So Ihr Lieben,
nachdem es in der Vorstellung schon angekündigt wurde, hier nun mal ein paar Bilder von dem Apparat, den ich gerade in Arbeit habe.
Einen Schaltplan gibt es auch dazu, siehe die beiden pdf's.
scan02.pdf
scan03.pdf
Das Gerät kam in unbekanntem technischen Zustand zu mir. Laut Vorbesitzer ist es irgendwann vor ewigen Zeiten kaputt gegangen und seitdem mit gezogenem Netzstecker nicht mehr angerührt worden. Nun gut.
Also erstmal grob durchgesehen und dabei ein wenig Staub und ein einsames vertrocknetes Spinnchen entfernt. Offenkundig beschädigte Bauteile konnten nicht gefunden werden. Der Heizkreis ist in Ordnung und in den Versorgungsspannungen konnte kein Kurzschluß festgestellt werden. Systemkritische Kondensatoren wurden überprüft und z.T. für gut befunden, z.T. ausgetauscht. Dummerweise, wie Euer geübter Blick wahrscheinlich sofort bemerken wird, aber nicht an jeder Stelle durch geeignete Typen. Die hatte ich nicht vorrätig, aber für den kurzen und überwachten Testbetrieb denke ich akzeptabel. Schließlich noch die wenigen Preßstoffwiderstände ausgetauscht, und es zeigte sich abermals, daß gut ein Drittel davon hochohmig geworden war.
Dann ging es - mit Geduld - zur Sache. Heizung der Bildröhre überbrückt und langsam, über Stunden mit regelmäßigen Temperatur- und Stromkontrollen, am Stelltrenntrafo hochgefahren. Alles völlig unspektakulär, ohne Explosion und Feuerwerk.
Betriebsspannungen liegen alle im Rahmen und nach Anlegen eines Eingangssignals und Abstimmung ein glasklarer satter Klang aus dem Lautsprecher. Sehr gut - das Abstimmteil (VHF und UHF), ZF und zumindest Ton-Demodulator sowie NF-Teil arbeiten einwandfrei.
Nach dem Messen der Boosterspannung, auch OK - sehr gut -, erstmal eine Ruhepause gegönnt, Temperaturen der Elkos, Trafos und weiterer Bauteile überprüft, auch hier alles OK.
Nächster Anlauf, Heizung der Bildröhre immer noch überbrückt, ohne Signal alle Spannungen laut Plan gemessen, bis auf eine alle im akzeptablen Bereich. Am Meßpunkt V.II/1, das ist zwischen Helligkeit grob und fein, messe ich nur 13V statt 130V. Nun gut, das ist vorläufig nicht weiter tragisch.
Weiter geht es mit dem Prüfen der Oszillogramme. Vertikal- und Horizontalablenkungen arbeiten, auch ansonsten sieht alles soweit ganz gut aus. Weiter geht es mit abgestimmtem Signal. BAS-Signal ist absolut einwandfrei - sehr gut, bis hierhin also schon mal kein Fehler.
Dann mal sehen, ob wir auch ein Bild bekommen. Kurzschluß an der Bildrohrheizung entfernt, Helligkeits- und Kontrastregler auf Linksanschlag und eingeschaltet. Der Ton kommt. Dann das Knistern der Hochspannung kurz bevor das Bild kommt, und - weiter passiert gar nichts. Nun gut, zunächst nochmal die Spannungen kontrollieren, bis auf die 130V alles OK. Dann Helligkeit und Kontrast ganz aufgedreht, auf der Mattscheibe ist nichts zu sehen. Das inverse aufbereitete BAS-Signal an der Kathode (der Bildröhre) liegt an, wenn auch etwas verrauscht. Spannung Kathode / Gitter ca. -150V, das kann kein Bild geben. Wie sieht es denn ohne Signal aus? Jetzt ist was zu sehen, das normale Schneegegriesel, aber von der Bildhöhe her nur im mittleren Drittel. Bildhöhe-Regelung funktioniert, aber mehr als das Drittel in der Bildmitte ist nicht zu machen. Die Breite ist OK. Helligkeit und Kontrast reagieren, insgesamt ist das Bild aber viel zu dunkel (was ja auch zu erwarten war). Nochmal mit Signal - gähnende Leere auf dem Bildschirm.
Dann der Schreck beim Ausschalten: Der Bildschirm wird kurz blendend hell (so wie er soll), aber die Lechtfleckunterdrückung funktioniert nicht. Also schnell wieder eingeschaltet, Bildrohrheizung wieder überbrückt und ein paar Minuten gewartet, dann endgültig abgeschaltet. Hinweise hat der Fernseher nun ja erstmal genug geliefert, jetzt geht es an die Fehlersuche.
Zwischenzeitlich habe ich das Helligkeit fein - Poti mit dem angenieteten Brillianz-Umschalter als mechanisch defekt identifiziert und konnte es glücklicherweise instand setzen. In diesem Bereich konnte ich auch Spuren eines vorausgegengenen Reparaturversuchs entdecken. Nach Austausch eines Kleinelkos funktioniert nun auch die Leuchtfleckunterdrückung wieder.
Auf der Suche nach den viel zu niedrigen "130V" bin ich noch nicht weitergekommen, alle fraglichen Bauteile in diesem Bereich liegen in der zulässigen Toleranz. Der Austausch der PFL200 und PCL85 hat an der Gesamtsituation keine Änderung bewirkt.
Nun stehen wieder systematisch detailierte Messungen an, um den bzw. die Fehler weiter einzugrenzen. Wenn da nicht mein Zeitproblem wäre. Aber vielleicht hat ja von Euch jemand einen passenden Tipp?
Viele Grüße
Dietmar.
nachdem es in der Vorstellung schon angekündigt wurde, hier nun mal ein paar Bilder von dem Apparat, den ich gerade in Arbeit habe.
Einen Schaltplan gibt es auch dazu, siehe die beiden pdf's.
scan02.pdf
scan03.pdf
Das Gerät kam in unbekanntem technischen Zustand zu mir. Laut Vorbesitzer ist es irgendwann vor ewigen Zeiten kaputt gegangen und seitdem mit gezogenem Netzstecker nicht mehr angerührt worden. Nun gut.
Also erstmal grob durchgesehen und dabei ein wenig Staub und ein einsames vertrocknetes Spinnchen entfernt. Offenkundig beschädigte Bauteile konnten nicht gefunden werden. Der Heizkreis ist in Ordnung und in den Versorgungsspannungen konnte kein Kurzschluß festgestellt werden. Systemkritische Kondensatoren wurden überprüft und z.T. für gut befunden, z.T. ausgetauscht. Dummerweise, wie Euer geübter Blick wahrscheinlich sofort bemerken wird, aber nicht an jeder Stelle durch geeignete Typen. Die hatte ich nicht vorrätig, aber für den kurzen und überwachten Testbetrieb denke ich akzeptabel. Schließlich noch die wenigen Preßstoffwiderstände ausgetauscht, und es zeigte sich abermals, daß gut ein Drittel davon hochohmig geworden war.
Dann ging es - mit Geduld - zur Sache. Heizung der Bildröhre überbrückt und langsam, über Stunden mit regelmäßigen Temperatur- und Stromkontrollen, am Stelltrenntrafo hochgefahren. Alles völlig unspektakulär, ohne Explosion und Feuerwerk.
Betriebsspannungen liegen alle im Rahmen und nach Anlegen eines Eingangssignals und Abstimmung ein glasklarer satter Klang aus dem Lautsprecher. Sehr gut - das Abstimmteil (VHF und UHF), ZF und zumindest Ton-Demodulator sowie NF-Teil arbeiten einwandfrei.
Nach dem Messen der Boosterspannung, auch OK - sehr gut -, erstmal eine Ruhepause gegönnt, Temperaturen der Elkos, Trafos und weiterer Bauteile überprüft, auch hier alles OK.
Nächster Anlauf, Heizung der Bildröhre immer noch überbrückt, ohne Signal alle Spannungen laut Plan gemessen, bis auf eine alle im akzeptablen Bereich. Am Meßpunkt V.II/1, das ist zwischen Helligkeit grob und fein, messe ich nur 13V statt 130V. Nun gut, das ist vorläufig nicht weiter tragisch.
Weiter geht es mit dem Prüfen der Oszillogramme. Vertikal- und Horizontalablenkungen arbeiten, auch ansonsten sieht alles soweit ganz gut aus. Weiter geht es mit abgestimmtem Signal. BAS-Signal ist absolut einwandfrei - sehr gut, bis hierhin also schon mal kein Fehler.
Dann mal sehen, ob wir auch ein Bild bekommen. Kurzschluß an der Bildrohrheizung entfernt, Helligkeits- und Kontrastregler auf Linksanschlag und eingeschaltet. Der Ton kommt. Dann das Knistern der Hochspannung kurz bevor das Bild kommt, und - weiter passiert gar nichts. Nun gut, zunächst nochmal die Spannungen kontrollieren, bis auf die 130V alles OK. Dann Helligkeit und Kontrast ganz aufgedreht, auf der Mattscheibe ist nichts zu sehen. Das inverse aufbereitete BAS-Signal an der Kathode (der Bildröhre) liegt an, wenn auch etwas verrauscht. Spannung Kathode / Gitter ca. -150V, das kann kein Bild geben. Wie sieht es denn ohne Signal aus? Jetzt ist was zu sehen, das normale Schneegegriesel, aber von der Bildhöhe her nur im mittleren Drittel. Bildhöhe-Regelung funktioniert, aber mehr als das Drittel in der Bildmitte ist nicht zu machen. Die Breite ist OK. Helligkeit und Kontrast reagieren, insgesamt ist das Bild aber viel zu dunkel (was ja auch zu erwarten war). Nochmal mit Signal - gähnende Leere auf dem Bildschirm.
Dann der Schreck beim Ausschalten: Der Bildschirm wird kurz blendend hell (so wie er soll), aber die Lechtfleckunterdrückung funktioniert nicht. Also schnell wieder eingeschaltet, Bildrohrheizung wieder überbrückt und ein paar Minuten gewartet, dann endgültig abgeschaltet. Hinweise hat der Fernseher nun ja erstmal genug geliefert, jetzt geht es an die Fehlersuche.
Zwischenzeitlich habe ich das Helligkeit fein - Poti mit dem angenieteten Brillianz-Umschalter als mechanisch defekt identifiziert und konnte es glücklicherweise instand setzen. In diesem Bereich konnte ich auch Spuren eines vorausgegengenen Reparaturversuchs entdecken. Nach Austausch eines Kleinelkos funktioniert nun auch die Leuchtfleckunterdrückung wieder.
Auf der Suche nach den viel zu niedrigen "130V" bin ich noch nicht weitergekommen, alle fraglichen Bauteile in diesem Bereich liegen in der zulässigen Toleranz. Der Austausch der PFL200 und PCL85 hat an der Gesamtsituation keine Änderung bewirkt.
Nun stehen wieder systematisch detailierte Messungen an, um den bzw. die Fehler weiter einzugrenzen. Wenn da nicht mein Zeitproblem wäre. Aber vielleicht hat ja von Euch jemand einen passenden Tipp?
Viele Grüße
Dietmar.