Grundig Concertboy 210 Netzteil

      Grundig Concertboy 210 Netzteil

      Hallo Allerseits,

      eine Frage an die Experten hier im Forum. Welche Funktion hat das Glühlämpchen im Netzteil vom Grundigs Concertboy 210? In den meisten Netzteilen von Kofferradios dieser Zeit findet man so etwas nicht. Ist es nicht auch ein sehr anfälliges Bauteil für Ausfälle würde es dann das Netzteil gleich lahmlegen, wie eine Sicherung? Aber vielleicht kann mir jemand hier mehr über die Hintergründe berichten, warum das so verbaut wurde.

      VG
      David
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      Hi David,

      das ist doch vermutlich zugleich das Birnchen, das bei Netzbetrieb leuchtet ? Wenn's dann mal durchbrennt, kommt keine Vorspannung mehr an den Transistor (T 12), und das Radio bekommt keine Spannung aus dem Netzteil. Also im Grunde doch gar nicht so dumm ? Wenn's nicht leuchtet, wird auch kein Strom aus dem Netz entnommen --- egal, ob es nun daran liegt, dass man mit Batterien arbeitet, oder das Birnchen durch ist. Dazu steht doch sicher auch etwas in der BDA? Damals waren die ja noch aussagekräftig gestaltet, und nicht in Google-Deutsch verfasst.

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin,

      @'Michael
      Nein, das Lämpchen sitzt auf der Netzteilplatine und leuchtet nicht nach außen.

      Das Lämpchen ist der Vorwiderstand für die Zenerdiode, dieser wird entsprechend der Eingangsspannung etc. berechnet. Warum hat Grundig dann nicht einfach, wie eigentlich immer, einen Widerstand genommen?
      Ein Glühlämpchen hat ja einen sich ändernden Widerstand, je nach Strom und Spannung, und das machen die sich hier zunutze. Man beachte die angegebene AC Eingangsspannung, da steht 110 - 240 Volt, der Trafo hat aber Primär keine Anzapfung für 110 Volt, und auch einen Spannungswahlschalter sucht man vergebens. Eben so wenig besitzt dieses Gerät eine Blende, die je nach Eingangsspannung montiert werden kann.

      Berechne ich jetzt den Widerstand für die Sekundärspannung bei Primärspannung 230 Volt, passt das bei 110 Volt nicht mehr. Das gleiche gilt auch anders herum und deshalb das Glühlämpchen als Vorwiderstand. Das Glühlämpchen war deutlich billiger, als ein Trafo mit Anzapfung etc.

      Um die Lebensdauer des Lämpchens braucht man sich keine Sorgen machen. Es "sieht" ja nur einen Bruchteil der Versorgungsspannung und auch der Strom ist sehr gering. Dadurch wird es weit unter seiner Spezifikation betrieben und lebt fast ewig. Ich hoffe, ich konnte das halbwegs verständlich rüberbringen.

      Beste Grüße
      Peter
      Wirklich interessante Art wie das damals gelöst wurde!

      Das Lämpchen bei meinem Gerät scheint durchgebrannt zu sein, da ich noch Spannung am C701 habe aber am C702 nicht mehr, Zenerdiode und Transistor wurden auch bereits geprüft. Einziger Ersatz für das Bauteil ist demnach ausschließlich eine solche Glimmlampe (die man ja nicht mehr allzu leicht findet, am ehesten eine Glassockellampe, bei der man die Drähte unten am Sockel rausbiegt?).

      VG
      David
      Alternativ gibt es auch im KFZ-Bedarf geeignete Lampen. 24v 1W als Anzeigelampe mit Kunststoffsockel oder als Glassockellampe. Bei beiden Versionen dürfte es sehr einfach sein, die Anschlussdrähte freizulegen.

      elektrotools.de/Produkt/Scharn…30V-1W-33mA-W2x4-6d-27141

      shop.svg-dresden.de/anzeigelam…ockel-weiss-kw2x4-6d.html


      Schaltung und Trafo müssen also so ausgelegt sein, dass bei 110 V alles sauber funktioniert und auch noch etwas Regelspannung am Längstransistor übrigbleibt. Bei Betrieb mit 220V wird dann an diesem Transistor noch einmal mehr als der gesamte sonstige Leistungsbedarf der Schaltung in Wärme umgesetzt. Ziemlich ineffektiv, aber damals hat das vermutlich kaum eine Rolle gespielt. Eine Anzapfung und einen Umschalter, mehr hätte es nicht gebraucht.

      Viele Grüße
      Christian
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Moin David,

      die Glühlampe (das ist keine Glimmlampe) kannst Du doch ganz normal mit dem Ohmmeter prüfen, dann gehst Du auf Nummer sicher. Denn es muss nicht zwangsläufig an der Glühlampe liegen. Wenn R701 47Ohm eine Unterbrechung hat, ergibt sich der gleiche Fehler. Sollte R701 defekt sein, sollte man auf jeden Fall C702 prüfen, nicht das dieser einen z.B. Feinschluß hat.

      Beste Grüße
      Peter