Jagd nach dem "reinen Sinus"

      Jagd nach dem "reinen Sinus"

      Zu diesem Them kann man sich aus rein "sportlichen" Gründen austoben. Hören kann man das nicht - jedenfalls nicht wenn der Klirrfaktor hinreichend niedrig ist. Was denn hinreichend ist, wird schnell kontrovers. Auf die Diskussion, inwieweit geradzahlige Obertönen den Klang verschönen im Gegensatz zu ungeradzahligen (Thema "Röhrenklang") will ich auch nicht eingehen. Oder ob unser Gehirn trainiert ist, von sich aus geradzahlige Obertöne als angenehm zu empfinden, auch nicht. Das sind alles aber interessante aber auch schnell emotional ausufernde.

      Also hier nur die Frage, wie ideal kann man den "mit Hausmitteln" dem reinen Sinus kommen?

      Da ich meinen alten Win XP PC durch einen neuen ersetzen musste, hier dazu eine kleine Story.

      Mein neuer PC kommt natürlich mit einem neueren vorinstallierten Betriebssystem, Windows 10, in diesem Fall. Er kommt auch mit neumodischem Motherboard, das nur noch Karten mit PCIe (PCI Express) Anschlüssen akzeptiert. Beides bereitet Probleme. Die Änderung auf PCIe kostet auch (unnötig?) Geld. ich dachte deshalb, ich gehe dem aus dem Weg, indem ich statt meiner alten PCI Soundkarte für meine Klirr- und Frequenzgangmessungen, die ich ja nun nicht mehr verwenden kann, gleich auf ein USB-Audio-Interface umsteige. Von der Anschluss- und Treibersituation her, war das auch eine gute Idee. Nur hat mich das USB Interface, dass ich mir ausgesucht hatte (Steinberg UR 242) am Ende vom Klirrfaktor bei < 100 Hz her nicht überzeugt. Offenbar muss man eine Stange mehr Geld in die Hand nehmen, um was technisch Gleichwertiges zur alten ESI Juli@ PCI Soundkarte zu bekommen. Ich habe dann also gesucht, was als interne Soundkarte infrage kommt und bin auf die PCI-Express Variante der Juli@, die ESI Juli@ XTe, gestossen. Nur habe ich die (gebraucht gekauft) auf meinem neuen Windows 10 PC nicht vernünftig zum Laufen bekommen - warum auch immer. Vielleicht sass das Problem auch vor dem PC?

      Also weiter gesucht, auf die "nächstbeste" Alternative "Asus Xonar Essence STX" gestossen und als Neuware gekauft. Ein ganzes Wochenende mit Installationsversuchen und zahllosen Re-Boots verbracht. Der Asustek Treiber für Win 10 funktionierte gar nicht. der Uni-Alternativtreiber, nur halbwegs. Das Problem sind offenbar fehlerhaft geschriebene Asio-Treiber, die Windows 10 mit Abstürzen und Bluescreens quittiert. Ich fühlte mich in alte Windows 95 Zeiten zurückversetzt. Erst mit einem weiteren Asio-Alternativtreiber (Asio4all) in Kombination mit dem Uni-Fremdtreiber liess sich das Problem halbwegs in den Griff bekommen. Die Mühe wurde belohnt durch Messwerte, die nahezu - wenn auch nicht ganz - an die Ergebnisse der alten Juli@ unter Windows XP (DAS lief jedenfalls bombenstabil - Windows 10 hat dagegen Treiberprobleme - oder besser gesagt, die Treiber haben ein Windows 10 Problem).

      Nun ja, hier das Ergebnis mit der Asus Xonar Essence STX Soundkarte, sozusagen der Eigenklirr meiner Klirrfaktor-Hardware im Loop-back Test über den Audio (NF) Bereich: 0.00030% (-110.5 dB) bei 1 kHz.

      Asus Xonar Essence STX Asio4all, 96 kHz sampling.jpg


      Mein Ergebnis ist bei 1 kHz um 2.5 dB schlechter als von Asustek an einem Audio Precision Audio-Messplatz gemessen:

      THD Asus Xonar Essence STX_AP.jpg



      Per Zufallsfund bin ich dann dabei auf ein weiteres Ergebnis gestossen. Nämlich welch guten Sinus heutige "bessere" Soundkarten zu erzeugen in der Lage sind. Wenn nämlich der Sinus nicht über Ausgangsverstärker und loopback über alle möglichen Wege muss, sondern im internen Loopback direkt gemessen wird, und zwar hier über den "Wave-in" Eingang intern geroutet, erlebt man eine Überraschung.

      Die Messung sagt alles, 1 kHz Sinus, 1 V rms, Klirrdämpfung von 129 dB, Klirrfaktor (THD) von nur 0.000034%.

      Asus Xonar Essence STX_WDM_ Eingang Wave.jpg


      Das ist schon was...oder. Wozu es gut ist?.....das ist eine ganz andere Frage.


      Gruss,
      Reinhard

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      Hallo,

      das ist genau der Grund, warum die WIN10 Upgrade-Angebote an mir abprallen.

      Zwar macht meine Soundblaster Audigy für 24€ nur 95dB Klirrdämpfung, aber dafür funktioniert sie einwandfrei.

      Der gemessene Klirrfaktor im internen Loop ist übrigens nichts anderes als die kleinste Auflösung des Signals bei 24 Bit.

      Wie groß ist denn der Rauschabstand im analogen Loop?

      Gruß

      Rolf
      Gottchen, was bin ich unmodern.
      Bei mir läuft auf jedem PC, auch auf denen die über den Umweg der Windows-7 Lizenzen und Upgrade ein Windows-10 installiert haben, immer noch im Untergrund ein nicht ganz altes XP/SP3, lediglich auf einem dringendst benötigten Uralt-Notebook für Elektronik-Anwendungen die anders nicht mehr zum Rennen zu bringen sind läuft gar noch ein Windows-Pro-XP/SP1. Das klappt auch heute alles noch wunderbar und ich wüßte nicht wieso ich das ändern sollte. Alle sind sie über Änderungen innerhalb der Registry im XP-Forever Modus, bekommen also auch noch Sicherheitsupdates für diverse MS-Bestandteile wie die Virenabwehr.

      Damit dennoch auch Windows-10 laufen kann - wozu eigentlich das macht jeden Tag neuen Unsinn wie dringend benötigte Geräte weginstallieren oder nicht mehr erkennen oder personalisierten Mist einblenden - habe ich jeden Doppel-Windows-PC eine bootbare SATA sowie eine bootbare PATA Festplatte eingebaut die ich zuvor mit dem gewünschten System bespielt habe (Windows-10 geht so aber nur mit Trick 17 drauf, das kann nicht jeder Festplattenkopierer). So reicht zum problemlosen! Booten (einfach parallel und nur einen Bootmanager benutzen macht mit zunehmender Laufzeit immer massiver werdende Probleme bis endlich eines der beiden Systeme zerstört ist) über bloßes Umschalten des P/S-ATA.

      Ansonsten erzeuge ich Pieptöne konservativ. Mit dem amplitudengeregelten Wien-Brücken-Generator. Gerne auch mit mehreren die alle lediglich auf eine einzige Festfrequenz genauestens selektiert aufgebaut sind. Eine JFET-Schaltung vorausgesetzt sowie eine abgepufferte Amplitudenregelung kann man damit schon gute Ergebnisse erhaschen.

      In den PC sitzen, wo paßt, uralte Soundblaster 64 und 128 Karten die das schon vor ca. 15...20 Jahren zufriedenstellend konnten und daher auch in sehr vielen Laboren verwendet wurden. Sowie spezielle mit guten Wandlern ausgerüstete Aufnahme-Karten für Digitalisierungsaufgaben. Von externen USB-Soundgedöns habe ich persönlich noch nichts Gutes gehört, der theoretische Vorteil nicht im Störsumpf des Pc herum zu liegen wird überhaupt nicht genutzt und durch popelige Gesamtqualität zunichte gemacht. Genauere Untersuchungen hab ich dazu nicht angestellt, da ich so schon zufrieden bin mit dem Istzustand und den internen Karten, eine einfache Optimierung mussten diese dann doch über sich ergehen lassen, sie wurden auf den "stillsten" PCI-Port gesetzt und abgeschirmt.
      Für normales PC-Gedüdel und Nebenbei-Musikbeschallung wird sogar bloß umgeschaltet auf die Onboard-Soundchips an denen das externe Fünfkanal-Verstärkersystem hängt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Rolf, Jogi,

      ich wollte kein Windows 10 bashing anzetteln, aber tatsächlich ist mein Rat, von Windows 7 bloss nicht auf Windows 10 umzusteigen. Bei mir sehe ich mit älterer Hardware viele Treiberprobleme mit Windows 10.

      Den Rauschabstand im externen Loop habe ich noch nicht gemessen. Es gibt aber zahlreiche RMAA Testergebnisse im Web, die die Herstellerangabe von ca. 116 dB(A) bestätigen, z.B.:

      borisgermanov.blogspot.de/2014…sence-stx-rmaa-tests.html
      hardwarecanucks.com/forum/hard…x-sneak-peak-part-ii.html
      overclockersclub.com/reviews/asus_xonar_essence_stx/6.htm


      Gruss,
      Reinhard

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