Receiver 7140 Sender falsch und wandern

      Receiver 7140 Sender falsch und wandern

      Hallo
      wir betreiben eine Saba Stereo Anlage mit dem 7140.
      Nun sind die Sender nicht auf ihrer Frequenz zu finden sondern woanders. Ausserdem wandern
      sie weg und der Empfang ist schlecht.
      Ist das ein typischer Fehler? Hatte den schonmal jemand.
      Hat jemand ein Schaltbild?
      Sorry, ich weiss, so steigt man nicht ein, in ein Forum. Man möge es mir nachsehen, weil
      meine Augen lassen stark nach, da kann ich selber kaum noch suchen und prüfen
      LG
      Klaus
      Hallo Klaus,

      nimm das Schaltbild vom 9240, das ist hier im Downloadbereich verfügbar.

      Dann musst Du messen. Miss mit einem hochohmigen Voltmeter an Pin 3 der UKW-Box, ob die Abstimmspannung dort konstant ist, wenn der Sender wandert.
      Zudem kannst Du versuchen, ob der Abgleich nach



      einwandfrei möglich ist.
      Ein Sender muss nicht angeschlossen sein, AFC muss AUS sein.

      Und noch was: Am Pin3 der UKW-Box sitzt ein kleiner Tantalelko - C2012 - nach Masse (2,2µF). Wenn der temporäre Feinschlüsse hat, ergibt sich auch das geschilderte Fehlerbild. Du kannst ihn testweise ausbauen, um das zu prüfen.
      Achim

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      Moin zusammen,

      dieser Fred wurde von meinem Bruder aufgemacht, es geht aber um meinen Receiver. Er ist von uns beiden der HiFi Experte, darum hab ich ihn um Hilfe gebeten. Leider hatten wir in den letzten Wochen keine Zeit für das Gerät, aber heute waren wir in einem Repair-Café. Ein erfahrener RFT hat nach Euren Hinweisen gemessen und festgestellt, daß das Abstimmungsspannungsmodul 33 keine konstante Spannung liefert. Das Bauteil TCA 530 scheint defekt.

      Dieses Bauteil scheint ein alter Bekannter zu sein, wie man hier lesen kann: TCA 530 Ersatzschaltung

      Der Techniker hatte kein Ersatzteil da, will aber versuchen, die konstante Spannung mittels einer Z-Diode herzustellen.

      In einem Monat wissen wir mehr.

      Vielen Dank für's Mitlesen, wir werden berichten.

      Beste Grüße aus dem Emsland,
      Helmut
      Hallo Helmut,

      Zenerdiode wird nicht reichen.
      Der nötige Aufwand für eine Ersatzschaltungist etwas grösser, aber machbar. Hattest Du ja bereits gefunden: TCA 530 Ersatzschaltung



      Das TCA530 bekommt man gelegentlich noch bei ebay. TCA530 aus China sind mal ok, mal nicht - wenn man das Risiko eingehen will. Es gibt aber noch eine ganze Menge von Altgeräten/Schlachtgeräten verschiedenen Hersteller, die das TCA530 verbaut enthalten. Darf ich Dir damit aushelfen? Ich habe noch ein weitgehend bereits für verschiedenste Ersatzteile ausgeweidetes Gerät, dessen Platine immer noch ein TCA530 hat, das ich ausbauen kann.

      Bitte schicke mir eine PN mit Adresse, wenn ich Dir das schicken soll.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Interessant, was man so alles in einem "Repair-Café" lernt...

      Gängige Notlösung beim VW-Käfer, gerissener Keilriemen, war Nylonstrumpfhose der Freundin.
      Besser als gar nichts, reichte bis zur nächsten Werkstatt oder Boschdienst.
      Nur Zenerdiode geht, erfordert aber nicht nur einmal Nachstimmen des Senders.
      Im afrikanischen Busch würde ich vermutlich 5 EB-Strecken von Kleinsignaltransistoren nehmen.
      Gelernte DDR-Bürger hätten vermutlich gleiche oder ähnliche Lösung parat, besser als eine ZD.
      Die hatten schon was drauf, wie man in der Not brauchbar was zaubern konnte!
      Rät Dir der Mensch lediglich zur einfachen Zenerdiode, ist das in meinen Augen Minimalstlösung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ohne jegliche Gewähr, da nie Gelegenheit es bei SABA zu testen.

      Bei Themic Frontend-Boxen (Telefunken Mikroprozessor-Tuner) reicht band-cap als Referenz und es geht sogar mit simplen Linearreglern, Warmlaufzeit wenige Sekunden. Besser als so eine Kiste gleich in die Tonne zu treten.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Vielen Dank für Eure Hinweise!

      So wie ich den oben erwähnten Fred zur TCA 530 Ersatzschaltung verstanden habe, geht es bei der ganzen Schaltung um die Kompensation von selbst kleinsten Spannungsschwankungen in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur. Wird darum eine Heizung verwendet, um Änderungen der Umgebungstemperatur und die damit verbundenen Spannungsschwankungen klein zu halten?

      Ich hoffe, von Reinhard einen funktionierenden TCA 530 zu erhalten, dann ist dies Problem für mich auf die einfachste Art gelöst. Mich würde es zwar reizen, die von Christian entwickelte Schaltung nach zu bauen, aber mir fehlt Zeit und Gelegenheit.

      Vielleicht habe ich sogar das große Glück, daß der Techniker, der das Geräte gerade hat, noch ein passendes Bauteil hat oder die bekannte Ersatzschaltung (hatte er vor Ort bereits im Internet gefunden) einbaut. Dann würde ich ihm einen eventuell bis dahin erhaltenen TCA 530 als Gegenleistung überlassen.

      Ich werde alle hier erhaltenen Antworten ausdrucken und mit dem Techniker diskutieren, aber bis dahin vergeht leider noch ein Monat. Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.

      minibootsmann schrieb:

      So wie ich den oben erwähnten Fred zur TCA 530 Ersatzschaltung verstanden habe, geht es bei der ganzen Schaltung um die Kompensation von selbst kleinsten Spannungsschwankungen in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur. Wird darum eine Heizung verwendet, um Änderungen der Umgebungstemperatur und die damit verbundenen Spannungsschwankungen klein zu halten?


      Richtig, deswegen werden die Dinger beheizt!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      In Fernsehgeräten mit Diodenabstimmung war viele Jahre lang die integrierte Z-Diode ZTK33, auch TAA 550 genannt, Standard. Für ein relativ einfaches Bauteil lieferte die sehr konstante 33 Volt (okay, für den Saba zu viel). Sie enthielt mehrere Z-Dioden unterschiedlicher TKs auf einem Kristall.

      Aber Helmut, mach mal wie du beschreibst, du bist auf dem richtigen Weg.

      VG Stefan
      Mir fielen da auch noch eine Viertelmillion Ersatz-Bauteile zum reinen Stabi ein.
      Was man allerdings auch beachten muß ist das Zusatzgedöns in dem 530, Hans hat das alles mal sehr schön seziert und häppchenweise an die Meute verfüttert.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Derweil ich noch auf den TCA 530 von Reinhard warte, hat der Techniker aus dem Repair-Café auf eigene Faust weiter gesucht und dabei eine zusätzliche Fehlerquelle gefunden. Auf dem AM-HF-Modul 22 (Nr. 75011 040 00) ist der 50kΩ Trimmpoti P482 zerbröselt. Mangels korrektem Ersatz hat er als Provisorium zwei Widerstände mit 27kΩ eingelötet.

      Die Konsequenz ist, daß ich jetzt wenigstens schon die hier vorhandenen Sender bekomme (anfangs hatte ich WDR 4 und Bremen 4, aber kein NDR 2, was im Emsland eher ungewöhnlich ist). Diese liegen etwas neben der korrekten Frequenz auf der Skala und schwanken noch, aber ich bekomme schon Stereo-Empfang mit halbwegs guter Qualität.

      Da kommt doch Freude auf! 8o

      Ich werde weiter berichten.

      Schones Wochenende!

      Gruß Helmut
      Ja, Zweifel kommen da auf.

      Techniker hat kein 50k Trimmpoti? Ist ja sozusagen "über Nacht" überall zu bekommen. Am Ende war es nur ein schlechter Kontakt des Schleifers vom sich verabschiedenden Trimmpoti für die Abstimmspannung.
      Gerät empfängt bei der richtigen Frequenzanzeige trotz angenommenem TCA530-Defekt? Das passt nicht zusammen.

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo !!

      ....der is Techniker, und hat nicht mal das klein Zeugs zusammen parat. !? :saint: Heute war doch den ganzen Tag die Geschäfte offen. Aber ich kenn mich nicht so aus, aber meiner Meinung nach is des Pfusch mit 2 Widerstände, dort muss eine einstellbare Trimmer hin. Wenn nicht vorhanden dann warten bis Material da ist. sorry musste gesagt werden, nicht böse gemeint :whistling:

      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      Vorsicht Leute, wir leben im Emsland. Einzelhändler für Elektronik gibt es seit 20 Jahren nicht mehr und Conrad / Reichelt / Pollin haben keine Filialen "um's Eck". Da ist so ein Provisorium absolut in Ordnung. Wenn ich weiß, was benötigt wird, kann ich es bei Conrad in Bremen besorgen. Übrigens arbeiten die Techniker im Repair-Café ehrenamtlich.

      Beste Grüße,
      Helmut
      Aber aber
      mit dem Tesla ist man in einer halben Stunde in Sande beim Reichelt.
      Dann noch eine halbe Stunde in der nächsten Fischbude spachteln und Kööm in sich rein schütten.
      Zurück fährt der Autopilot.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo zusammen,

      für den Repair-Cafe-Techniker möchte ich auch nochmals eine Lanze brechen. Die Schilderung hier lässt den Schluss zu, dass er sich doch recht intensiv mit der Materie auseinandersetzt. Da die Repair-Cafes die gesamte Breite vorkommender Geräte - nicht nur Elektronik - abdecken, wird deren Bevorratung mit Ersatzteilen eher mäßig ausfallen. Trotzdem finde ich diese Initiative in der heutigen Wegwerfwelt bewundernswert. Schöne Grüße!

      Zu den Funktionen: P482 ist für die Skalenmitte beim 3-Punkt-Abgleich der Frequenzskala da, mehr nicht. Wenn dessen Schleifer keinen sicheren Kontakt hat, kann ich mir schon vorstellen, dass - besonders in Skalenmitte - die Senderlage schwankt. Mit dem Provisorium der zwei 27k-Widerstände + funktionierendem TCA530 müssen die Sender aber stabil sein, wenn auch noch etwas verschoben. Auch die beiden äußeren Punkte der Frequenzskala sollten sich schon relativ genau einstellen lassen.

      Das TCA530 beinhaltet drei Funktionen, von denen im 7140 zwei genutzt werden:
      -Erzeugung einer stabilen Kopfspannung für die Abstimmspannung
      -Verarbeitung AFC-Signal und Aufsummierung des verstärkten Differenzsignales auf die Kopfspannung
      -Einschaltverzögerung (nicht genutzt)

      Das IC kann durch die Heizung und Temperaturregulierung des Chips auf ca. 60°C bezüglich Temperaturkoeffizient der Ausgangsspannung mit aktuellen hochpräzisen Spannungsreferenzen mithalten (Temperaturkoeffizient kleiner 5 ppm). Da in den Saba-Receivern oft andere Einflüsse zu einem leichten Temperaturgang der Abstimmfrequenz führen, ist die Grundig-Ersatzschaltung, oben im Thread schon von Reinhard erwähnt, meist ausreichend. Sie nutzt die gegenläufigen Temperaturkoeffizienten einer Si-Diode in Flussrichtung, kombiniert mit einer 6,2-V-Zenerdiode als Referenzspannung, die in Summe ebenfalls schon einen recht geringen Temperaturgang aufweisen.

      Das TCA530 muss am Ausgang (Pin6) seine Spannung von ca. 30V halten, wenn es korrekt funktioniert. Die Schwankungen sind normalerweise so gering, dass sie nur mit einem 5- oder 6-stellig anzeigenden Spannungsmessgerät gut nachweisbar sind. Zur Überprüfung sollte außerdem die AFC-Funktion nicht nur ausgeschaltet sein, sondern die beiden Anschlüsse 10 und 11 zum Abstimmspannungs-Modul sollten kurzgeschlossen werden.

      Die Differenz der Spannungen an den AFC-Eingängen wird mit etwas mehr als Faktor 1 der Ausgangsspannung an Pin 6 überlagert, das heißt, 0,5V Spannungsdifferenz erhöhen die Ausgangsspannung z. B. auf 30,6 V oder senken sie auf 29,4 V, je nach Polarität.

      Die beiden weiteren Potis für den Skalenabgleich P512 und P516 müssen natürlich ebenfalls sauber funktionieren. Die Schleifer sollte noch elastisch sein und den Kohleeinsatz mit der notwendigen Kraft auf die Bahn pressen. P516 geht direkt in die Regelschleife für die Ausgangsspannung ein.

      P512 beeinflusst die Fußspannung des Abstimmpotis und damit nur die Spannung, die der Tuner bekommt, nicht aber die Ausgangsspannung des TCA530.

      Unten angehängt ist noch einmal ein Bild, das das Zusammenwirken des Abstimmspannungsmoduls, des Potis auf der AM-HF-Platte und des Abstimmpotis in einem Bild vereint.

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • Abstimmspannung_9241.JPG

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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Hallo die Runde,

      mich macht stutzig, dass der Abgleich der Abstimmspannung (mit P512, P516 und mit P482), den ich als ersten Test im zweiten Posting empfohlen hatte, doch offenbar einwandfrei möglich war. Ein gravierender Wackler am P482 hätte doch beim Abgleich auffallen müssen. Ob der Tantalelko überhaupt ersetzt wurde, wissen wir nicht.
      Also geriet der TCA unter Verdacht.
      Es hieß "daß das Abstimmungsspannungsmodul 33 keine konstante Spannung liefert."
      Ob die 30V oder die geregelte Abstimmspannung gemeint waren, ist offen. Besonders im zweiten Fall könnte auch das P482 eine Rolle spielen.
      Auch der Zustand der beiden 1µF Tantalelkos auf dem Baustein ist unklar. Auch sie können bei Feinschlüssen Instabilitäten auslösen.

      Warten wir´s ab.
      Achim