Liebe Freunde,
heute möchte ich mal über etwas Exotisches berichten, eine Endstufe (Doppel-Mono-Aufbau) des australischen Herstellers Kostas Metaxas, und zwar über die Urversion davon, die vermutlich so vor schlappen 40 Jahren entstanden ist. Ein Exemplar davon, noch in recht schönem Zustand, kam dieser Tage bei mir an, mit Fehlern in beiden Kanaelen. Sie war zuletzt vor ca. 10 Jahren bei mir, wo ich eine generelle Reparatur und Revision gemacht hatte. Bilder kommen später, hier erst einmal der Schaltplan der Endstufe (ein Kanal), als Anhang. Ich hoffe, das qualifiziert hier als "alt genug", ist jedenfalls ein Klassiker ...
Schaltplan-red.jpg
HINWEIS: Das Ruhestrompoti geht nicht an den Emitter, sondern natürlich an den Kollektor des 2N2219A --- Details hierzu sind später bei der Diskussion im Rahmen der Simulation durch Reinhard erläutert.
Wie man sieht, ein klassischer Aufbau, jedenfalls auf den ersten Blick. Klarer Schwachpunkt sind die Treiber, die gerne einmal den Geist aufgeben (und bei späteren Versionen durch leistungsfähigere Typen ersetzt wurden). So war auch diesmal einer der 2N2219A hin. Also wurden beide ersetzt (zum Einsatz kommen Motorola-Transistoren, die sind robuster als andere). Alles ist hier auf hohe Geschwindigkeit ausgelegt, was unsinnig klingt, und auch für eine gewisse Empfindlichkeit der Verstärker sorgt, aber zu sehr guten klanglichen Ergebnissen führt. Man muss so ein Teil mal anhören, vor allem im Vergleich zu den damals sonst so üblichen Verstaerkern, die einfach im Vergleich nur "angestrengt" wirken. Dann kann man vielleicht verstehen, warum dieses kleine Teil damals in vielen Ländern ein "Renner" war. Spätere Versionen wurden dann robuster, viele laufen heute noch.
Aber zurück zum Entwurf. Da ist als nächstes das Netzteil zu nennen, das mit einem Gyrator die Spannung fuer die Eingangsstufe bis zu den Treibern versorgt, und nur die Ausgangstransistoren direkt an den Elkos hängen --- wobei auch dort mit einem Längswiderstand von 0.51 Ohm ein Pi-Filter realisiert ist. Hier fand sich dann der Fehler im anderen Kanal: Ein 2N2905A war taub geworden, und die Ausgangsspannung war nur noch -15 statt -33 Volt --- was zu Verzerrungen bereits bei kleinen Lautstaerken führte. Aber das war ja sofort an den Spannungen zu sehen, und zum Glück sind diese Endstufen "harmlos" in dem Sinne, dass meist nur kleinere Dinge passieren.
Netzteil-red.jpg
Ja, dann gibt's noch einen DC-Servo (nicht ungewöhnlich, aber bewusst hochohmig ausgelegt, um seinen Einfluss auf andere Frequenzbereiche klein zu halten), und ein paar Hinweise, die ich mir im Laufe der Zeit notiert habe (aus den Erfahrungen mit der Endstufe abgeleitet). Bilder mache ich noch, die kommen in Kürze. Derzeit läuft das Dingelchen (ist klein, und prima aufgebaut) zur Probe, und zur Einstellung des Ruhestroms. Wenn Interesse besteht, kann ich in Zukunft mal über das eine oder andere Geraet dieser Art berichten.
HINWEIS: Die Widerstände mit 6.2 kOhm sind im Wert zu hoch, sie sollten besser durch 3.9 kOhm oder 3.3 kOhm ersetzt werden, wie das bei späteren Versionen des Verstärkers auch in der Serie geschehen ist.
DC-Servo-red.jpg
Hinweise-red.jpg
Besten Gruss,
Michael
heute möchte ich mal über etwas Exotisches berichten, eine Endstufe (Doppel-Mono-Aufbau) des australischen Herstellers Kostas Metaxas, und zwar über die Urversion davon, die vermutlich so vor schlappen 40 Jahren entstanden ist. Ein Exemplar davon, noch in recht schönem Zustand, kam dieser Tage bei mir an, mit Fehlern in beiden Kanaelen. Sie war zuletzt vor ca. 10 Jahren bei mir, wo ich eine generelle Reparatur und Revision gemacht hatte. Bilder kommen später, hier erst einmal der Schaltplan der Endstufe (ein Kanal), als Anhang. Ich hoffe, das qualifiziert hier als "alt genug", ist jedenfalls ein Klassiker ...
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HINWEIS: Das Ruhestrompoti geht nicht an den Emitter, sondern natürlich an den Kollektor des 2N2219A --- Details hierzu sind später bei der Diskussion im Rahmen der Simulation durch Reinhard erläutert.
Wie man sieht, ein klassischer Aufbau, jedenfalls auf den ersten Blick. Klarer Schwachpunkt sind die Treiber, die gerne einmal den Geist aufgeben (und bei späteren Versionen durch leistungsfähigere Typen ersetzt wurden). So war auch diesmal einer der 2N2219A hin. Also wurden beide ersetzt (zum Einsatz kommen Motorola-Transistoren, die sind robuster als andere). Alles ist hier auf hohe Geschwindigkeit ausgelegt, was unsinnig klingt, und auch für eine gewisse Empfindlichkeit der Verstärker sorgt, aber zu sehr guten klanglichen Ergebnissen führt. Man muss so ein Teil mal anhören, vor allem im Vergleich zu den damals sonst so üblichen Verstaerkern, die einfach im Vergleich nur "angestrengt" wirken. Dann kann man vielleicht verstehen, warum dieses kleine Teil damals in vielen Ländern ein "Renner" war. Spätere Versionen wurden dann robuster, viele laufen heute noch.
Aber zurück zum Entwurf. Da ist als nächstes das Netzteil zu nennen, das mit einem Gyrator die Spannung fuer die Eingangsstufe bis zu den Treibern versorgt, und nur die Ausgangstransistoren direkt an den Elkos hängen --- wobei auch dort mit einem Längswiderstand von 0.51 Ohm ein Pi-Filter realisiert ist. Hier fand sich dann der Fehler im anderen Kanal: Ein 2N2905A war taub geworden, und die Ausgangsspannung war nur noch -15 statt -33 Volt --- was zu Verzerrungen bereits bei kleinen Lautstaerken führte. Aber das war ja sofort an den Spannungen zu sehen, und zum Glück sind diese Endstufen "harmlos" in dem Sinne, dass meist nur kleinere Dinge passieren.
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Ja, dann gibt's noch einen DC-Servo (nicht ungewöhnlich, aber bewusst hochohmig ausgelegt, um seinen Einfluss auf andere Frequenzbereiche klein zu halten), und ein paar Hinweise, die ich mir im Laufe der Zeit notiert habe (aus den Erfahrungen mit der Endstufe abgeleitet). Bilder mache ich noch, die kommen in Kürze. Derzeit läuft das Dingelchen (ist klein, und prima aufgebaut) zur Probe, und zur Einstellung des Ruhestroms. Wenn Interesse besteht, kann ich in Zukunft mal über das eine oder andere Geraet dieser Art berichten.
HINWEIS: Die Widerstände mit 6.2 kOhm sind im Wert zu hoch, sie sollten besser durch 3.9 kOhm oder 3.3 kOhm ersetzt werden, wie das bei späteren Versionen des Verstärkers auch in der Serie geschehen ist.
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Besten Gruss,
Michael
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