKW-Box - die ja hier keine Box ist ;) - konzentrieren.
      Das wäre eine Möglichkeit zur Fehlereingrenzung, wenn die messtechnischen Voraussetzungen unzureichend sind.

      Achtung: Da es sich um Allstromgeräte handelt, müssen während des Brückens beide Netzstecker gleichsinnig gepolt sein (Null an Masse), sonst knallt es!

      PS: Der C25 muss auf jeden Fall durch einen passenden Wert ersetzt werden. 1,5pF (Keramikkondensator) ist heute handelsüblich.
      Achim
      Hallo zusammen,

      der Kondensator hat wirklich 100nF.
      Mein Vorgänger hat einiges rumgebaut.
      Daher schließe ich einen "planlosen Abgleich" nicht aus.

      Werde mir mal einen 1,5pF Kondensator organisieren und den einbauen.
      Mal schaun was dabei rauskommt.

      Hab mal einen weiteren Test gemacht. (ohne C25)
      Die Sabine im Speicher "aufgebaut" (dort ist der Empfang recht gut) und ohne Trenntrafo betrieben.
      Der Regionalsender Radio IN (95,4MHz) wird empfangen.
      Ratiospannung bei ca. 4,5V.
      Bayern 3 (97,6MHz) liegt bei ca. 2V.
      Ein Sender um ca. 90 MHz ist noch schwächer.
      Scheint als wäre das Radio noch einigermaßen am Leben.?


      Mal angenommen das Ganze würde richtig funktionieren und ich bau den C25 aus.
      Wie mekrt man, dass der fehlt?
      Schlechter Empgang?

      Mit dem Verbinden beider Sabinen ware ich erstmal bis der C25 erneuert ist.

      Manchmal denke ich mir wie interessant es sein muss wenn ich mich mit der Radiotechnik gut auskennen würde.


      Tobi, L18 befindet sich in der Schaltung:




      Gruß
      Andal
      Den Kondensator 1,4 pF kann man sich auch selbst bauen!

      Ist ein Trick, der im Amateurfunk gern mal Anwendung findet, man nimmt sich Antennenkabel. Einfaches Koaxialkabel 50 Ω hat meist 101 pF pro Meter. Ein bekannter Vertreter ist RG58, nahm man früher gern für Computernetzwerke.
      Davon nimmt man 14 mm und man hat den gewünschten Kapazitätswert. Die Angabe bezieht sich auf die Länge, in der die Koaxialstruktur vorhanden ist, also ohne Anschlussdrähtchen.
      Man kann auch Koaxialkabel 75 Ω vom Rundfunk nehmen. Einfaches Kabel wie RG59 hat 68 pF/m, das Kabelstückchen ist dann nicht ganz 21 mm lang. Modernere Sat-Kabel mit geschäumten Dielektrikum haben meist 55 pF/m.
      So gebaute Kondensatoren haben eine recht hohe Güte und Spannungsfestigkeit.

      Anmerkung, der Tip ist nicht beliebig anwendbar, gerade wenn man größere Kapazitäten benötigt. Das Kabelstückchen muss im Verhältnis zur Wellenlänge relativ kurz sein, hier gegeben. Bei größeren Kapazitäten schaltet man besser mehrere Kabelstückchen parallel. Grob als Faustformel kann man sagen, ist die Kabellänge kleiner als 1/100 der Wellenlänge, ist man eigentlich immer im grünen Bereich.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo, hhm was schreibe ich Dir denn jetzt was dich weiter bringt? Also ich vermute mal auf dem C25 stand auch 100nF draufgedruckt?
      Generell möchte ich Dir unbedingt noch den Umstand der sehr kleinen Kapazitäten verdeutlichen. Besagter C25 hatt ja nur 1,4pF das ist eine sehr kleine Kapazität. Diesen Kondensator könnte man sich aus zwei Stücken gegeneinander isolierten
      Draht durch verzwillen eben dieser selbst herstellen. Mal von den schlechten Induktiven und sonstiger parasitärer Komponenten die dieses Bauteil dann hätte wären bei richtiger Länge und abstand aber auch 1,4pF vorhanden. So hatt also auch jedes Stückchen Draht in dem Teil der Schaltung auch immer eine Kapazität in Zusammenspiel mit dem Chassie oder anderen Leitungen/ Bauteilen (Stichwort Schaltkapazität/ Parasitäre Eigenschaften/Komponete. Man sollte also auch keine Bauteile einfach irgendwie einlöten oder einfach unbedacht hin oder wegbiegen.
      Lies Dich selber ein, wenn Du Spaß an der HF-Technik hast.
      Es gibt auch ein meiner Meinung nach sehr gutes Buch zum einsteigen, ich glaube von Eike Grund: Radios der fünfziger Jahre. Oder von Papst mir fällt der Titel leider garade nicht ein.

      Achim hatt ein mögliches Vorgehen im Rahmen einer Forenhilfe ja schon sinnreich abgesteckt.
      Viel Erfolg und wenn das ein Alströmer ist vorsichtig hantieren.
      Viele Grüße, Tobias.
      Tobias und mein Beitrag haben sich vermutlich überschnitten.

      Ja, man kann auch Draht nehmen und den verdrillen. Nur weiß man da meist nicht, welche Kapazität herauskommt, muss man messen. Die Variante mit dem Koaxialkabel ist eleganter, man muss einfach nur die richtige Länge abschneiden, muss nicht messen.

      73 de DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Zusatztrick!

      Man kann so auch in kleinen Grenzen abstimmbare Kondensatoren bauen. Nimmt man ein Koaxialkabel mit geschäumtem Dielektrikum und starrem Innenleiter, kann man den meist verschieben. Das gilt für relativ kleine Kabelstücke mit wenigen cm Länge. Herausziehen des Innenleiters geht meist gut, wieder hineinschieben eher weniger gut. Ist stark abhängig vom Kabelhersteller, muss man halt ausprobieren.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      dankle für die vielen Antworten und dem Trick mit dem Koaxkabel.

      Ein geschäumtes 75Ohm mit starrem Innenleiter hab ich da.

      Schnell mal ein Bild mit Paint gemalt.
      Versteh ich das so richtig?



      Das könnt ich morgen mal basteln und schaun was mit der Sabine passiert.

      Auf dem blauen Kondensator steht "104"

      Gruß
      Andal
      Ja, genau so ist mein Vorschlag mit dem Koaxialkabel gedacht!

      Das mit den 55 pF/m ist etwas mit Vorsicht zu genießen, passt aber häufig bei 75 Ω und geschäumtem Innenleiter. Kennt man exakt den Kabeltyp und Hersteller, schaut man lieber selbst im Datenblatt nach, findet man meist im Internet.
      Die beiden Anschlüsse müssen nicht auf der selben Seite sein. Passt es mechanisch besser, kann man auch auf einer Seite Schirm und auf der anderen Seite Innenleiter anschließen, ist dann ähnlich wie bei den alten keramischen Röhrchenkondensatoren.
      Den Innenleiter würde ich in dem Fall an der Anode anschließen, Innenleiter gleich "heißes" Ende.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo die Runde,

      einen doch relativ großen Brummer aus Koaxkabel einzubauen, halte ich für nicht optimal. Der hat dann jede Menge parasitäre Kapazitäten zu anderen Bauteilen und Leitungen hin. Zudem weiß man nie genau, welche Kapazität er nun genau hat. Ganz abgesehen von Fragen wie Temperaturkoeffizient und Alterungsbeständigkeit - schließlich sitzt das Bauteil dicht an der Röhrenfassung und ist der Hitze ausgesetzt.
      Ich halte das für Zeitverschwendung.

      Die bei Reichelt oder Conrad lieferbaren 1.5pF Kerkos haben nur eine Nennspannung von 50V, scheiden hier also aus.

      Hier gibt es etwas Passendes:

      http://www.ebay.de/itm/3x-Keramik-Kondensator-1-5pF-500V-Kondensatoren-Kerko-Scheibenkondensator-F136-/251235928634?

      Die haben zwar einen positiven TK (rot-violette Farbkodierung) das sollte hier aber kein Unglück sein, da der Einfluss auf die Schwingkreiskapazität (C26-C27) gering sein dürfte.
      Bitte stelle trotzdem mal ein Foto vom C25 in der intakten Sabine hier ein.

      Im Übrigen bestätigt sich meine Theorie: Es wurde ein 100nF zwischen Anode und Kathode der Vorstufentriode eingebaut, was den UKW-Empfang nahezu unmöglich gemacht hat.
      Damit ist auch die Legende "Gerät hat auf UKW gespielt" widerlegt.
      Dann erfolgten sinnlose Abgleichversuche ohne Erfolg.

      Also: Kondensator ersetzen, dann per Kabelbrücke schauen, ob der ZF o.k. ist, dann das UKW-Frontend abgleichen.
      Achim
      Hallo,
      Bastel ruhig mal aus dem Koax den C25, das ist ne gute Ãœbung.
      Achim brachte jetzt noch den Begriff: TK=Temperaturkoifizent ins Spiel, der TK besagt wie stark sich der Kapazitätswert des Kondensators unter dem Einfluß der Betriebstemperatur verändert(!!!). Noch so eine ungeliebte Eigenschaft von Bauteilen und in der HF-Technik (Stichwort kleinste Kapazitäten) ein großes Thema.
      Das alles solltest Du paralel im Internet selbst nochmal nachlesen und begreifen
      und am besten direkt noch ein bißchen Basisliteratur erstehen.
      Ich habe den korekten Titel mal schnell rausgesucht
      Bernhard Papst: Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker
      Viele Grüße, Tobias.
      Achim, das mit dem vorgeschlagenen Kondensator aus Koax geht schon ganz gut!

      Solche Kondensatoren habe ich schon mehrfach gebaut, auch bei mehreren kV eingesetzt. Das war dann allerdings etwas anderes Kabel. Sat-Kabel um die 7 mm Außendurchmesser dürfte hier mehr als hinreichend spannungsfest sein.
      Bedenke, Antennenkabel wird nicht nur im Installationsrohr bei Zimmertemperatur eingesetzt, auch draußen. Im Winter bei uns nicht selten -20 °C und im Sommer knallt die Sonne drauf. Beispielsweise das LCD 111 von Kathrein ist von -25 °C bis 70 °C spezifiziert, dürfte bei anderen hochwertigen Kabeln ähnlich sein.
      Ich kann mich noch an einen Beitrag in einer Amateurfunkzeitschrift in der DDR erinnern. Da suchte ein Funkamateur nach einer Lösung für den Oszillator mit wenig Drift, zudem nachbausicher. Es wurde eine Lösung mit Antennenkabel!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo,

      danke für eure vielen Antworten.

      Hab diese Woche wenig Zeit um mich mit der Sabine zu beschäftigen.
      Einen neuen 1,5pF Kondensator hab ich heute mal eingebaut.

      Der Empfang auf UKW ist im Prinzip genauso wie ohne diesen Kondensator.
      Ist bestimmt vom Vorgänger viel an den Filtern hatiert worden.
      Viel rumprobiert hab ich allerdings noch nicht.


      Das mit dem Koaxkabel hab ich noch nicht probiert. (komm monentan nicht dazu).


      Gruß
      Andal
      Hallo,

      hatte heute wieder etwas Zeit um an der Sabine herum zu basteln.
      Die Frequenz am Anfang und Ende der Skala hab ich wieder hingebracht.
      Start 88MHz; Ende 100MHz
      Sollte also ungefähr passen.
      An den drei Einstellschrauben im UKW- Teil und bisschen am Filter hinter der UCC85 gedreht.
      Jetzt schaut das Ganze schon besser aus.
      Einige Sender werden über die ganze Skala hinweg empfangen.
      Bin erstmal zufrieden.
      Stärkster Sender 10V Ratio- Spannung.
      Schwächster Sender 2,5V Ratio- Spannung.
      Aber alle "sauber" und ohne Rauschen.

      Ob das jetzt alles 100% richtig eingestellt ist weis ich nicht, aber jetzt funktioniert UKW wenigstens.
      Besser kann ichs nicht.


      Danke nochmal für eure Hilfen und Unterstützungen.


      Gruß
      Andal
      Koax-Kondensatoren waren in VHF- und UKW-Antennenverstärkern und in Spionagesendern - die wir natürlich niemals basteln würden - früher gang und gäbe. Sie waren Alternative für die Streifenleiter-Technologie.
      Insofern kann ich Andereas darin beipflichten das man so auf leichte Art sehr gut Kondensatoren basteln kann die sogar Wetter wie Unwetter inkl. Gewitter maximal trotzen wenn man sie mit anderen Bauelementen vergleicht.

      1 UKW-Sender über die ganze Skale? Hört sich nach sehr mangelhafter Trennschärfe an. Hatte ich aber sogar schon bei eine zeitlang beliebten, trendigen, sauteuren Sony Mini-Reise-Weck-Weltempfängern.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.