SABA 9241 Brummt im Rechten Kanal

      SABA 9241 Brummt im Rechten Kanal

      Hallo zusammen!
      Ich bin seit über einem Jahrzehnt stolzer Besitzer eines SABA 9241 Digital in schwarz (leider), den ich von meinem Vater "geerbt" habe und sehr schätze. Kaum etwas kommt an den Sound ran den das Teil bringt.

      Kurz zu mir: Ich bin 18 Jahre alt und gerade mit meinem Abi fertig, deshalb die Zeit und Interesse, den Verstärker zu reparieren. Meine Elektronik Kenntnisse gehen nur ganz leicht über den Physik Kurs meiner Schule heraus, also erwartet nicht viel. In Sachen Hauselektrik jedoch sieht es anders aus, da kenne ich mich gut aus. Macht euch also keine Gedanken, dass ich bei dem Versuch, das Gerät zu reparieren, an einem Stromschlag sterbe. Löten usw. ist auch kein Problem für mich! (Und da ich weiß dass die Frage kommt: Ich habe kein Oszilloskop zur Fehlersuche, nur ein Multimeter)

      Zu den Problemen des Verstärkers: sowohl außen als auch innen im Mittelmäßigen Zustand (Leichte Dellen, Kratzer u. ä.)
      Die Digitalanzeige hat noch nie Funktioniert (zumindest so lange ich mich erinnern kann). Sie ist einfach komplett aus. Das stört mich allerdings weniger, da ich Radio nur im Auto höre, trotzdem würde ich das gerne reparieren, wenn ich schon dabei bin, es sei denn das ganze ist kompliziert. Wie gesagt, ich nutze die Radio Funktion NIE.
      Die Anschlüsse des Lautsprecherpaar 1 haben Wackelkontakte, weswegen ich meine Boxen schon immer an die anderen Ausgänge angeschlossen habe. In einem Versuch, diese Wackelkontakte zu beseitigen, habe ich vor etwa 8 Jahren das Gerät auseinandergebaut und die Platinen und Anschlüsse oberflächlich mit Isopropyl und Kontaktspray gereinigt, was tatsächlich etwas geholfen hat.
      Der Tiefenregler löst während dem Drehen ein leichtes Knacken im linken Kanal aus.
      Jetzt zu meinem eigentlichen Problem: Es gibt sowohl beim Lautsprecher als auch Kopfhörer Betrieb ein Brummen auf dem rechten Ohr. Weder Balance, noch Lautstärkeregler beeinflussen dieses Brummen. Als Kind habe ich mir folgende Lösung ausgedacht: Ich schlage auf die Oberfläche des Gerätes, wodurch das Brummen entweder stärker wird oder verschwindet. Ich muss leider zugeben, dass ich das immer noch mache (Ja ich weiß... verurteilt mich nicht...). Ich nehme mal an, dass das Problem mit dem Netzteilmodul zu tun hat???
      Insgesamt gibt es immer ein ganz leichtes Rauschen, welches zusammen mit dem Lautstärkeregler lauter wird. Das hört man aber nicht, sobald Musik gespielt wird. Ich denke mal, das ist normal?
      An sich ist das Gerät jedoch funktionstüchtig, Aux, Monitor, FM, Phono geht alles!

      Als ersten Schritt würde ich gerne mal Kondensatoren austauschen. Natürlich habe ich als Schüler nur einzelne wenige hier bei mir zuhause... Gibt es hier im Forum eine Liste, dass ich alle auf einmal bestellen und tauschen kann, zumindest mal alle die etwas mit Brummen im rechten Kanal zu tun haben könnten.
      Was wäre der nächste Schritt? Habe gelesen, dass auf dem Netzteil das Bauteil 78M15 oft für Brumm sorgt. Müsste halt mal nachmessen.

      Zum Messen: Wie gesagt, habe ich kein Oszilloskop. Außerdem wäre es sehr nett, wenn ihr mir die PINs, die ich messen muss sagt, sowie wogegen ich sie messen soll (Masse, anderer Pin etc.). Wenn ihr sagt "Miss das Bauteil XYZ", kann ich damit nicht viel anfangen...

      Vielen Dank im Voraus!
      Jakob W.

      P.S. Ich habe an sich auch nichts dagegen, wenn es hier einen richtigen Enthusiasten gibt, der das Gerät "richtig" restaurieren würde, bzw. mir dabei helfen würde (Rhein-Neckar-Kreis und Raum Freiburg). Einziges Problem ist dabei das Geld (wer hätte es gedacht...). Prinzipiell bin ich dazu bereit für eine Restauration zu zahlen, ich habe aber keine Vorstellung was das kostet bzw. momentan nach der Schule nicht viel Geld dafür. Falls sich herausstellen sollte, dass es zwingend ein Profi machen sollte, müsste man dann bis Ende des Jahres warten, wenn ich ein Festgehalt habe.
      Den letzten Post habe ich schon Freitagabend geschrieben, bevor meine Registrierung hier im Forum durchging. Seitdem habe ich den Receiver mal geöffnet und nach offensichtlich kaputten Bauteilen gesucht. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

      DIe Klang-platine war mit einer recht dicken Schicht Kupferoxid bedeckt, die auch nach der Reinigung mit Isopropanol wieder gekommen ist.
      Im Bereich von "C2322" ist auf der Platinenrückseite eine Art Verbrennung zu erkennen.

      Bilder von beidem im Anhang!
      Bilder
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      Willkommen im Forum!

      Das erste Bild ist zu unscharf, da kann man nicht viel erkennen.
      Wesentlich besser geraten ist das zweite Bild, da kann man Details erkennen.
      Die Platine würde ich nachlöten, einige verdächtige Stellen.
      Überschätze Dich nicht, sauberes Löten ist mehr oder minder Handwerkskunst.
      Wenn vorhanden, nimm eine Lötstation und verwende bleihaltiges Elektroniklot.
      Irgendein Löterich und Lot für Fittinge ist höchstens eine Notlösung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Danke für die Antwort.

      Das erste Bild hatte ich gestern Abend mit Absicht so gemacht, da es sonst sehr gespiegelt hat. Die Verbrennung oder Oxidation die ich meinte ist jedoch genau in der Mitte vom Bild im Fokus.

      Mein Bleilot ist leider vor ein Paar Wochen leer geworden und bin bisher noch nicht dazu gekommen neues zu besorgen.
      Naja, Platine habe ich nachgelötet und dabei ist mit aufgefallen, dass die Platine komplett voll mit irgendeiner klebrigen Substanz ist, die sich nicht mit isopropyl entfernen lässt... Die dicke Kupferoxidschicht konnte ich aber entfernen.

      Wo liegt der erste schritt in der Fehlersuche für das Brummen?
      Jakob, kapiert!

      Den scharfen Teil habe ich mir noch mal angesehen.
      Was ich da sehe, es wurde vor langer Zeit etwas per Hand gelötet.
      Das braue Zeugs ist altes Kolophonium, keine übermäßige Hitzeentwicklung.

      Brummfehler suchen ist meist ein schwieriges Unterfangen.
      Du schriebst, der Fehler kommt immer wieder, geht kurzzeitig mit Klopfen weg.
      Das ist ein sicherer Indikator, daß mindestens ein Wackelkontakt vorliegt.
      Solche Wackelkontakte werden häufig durch mistige Lötstellen verursacht.
      Teilweise kann man so Fehler provozieren, indem man vorsichtig gegen die Platine drückt.
      Zum Drücken bietet sich z.B. ein Filzstift, das Kunststoffgehäuse, an, leitet nicht.
      Häufig gibt es Probleme mit Massen, Metallrahmen an Platine gelötet.

      Das mit dem Lötzinn ist ärgerlich, gute Lote SN60PB40 bekommt man kaum noch.
      Du wirst ein Zinnlot kaufen müssen, lässt sich nicht so gut löten, geht aber auch.
      Letztes Jahr kaufte ich Weller WSW SCN M1, bei bleifrei empfehlenswert, jedoch teuer.
      Bei dem kann man sinngemäß sagen: "Der Einäugige ist der König unter den Blinden."

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Neben schlechten Lötstellen sind auch Kontaktprobleme bei den Steckerleisten immer mögliche Ursachen. Ausserdem durchaus auch ein schlechter Endstufenelko, der sich erst neu formieren musste. Hatte der Receiver lange gestanden ? Man muss nicht viele Elkos tauschen, entgegen einer weit verbreiteten These, denn viele sind noch einwandfrei.

      Im 9241 "rework" von Achim stehen eigentlich alle Schwachpunkte drin, und auch, welche Elkos meist noch intakt sind. Ansonsten gibt es zu fast allen Modulen genaue Beschreibungen, was sinnvollerweise getan werden kann, und wenn Dich das aus Prinzip interessiert, dann kann ich den Ratgeber von Tommy für die Revision des 9241 empfehlen.

      Aber erst einmal brauchst Du gescheites Lot, da führt kein Weg dran vorbei. Das Problem haben inzwischen auch viele andere, weil die Preise da auch immer weiter ansteigen. Vielleicht sollten wir mal eine Sammelbestellung vornehmen --- Andreas, was meinst Du dazu ? Es gibt ja noch Händler, die 60/40 im Programm haben. Man könnte mal einen Schwung davon kaufen ... (?)

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Ich bringe mir ansonsten immer von unterwegs welches mit, wenn ich im Ausland bin, wo es noch erlaubt ist. Aber dort ist es dann meist teurer als hier ...

      kugel-balu schrieb:

      9241 "rework" von Achim

      Könntest du mir den Link dazu schicken? Hab grade mal danach gesucht bin aber so auf die schnelle nicht auf den Beitrag gekommen.

      Bleilot besorge ich mir, gibt es ja zum glück noch auf Ebay. Die Klangplatine konnte ich ja jetzt trotzdem mal mit anderem Lot nachlöten.
      Wie gesagt, Brumm ist weg!

      Ich weiß nicht, ob oder wie ich jetzt fortfahren möchte, da das Brummen das einzige Problem des SABAs ist, das mich gestört hat. Die Digital Anzeige durfte ich ja in meinen 19 Lebensjahren gar nicht kennenlernen und die Wackelkontakte an dem Lautsprecher Ausgang stören mich auch weniger...

      Ich beobachte jetzt wie gesagt mal ob das Brummen wiederkommt und berichte!
      Michael, an eine Sammelbestellung habe ich auch schon gedacht!

      Ich selbst habe noch einige große Spulen gutes Lot Sn60Pb40 in 1 mm.
      Habe ich letztens vergessen, bei Mouser bekommt man verbleites Lot, jedoch teuer.
      Bestelle ich da wieder, wird es was für SMD, recht dünn, höchstens 0,5 mm Durchmesser.

      Firmen (Deutschland), die eher die Industrie beliefern, haben durchaus weiterhin Sn60Pb40.
      In aller Regel ist im Onlinekatalog eine Sperre eingebaut, häufig nicht sichtbar.
      Die ist weg, wenn man sich zuvor als registrierter Gewerbekunde einloggt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Schau mal unter: SABA 9241 Rework (mit der Suchfunktion), und ggf. noch unter: Revision von Modulen.

      Lote: Ja, genau. Meist sind die schon recht teuer, vor allem, wenn man halogenfrei möchte. Was ist denn ein guter Preis ? Meine Reserven sind aktuell auch nur noch ja eine 500 Gramm Rolle in 0,5 / 0,7 / 1 mm. Also nicht mehr viel ...

      Michael

      dl2jas schrieb:

      Achims Alias ist nightbear, jetzt sollte die Suche einfacher gehen!

      Habe den Beitrag grade gefunden, trotzdem danke!

      Ich frag wegen dem Lot mal meinen Onkel. Er ist Gewerbe Kunde und hat somit Kilometerweise Lot. Leider ist er vor kurzem weggezogen weshalb es nicht einfach eine Sache von hingehen und abholen ist. Aber hat ja alles Zeit.

      Ich habe mir jetzt mal den Spaß gemacht 16Ohm kopfhöher anzuschließen, da ich dachte damit hört man das Brummen im Gegensatz zu meinen eigentlichen Kopfhörern bzw. Lautsprechern trotzdem noch. Und ich hatte Recht!
      Außer leichtem Rauschen ist ein brummen auf den linken Kanal zu erkennen, was man aber mit gescheiten Kopfhörern oder Lautsprechern überhaupt nicht hört. Das Brummen hat exakt 50Hz und ist somit wahrscheinlich Netzbrummen. An sich nicht schlimm, ich höre ja normalerweise nicht mit 16Ohm Handykopfhörern.
      Das eigentliche Brummen im rechten Kanal hingegen ist komplett weg!
      Vielen Dank für die Anweisung die Klangplatine Nachzulöten! Ob es jetzt das Löten selber war, oder vielleicht Stecker die ich dadurch besser zurückgesteckt habe und somit einen Wackelkontakt behoben habe kann ich nicht sagen. Es ist auf jedenfall nicht mehr zu hören.
      Ich habe grade mal mit meinem Vater telefoniert der mir etwas zu dem Verstärker sagen konnte.
      Original wurde dieser in eine Privaten Disco betrieben und die Endstufen wurden dort kaputt gemacht. So erklären sich auch die dellen im Gehäuse und die klebrige Substanz im inneren, bestimmt mal etwas drübergelaufen.
      Die Endstufen hat er dann nach dem Kauf von einem HiFi-Shop wechseln lassen, sprich: beide nicht original. Die Digitalanzeige geht seit etwa 1990 nicht mehr. An das Brummen kann er sich zwar noch erinnern kann aber nicht sagen wann das angefangen hat. Die Wackelkontakte des Lausprecherpaars 1 kamen nach einem Umzug dazu, bei dem wohl Stecker in den Anschlüssen waren.

      kugel-balu schrieb:

      Hatte der Receiver lange gestanden ?

      Der Reciever stand mindestens 10 (eher 15) Jahre mit extrem seltenen Betrieb. Höchstens einmal alle Paar Jahre.
      Jakob, möglicherweise war es die Klangplatine!

      Schaue mal ins Bild, Detailaufnahme Deines Photos.
      Sehr markante Stellen kennzeichnete ich mit rosa Pünktchen.
      Die Lötstellen sehen so aus, als ob sie aufgerissen seien.
      Kein Wunder, daß da Klopfen scheinbar half.
      Durch Temperaturschwankungen im Betrieb entstehen mechanische Spannungen.
      Diese führen dazu, daß die anfangs feinen Risse immer größer werden.

      Der Profi lötet im Zweifelsfall schon bei ersten Anzeichen meist die ganze Platine nach.
      Bei ungeübten Personen kann dann allerdings schnell ein Eigentor entstehen.
      Kurz nicht aufgepasst, Zinnklecks, wo er nicht hingehört, Kurzschluss fabriziert.
      Versierten Laien rate ich eher dazu, nur die auffälligen Stellen nachzulöten.

      Andreas
      Bilder
      • jakwu1.jpg

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Aber würde die Klangplatine nicht ein Brummen in beiden Kanälen auslösen? Das Brummen war ja nur im rechten Kanal zu hören.
      Meinst du ich sollte andere/alle Platinen nachlöten? So auf den ersten blick sah zumindest die Hauptplatine nicht wirklich schlecht aus.

      Über Lötzinnkleckse musst du dir keine Gedanken machen. Ich löte mehr oder weniger schon mein Leben lang (zugegeben ganz früher nur Kabel) und bin entsprechend gut darin.
      Nachlöten nach Inspektion, würde ich anraten. Es gibt neuralgische Stellen, z.B. auf der NT-Platine, die sieht man dann recht schnell (etwa die Beinchen der Regler). Man kann einen Rundumschlag machen, Modul nach Modul, und dabei auch die kritischen Bauteile testen und ggf. tauschen (vgl. Achim's "Rework"). Und bei der Gelegenheit auch mal den Zähler wieder zum Leben erwecken ...

      Viel Erfolg !

      Michael
      Jetzt besorge ich mir erstmal Bleilot und ein gescheites Multimeter (ist schon auf dem weg). Meines kann man schon beim Messen von Elkos vergessen.

      Achims Rework sowie die Service Anleitung lese ich die Tage mal gründlich durch. Du hast vorhin von dem "Ratgeber von Tommy für die Revision des 9241" gesprochen. Wo/wie finde ich diesen?

      Vielen Dank!!

      Jakob
      Lange überlegt was die Bucht ist... Habe es jetzt mal auf die Beobachtungsliste gesetzt und kaufe es falls ich nach dem Rework und normalem Servicemanual noch viele Fragen gibt.

      Grade ist mir aufgefallen, dass ich die ganze Zeit mit Bleilot löte! S-Sn60Pb39Cu1. Habe irgendwie nach meiner alten Rolle einfach vermutet, dass mein restliches Lot kein Bleilot ist, ohne mal auf die Rolle zu schauen... Besorge mir trotzdem neues, da die Rolle fast leer ist. Aber gut zu wissen, dass die Klangplatine nicht mit Schrott nachgelötet wurde.
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