Letzte SABA Musiktruhe

      Hallo Christoph

      ich glaube eine der letzten Musiktruhen die SABA gebaut hat war die Bodensee Automatik 18.
      Die sieht man allerdings nicht so häufig wie beispielsweise die frühen Breisgau Truhen .
      Vielleicht besitzt ja jemand aus dem Forum eine Bodensee Automatik 18 und kann davon hier ein paar Bilder hochladen.
      Wäre ja ganz interessant.
      Gruß Raimund
      Billig? Seid ihr noch bei Trost?

      Das Steuergerät in der Breisgau 18 ist ein hochkant eingebautes Steuergerät Hifi-Studio II A. Als Einzelgerät (Receiver) kostete es 948 DM, nen knappen Tausender. Ohne Lautpsrecherboxen natürlich. 2 x 12 Watt sinus, Hifi nach 45 500, 33 Transistoren, superaufwendig gebaut.

      "verdammt billig aus. Ist halt alles schon Halbleitertechnik" - Halbleitertechnik war damals deutlich teurer und aufwändiger als gleichwertige Röhrenschaltungen. Das Hifi-Studio II A war damals ein richtiges Edel-Gerät. Okay, das Design roch etwas nach DDR, aber das galt bei Saba in diesen Jahren ja für fast alles.

      Billiger war übrigens zeitgleich die Truhe Feldberg 18, mit einem popligen Konstanz Stereo als Radioteil.

      Die Bodensee 18 war schon damals ein seltenes Stück. 1967 war es a) nicht mehr Mode, Fernseher und Musiktruhe zu vereinen und b) war die Ära der Truhen ohnehin vorbei. Truhen gab es noch die ganzen 70er Jahre hindurch, z.B. von Rosita, wurden aber aussschließlich von älteren Leuten gekauft. Die jüngere, Modernem aufgeschlossene und sachkundige Kundschaft hatte 1967 längst erkannt, dass eine Hifi-Stereo-Anlage der weitaus bessere Kauf war. Nun ist die Bodensee 18 ein Hifi-Gerät, ja, trotzdem eine altbackene Truhe für konservative Leute.

      Und es kommt noch etwas dazu. Die Bodensee 18 dürfte in der Region um 3000 DM gelegen haben*. Für dieses Geld kaufte doch 1967 kein Mensch der noch ganz bei Trost war einer Kombinationstruhe mit einem Schwarzweißfernseher! Das Farbfernsehen stand schließlich unmittelbar vor der Tür.

      Grundig hat es (mal wieder) schlauer gemacht: In deren Schränken in jener Zeit konnte man den Fernsehteil (samt Hilfsgehäuse) mit wenigen Handgriffen herausnehmen (man hatte dann ein Tischgerät ohne Füße in "Spanplatte natur" in der Hand). Dieses konnte man als Techniker einzeln in die Werkstatt nehmen, die Truhe verblieb beim Kunden, und noch besser, ab 1967/68 konnte man durch Einsetzen des Farbfernseh-Einschubgerätes Color 1300 E (Wiederum ein Tischgerät ohne Füße in Spanplatte natur) die alte Truhe zur Farbfernseh-Truhe modernisieren. Die Maße passten. Auch die neuen Farb-Kombinationstruhen enthielten den Einschub-TV zur Erleichterung des Service.

      Es war zu keinem Zeitpunkt Zufall, dass die Fürther die Nase vorn hatten.

      * Einzelpreise der Einzelgeräte: Studio II A = 948,-, Fernseher T 188 = 898,- Dual 1009 Chassis mit SP1 = ca 400,- Lautsprechersatz ca 300,- Rest aufwendiges Gehäuse in NN echtholzfurniert.

      VG Stefan
      Dieter,
      a) das war kein Angriff, sondern eine Richtigstellung.
      b) Das Design des II A ist problematisch. Ich habe auch ein Problem damit (habe ich ja auch geschrieben, etwas DDR-like). Es ist etwas klotzig-hässlich, aber nicht minderwertig oder gar verdammt billig. Und mit der Tranistorisierung, das musst du zugeben, hat der Look auch nichts zu tun.
      Aber don't worry, alles gut :)

      VG Stefan
      So verschieden sind die Geschmäcker - mir gefällt das Studio IIA überaus gut von der Optik her. Habe leider noch keines in passendem Zustand/Preis ergattern können. Ein Freund brachte mir (leider nur zur Durchsicht) vor Jahren den Vorgänger -> "Stereo-Studio I", noch mit magischem Band, bei welchem die Frontplatte nicht so vom Holzgehäuse eingerahmt ist und damit schicker wirkt (m.E.).

      Wenn man mit der Konkurrenz vergleichen möchte, kämen von Grundig wohl die Stereomeister 10, 15, 35 in Betracht. Kurz darauf dann der Stereomeister 300, noch komplett in Röhrentechnik, während zeitgleich das Saba Studio IIA voll transistorisiert war. Allesamt sehr schöne Teile, sofern man schlicht-sachliches 60er-Design mag :love:


      Viele Grüße
      Eberhard
      @ Eberhard
      Tja so geht's, ich hatte mal einen II A (schön erhalten aber defekt) auf einem Radiobörse-Stand feilgeboten, und war froh als ihn kurz vor Schluss doch noch jemand für 25 Euro mitgenommen hat. Ich habe aber selber ein Exemplar in der Sammlung. Er spielt und klingt sehr gut. Aber schön finde ich ihn auch nicht.

      Mit der Konkurrenz liegst du nur in mit dem Stereomeister 3000 in Sachen Optik richtig, denn sämtliche Stereomeister waren explizit keine Hifi-Geräte - Grundig hat das auch nie in Anspruch genommen. Die Stm 10, 15, 35 sehen deutlich älter aus - und sind es ja auch!
      Der Grundig Stereomeister 3000 (ausstattungsmäßig mit seinem 5-fach-Preomat auf den ersten Blick dem Saba ja sogar überlegen) kostete 570 DM, der Saba Studio II A wie gesagt 948,-. Die knapp 400 Mark Unterschied hört man! Auch der direkte und preisgleiche Nachfolger des 3000, der RTV 360, war ein solides Stereogerät, aber eben eines der "Low Fi"-Klasse.

      VG Stefan
      Dem schlichten nordischen Design kann ich durchaus etwas abgewinnen. Denn ich habe das Studio IIII E mit den SABA Lautsprecherboxen 2A und bin damit ganz zufrieden. Der UKW Empfang ist auch sehr gut.

      Das Studio I hat mich auch schon immer sehr interessiert, leider wird es ja längst nicht so oft zum Kauf angeboten wie beispielsweise das SABA HiFi Studio 8080, welches ein paar Jahre jünger ist und auch nicht um diesen Preis.

      Grüße Christoph
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