Grundig 4055/56 ohne UKW

      Grundig 4055/56 ohne UKW

      Hallo,

      ein Bekannter stellt mir das schöne Grundig Radio hin mit der Diagnose "kein UKW Empfang".
      Dies bewahrheitete sich. Während alle AM Bänder super spielen, gibt es auf UKW nur Rauschen. To make a long story short: der Verdacht richtet sich gegen das Tastenaggregat, denn beim Schalten in Zeitlupe bzw. Rütteln an den Kontaktschiebern kann man dem Gerät Empfangstöne entlocken.

      Wer kennt den ultimativen Trick, das Grundig Aggregat zu zerlegen, bzw. die Kontaktschieber auszubauen ? Ich würde im Trüben stochernd anfangen irgendwo etwas zu zerlegen... :(

      Gruß, Dieter
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      Hallo Dieter,

      dabei kann ich Dir leider
      nicht weiter helfen.
      Ausbauen ist sicherlich eine
      Herausforderung, das geht doch sicherlich
      nicht ohne ablöten etlicher Verbindungen.
      mit dem Problem evt. Fehler.

      Evt. wäre eine Maßnahme mit Kontakt-
      Spray eine Abhilfe, 60- Plus, aber das kennst Du ja
      sicherlich oder dem vermanedeitlichem 60...
      +++ etlichem WL60 und oder Bremsenreiniger...

      Was anderes hätte ich jetzt nicht auf der Pfanne.

      Ich denke, da geht noch was.

      Grüße

      Martin
      Hallo Dieter.
      Standardprozeduren zur Zerlegung habe ich mir da nie ausgedacht, dafür gibt es zuviele unterschiedliche Konstruktionen.
      Nur eines habe ich mir angewöhnt, ehe ich mir da die Finger breche oder das gesamte offene Herz des Radios herausoperiere, nämlich das Spülen, Bepinseln/Sprühreinigen und anschließende Fetten verdächtiger Kontakte bei vermuteten Kontaktstörungen.
      Entschichten/Spülen mache ich mit Isopropanol oder mit Tunerspray/Tonkopfspray (relativ rückstandsarmes Verdunsten), wenn es geht mit einem feinen Borstenpinsel großzügig.
      Dann den Schmotter und Schmier ausblasen mit dem Bulb (Blasebalg aus der Uhrenreparatur-Werkstatt) oder einem reinen Treibgas-Spray oder wenn man hat Durckluft vom Kompressor.
      Dann Kontaktfett (Wählerfett, säurefreies Kontaktfett aus dem KFZ-Handel, weiße Vaseline o.ä. - alles säurefrei) auftragen und wenn das aus Platzgründen nicht geht dann Balistol medizinisches Weißöl säurefrei reinsprühen.

      Wichtig ist dabei immer die ganze Sauerei drumherum vermeiden, abdecken, abkleben, Pappstücke rein, um die Sprühnebelwirkung auf den Zielort zu beschränken und nie etwas entschichten ohne es anschließend wieder mit ordentlicht zu versiegeln, sonst geht der Zirkus nach ein paar Monaten wieder los.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo an Euch,

      @ Volker: das war der Supertipp. Die Schiebestange und die Kontakte im Tuner gereinigt - alles bestens !! Der Bowdenzug war nebenbei bemerkt völlig verharzt, das Stahlseil kroch nur noch durch den Mantel. Ich habe den kompletten Bowdenzug in Isoprop gebadet und neu gefettet. Das nur als Tipp für alle, die diese Hilfe auch noch einmal benötigen.

      @ Markus: danke für die Unterlagen. :)

      Gruß, Dieter
      Hallo,

      die Leistungen des Gerätes beeindrucken mich, Empfang super trennscharf und mit viel Pegel und die Ausgangsleistung mehr als reichlich. Ebenso klasse Empfang auf den AM-Bändern.

      Nun stellt sich mir die Frage (mal wieder), wie mit den Elektrostaten zu verfahren ist, reparieren oder tauschen? Ich glaube nicht, dass sie noch heile sind und neue dyn. Hochtöner mit TF-Elko angekoppelt bringen bestimmt noch zusätzliche Dynamik in die ohnehin schon üppige Lautsprecherbestückung. Was meinen die Experten der Lautsprecherszene dazu ?

      Gruß, Dieter
      Hallo Udo und Mitleser,

      die Elektrostaten würde ich gerne im Gerät behalten, klar. Aber mir ist nicht klar, ob sie funktionieren. Frage an die Experten:
      - kann ich die testen und wenn ja, wie ?
      - welche Funktion hat frei hängende Lötöse rechts im Bild ?

      Gruß, Dieter
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      Hallo Dieter,

      ich hatte bei der Restaurierung eines Grundig 2550 (ist hier auch irgendwo unter "andere Marken") auch die Bekanntschaft mit den kleinen rechteckigen Kästchen gemacht.
      Nachdem ich die Ansteuerung der Elektrostaten repariert hatte (ein Koppelkondensator hatte sein Leben ausgehaucht) und auch die Vorspannung an den Lautsprechern lag, kam allenfalls nur ein ganz schwaches Röcheln aus einem von den Teilen, der andere sagte keinen Mucks mehr. Einen habe ich zerlegt, und eigentlich keinen Grund für die Nicht-Funktion gefunden. Leider hatte ich davon keine Bilder gemacht.
      Der Schaumstoff hinter der Folie war bröselig, auch Tausch gegen ein neues Stück aus der Bastelkiste hatte nichts gebracht.
      Also testen geht eigentlich nur im Radio vernünftig. Miß mal die Vorspannung, und dann sollte sich schon etwas hören lassen. Ich hatte leider keinen Erfolg.

      Da habe ich die beiden Elektrostaten gegen eine kleine Mylar-Kalotte getauscht. So ein kleines Chassis mit 14mm Spule. Das klingt sehr spritzig und rundet das Radio gut nach oben ab. Die ursprüngliche Lautsprecher haben ja auch nur den Bereich jenseits von etwa 4-6 kHz abgedeckt.
      Zu dem kleinen Grundig hatte es gut gepasst. Ich könnte mir auch gut einen kleinen 5-6cm Konushochtöner vorstellen, wie den TW 6NG von Visaton.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,
      danke für deine Einschätzung
      Dem Udo geht es natürlich immer um Erhaltung der Originalität, mir eher um die Erstellung der besten Funktionalität unter weitesgehender Beibehaltung der Originalität. Dabei würde ich jetzt vor einem Einsatz der Mylar-Kalotten (von denen ich noch welche hier habe) nicht zurück schrecken.
      Mal sehen, was sich in dem Beitrag noch ergibt, mom. steht das Radio im Wohnzimmer und spielt phantastisch.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,
      ich habe vor längerem mal so einen Elektrostaten "repariert" und zwar mit Kontaktspray. Meiner rudimentären Erinnerung nach:
      Die freie Lötöse ist nicht frei sondern nach hinten ins innere durchkontaktiert und zwar auf eine Kupferfederzunge, diese Zunge gibt der Folie im
      Inneren Käfig kontakt. Oxidation=kein Sound.
      Ich habe die verschweisten Zusammenhalter/ Pilzköpfe soweit abgeknibbelt bis ich den LS auseinander ziehen konnte, dann erkennst Du auch was ich mit Kontaktzunge meine allles schön säubenr, genauso wieder zusammen und ich meine zwei Schräubchen mit Muttern statt der Pilzköpfe und gut.
      Testen kann man die meiner Erinnerung nach wie jeder LS mit einer passenden Gleichspannung, hier würde ich mal 200V- ansetzen, da müßte es wenigstens mal kurz knistern/knacken.
      Viele Grüße,Tobias
      (by the way: Orginal gibst immer nur einmal)
      Viele Grüße, Tobias.
      Dieter, vielleicht hast du mit der Foren-SuMa mehr Glück wie ich. Ich hatte schon einige Male genauer erklärt was man tun muß um unwilligen Kondensator-Lautsprecher wieder die Sporen zu geben.
      Defekt sind die so gut wie nie, es ist einfach nichts da was kaputt gehen könnte, zwei leitende Folien getrennt durch ein Dielektrikum und fertig. Es ist fast immer bloß eine Kontaktermüdung.

      Wenn man den originalen Klang erhalten will - und wie man mich kennt will ich immer das gute alte Dampfradio so hören, wie es der Entwickler für mich und alle anderen Benutzer vorbestimmt hat - dann ist es unerläßlich die LS-Bestückung genau so zu lassen wie sie ist und im Fall des Ersetzenmüssens von defekten Lautsprechern exakt passende oder bestmögliche zu besorgen. Röhrenradios klingen noch mehr wie HIFI-Lautsprechergruppen ausschließlich durch die absichtlich und gewünscht ausgewählte "as is" Kombinierung von abgestimmer und leistungs-angepaßter Endstufe und Lautsprecher samt Gehäuse. Man könnte eher die Röhren-Endstufe ausbauen und transistorisieren als die Lautsprecher mit irgendwelchen anderen zu ersetzen. Die Anpassung ist dabei relativ frei wählbar, wenn man die richtigen Pötte einbaut. Bspw. kann man die alten Blecheimer (2N3055) oder bei kleinen Leistungen AC187/188 ausgesprochen gut auf "Röhrenklang" bringen, weshalb sie noch heute unerreichbar guten Klang aus Transistorgeräten herausholen, wenn man eine Heißabstimmung vornimmt.

      / Für die Superduper-HIFI-Fritzen sei gesagt, das das alles mit dem HIFI-Grundgedanken wenig zu tun hat, aber dieses Thema ist ein völlig anderes, HIFI-Stereroanlagen haben eh nichts mit absolut natürlichem originalgetreuem Klang zu tun, Mike Oldfields Röhrenglocken auf CD hören sich nicht im geringsten auch nur so ähnlich in meinem Wohnzimmer an wie auf einem seiner Konzerte. Auch der originale Tritt in die Magengrube bei jeder popeligen Hinterwäldler-Blaskapelle findet in keinem Wohnzimmer der Welt auch nur annähernde Wiederherstellung, auch mit zwanzig Subwoofern für eine halbe Million Teuro nicht, vom Klangbild unserer Kirchenorgel auf Band mitgeschnitten in einem klosettgroßen Kinderzimmer schon mal ganz zu schweigen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.