Saba CD 262 Wickelspule

      Saba CD 262 Wickelspule

      Hallöle :)

      ich habe eine Frage zu der linken Wickelspule. Nachdem ich das Deck gereinigt und Riemen getauscht habe stellte ich fest, dass beim Rückspulen die linke Spule nicht ganz voll wird.
      Das Deck schaltet ab, weil die Spule stehen bleibt obwohl rechts noch was drauf ist.
      Ich habe das mal beobachtet, es liegt nicht am Idlergummi. Das Rädchen davon dreht sich und auch das Plasterädchen der Wickelspule dreht sich. Aber der innere Teil steht still irgendwann.

      Ist da eine Art Rutschkupplung eingebaut? Die nun zu schlaff ist?

      Ciao
      Lutz ^^

      Ach, vorwärts Spulen geht einwandfrei.
      Liebe Grüße!
      Lutz ^^
      Aber klar. Irgendein Mechanismus muss sicherstellen, dass sich der aufwicklnde Teller nach Erreichen des Bandanfangs nicht ad infinitum weiterdreht, das Band beschädigt oder den Motor überlastet!
      Das kann eine Lichtschranke sein, die einen Impuls durch ein sich mitdrehendes Flügelrad erhält, der ausbleibt wenn das Rad sich nicht mehr dreht und damit die Elektronik zum Stop des Motors veranlasst. Das kann auch eine Rutschkupplung sein, die ab einem definierten mechanischen Widerstand durchdreht, so dass der Bandwickel stehenbleibt, während sich der Antrieb dahinter weiterdreht. Es gibt auch noch andere Varianten.

      Nun ist hier zu prüfen, ob eine Rutschkupplung vorhanden ist - wovon ich ausgehe. Dann ist die Frage, ob nur bestimmte Cassetten zu schwergängig sind, so dass die Rutschkupplung zu früh, vor dem Ende, durchdreht, ob die Wickeltellerbremse am Abwickelteller zu hart greift, oder ob eine Rutschkupplung am Zwischenrad oder am Wickelteller links zu leicht durchdreht, weil etwa eine Federspannung nachgelassen hat, oder eine Reibungsfläche zu leichtgängig geworden ist.
      Oft lässt sich das Solldrehmoment der Kupplung auch einstellen inem eine sternfürmige Blattfeder auf verschieden hohe Stufen eines Zahnkranzes gestellt wird.
      Also:
      1. verschiedene Cassetten testen
      2. ohne Cassette im schnellen Rücklauf den rechten Wickelteller festhalten und prüfen, wie schwergängig er sich dreht.
      3. Linken Wickelteller bzw. Rutschkupplung ausbauen, die Rutschkupplung überprüfen und ggf. nachstellen.

      Ach ja - FOTOS wären wirklich sinnvoll!
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,
      danke für deine Antwort !!!
      Nun weiß ich, wonach ich schauen darf.
      Ich kenne nur bei den Technics die optische Überprüfung der Spulen, habe mich da schon mit dem bekanntem Fehler F03 befasst.

      Ich bin grundsätzlich auch für Fotos, habe aber in diesem Fall nicht gewusst, was ich da hätte fotografieren soll.
      Ist halt die Wickelspule, die sieht heile und vollständig aus und ein Foto hätte den Mangel nich zeigen können.

      Ciao!
      Lutz

      EDIT
      Es passiert bei allen Kassetten.
      Liebe Grüße!
      Lutz ^^
      Hallo.

      Wenn es bei allen Kassetten passiert, auch bei gut erhaltenen oder neuen, die sich mit einem Bleistift im Wickelkern ganz leicht drehen lassen, dann ist klar das es an der Wickelmechanik im Laufwerk liegt.
      Dieses ist - nach Inaugenscheinnahme - nicht gerade eine besonders herausragende ingenieursmäßige Großtat. Es ist simple Massenware, dazu wohl auch noch aus Fernost - wie es zu der Zeit in der Geräteklasse üblich war um überhaupt konkurrenzfähig alle notwendigen Bestandteile einer Musikanlage anbieten zu können.
      In aller Regel ist sowas schon nach wenigen Jahren, je nach Bespielung, abgenudelt.
      Eine Überholung kaum wertschöpfend, nur eben den Gebrauchswert wieder herstellend.

      Besondere Ideen bei der Friktionsgewährleistung - die Teller müssen sich in weitem Umdrehungsbereich an den Konstantantrieb anpassen und die Kraftübertragung muß begrenzbar sein - wurden in sowas praktisch nie verbaut, es wird einfach eine Reibkupplung mit Andruckfeder unter dem Wickeldorn oder hinter der Montageplatte vorhanden sein. Deren Filz härtet aus oder verschmiert mit dem Fett der Dornachse und schon ist die Krafteinstellung dejustiert. Außerdem ist sowas nach drei Jahren Intensivstbetrieb komplett blank gerieben oder eben nach mittlerer Zeit bei wenig Nutzung.

      Zu tun bleibt da nicht viel, das Laufwerk muß mit allen damit verbundenen Risiken bis in das Detail zerlegt werden, bei solchen Japselösungen nicht selten alle Montageebenen betreffend, die Kupplung muß zerlegt, gereinigt, mit neuem Belag versehen, neu justiert werden (wie ohne das man die genauen Werte für den Kraftschluß kennt?, Folgen provisorischer Justage sind u.U. - Lahmen oder Bandriß).

      Noch ein Aspekt ist der Motorpesen. Zumeist werden alle Antriebselemente vom Hauptriemen abgenommen, ist dieser erlahmt oder zu glatt geworden, dann hängen als erstes gerne die Zusatzantriebe mit Problemen die man zuerst garnicht diesem Umstand zuordnen würde. Ein Ersatz-Flachpesen für 20 Euro (Materialwert unter ein Cent) und die notwendigen Zerlegungsarbeiten und damit verbundenen Risiken des Scheiterns garnicht kalkuliert, schon für sich ein überdenkenswertes Unterfangen.

      Wenn du dir das alles zutraust, ....
      mehr als ganz kaputt machen geht ja nicht ;)

      //ot
      Naja, mein persönliches Fazit ist gewesen - man muß sich dem nicht anschließen und darf durchaus auch entsetzt darüber sein - alle typischen "Kassettendecks" der Frühachziger bis in die Endzeit des Rekorderangebots die nicht wirklich herausragend konstruiert sind, und das ist selbst bis in die ehemals mit 1000...1500DM sehr teure Klasse der Fall gewesen, wandern bei mir nur noch in den Schrott wenn sie nicht mehr tun wollen.
      Ich habe mir stattdessen für den noch äußerst regen Gebrauch von Musikkassetten zwei sorten Kassettenlaufwerke angesammelt:

      1. Sehr simpel und mit Minimalstmitteln zu wartende vollmechanisch gesteuerte, robuste und mit offenliegenden Reibrädern ausgestattete Toplader-Kassettenrekorder (sowas wie Grundig bis 1974 oder Philips bis 1975, völlig metallen ausgestattete, vom absoluten Urlaufwerk abgeleitete, von denen es erstaunlich viele und gute Variationen gibt, sogar mit Tacho-Regelungen).

      2. Richtige Spitzenlaufwerke aus noch! guter europäischer Herstellung - in meinem Fall professionelle "full-metal" Vervielfältigungs-Laufwerke die hunderttausende von Betriebsstungen aushalten und mit Büroklammer, M-Schraube und Einweckgummi sowie Schloßerhammer und Kombizange zu reparieren sind, auswechselbare Lagerbuchsen, Schwungmassen groß wie LKW-Felgen und Waschmaschinenmotoren gehören da zur Normalausstattung.

      /PS
      Das was die meisten Supertoll-Rekorderfanatiker wohl mit der Nase rümpfen läßt angesichts von mir genutzter Niederwert-Kassettenrekordern ist mit nichten damals bis Mitte der siebziger die Mechanik gewesen, die war bis auf Ausnahmen bei deutschen Geräten stabil und ist - nötigenfalls - mit kleinen Überarbeitungen auch sehr drehzahlkonstant zu machen, es ist die nicht mehr zeitgemäßte Elektronik welche kaum Schnickschnack oder gar Computerkomfort bietet.
      Das alles ist aber nicht wirklich notwendig, versteckt man so einen meiner Rekorder und einen sauteuren Hype-Rekorder hinter einem Vorhang so kann eine beliebige Gruppe von testhörern keinen Unterschied erkennen, die Schwachstelle ist nämlich bei dieser Technologie nicht bei 1000Hz plus-minus in der oberen Eckfrequenz zu finden, sondern dominant im gesamten privaten elektromagentischen Aufnahmevorgang gegründet, der zum Abspielen von lieb gewonnenen alten Aufnahmen überhaupt nicht mehr benötigt wird. Und will man unbedingt aufnehmen dann kann man auch an die alte Mechanik eine optimal angepaßte hochwertige Elektronik anbinden. High-Com, Gegentakt-HF, kräftige Aufsprechendstufen, linearisierende interne Equalizer usw, sind nicht so schwer zu machen wie es damals aus der Werbung in hohle Köpfe hinein dröhnte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()