Saba Freudenstadt 8 Instandsetzung / Revision

      Saba Freudenstadt 8 Instandsetzung / Revision

      Also...als Fan solcher alter Dampfmaschinen habe ich mir eines für die Küche gekauft, so wie früher, da standen die doch auch dort.

      so, das Gerät gekauft, geöffnet, gesäubert vom Staub der letzten 60 Jahre und dann wieder verschlossen, eingeschaltet, erstmal nix. Dann nach einigen schaltvorgängem kam ein Ton mit schrillem Pfeifen dazwischen. Wenn ich leiser machte ging das pfeifen weg.

      nach einer Weile im Betrieb lief es wirklich gut und alles war schick. Das magische Auge lief einwandfrei und auch der Sound war dampfradiomässig gut.

      also außen sauber gemacht unpoliert, dannausgemacht. An den Platz transportiert und wieder eingeschaltet...seit dem nix mehr.

      beim umschalten kommt ein klacken aus de Lautsprechern, die Röhren glühen dort wo sie sollen. Was könnte es sein? Ich denke an einen elko, nur welchen.... kurz : ich kenne die Risiken am offenen Gerät und bin auch bereit paar Bauteile sinnlos zu tauschen. Löten kann ich und verfüge über ein Multimeter.
      Zusatz: es hat nicht gerochen. Ich habe das Radio dann laaaange eingeschaltet gelassenen der Hoffnung ein vielleicht schwacher elko läd sich noch.....leider ohne Erfolg.

      ich würde vermuten dass die spannungsversprgung mangelt. Direkt am Netzteil ist ein alter Y-Kondensator ....sowas hab ich noch nie gesehen.....wie ersetzt man sowas ? Dann könnten es die becherelkos sein, keiner von denen wird heiß, der hinterste ( hinterm netztrafo ) wird warm....aber nur handwarm, keine Ahnung ob das normal ist.
      Einspruch! Solche Radios standen früher im Wohnzimmer an gut sichtbarer Stelle. Ein Freudenstadt ist Oberklasse, kostete gutes Geld und war ein Möbelstück für die gute Stube, für das man lange gearbeitet und gespart hatte.
      Allerdings standen die Geräte später oft als Zweitverwendung in der Küche, nachdem man sich ein neues, größere Radio, oder gleich eine HiFi Anlage gekauft hatte.
      Achim
      .......... Aber meist gehen die elkos ja kaputt oder die Röhren.....
      .......


      Woher stammt denn diese Weisheit?
      Sicher aus einem der vielen sinnlosen Nachplapper- und Möchtegern-Spezialisten Foren im Internet.
      Realistisch gesehen ist das übliche Elkogequatsche reine Internetlegende und stammt vermutlich aus den einfach auf die gleiche Ebene gehobenen Verhältnissen billig produzierter, dauerüberlasteter und unterdimensionierter Schaltnetzteile aus billigem Chinaschrott.
      Das und viel mehr ist mit einem klassischen Radio aus Qualitätsproduktion nicht zu vergleichen.

      (Aber selbst handelsübliche PC-Massenware läßt sich mit dem Einsatz von etwas Verstand länger am Leben halten, bspw. durch herstellen vernünftiger klimatischer Bedingungen bei denen solche Bauelemente weit unter ihrer vorgeblichen Nenntemperatur gefahren werden, so halte ich es nämlich bei meinen Industrie-Mainboards, gutes Ausgangsmaterial plus gute Kühlung = fast ewiges Leben, wem natürlich "leise" wichtiger ist als gut gekühlt dem ist nicht zu helfen, soll er halt nicht neben dem Bett einen PC hinstellen, der erholsame Schlaf findet eh nur weitestgehend technikbereinigt statt).

      Fakt ist das Lade- und Sieb-Elkos in damals handelsüblichen mitteleuropäischen Tischradios , die großzügig und ausreichend luftig gebaut sind, annähernd so etwas wie das ewige Leben besitzen. Wenn sie nach weit mehr als 50 Jahren dann doch mal ableben sollten, sporadisch und keineswegs -"die sein aller immer kaputt". dann hat immer der Benutzer sich daran schuldig gemacht durch anleitungswidriges Verhalten oder jahrzehntelange stromlose Lagerung in einem nassen Loch.

      Also lieber nicht das Kind mit dem Bad ausschütten und aufgrund dümmlicher Dilletanteninformationen und geprüft und im Generalmanöver seine Bauteileschätze entsorgen und billigen Neudreck ersetzen.

      Was wirklich defekt ist das kann jeder Fachmann und viele erfahrene Amateure herausfinden und zielgerichtet mit dem richtigen Ersatzmaterial ersetzen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Danke für diesen Beitrag. Spricht denn nun etwas dagegen die teer - kondensatoren aus zu tauschen ? Da geht mein Problem gerade los da ich die Werte auf den violetten Saba kondensatoren nicht lesen kann.

      zum Fortschritt nun: Fehlersuche nun folgendes: das Radio funktioniert auf allen Wellenbereichen, nur der Ton kommt seeeeehr leise an und wenn er mal ‚lauter‘ ist dann ziemlich verzerrt, daher mein try and error- spiel: EL84 defekt. Da ich sie nicht ausmessen kann also einmal neu gekauft, warte auf Lieferung dieser.

      die weiter mit forenmitglieder mögen es mir verzeihen, ihr habt deutlich mehr know how, ich traue es mir zu und bin vorsichtig zu Gange. Ich habe Freude daran a msauber machen und etwas herrichten solch alter Geräte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rawa 71“ ()

      Mit Verlaub, ja, es spricht etwas dagegen.
      @deltamike55 hat schon beschrieben, was.

      Es wird behauptet das es nicht bloß einmal diverse Probleme mit Kondensatoren aus SABA-Produktion gab, und obwohl ich solche wie andere komische Fehlerbilder selber noch nie hatte (bei hunderten eigener Exponate und etlichen Jahren in handwerklichen Reparaturbetrieben und Großwerkstätten mit gehörigem Durchsatz gerade auch an solchen Apparaten) und auch nicht für das generelle Vernichten ganzer Radioinhalte bezüglich Beuelementen zu haben bin, halte ich gerade solche Fälle nicht für anfängertauglich.
      Da muß ein "alter Hund" dran, dem nichts irdisches mehr fremd ist und auch nichts außerirdisches.
      Bauelemente kann man einfach oder kompliziert testen, so daß man sie 100%ig diskriminieren kann "gut - schlecht / präzise oder ungefähre relevante Meßwerte)aber das ist kein Laienspiel sonst müßte eine IT-Servicekraft (oder wie immer der Radio-/Fernsehtechniker heute heißt) dafür nicht jahrelang in die Lehre marschieren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Rainer,

      Du schreibt, dass Du ein Multimeter hast. Hast Du auch einen Schaltplan zum Gerät? Kannst Du darin die radiotypischen Stufen identifizieren? Sind Dir die Grundsätze einer typischen Röhrenbeschaltung bekannt? Falls dreimal ja, könntest Du ja mal
      1. Bei der Endstufe beginnend, und dann systematisch nach vorn bzw im Schaltplan nach links, eine grobe Funktionsprobe durchführen: beim Berühren des Steuergitteranschlusses mit einer Meßspitze muss deutlich was zu hören sein.
      2. Bei nichtfunktionierender Stufe deren Gleichspannungswerte prüfen: Anodenspannung, Schirmgitterspannung, Spannungsabfall am Kathodenwiderstand.

      Stimmen die Arbeitspunkte halbwegs und das Signal dringt trotzdem nicht durch, kann auch ein hochohmig gewordener Koppel Kondensator die Ursache sein.

      Vielleicht ist es ja so ein relativ einfacher Fehler.

      Hier sei noch eine Warnung ausgesprochen. Im Gerät gibt es gefährlich hohe Spannungen. Alles primärseitig des Trafos führt Netzspannung, sekundärseitig ist die Anodenspannung hoch genug, um Dir zu schaden. Wenn auch selten, doch potentiell tödlich. Kondensatoren können ihre aufgeladenen Spannungen auch noch nach dem Ausschalten erstaunlich lange halten. Deshalb vor dem Löten oder Berühren messen, ob sie entladen sind. Offen solltest Du das Radio nur mit einem Trenntrafo betreiben, oder Du sicherst alle! netzspannungsführenden
      Stellen durch Abdecken, abkleben gegen Berühren.

      Und ja, eine grundsätzliche Restaurierung ist sicher sinnvoll. Meist sind Kontakte oxidiert, Potis kratzen, Papierkondensatoren hochohmig, evt. Widerstände defekt. Zum Wie ist genug Literatur im Web zu finden.

      Viele Grüße
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo,
      das "Streugitter" nennt sich Steuergitter, auch wenn es jetzt glatt werden kann... :)
      Ich habe die Stellen markiert, an denen man ein Signal zum Testen einspeisen kann, mit einem Schraubenzieher oder einer Messspitze muss ein vernehmliches Brummes zu hören sein.
      Neben der EL84 kann natürlich auch die EABC80 defekt sein.

      Gruß, Dieter
      Bilder
      • fds_8_nf.jpg

        365,99 kB, 1.469×1.323, 44 mal angesehen
      Vielen Dank Dieter ! El 84 gekommen, eingebaut - funktioniert. Alles prima. Die „fehlersuche“ hatte dann den guten Aspekt dass mein Freudenstadt innen wirklich wieder richtig schön sauber aussieht und es auch ist. Und ich das Ding zumindest schonmal gut und schnell zerlegen kann.
      Wenn jetzt noch die skalenlämpchen da sind erfreut sich auch die Optik.

      nun außen aufhübschen und gut.


      oder sollte doch noch die teerkondensatoren tauschen ? ( da liest man schlimmes im Netz von wegen brennendem Radio usw.....)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rawa 71“ ()

      und steuergitter - ja das war nur eine Autokorrektur vom iPad.

      nun da das Radio soweit prima funktioniert kann ich es kaum glauben ohne irgendwas wechseln zu müssen ein klasse Radio zu haben. Neue Röhre und sonst nix..... kann doch nicht sein jetzt

      UND eine verständnisvolle : das magische Auge liefert nur werte im UKW Bereich oder ? Nur im ukw Bereich und um allen anderen Bereichen läift die EM 84 auf 0 Volt ? Um das magische Auge herum ist im Freudenstadt 8 so eine Art „Fenster“ gesteckt welches bei mir total mürbe ist in ich es gerne entfernen würde. Hat das einen weiteren Sinn außer die Röhre zu halten ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rawa 71“ ()

      Hallo Rawa,

      um die Frage zu beantworten: nee, das kann auch nicht sein. So wie es falsch ist, mit dem Kondensatorenmäher durch das Gerät zu pflügen, da hat Jogi Recht, ist es auch falsch, jetzt nichts mehr zu unternehmen.
      Der C 63 gehört getauscht, aus Gründen, die schon gefühlt millionenfach beschrieben wurden, (gaaanz kurz: um der EL 84 und dem Netzteil ein langes Leben zu sichern). 22nF = 0,022 µF/400 oder 630 V; kostet fast nichts.
      Und der C 73 gehört unbedingt ersetzt. Wenn er durchschlägt, und dazu neigt er im hohen Alter bei der anliegenden Spannung, verschmort dir sofort der Ausgangsübertrager und mit etwas Pech auch Gleichrichter und Netztrafo. Wert heute 470 pF/630, besser 1000V-.

      Und C81 und C82 am Netztrafo wirfst du ersatzlos raus (es sei denn du willst auf KW/MW/LW auf Sendersuche gehen, dann ersetzen). Sie gefährden den Netztrafo.

      Mit diesen Maßnahmen bist du auf der einigermaßen sicheren Seite.

      Viel Erfolg und Freude mit dem Freude-8

      Gruß
      Stefan
      Ich wage es nicht zu schreiben.....mir ist es gerade zu viel die andere Bauart in Kombination mit dem Schaltplan und dem Verständnis der röhrenbeschaltung zu kombinieren. Kurz: ich finde die Bauteile nicht. Es mag auch daran liegen dass mir das Gewusel von Bauteilen zu viel ist

      und dazu kommt dass dass die Beschriftung der Bauteile nicht mit dem Schaltplan kombinierbar ist......

      kann man man mir bitte mittels eines Bildes auftun welche Bauteile gemeint sind ? Kurzwelle, Mittelwelle und Langwelle kann man vernachlässigen, auch wenn es witzig ist spanische sende zu hören.....



      Der etwas gealterte, braune dürfte der r52
      sein, oder ? Sollte man tauschen ? Und auf dem Bild müsste c62 c63 und c72 zu sehen sein ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Rawa 71“ ()