Saba Lindau automatic 100 stereo (Freiburg 100)

      Saba Lindau automatic 100 stereo (Freiburg 100)

      Hallo ins Forum,
      seit einigen Wochen restauriere ich eine Lindau 100 Truhe von 1959.
      Ein befreundeter, kompetenter Radio-Techniker tauschte die alten Kondensatoren und machte die Automtaic beidseitig gängig.
      (Selber bin ich dazu nicht in der Lage!).
      Das Gehäuse habe ich inzwischen ganz gut hingekriegt. Der Schallwandstoff wurde 3x gewaschen, gestärkt und getrocknet.
      Weiß jemand, wie ich das SABA-Logo von der Frontwand entfernen kann (siehe Anlage "SABA-Logo")? Ich würde es gerne reinigen und polieren.
      Der originale Dual-Plattenwechsler war (für mich) nicht mehr zu retten. Ich habe ihn durch einen aktuellen Dual TA ersetzt.
      Der selbe Dual TA - Typ (incl. Entzerrervorverstärker)harmoniert perfekt mit meinem Freiburg 125 in der Küche. In der Truhe -am Freiburg 100- funktioniert der TA nur bei leisem Betrieb. Drehe ich weiter auf, fängt er an, zu brummen - das schaukelt sich regelrecht hoch. Das Brummen wird stärker, wenn ich auf "stereo" umschalte.
      Die Truhe ist insgesamt sehr "Bass-lastig" - ich muss die Bässe ständig komplett minimieren, damit nichts dröhnt. Die beiden (Teer-) Kondensatoren an den Lautsprechern (Frequenzweiche) wurden ersetzt. Vielleicht hat dieses "Bass-Lastige" mit den Problemen am TA zu tun...?
      Auf der TA-Seite der Truhe befindet sich ein für mich rätselhafter Schalter (siehe Anlage). Alle vier Lautsprecher funktionieren nur in der Stellung "1" - bei "1 u. 2" bleiben die linken Lautsprecher (fast) stumm - bei "2" kommt gar nichts. Hat jemand eine Idee, was genau ich dort schalte? Die Kabel unter dem Schalter führen zu einer Klemme mit den Anschlüssen für externe Lautsprecher.
      Den Original Dual Plattenwechsler würde ich gerne verschenken. Hat jemand Interesse?

      Viele Grüße von der Ostsee!


      Jens
      Bilder
      • Lindau 100.JPG

        78,97 kB, 1.024×768, 28 mal angesehen
      • SABA-Logo.JPG

        83,46 kB, 1.024×768, 20 mal angesehen
      • Skalenglas.JPG

        62,59 kB, 1.024×768, 17 mal angesehen
      • TA.JPG

        61,23 kB, 1.024×768, 19 mal angesehen
      • Rätselhafter Schalter.JPG

        47,12 kB, 1.024×768, 21 mal angesehen
      Hallo Jens,
      fangen wir mit den rätzelhaften Schalter an: dieser dient zum Umschalten von externen und internen Lautsprechern.
      In Stellung 1 spielen nur die internen Lautsprechen, in Stellung 1u2 spielen interne und wenn angeschlossen auch die exteren Lautprecher, in Stellung 2 nur die externen Lautsprecher. In deinem Fall die beschriebene Stellung 1u2 lässt darauf schließen das die Schaltkontakte entweder verschmutzt oder mechanisch verbogen sind.

      Saba-Logo: es gibt zwei Möglichkeiten wie der Schriftzug befestigt ist, entweder mit zwei Drahtstiften die durch das Holz geführt und auf der Rückseite umgebogen sind, oder an Stelle der Drahtstifte zwei Nägel die am Logo angelötet sind und ins Holz eingeschlagen wurden. Auskunft über welche Befestigungsmethode wirst du erlangen, wenn du von hinten in den Hohlraum schaust wo das Logo sich befindet.

      Plattendreher: aus deiner Beschreibung entnehme ich durch die Verwendung eines Entzerrvorverstärkers, das es sich um ein Magnetsystem handelt. Das dieses M-System gegenüber einem Kristallsystem wensendlich empfindlicher ist, liegt die Vermutung sehr nahe, da der Musikschrank als Resonanzkörper fungiert und der innen eingebaute Plattendreher bzw das Magnetsystem auf die Schwingungen empfindlich reagiert und den Vertärker/Lautsprecher zum Brummen anregt.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Danke Franz! Ich denke darüber nach , versuche den magnetischen TA mechanisch zu "entkoppeln" und melde mich.
      Du hast mir auf jeden Fall schon sehr geholfen - ich verstehe jetzt vieles besser..
      Da ist in der Tat ein "ungenutzter" Resonanzraum über dem Plattenspieler.
      Die Rückwand hinter dem SABA-Logo werde ich abtasten - ich will es auf keinen Fall mechanisch "entfernen".

      Welche Funktion hat der Trafo am Anschluss für die externen Lautsprecher?

      Viele Grüße !

      Jens
      Hallo Jens,
      die beiden trafoähnlichen Teile sind Drosseln; wenn an den dabei angeordneten Buchsen die zugehörigen (Hochton-)Zusatzlautsprecher angesteckt werden, bewirkt ein Umschaltkontakt in der Buchse, daß die eingebauten Lautsprecher über die Drosseln als Frequenzweiche nur noch als Tieftöner wirken, die Höhen werden, mit dann vergrößerter Stereo-Basis, über die Zusatzhochtöner abgestrahlt. Der nötige Kondensator für die hohen Töne ist an den Buchsen schon vorhanden.

      "Normale" Zusatzlautsprecher (gedacht für Nebenzimmer und über den 1-2-Schalter zu schalten) werden an anderer Stelle angeschlossen.
      Wegen dem Dual-Wechsler hab ich Dir eine Nachricht geschrieben.

      Viele Grüße Michael
      Hallo Michael hallo Jens,

      jetzt wo das Schaltbild vorliegt kommen wir der Sache schon viel näher. Die in den Lautsprecherbuchsen befindlichen Schalter überbrücken die beiden Drosseln und Jens hatte sich so geäußert das der Musikschrank sehr basslastig klingt. Nehmen wir mal an das die beiden Schalter bei nicht angeschlossenen Zusatzlautsprechern ordnugsgemäß schließen und somit nur das hochtongedrosselte Signal zu den internen Lautsprechern gelangt, dann wäre dies der Grund dafür das der Musikschrank sehr basslastig klingt.
      Es wäre als ratsam die Kontaktfedern an den Buchsen für die Zusatzlautsprechen zu überprüfen und ggf. mechanisch zu reinigen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Volltreffer Lollocat - steht der (magnetische) TA neben dem Gerät. hört das Brummen auf!
      Das hilft mir weiter. Gerne würde ich den Plattenspieler natürlich in der Truhe patzieren doch muss ich mir noch Gedanken machen, wie ich ihn mechanisch vom Gehäuse entkoppeln kann. Vielleicht hat jemand eine Idee..

      Auf der Rückseite sind keine Stifte vom SABA-Logo zu sehen - ich könnte es nur mit Gewalt entfernen....

      Inzwischen habe ich alle Röhren ausgebaut und sämtliche Kontaktstifte und Buchsen so gereinigt, wie es im Radiomuseum beschrieben wurde (Dentalbürsten). Die beiden Endstufenröhren habe ich getauscht (+EABC80+Motorröhre ECL80).
      Der Klang insgesamt hat sich verbessert aber das Bass-lastige bleibt.
      Die Kontakte des Umschalters (ext. Lautsprecher) habe ich auf der Unterseite gereinigt.
      In der Stellung "1 u.2" kommt der Klang nur aus den rechten Lautsprechern. Auch wenn ich die Kontakte am Schalter vorsicht "andrücke".
      Die beiden "Trafos" sind also Drosseln. Ich habe sie noch einmal fotografiert. Sollten ggf. die Kondensatoren (50mü-F) darin getauscht werden?
      Die Buchsen für die externen Lautsprecher habe ich ebenfalls mit "KONTAKT WL" gereinigt .
      Kontaktfedern konnte ich nicht finden - einfach nur leere "Buchsen".
      Aufgefallen ist mir noch, dass der TA-Klang bei Mono besser ist als bei Stereo und dass der Ballance Regler an der Gehäuserückseite im Stereo-Modus keinerlei Wirkung zeigt.
      Seit ich die Röhren getauscht und alle Sockel gereinigt habe, ist weiterhin (erstmalig) eine (kleine) Änderung zwischen Sprache / Musik hörbar. Damit kann ich die zu starken Bässe ein wenig reduzieren.
      Fazit:
      Der Musikschrank wird immer besser - nicht nur optisch. Die Automatic funktioniert beidseitig traumhaft - der UKW-Empfang ist sehr gut. Die kritischen Kondensatoren wurden getauscht.
      Den Bass-lastigen Klang würde ich gerne verbessern, da das Gerät jeden Tag (oft auch mit TA) im Einsatz sein wird.
      Ich habe hier -wie gesagt- einen sehr netten und kompetenten Fachmann "in der Hinterhand" doch ich kann nicht die ganze Truhe (nur das Chassis) zu ihm bringen
      Ich möchte mich auch noch einmal ausdrücklich dafür bedanken, dass mir als Laie hier so gut geholfen wird.
      Euch allen einen schönen Sonntagabend und viele Grüße von der Ostsee!


      Jens




      Dieter hat völlig Recht - es war dumm 2 Threads parallel zu öffnen.
      Bilder
      • lautsprecher links.JPG

        72,01 kB, 1.024×768, 14 mal angesehen
      • lautsprecherbuchse elko.JPG

        63,46 kB, 1.024×768, 14 mal angesehen
      • rätselhafte lautsprecherbuchsen.JPG

        71,38 kB, 1.024×768, 13 mal angesehen
      • unterseite umschalter links.JPG

        69,02 kB, 1.024×768, 11 mal angesehen
      • unterseite umschalter rechts.JPG

        71,9 kB, 1.024×768, 13 mal angesehen
      Hallo Jens,

      noch mal zu den Schaltkontakten an der Lautsprecherbuchsen vor den beiden Drosseln. Wenn in die linke und rechte obere Buchse ein Stecher eingestekt wird, dann öffnet diese einen Kontakt und lässt dann gleichzeitig die interen Lautsprecher nur über die Drosseln laufen, was dann sehr dumpf klingt. Ich habe dein Foto mit den Drosseln kopiert und an den Stellen wo sich die Kontakte befinden mit einem roten Punkt mackiert. Wenn du einen Bananenstecker 4mm in eines der oberen löcher steckst, dann siehst du wo sich der Kontakt öffnet und ganau dazwischen musst du gut sauber machen, feines Sandpapier und den schwarzen Belag gründlich entfernen. Sei aber vorsichtig und verbiege nicht die Kontaktfahnen und noch eins, prüfe ob die Kontaktfahnen noch genügend anpressdruck zum Gegenstück haben, das natürlich bei gezogenem Bananen-Stecker.
      Bilder
      • xx.JPG

        137,82 kB, 1.024×768, 17 mal angesehen
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo,

      man könnte die Schaltkontakte auch probeweise überbrücken, sie werden ja nur bei Anschluß der vorgesehenen Hochtöner benötigt.
      Und die beiden 50µF-Kond. werden auch nur für diese Hochtöner benötigt und müssen nicht grundsätzlich ersetzt werden deswegen.

      Der Lautsprecher-Umschalter arbeitet ordnungsgemäß, wenn man das Schaltbild vergleicht mit den oben beschriebenen Beobachtungen.
      Die Logik dahinter, bzw die Idee des Entwicklers, wirkt unüblich und wird wohl erst nach Studium der Betriebsanleitung verständlich.

      Stellung I: Gerätelautsprecher L und R in Betrieb, und der Ausgang R am Radiochassis
      Stellung I+II: Gerätelautsprecher nur R in Betrieb, und der Ausgang R und der Ausgang L am Radiochassis
      Stellung II: Gerätelautsprecher nicht in Betrieb, und der Ausgang R und der Ausgang L am Radiochassis

      Mit "Ausgang am Radiochassis" sind nicht die Anschlußbuchsen bei den beiden Drosseln gemeint !!
      In Stellung I+II hätte man die Möglichkeit, auf eine Zusatzbox zur Erweiterung der Stereobasis umzuschalten.

      Viele Grüße Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „omega“ ()

      Das war "idiotensicher" - danke Franz. Ich habe die Kontakte und deren schwarze Platten gefunden und gesäubert.
      Sie funktionieren wie zuvor beschrieben und schalten mit Bananenstecker die Lautsprecher ab.
      Insgesamt klingt der Schrank gut - aber nur wenn ich die Bässe komplett (!) weg-drehe und möglichst noch den Sprach-Umschalter aktiviere. Durch meine komplett restaurierten Freiburg (11/125) und ein Meersburg 125 habe ich gute Vergleichsmöglichkeiten.
      Drücke ich ein Buch vor die (dominanten) Tieftöner, höre ich die relativ leisen Hochtöner.
      Der Musik/Sprache Umschalter erzeugt deutlich weniger Änderungen im Klang als bei den Freiburg/Meersburg.
      Alle vier Lautsprecher machen - für sich - einen guten Eindruck - keiner klirrt. Die dominanten Tieftöner bringen jedoch auch bei Zimmerlautstärke (Bass >20%) die Schiebetüren des Gehäuses zum Schwingen.
      UKW-Empfang und Automatic sind perfekt.
      Vielleicht hat noch jemand eine Idee....

      Das Chassis kann ich nächste Woche nochmal in die Werkstatt bringen.
      Im Stereo-Modus (TA) stört ein hässliches Brummen und der Balance-Regler auf der Rückseite erzeugt keinerlei Änderungen.
      Durch die relativ weit voneinander platzierten Lautsprecher, wäre Stereo bei TA siucher wichtig.
      Hoffentlich sind die "dominanten Bässe" dort auch mit anderen Lautsprechern hörbar.

      Schön, dass der Plattenwechsler heil angekommen ist, Michael.
      Wenn Du die 10€ Versandkosten für eine gute Sache spendest, sind wir uns quit.
      Ich freue mich, dass er vielleicht noch irgndwie verwendet wird.
      Moin Jens,

      du schreibst das du einen Freiburg 11 bzw125 zum Vergleich hast, wie wäre es denn wenn du eines der beiden Chassis in die Thuhe stecken würdest, dann könntest du feststellen ob es an den Truhen- Lautsprechern, oder am 100er Chassis liegt, das der Bass so überdimensional rüber kommt.
      Des weiteren ist mir Schaltungstechnisch aufgefallen das in der Truhe dem Hochtöner ein 1µF Kondensator vorgeschaltet ist, in den Tischgeräten Freiburg sind dort immer 10µF Tonfrequenzelkos vorgeschaltet. Ein 1µF Kondensator begrenzt den Durchlass- und Leistungsbereich des Hochtöners selbstverständlich viel mehr als ein 10µF Kondensator, das könntest du auch mal austesten.
      Was das Balacepoti betrifft, vergiss es einfach, das funktioniert bei keinem Freiburg-Stereogerät so wie bei einer späteren Stereoanlage, das man einen Kanal völlig ausblenden kann. Schaltungstechnisch kann der Balaceregler auch nur minimal Einfluss auf den jeweiligen Kanal nehmen.
      Bevor das das Chassis des Lindaus nochmal zur Prüfung in die Werkastatt gibst, würde ich erst mal den Test mit einem anderen Chassis durchführen, sollte sich da nämlich nichts gravierendes verändren, kannst du dir den Weg sparen.

      Nachtrag: Solltest du das Chassis aus dem 11/125 in die Truhe einsetzen, dann vergiss bitte nicht den Lautsprecherumschalter aus den 11/125er mit zu implantieren, sonst bekommst du kein NF-Signal an det Lautsprecher.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lollocat“ ()

      Ich konnte das Bass-Problem lösen.
      Den (schweren!) Kristall Plattenwechsler konnte ich -wie gesagt - nicht retten und habe ihn verschenkt.
      Ersetzt hatte ich ihn durch einen aktuellen Dual TA. Bis zu einer "endgültigen" Lösung stand er aber immer obden auf der Truhe und das Loch, dass der schwere Kristall Plattenwechsler hinterlassen hatte, lies ich zunächst offen.
      Damit hatte ich die gesamte Akkustik der Saba-Ingenieure versaut. Über dem TA ist zum Beispiel ein unbenutzbarer Resonanzraum.
      Das war dann mein akkustischer "Bass-Verstärker".
      Eine schwere Fussbodenfliese habe ich mir zurechtgeschnitten und auf der Unterseite mit Mossgummi versehen. Damit wurde die Öffnung abgedichtet und darauf steht der leichte TA und verzaubert mich seitdem...
      Ich möchte mich noch einmal explizit dafür bedanken, dass Ihr mir -als Laien!- wieder einmal sehr geholfen habt.
      Meine FREIBURG sind fast alle täglich im Dauereinsatz - ich möchte sie nicht missen.
      Bemerkenswert ist villeicht noch, dass es hier oben im Nordosten mit Werner einen "Leuchtturm" gibt, der aus meiner Sicht in Lage ist, jede SABA Automatic gängig zu machen....

      Viele Grüße von der Ostsee!


      Jens
      Bilder
      • K1024_IMG_1710.JPG

        80,68 kB, 1.024×768, 18 mal angesehen
      • K1024_IMG_1713.JPG

        67,85 kB, 1.024×768, 17 mal angesehen
      • K1024_IMG_1724.JPG

        77,32 kB, 1.024×768, 18 mal angesehen