SABA 9240S Tasten reinigen

      SABA 9240S Tasten reinigen

      Hallo,

      nach einiger Zeit bin ich endlich mal wieder dazu gekommen, mich um meinen 9240S zu kümmern. Er ist inzwischen - u.a. - gereinigt, weitgehend recapped und auf LED umgerüstet. Und er hört sich prima an. Dank Niklas hat er auch ein neues Schild :)

      Jetzt das aber: Die Tasten des Tipptastenmoduls und des Stationsspeichers haben heftige Kontaktprobleme. Es ist ziemlich dem Zufall überlassen, ob nach Drücken einer Taste etwas passiert. Ich habe schon von außen mit WL gespült, so gut es ging, aber ohne nennenswerten Erfolg.

      Kennt jemand eine bessere Möglichkeit, die Tasten wieder gängig zu bekommen? Kann man evtl. vorsichtig die Kappe abhebeln?

      Interessanterweise haben die Tasten für die Quellenwahl (auf Modul 21, bauartgleich zu den Tasten auf Modul 30?) keine Kontaktprobleme.

      Liebe Grüße
      Stefan
      Stefan,

      diese Tasten haben eigentlich zwei interne Kontakte, und wenn ich mich recht erinnere, ist nur einer angeschlossen. Bei einem Exemplar habe ich mal mittels kleiner Drahtbrücken beide parallelgeschaltet, und damit das Kontaktproblem deutlich reduziert. Schau' doch mal nach, wie das bei den schwierigen Fällen aussieht (kannst Du mit einem Ohmmeter nachmessen).

      Ansonsten kann man an einer unkritischen Stelle ein winziges Löchlein bohren um eine noch winzigere Menge Kontaktöl hineinzubekommen. Das ist aber nur etwas für sehr ruhige Hände, denn man kann so einen Schalter auch leicht ruinieren.

      Besten Gruss,

      Michael
      Danke für den Tipp, Michael! Das mit den Kontakten schaue ich mir mal an. Ist das für beide Tastentypen (Tipptastenmodul und Senderspeicher) so? Ok, werd ich sehen.

      Im schlauen Buch habe ich noch gelesen, dass das Problem der Tasten auf Modul 30 auch durch defekte Parallelkondensatoren verursacht werden kann. Hm, gleich alle? Trotzdem einen Versuch wert, wenn man das Modul schon mal herausgefummelt hat. Passende 4,7nF Kerkos habe ich da.

      Viele Grüße
      Stefan
      Hi Stefan,

      ist zu lange her, dass ich mich noch genau erinnere, und dieses Modul habe ich nicht einzeln rumliegen. Es war nicht gleich bei den beiden Platinen, darum ist eine anfälliger als die andere. Das mit den Kondensatoren hatte ich damals auch gelesen, aber die waren alle (!) tip top in Ordnung, und bei mir nicht der Grund.

      Man muss einfach berücksichtigen, dass einige Exemplare in "ungesunder Umgebung" standen und betrieben wurden. Über viele Jahre kann das dann schon mehr Korrosion bedeuten. Es war recht klar ersichtlich, und auch klar zu messen, welche Pins da zusammengehören.

      Viel Erfolg !

      Michael
      Hallo,

      ich habe als Test mal vom Tipptastenmodul einen Taster und an anderer Stelle einen Kondensator ausgelötet. Der Kondensator ist offenbar ok.

      Den Taster kann man leicht zerlegen, das sieht dann so aus:


      Auf den ersten Blick recht sauber, doch unter der Lupe sieht man, dass der angeschlossene Kontakt etwas schmutziger oder abgenutzter ist:


      (Hm, wie kann man das Fotoformat anpassen? Das ganze Bild sieht man nur, wenn man draufklickt.)

      Der andere Kontakt war - wie von Michael beschrieben - nicht angeschlossen. Evtl. hilft es schon, den Taster um 180° gedreht wieder einzubauen. Natürlich wird er vorher gereinigt.

      Viele Grüße
      Stefan
      Ein Fall für Kontaktspray!

      Mehrfach schrieb ich kritische Anmerkungen, man solle mit Kontakt 60 vorsichtig sein.
      Ursprünglich wurde wohl das Spray für Wählanlagen Telefon entwickelt.
      Auch hier handelt es sich um rein mechanische Kontakte ähnlich wie bei Wählern.
      Nur halt aufpassen, daß das Spray sich nicht z.B. im Gerät verteilt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Wenn schon geöffnet, kann man mit einem Wattestäbchen arbeiten. Etwas auftragen, einwirken lassen, abwischen. Hinterher gut reinigen, und etwas Kontaktöl von Craig Lab (DeOxit) auftragen. Danach sollte es mit dem Problem vorbei sein. Kontakte parallel anschliessen ist trotzdem einen Versuch wert.

      Besten Gruss,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Die erste Taste habe ich - wie ich es von Drehschaltern und Relais kenne - mit Papierstreifen und Isopropanol (oder WL) gereinigt, danach etwas Teslanol Oszillin (das bekommen die Relais nicht).

      Kontakt 60 und Craig Lab DeOxit habe ich nicht, bisher hat obige Methode immer ganz gut funktioniert; machmal war auch ein Ultraschallbad nötig, z.B. beim Quellenschalter des Sansui 8080.

      Der o.g. Taster ist nach erstem Test wieder ok.

      Die Kondensatoren habe ich beim Entlöten der anderen Taster auch entfernt, sind alle ok. Die nächsten Tage gehts weiter mit Reinigung, Einlöten und Tasten testen.

      Viele Grüße und einen schönen Abend
      Stefan
      So, alle Tasten des Tipptastenmoduls sind gereinigt, samt Kondesatoren wieder eingebaut und - wie von Michael empfohlen - mit Kontaktbrücken versehen. Die Funktion ist wieder 1a.

      Was an den Kontakten unter der Lupe auffiel: Es sind nur die angeschlossenen Kontaktflächen betroffen. D.h. es ist nicht einfach "nur" Schmutz, sondern es entsteht anscheinend wie bei einem Relais ein Funken beim Schalten, der Schmutz festbrennt bzw. Kontakte abschmurgelt. Interessant ist auch, dass die baugleichen Taster der Quellenumschaltung bei mir dieses Problem nicht haben.

      Jetzt werde ich mir noch die Stationstasten anschauen. Die sind aber nicht so schrecklich undeterministisch wie vorher die Tipptasten, mit der richtigen "Drücktechnik" schalten sie zuverlässig.

      Vielen Dank an Eure Tipps!
      Jetzt habe ich ein der Stationstasten ausgelötet. Diese Tasten haben nur drei Lötkontakte, von denen einer nicht genutzt wird:


      Leider liegt der nicht genutzte Kontakt an der Fläche an, so dass hier eine Drahtbrücke keine Besserung verspricht:



      Am kleinen Kontakt innen ist wie bei den o.g. Tipptasten ein dunkler Punkt unter der Lupe sichtbar. Also: Reinigen!