Preisrätsel

      Es handelt sich um eine Spule, deren Induktivität durch leichtes Verschieben des äusseren Rings feinjustiert wurde. Der äussere Ring hat eine Kurzschlusswicklung aus leitendem Material (z.B. aus Metallfolie auf einem Träger). Also Abgleich mit verschiebbarem Kurzschlussring.

      Ist ähnlich zu Tommys Vorschlag, nur muss der Ring nicht aus magnetischem Material sein.

      Reinhard
      Nächster Hinweis!

      Der "Ring" ist nicht aus magnetischem Material wie Trafoblech, Mu-Metall oder Ferrit.
      Auch ist mir bei dem Material keine nennenswerte magnetische Abschirmwirkung bekannt.
      Manche Metalle wie Kupfer oder Messing können etwas das Magnetfeld schwächen.
      Teilweise nutzt man den Effekt bei HF-Spulen als Kernmaterial.
      Gegenüber Ferrit wird dann die Induktivität beim Hineindrehen kleiner.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Vermutlich letzter Hinweis vor der Auflösung!

      Den Schomandl repariere ich gerade und dokumentierte mit Bildern.
      Hauptfehler, Kurzschluss bei einem dicken Becherelko Roederstein im Netzteil.

      Nacheinander öffnete ich auch die Module, um Bilder zu machen.
      Da lächelte mich nach Abnehmen der Abschirmung das "Wasdas" an!
      So vorher noch nie gesehen, sofort ein Photo davon gemacht.
      Bald stellte sich heraus, das "Wasdas" ist messtechnisch und mechanisch defekt.
      Beim Auslöten verlor es ein Bein.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Es verdichtet sich... Ich präzisiere hier Michaels Antwort: Ein defekter Elko im Kunststoffbecher. Häufig in Weinrot, Orange und ab und an in Grau zu finden, die Beine stecken in einem meist gelben Epoxypfropfen, der gleichzeitig die Abdichtung darstellt. Ein klein wenig davon kann man in Andreas' Bild davon erahnen. Röderstein und Siemens stellten diese Teile baugleich her. Von Siemens habe ich keine Unterlagen gefunden, aber dafür von Röderstein, Serie EK.

      Der unregelmäßig breite Rand des Ringes ist ein Indiz dafür, dass der Deckel durch Innendruck weggeflogen ist. Vor einiger Zeit gab es einen Thread zu den Rödersteins, wo Hans diesen Fehlermechanismus in Wort und Bild beschrieb.

      Auf den Siemensexemplaren ist die Anwendungsklasse oder auch Klimaklasse als dreistelliger Code nach DIN 40040 aufgedruckt, bei den Roedersteins nur manchmal. GPF oder GSF steht da. Manche halten das für die Typbezeichnung, aber das ist nicht der Fall. GSF-Kondensatoren sind bis 70°C spezifiziert, GPF bis 85°C


      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • Roederstein-EK.jpg

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      • Klimaklasse.png

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      Michael, Volltreffer!

      Ja, es ist ein kleiner stehender Elko, 100 µF und 10 Volt.
      Meist bröckeln die nur, so sauber die Kopfbedeckung weggeflogen habe ich noch nie gesehen.
      Deswegen eignete der sich auch prima für das Rätsel!

      Andreas
      Bilder
      • wasdas2.jpg

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Oh, das ist ja ein ganz alter ... ich kenne nur die mit der Beschriftung auf dem Deckel (wie später bei Roederstein) ... aber dass bei denen gelegentlich mal der Deckel abfliegt ist gar nicht so selten. Die haben ja noch keinen Druckausgleich, und keine "Sollbruchschlitzung" wie die modernen ...

      Ein gutes Neues Jahr !!

      Michael
      Ja, der ist wirklich alt!

      Im Schomandl sind viele Bauteile mit Datumsangabe von 1968.
      In der Zeit waren stehende Elkos vermutlich ein Novum.
      Ich fand einige Elkos 100 µF, jedoch bis auf den alle liegend.
      Warum der aufplatzte, weiß ich nicht, vermutlich Alterung.
      Mögliche Überlastung wie bei Schaltnetzteilen hier sehr unwahrscheinlich.
      Ich melde mich per E-Mail!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hmm ... sieht mir nach einem Produktionsfehler aus, der erst sehr spät in Erscheinung getreten ist.

      Sollte nicht der ganze Becher mit Vergußmasse (Epoxydharz?) gefüllt sein? Es blieb ein Luftpolster zwischen Wickel und Becher. Durch thermische Dehnung ist irgendwann der Deckel abgeplatzt, das hat vielleicht mit einem kleinen Riß begonnen. Dann ist Luftfeuchtigkeit eingdrungen und den Rest kann man sich ausmalen.
      Blödsinn ist ja ein Elko. Der Elektrolyt ist verdampft (Kurzschluß? s.o.) und hat den Deckel abgesprengt, ansonsten wäre er, wie bekannt, zerbröselt. Spannend!
      geht nicht - gibt's nicht!
      Das "Zerbröseln" nach Mikrorissbildung im Kunststoffbecher findet man erst beim weinroten Bechermaterial, aber praktisch noch nicht bei den grauen und orangefarbenen Bechern. Der Grund ist die erhöhte Porosität und schlechtere mechanische Festigkeit der weinroten Becher, die einen hohen Anteil an Füllstoff (vermutlich Sägemehl) in der Epoxy Bakelitmasse enthielten. Die grauen und orangenen Becher enthielten den nicht, dort war die Kunststoffmasse homogen.

      Ich habe schon viele, auch neue Elkos, geöffnet.
      Auch im Neuzustand sind die Becher nicht mit Elektrolyt vollgefüllt, nur der Wickel ist satt damit getränkt. Darum herum ist immer noch Luftraum (ungefüllt). Durch Erwärmung baut sich daher immer etwas Druck im Innern auf, der ist aber nicht so stark, dass er den Becher sprengt oder eine Dichtung herausdrückt.

      Der häufigste Ausfallmechanismus ist komplizierter: Der Elektrolyt und die Anodisierung (Aluminiumoxidschicht) sind abhängig von deren Beschaffenheit und Zusammensetzung, Betriebsdauer, Temperatur, usw. nur begrenzt beständig. Der Elektrolyt zersetzt sich und bildet Gase (Ammoniak, Amine, Wasserstoff), die schliesslich den Innendruck so stark erhöhen, dass der Elko platzt oder undicht wird, der Elko "ausläuft" usw. Die elektrochemische Zersetzung des Elektrolyt unter Bildung alkalischer Spaltprodukte beschleunigt den Abbau der Anodisierungsschicht - das Aluminiumoxid bekommt Löcher. Damit entsteht am freien Aluminium Elektrolyse unter Gasbildung und damit platzt das Gehäuse (oder eine Gummidichtung, wenn vorhanden, drückt raus). Ein Austrocknen (Verdampfen des Elektrolyt) allein durch Temperatur kommt auch vor, findet sich aber zumeist bei kleinvolumige Bauformen oder gealterter Dichtung (Versprödung).

      Ein innerer Schluss ist ein Sonderfall, bei dem zumindest die Auflösung der Anodisierung oder ein Durchschlag vorangegangen sein muss (wenn kein Produktionsfehler vorliegt).

      Reinhard

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      Die Vergussmasse ist immer nur eine dünne Schicht gewesen, als Abschluss. Im normalen Zustand ist der Wickel etwas dicker, hier war er schon ausgetrocknet. Trotzdem blieb immer etwas Luft drum, aber es gab keine Austrittsmöglichkeit von Überdruck. Bei starker thermischer Belastung (wodurch auch immer verursacht, das steht ja bei Reinhard) platzt er auf. Bei roten Roedersteinen tritt das durch die Risse aus, hier durch Aufplatzen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Voll intakter ROE im weinroten Kunststoffbecher mit noch sehr guten Messwerten aufgesägt:








      Nicht mit Epoxy gefüllt. Nur im Fussbereich luftdicht mit Vergussmasse verklebt.
      Freier Luftraum vorhanden.
      Wickel ist "nass" mit Elektrolyt.
      Der Kunststoffbecher hat keine erkennbare "Sollbruchstelle" (in dem Sinn, dass die Wandung an der "Deckelseite" dünner wäre oder eine Wandverjüngung an der Innen- oder Aussenseite vorhanden wäre.)

      Absprengen des Deckels erfordert sehr hohen Innendruck und erfolgt nur dadurch, dass die Druck-Festigkeit des gekrümmten Zylinderkörpers in radialer Richtung höher ist als die Druck-Festigkeit des planaren "Deckelabschlusses".



      Gruss
      Reinhard

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