9141 tc - Reparaturversuch

      9141 tc - Reparaturversuch

      Guten Morgen Allerseits,

      ich habe einen gut erhaltenen Ultra Hifi 9141 inklusive der Fernbedienung bekommen.
      Anfangs zeigte er eine Art "toggeln" sobald ich versuchte ihn einzuschalten, nach dem Tausch einiger tauber Elkos in der Spannungsversorgung (u.a. C2216) stellte sich dann stabiler Betrieb ein.

      Seit dem Wochenende hat er leider einen unangenehmen Fehler. Das Einschalten funktioniert nicht mehr, sobald ich den Netzschalter einschalte habe ich auf einem parallel laufenden Werkstatt-Radio starke Störgeräusche.
      Kann es sein das der Standby-Trafo Tr 651 einen Windungsschluss hat?
      Denn das "Prasseln" im anderen Radio verschwindet erst wenn ich die Sicherung Si 651 herausnehme - aber dann kann auch kein Strom mehr fließen...

      Oder kann auch das Relais RS 653 bzw. Gleichrichter und Filter-C auf der Netzrelais-Platte eine Macke haben?

      Viele Grüße, Bernd

      kugel-balu schrieb:

      Hi Bernd,

      nimm' mal die kleine Platine mit dem Standby-Trafo raus und miss ihn durch. Ich tippe eher darauf, dass die kleine Platine dahinter einen Fehler hat. Sie sitzt senkrecht vorne nahe der Front, und hat öfter mal Probleme.

      Besten Gruss,

      Michael

      Hallo Michael,

      hat ein paar Tage gedauert bis ich wieder zum Basteln kam, sorry.
      Ich habe ein Verständnisproblem: meinst Du die Netzrelaisplatte nach dem Trafo (elektrisch gesehen)?
      Denn der Standby-Trafo Tr651 sitzt bei mir separat am Chassis und nicht auf einer Platine ?(
      Bilder
      • Tr651.JPG

        41,86 kB, 657×540, 22 mal angesehen
      (Den Thread möchte ich keinesfalls entführen, deswegen setze ich das hier in Klammern. Aber damit ich etwas lerne: Was ist ein Standby-Trafo? So etwas kannte ich bislang nur im Kontext kritischer Infrastruktur, Krankenhäuser und so Zeug, und da ging es um fette Leistung im Megawattbereich. Aber in einem Receiver?! Bitte klärt mich auf.)

      Edit: Google sei dank habe ich schon eine gewisse Ahnung, wofür das gut sein könnte, nämlich für "ein bisschen Strom" im ausgeschalteten Zustand. War mir nur bisher nie begegnet. Gnade der späten Geburt. :rolleyes: Weitere Erklärungen sind trotzdem mehr als willkommen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Norbert_W“ ()

      Norbert, richtig vermutet!

      Immer wieder werden Steckerleisten angepriesen, damit Geräte nicht mehr im Stand By laufen können.
      Will man z.B. den TV mit Fernbedienung einschalten, geht es nicht ohne.
      Irgendwie muss ja der Bedienteilprozessor versorgt werden, damit er auf die Fernbedienung reagieren kann.
      Es gibt den Spruch: "Wir sparen, koste es, was es wolle!"

      73, Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com

      Norbert_W schrieb:

      für "ein bisschen Strom" im ausgeschalteten Zustand. War mir nur bisher nie begegnet. Gnade der späten Geburt


      Naja ein bisschen Strom im ausgeschalteten Zustand muss schon sein, wenn man mit Fernbedienung einschalten will. So ein kleiner Hilfstrafo war dafür vorgesehen, der immer am Netz war, wenn der Netzstecker gesteckt war. Wie hätte man es sonst machen sollen? Den fetten Haupttrafo immer am Netz lassen?

      Gruß
      Reinhard
      Ja, plausibel. Bin hier nur geistig gerade völlig bei meinem 8080 F, nachweislich aus dem Jahre 1969, da war das kein Thema. Fernbedienung? Klar, mit der Bierflasche nach dem Ausschalter schmeißen, das wäre hinreichend aus der Ferne bedient. ;)

      Au weia, jetzt ist der Thread doch etwas entglitten. Zurück zum 9141 (mit seinem modernen Schnickschnack :P).
      Oh doch, war schon Thema damals, kurz nach dem 8080.
      Siehe Saba HiFi Studio Freiburg TC (TC = Telecommander), ein grösseres Schwestergerät von 1971 in der Serie, zu der auch der 8080 gehört. Der hatte Fernbedienung mit Ultraschall, und entsprechend natürlich einen Hilfstrafo.






      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Also. auf der kleinen Platine den Gleichrichter prüfen, der geht schon mal kaputt. Aber dann kommt doch das Modul, das oben noch angrenzt, mit der Nummer 66. Das sitzt senkrecht auf der Hauptplatine, vorne direkt hinter der Frontplatte. Da gehen mal diverse Dinge kaputt, wie Tantalelkos etc. --- dieses Modul solltest Du mal genau prüfen und durchmessen.

      Besten Gruss,

      Michael

      kugel-balu schrieb:


      Also. auf der kleinen Platine den Gleichrichter prüfen, der geht schon mal kaputt. Aber dann kommt doch das Modul, das oben noch angrenzt, mit der Nummer 66. Das sitzt senkrecht auf der Hauptplatine, vorne direkt hinter der Frontplatte. Da gehen mal diverse Dinge kaputt, wie Tantalelkos etc. --- dieses Modul solltest Du mal genau prüfen und durchmessen.

      Servus Michael,
      ich habe mit der "Netzrelaisplatte" begonnen und ein Multimeter an die Pins 3 und 1 des Steckers St8 angeschlossen. Anstelle der laut Schaltplan (SP) nominellen 26V (bei 220V am Eingang) messe ich hier 17,8V.
      Das Netzrelais schaltet wenn ich einen der Eingänge (Tuner, Tape, Phono, …) wähle und wenn ich vorne auf „Aus“ schalte fällt das Relais wieder ab.
      Der Versuch erfolgte mit gezogener Sicherung Si652 welche den Primärkreis des Haupttrafos Tr 601 absichert.

      Auf Modul 66 "FS-Netzteil-Modul" habe ich den Tantal-C636 (meßtechnisch mit Bauteiltester i.O.) vorsorglich gegen einen Elko 4,7µF ersetzt.

      Mein Problem ist das ich nicht richtig zum Messen komme denn sobald ich die Netzspannung mit dem Trennstelltrafo auf mehr als 150V erhöhe, werden massive
      Störgeräusche im nebenbei laufenden Werkstattradio hörbar.
      Und leider habe ich ebenso empfindliche wie nervige Nachbarn im Haus, wenn ich (mutmaßlich) im Keller einen Störsender betreibe welcher den Empfang des Musikantenstadels oder egal welcher von den Nachbarn im Erdgeschoss gehörter Programme störe befürchte ich nutzlose Diskussionen über mein Hobby auf die ich gerne verzichten kann ...
      Gruß Bernd

      röhrenfan2011 schrieb:

      Hallo,
      generell schadet es nie bei Problemen die im Schaltplan angegebenen Spannungen zu überprüfen. Dafür stehen sie doch da. Damit lässt sich schon vieles finden...

      Hallo Niklas,
      das sehe ich genauso, aber solange ich diese massiven Störgeräusche in meinem "Parallel-Radio" höre befürchte ich das es eine Etage höher auch Auswirkungen gibt ...
      Also werde ich wohl warten müssen bis die Nachbarn mal aus dem Haus sind.
      Gruß Bernd
      In intaktem Zustand sendet der 9141 TC nicht ... also können wir schon fest davon ausgehen, dass etwas defekt ist. Die 17 Volt sind auch zu niedrig. Ist der Gleichrichter wirklich in Ordnung ? Wenn nur noch ein Zweig tut, und der Elko etwas schlapp ist, wird kaum gesiebt, die Spannung ist zu gering, und der Gleichrichter "sendet". Also, den Gleichrichter und den Elko ausbauen und durchmessen ! Damit störst Du niemanden ... (ich meine D 651 und C 631).

      Besten Gruss,

      Michael
      Mir ist nicht ganz klar, worauf dieses Bild mit einer anderen FB abzielt ? Oder ist der Post im falschen Thread gelandet ? Denke nicht, dass die hier für den 9141 TC irgendeine Funktion schaltet (?), denn dazu braucht man den TC 90, oder einen vom Fernsehsektor, den man umbaut (das ist anderswo genau beschrieben, mit allen Details).

      Besten Gruss,

      Michael

      borusse2007 schrieb:

      Hallo, hier ist die batteriebetriebene Fernbedienung für den Freiburg Telecommander.
      Beste Grüße
      Christoph

      Servus Christoph,
      das zur Fernbedienung gehörige Hifi-Studio "Freiburg telecommander G" habe ich auch noch im Fundus, allerdings ohne FB, also falls diese abzugeben wäre ... :) bitte Angebote per PN.
      Die FB für das TC 9141 war dankenswerterweise dabei und funktioniert, zur Reparatur geht es gleich weiter ;)

      kugel-balu schrieb:

      In intaktem Zustand sendet der 9141 TC nicht ... also können wir schon fest davon ausgehen, dass etwas defekt ist. Die 17 Volt sind auch zu niedrig. Ist der Gleichrichter wirklich in Ordnung ? Wenn nur noch ein Zweig tut, und der Elko etwas schlapp ist, wird kaum gesiebt, die Spannung ist zu gering, und der Gleichrichter "sendet". Also, den Gleichrichter und den Elko ausbauen und durchmessen ! Damit störst Du niemanden ... (ich meine D 651 und C 631).

      Hallo Michael,
      ich habe zwischenzeitlich ein paar weitere Messungen unternommen.
      Der Stand-By-Trafo Tr651 für sich arbeitet und liefert bei 230V am Eingang ca. 24V sekundär. Auf der "Netzrelaisplatte" (hat im Schaltplan keine Nummer) sollte auch alles funktionieren, das Relais schaltet, die Spannung nach dem Gleichrichter habe ich oszillografiert.


      Auf der anschließenden Platine 66 "FS-Netzteil-Modul" habe ich alle Elkos überprüft:
      • C634 hatte seine Kapazität mehr as verdoppelt (> 100µF) und wurde erneuert.
      • C631 habe ich vorerst belassen (Soll 2200µ, Ist 2400µF), da fehlt mir gerade passender Ersatz. Diesen Becher-Elko mit seinen 3 Massebeinen habe ich jedoch aus Grundig-Geräten in schlechter Erinnerung.
      • C636 war ein Tantal, den habe ich gegen einen Elko 4,7µF/100V gewechselt.

      Anschließend konnte ich an "+6" der Platte 66 eine Spannung von 17,7V messen, das erscheint plausibel.

      Das "Prasseln" im Parallel-Radio bleibt jedoch. Sowohl wenn ich die Netz-Spannung mit dem Trenntrafo langsam erhöhe im Bereich zwischen 150 und 200V,
      als auch wenn ich direkt bei 220V (von Standby mit der FB) einschalte prasselt es bei FM lautstark für ca 5-10 Sekunden, auch aus den angeschlossenen Lautsprechern, danach arbeitet das Radio stabil.
      Was mir gerade noch aufgefallen ist: die Frequenz auf der Hauptskala liegt krass daneben, die mit den Stationstasten eingestellten Sender passen noch (gegenüber den ersten Einstellungen).

      Gruß Bernd
      Prasselt es denn im gleichzeitig laufenden "Werkstattradio" nur auf einer bestimmten UKW-Frequenz oder unabhängig von der auf dem Werkstattradio eingestellten Frequenz?
      Oder prasselt es auf Mittelwelle? Das ist ein himmelweiter Unterschied für die Fehlersuche am 9141.

      Es ist so, dass der 9141 tc ja schon einen Sender enthält.
      Das ist der UKW-Oszillator (den jedes UKW-Radio hat). Der sendet normalerweise auf einer Frequenz, die um 10,70 MHz höher liegt als die am 9141 eingestellte Empfangs-Frequenz. Das Werkstattradio sollte auf UKW genau bei dieser Summen-Frequenz "verstummen",wenn es genau darauf eingestellt wird. Nämlich, weil der empfangene unmodulierte Träger, den der 9141 tc abstrahlt, sowohl das normale Zwischensender-Rauschen, wie auch anderen Sender-Fernempfang, unterdrückt.

      Wenn man das Prasseln bei UKW im Werkstattradio auf den Oszillator zurückführen könnte, wäre dort der Fehler zu suchen, bzw. in der Abstimmspannungserzeugung oder-Stabilisierung.
      Was bisher nicht gesagt wurde: Funktioniert denn der 9141 überhaupt auf UKW?
      Bisher war ja nur von Störung des Werkstattradios die Rede und nicht von der Funktion oder Nichtfunktion des 9141.

      Wenn das Werkstattradio aber besonders stark auf Mittel-Lang- oder Kurzwelle beim Einschalten des 9141 tc prasselt, handelt es sich um amplitudenmodulierte Störungen, wie sie z.B. durch Funken (bspw. ein defekter (spratzelnder) Ein-/Ausschalter am 9141) hervorgerufen werden können. Auf UKW sollte das Werkstattradio wesentlich unempfindlicher gegenüber "Prasseln" sein, da dort die AM-Unterdrückung von >40 dB wirkt (wenn das Werkstattradio in Ordnung ist). In dem Fall wäre es einfach: Ein-/Ausschalter erneuern!

      Gruß
      Reinhard

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