ERFOLG--> HiFi-Studio Freiburg Stereo Mod. ST-F ab Nr.: F01001 REPARATURVERSUCH

      Hallo Pit,

      das Beschriebene hört sich schon recht gut an. Wenn der momentan ausgelötete Elko C718 intakt ist, sollte nach Wiedereinbau die Scharfabstimmung auch arbeiten. Trotzdem kann es nicht schaden, und wenn du ja gerade dabei bist, die Elkos C716 (50µF[47µf]), C718 (100µF), C721 (500µF[470µF]) und C723 (250µF[220µF bzw. 330µF]) als prophylaktische Maßnahme auszutauschen. Falls die Scharfabstimmung nicht exakt auf max. nachstellt, kann ein geringfügiger Nachgleich des Steuerfilter für Abhilfe sorgen; dabei bitte die Zuordnung AM/FM beachten.

      Es ist auch allgemein sinnvoll alle Kleinelkos eines kritischen Blickes zu unterziehen; sie neigen nach so langer Zeit zum Austrocknen und dadurch bedingtem Kapazitätsverlust. Man sollte sie jedoch nicht blindwütig, sondern mit etwas Augenmaß ersetzen - wobei man das angesprochene Augenmaß nicht wirklich definieren kann; es basiert halt auf Erfahrungswerten. - Auf jeden Fall sollte man optisch auffällige Kanditaten - z.B. aufgequollene Gummidichtungen - sofort ersetzen.

      Beim "Herumblättern" habe ich dazu die Meinung von Stefan zu diesem Thema gefunden, welche ich hier als Zitat anhänge:
      "Man KÖNNTE, rein hypothetisch natürlich nur, die paar Elkos, die sowieso 25 Jahre alt sind, in die Tonne werfen und für ein paar Mark Fuffzich Neuware (womöglich sogar bessere als die alten!) einsetzen. Man kann natürlich auch ewig rummachen und herummessen, extra Messgeräte dafür anschaffen etc.Man kann auch krumme, rostige Nägel wieder aufarbeiten: gerade hämmern, grob entrosten, mit Rostumwandler behandeln und feinschleifen. Ich nehme einfach nen neuen Nagel. Ist aber nur meine Meinung."

      Demnach sollte man nicht so zögerlich sein betagte Kleinelkos zu ersetzten.
      Freundliche Grüsse, sagnix

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      Hallo Peter (und Stefan),
      Erfahrung mit Halbleitern habe ich leider gar keine, maximal etwas gesunden Menschenverstand :)

      Bei meinen anderen "alten" Hobbies (Uhren, Eigenheim, Autos...) tendiere ich dazu, sanft zu restaurieren, sprich möglichst viel Originalität zu erhalten. Und ich habe hier schon von den unterschiedlichen Philosophien gelesen...

      Kurzum: Hier gehe ich Euren vorgeschlagenen Weg.

      a) NUR die von Peter genannten 4 Kleinelkos auf der Automatic-Platte ersetze ich direkt durch neue.
      Warum nicht C717 oder auch C724, C726 ?
      b) Ich schaue mir alle Kleinelkos auf allen Platinen an (nur Sichtkontrolle auf Schaden). Ggf. Ersatz.

      Danke.
      Grüße
      Pit
      Das Leben steckt voller Überraschungen.
      Hallo Pit,
      natürlich kannst du auch die anderen Elkos C717 und auch C724, C726 ersetzen, wenn du schon die Platine zugänglich gemacht hast. Meine Angaben bezogen sich mehr auf die im Verstärkerzweig aktiven Elkos. Bei den Spannungswerten kannst du dich an den original-Angaben orientieren. Und ja, die Werte in den eckigen Klammern weisen auf die heute üblichen Standard-Größen hin.

      Ich wünsche dir gutes Gelingen.
      Freundliche Grüsse, sagnix

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      Wobei es dort, von wo Peter/sagnix mich zitiert, nicht um Kleinelkos ging, sondern um Tonfrequenzelkos in einer Hifi-Box. Also ein etwas anderer Hintergrund. Ganz so pauschal möchte ich Elkotausch nicht bewerten. Wir haben uns aber mal hier

      Mal wieder: Klein-Elkos. Diesmal aus einem Freiburg telecommander

      eingehend mit groß angelegtem Tausch von Kleinelkos befasst. Ich habe da mal an einem komplexen Gerät, Freiburg TC, alle Kleinelkos getauscht, die Ausbauware von 1971 gemessen und das Ergebnis dargelegt. Wenn's euch interessiert, schaut da mal rein. Ich kann auch das damalige Ergebnis auf einen kurzen Nenner bringen: Je kleiner der Elko, und zwar hinsichtlich seiner Baugröße UND Kapazität, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass er nicht mehr intakt ist, also desto ratsamer ist es, ihn zu erneuern. Größere Kapazitäten, sagen wir ab 47µ, sind dagegen in den allermeisten Fällen noch gut. Das gilt nach meiner Erfahrung bis zurück in die 50er Jahre (ausgenommen Ostblockware).

      Im konkreten Einzelfall ist natürlich eine Messung unumgänglich! Die Optik sagt fast nichts aus (sofern das Ding nicht ganz offen ist und der "Blumenkohl" schon rauswächst)! Bei vielen achsialen Kleinstelkos aus den 60er/70er Jahren schaute der Verschlusstopfen z.B. schon ab Werk ein Stückchen aus dem Becher heraus! Dazu, um mit dieser Legende auch mal aufzuräumen. anbei ein Bild, das zeigt eine nagelneue Platine aus einem Prospekt (Uher 1972)!


      VG Stefan
      Bilder
      • Kleinelko im Prospekt Uher 1972.jpg

        518 kB, 1.616×2.336, 40 mal angesehen
      Hallo Peter und Stefan.
      Die empirische Untersuchung von Stefan finde ich prima und überzeugend, habe den Fred ausgiebig gelesen.

      Mein ausgelöteter C718 von Siemens hat nur 50µF, 100µF stehen aber im Schaltplan!?! Trotzdem sah das nach Originalzustand aus, oben auf dem Kondensator ist noch ein kleiner roter Farbtupfen.

      Ich habe mir nun von CONRAD einen neuen Vishay 100 µF, 25V axial Elko besorgt. Er soll den (falschen?) 50µF, 15-18V Siemens ersetzen.

      Ich melde mich nach dem Einlöten wieder...
      Anbei noch zwei Fotos.

      Grüße Pit
      Bilder
      • Platine ohne C718 kp.jpg

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      • C718 alt und neu kp.jpg

        51,57 kB, 1.024×576, 26 mal angesehen
      Das Leben steckt voller Überraschungen.
      Hallo Peter und Stefan.
      So, der Suchlauf funkt. nun weitgehend, nachdem ich den neuen C718 (sauber) eingelötet habe.
      Einen Abgleich des Steuerfilters habe ich ebenfalls vorgenommen. Vorherige Scharfstellung war immer etwas rechts der Mitte. beim FM-Instrument.
      Nach Anschluss der Stummschaltung funkt. auch diese, lag vorher sicherlich auch an der fehlerhaften Mechanik der Suchlauftasten.

      Noch verbleibende Probleme:
      a) Bei der Scharfstellung zittert der Zeiger oft bis zu 30 Sekunden und findet manchmal gar kein Ende. Manchmal Scharfstellung nach 10 Sekunden.
      b) Manchmal läuft der Suchlauf einfach durch, ohne die zwischenzeitlichen Sender scharf zu stellen. In beiden Richtungen. Am Ende angekommen, dreht er um und stellt den ersten gefundenen Sender (manchmal) scharf.

      Soll ich die drei anderen von Peter vorgeschlagenen Kondensatoren tauschen?
      Oder was sollte ich als erstes weiter prüfen?

      Danke Euch, Pit
      Das Leben steckt voller Überraschungen.
      Hallo Pit,
      Nach deiner Beschreibung könnte der Fehler in einer mangelnden Bedämpfung des Abstimm-Motors zu finden sein. Dies betrifft den gesamten Stromkreis um R757 (220 Ohm). Dieser liegt bei Suchlauf und Scharfabstimmung parallel zur Steuerwicklung des Motors. Das würde bedeuten, dass er beim Suchlauf zu schnell läuft und dabei Sender 'überfährt' und bei der Scharfabstimmung zu wenig bedämpft (ausgebremst) wird. Zur Verdeutlichung folgender SB-Auszug: Der betreffende Stromkreis ist rot markiert. Außer R757 sind die Kontakte am Steuerschalter Kontakte incl. S8 an der FB-Buchse verdächtig.
      Bilder
      • Automatik Dämpfung.jpg

        153,37 kB, 1.051×419, 18 mal angesehen
      Freundliche Grüsse, sagnix

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      Hallo Peter.
      a) und b) habe ich geprüft. Bevor ich berichte, muss ich aber noch einmal genau die Funktion testen.

      Noch eine andere Sache hinsichtlich der Abstimmung:

      Falls die Scharfabstimmung nicht exakt auf max. nachstellt, kann ein geringfügiger Nachgleich des Steuerfilter für Abhilfe sorgen; dabei bitte die Zuordnung AM/FM beachten.



      Ich habe den Steuerfilter FM so abgeglichen, dass die FM-Anzeige nach dem autom. Suchlauf mittig steht. Die Feldstärke (AM-Anzeige) ist dabei nicht ganz auf Max. und der Stereo-Sender rauscht leicht! Wenn ich den Steuerfilter FM so auf maximale Feldstärke (AM-Anzeige) abgleiche, rauscht der Stereo-Sender nicht mehr, die FM-Anzeige steht aber leicht rechts der Mitte. Ich habe die Einstellung des Steuerfilters FM nun so belassen, da nur auf diese Weise die Stereo-Sender rauschfrei autom. gefunden werden.
      Ist das so vorgesehen? Wohl nein, eine Einstellung im HF-Teil erforderlich?

      Danke und Grüße Pit
      Das Leben steckt voller Überraschungen.
      Hallo Pit,

      Reinhard schilderte das Problem bereits, eigentlich auch den Abgleich. Der Abgleich erfolgt bei ausgeschalteter Automatik:
      1. Zuerst wird der Sender von Hand auf max. Anzeige des Feldstärke-Instruments eingestellt;
      2. dann wird mit der Diskriminatorspule L163 im Filter VIII auf Nulldurchgang nachgeglichen; (am 0-Instrument auf NULL einstellen).
      3. Zur Kontrolle und Feinstabgleich 1 und 2 wiederholen. (Ist nicht unbedingt notwendig, da kaum Änderung zu erwarten).
      4. Automatik einschalten und Steuerfilter so nachgleichen, dass dies auf optimale Abstimmung nachzieht.
      Nach dem Abgleich von L153 sollten max. Feldstärke und Nulldurchgang (bester Klang) bei der Sendereinstellung übereinstimmen.
      Wenn der Abgleich nicht durch irgendeinen Uneingeweihten grob 'beschädigt' wurde sollte jetzt einwandfreie Funktion gegeben sein.
      Freundliche Grüsse, sagnix

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „sagnix“ ()

      Hallo Peter. Danke!
      Zunächst noch einmal zu a) und b) weiter oben:
      Der Schnellsuchlauf in beiden Richtungen überfährt keine Sender mehr, die Scharfabstimmung erfolgt nach wenigen Sekunden Zucken des Zeigers (auch bei normalem Suchlauf). Fazit: Das finde ich völlig in Ordnung so. :)
      Es waren wohl doch noch Kontaktprobleme. Der Widerstand war wie zu erwarten i.O.

      Zum Abgleich:
      auf Nulldurchgang nachgeglichen; (am 0-Instrument auf NULL einstellen).


      verstehe ich leider nicht. Welches 0-Instrument?
      Heißt das, FM-Anzeige mittig ausrichten?

      Nach dem Abgleich von L153 sollten


      es muss L163 heißen, richtig?

      Kannst Du bitte noch einmal zur Sicherheit nachhelfen?

      Grüße
      Pit
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „pitberlin“ ()

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