Wer viel misst, misst Mist!

      Wer viel misst, misst Mist!

      Vorhin hat es auch mich erwischt!

      Gerade repariere ich wieder an einem HF-Generator, eigentlich ein Schwebungsmesser.
      Einige Jahre Stillstand bekamen ihm nicht gut, Reparatur über mehrere Etappen.
      Hauptsächlich war es ein Netzteilfehler, Siebelko Kurzschluss.
      Ich beseitigte noch ein paar mehr Fehler, bis ich wieder HF am Ausgang hatte.
      Nur war das Signal sehr unsauber, eher nur eine Halbwelle.

      Naheliegend ist ein defekter Verstärker oder eine ihm fehlende Betriebsspannung.
      Scheinbarer Treffer, ich fand einen Elko, der am Komponententester Kurzschluss zeigte.
      Man sieht ihn im Bild, arg mitgenommen, er blies ab, siehe Dichtungsgummi.
      Ich freute mich, naheliegenden Fehler im Modul scheinbar schnell gefunden.

      Pustekuchen!
      Ausgebaut war nichts mehr mit Kurzschluss, selbst Kapazität noch halbwegs vorhanden.
      Stutzig wurde ich, als ich einseitig mit der Prüfspitze gegen das Gehäuse des Generators kam.
      Da zeigte mir der Komponententester des Oszis wieder Kurzschluss.
      Geschaut, ob ich noch die Masse eines Tastkopfs am Generator hatte, war nicht.
      Nächste Idee, Kaltgerätestecker noch eingesteckt, also Verbindung über Schutzleiter.
      War nicht, beim HF-Generator war der Stecker gezogen, stand isoliert auf der Arbeitsplatte.
      Da habe ich wirklich Bauklötze gestaunt, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
      Zudem, den Oszilloguck betreibe ich normalerweise über einen kleinen Trenntrafo.

      Murphy war es!
      Das Oszilloskop war ausnahmsweise nicht über Trenntrafo angeschlossen, also doch mit Schutzleiter verbunden.
      Wie kann dann ein Strom fließen, wenn beim Prüfling die Netzstrippe gezogen ist?
      Man schaue im Bild unten, da liegt ein dicker Antennenstecker auf dem Griff des Generators...
      Es ist das Kabel meiner Amateurfunkantenne für VHF und UHF, Vertikal für Lokalfunk.
      Die Antenne ist geerdet, hängt an der Potentialausgleichsschiene, wie der Schutzleiter Steckdose auch.
      Darauf muss man kommen, das Antennenkabel lag da noch von einer ganz anderen Reparatur.

      Andreas, DL2JAS
      Bilder
      • mist1.jpg

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      • mist2.jpg

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Das Signal ist wieder schön!

      Leider ist das Oszillogramm etwas unscharf geworden, der Sinus sieht wieder normal aus.
      Es handelt sich um das Messgerät hier:
      radiomuseum.org/r/schomandl_frequenzmesser_fm1gfm_1.html
      Schomandl FM1G
      Überlagerungs-Frequenzmesser
      HETERODYNE FREQUENCY METER
      Das Gerät enthält einen sehr genauen einstellbaren Oszillator, Referenz Quarzofen.
      Zusätzlich gibt es einen Schwebungssummer, Vergleich Oszillator und angelegtes Signal.
      Leider habe ich keine Unterlagen zu dem Gerät, weder Schaltungsunterlagen noch Bedienungsanleitung.
      Wer welche hat, bitte bei mir melden!
      Externe Leser können zu mir Kontakt via E-Mail aufnehmen, Mailadresse im Impressum des Forums.

      Ich baute das Gerät reversibel geringfügig um.
      Den Schwebungssummer deaktivierte ich, dafür ist jetzt das Ausgangssignal über 60 dB einstellbar.
      Vermutlich stelle ich in einem eigenen Thema den FM1G vor, auch die sehr einfache Umbauanleitung.

      Was kann man mit so einem Gerät machen?
      Mir dient es hauptsächlich für Funkzwecke.
      Man kann es sehr schön gebrauchen, um damit eine ZF durchzumessen, egal ob 455 kHz oder 10,7 MHz.
      Die Auflösung (gerastet Quarznormal) beträgt 10 Hz, also mehr als genug für ZF-Messungen.
      Mit zusätzlichem Mischer kann man auch den ganzen Bereich UKW Hörfunk durchgehen.

      Andreas
      Bilder
      • fm1g-sinus.jpg

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