UT612 von UNI-T, LCR

      UT612 von UNI-T, LCR

      Digitales Handmessgerät UT612 von UNI-T, Messungen LCR

      Kurzdaten:
      Kapazität: 2 nF...20 mF
      Induktivität: 20 µH...2 kH
      Widerstand: 20 Ω...200 MΩ
      Testparameter: Verlustfaktor, Güte, Phasenwinkel, ESR
      Messspannung: DC und Wechselspannung 0,6 V~
      Messfrequenzen: DC, 100 Hz, 120 Hz, 1 kHz, 10 kHz, 100 kHz
      Genauigkeit: 0,5 bis 2 % je nach Bereich/Frequenz, unterschiedlich
      Betriebsspannung: 9 Volt Blockbatterie

      Weiteres Merkmal, das Messgerät verfügt über einen USB-Anschluss.
      Somit ist es möglich, das Messgerät mit einem PC zu verbinden.
      Die Software, ist Win, kann man sich ohne Zusatzkosten herunterladen.
      Näheres dazu steht in der Betriebsanleitung, offensichtlich einfache Installation.
      Mit der Software kann man Tabellen erstellen, interessant beim Bauteileselektieren.

      Aktuell bekommt man das Messgerät für etwa 140 Euro z.B. hier:
      pollin.de/p/uni-t-digitales-lc…-ut612-usb-100-khz-830529
      Dort kann man sich auch die Betriebsanleitung deutsch als PDF herunterladen.
      Auch findet man dort den Link zur kostenlosen Software für Win.

      Ich bin ernsthaft am überlegen, das Messgerät zu kaufen.
      Mich interessieren eher die unteren Bereiche 2 nF und 20 µH.
      Bei 20 µH ist die kleinste Auflösung 1 nH, interessant für selbstgewickelte Luftspulen.
      Ähnlich der Kapazitätsbereich 2 nF, Auflösung 0,1 pF.
      Manchmal baue ich mir aus doppelseitigem FR4 oder Koaxialkabel Kondensatoren pF.
      Die Güte ist gut und Spannungsfestigkeit 1000 Volt ist kein Problem.

      In meinen Augen sehr interessant die wählbaren Messfrequenzen 100 Hz bis 100 kHz.
      100/120 Hz wird man bei Elkos nehmen, wenn nicht im Schaltnetzteil.
      Will man Koppelkondensatoren NF ausmessen, bietet sich Vergleich 100/1k/10k/100kHz an.
      Ferrit ist häufig für 10 kHz angegeben, bei Kernen SNT wird der Wert bei 100 kHz interessant.

      Besitzt ein Mitglied ein UT612 und kann darüber berichten?
      Bis jetzt kaufte ich noch kein Messgerät von Uni-T, also keine Erfahrungen mit der Firma.
      Schaut man im www, ist meist die Einstufung bessere Hobbygeräte bis werkstatttauglich.
      Deshalb auch die Frage, wie Uni-T einzustufen ist, wenn es nicht z.B. R&S sein soll.

      Andreas
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      • ut612.png

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,
      das speziell von Dir genannte kenne ich nicht. Ich habe von UNI-T ein True-RMS Multimeter UT71D und ein sehr simples LCR-Meter UT603 (das nicht mit dem UT612 mithalten kann - bei weitem nicht). Das UT612 scheint ja eine echte digitale LCR-Messbrücke zu sein. Das UT603 ist das nicht and kann auch viel weniger.

      Die von Dir genannte allgemeine Einstufung von UNI-T als Marke (Hobby bis Werkstatt-tauglich) kommt hin. Profi-Standard (wie Fluke) erfüllen die nicht, sind aber brauchbar. Ist eben auch eine Preisfrage, Fluke kostet das Doppelte.

      Ein Test des UT612 ist hier:
      eevblog.com/forum/testgear/rev…of-uni-t-ut612-lcr-meter/
      Das Gesamturteil ist angesichts des günstigen Preises und der Vielseitigkeit in dem Review positiv.

      Nahezu Profi-Ansprüche erfüllt das etwas teurere DER EE DE-5000
      eleshop.de/de-ree-de-5000-lcr-meter.html


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Andreas,
      selbst benutze ich das Mastech-LCR-Meter MS5308 und bin damit voll zufrieden. Aber grade für den kleinen Wertebereich habe ich mir letzten Monat ein Bausatz als "Wochenend-Projekt" aufgebaut und denke, das wäre auch was für Dich, schau Dir mal die Internetseite an:

      http://ascel-electronic.de/bausaetze/2/ae20204-hochpraezises-lc-meter



      Gruß Horst

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Obelix2007“ ()

      Freut mich, prima Resonanz!

      Horst, vor längerer Zeit wurde ich auf den Bausatz aufmerksam.
      Leider ist bei dem die kleinste Anzeige 10 nH, reicht mir nicht als Auflösung.
      Es kommt durchaus mal vor, daß ich eine Induktivität 8 oder 14 nH haben will.
      Die Grundgenauigkeit des Bausatzes mit 0,5 % ist jedoch verlockend.
      Ein vergleichbares Produkt, Auflösung sogar 1 nH, gibt es bei der Zeitschrift Funkamateur:
      box73.de/product_info.php?products_id=2561

      Reinhard, beim Vorschlag DE-5000 bin ich am überlegen, kein großer Preisunterschied.
      In der Beschreibung steht was von Vierleitertechnik, hat aber drei Anschlüsse.
      Die Genauigkeit, je nach Bereich, ist etwas besser als beim UT612.

      Einiges spricht für das UT612.
      Es hat vier Anschlüsse, Messung Vierleitertechnik wird jedoch nicht explizit erwähnt.
      Auflösung 1 nH passt, grob entspricht 1 mm gerader Leiter (Draht) 1 nH.
      Man kann damit messen, zumindest sinnvoll abschätzen, wie hoch die Parasitärinduktivität von Widerständen ist.
      Bei Widerständen 0207 ist man meist in der Gegend 10 bis 30 nH, stört schnell bei HF-Schaltungen.
      Weiterer Pluspunkt, man kann die Messfrequenz manuell wählen, die Automatik umgehen.
      Deutete ich schon an, interessant bei Ferritkernen für z.B. SNTs.
      Da es auch Güte kann, kann man so Rückschlüsse ziehen, welches Ferritmaterial es sein könnte.

      Andreas
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      Also, ich habe ein UNI-T Standard-DVM, Modell UT 139 C. Das schon länger, ist aber mein Zweitgerät. War bisher immer sehr zuverlässig, ist aber in der Handhabung nicht so gut wie man noch viel älteres von Conrad (!), das wohl aus Taiwan stammt. Würde also die Einschätzung als gehobenes Amateurniveau bestätigen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Gerade schaute ich mir die beiden Videos an!

      So ganz scheinen die das mit der Vierleitertechnik nicht begriffen zu haben.
      Vorab, vor vielen Jahren hatte ich mal einen interessanten Kundenauftrag von einem Chemielabor.
      Die benötigten eine Spannungsquelle DC 0 bis etwa 3000 mV mit wenigen A.
      Da ist Vierleitertechnik angesagt, wenn es labortauglich sein soll, Spannungsanzeige nicht Schätzeisen.

      Die Leistung, also Spannungsquelle, ging über eher dicke Leitungen.
      Je nach Strom gibt das natürlich einen nicht unerheblichen Spannungsabfall auf den Leitungen.
      Würde man direkt an den Anschlüssen des Geräts messen, misst man den Spannungsabfall nicht mit.
      Die Spannungen am Gerät und in deren Ionenbrühe sind dann natürlich unterschiedlich.
      Nimmt man Vierleitertechnik, legt man die Messleitungen direkt an die Elektroden, Prüfling.
      Im Idealfall sind dann + und - Spannungsquelle und + und - Messelektronik voneinander getrennt.
      Ich machte bei denen einen recht sinnvollen Kompromiss, damit auch (mit Fehler) Zweileiter geht.
      Intern verband ich die Buchsen Spannungsquelle "hochohmig" mit den Buchsen Spannungsmessung.
      Das könnten um die 100 Ω gewesen sein, gibt Faktor 1000 bei 0,1 Ω Leitungen zur Ionenbrühe.

      Im Anhang ein Detailbild aus dem zweiten Video mit der seltsamen Umrüstung auf Vierleitertechnik.
      Da wurden die dünnen Leitungen einfach nur parallel angeschlossen, bringt in meinen Augen nichts.
      Auf der Platine kommen nur zwei Anschlüsse an, der dritte scheint lediglich Schirm zu sein.
      Möglicherweise kann das UT612 Vierleitertechnik, geht aber nicht aus der Bedienungsanleitung hervor.
      Das hat vier Anschlüsse, die wie von mir zuvor beschrieben intern miteinander verbunden sein könnten.

      Andreas
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      • de5000.png

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      Andreas,

      sind das nicht vier separate Anschlüsse plus einer für die gemeinsame Abschirmung?

      -1 und -2 für die linke Klemme sowie +1 und +2 für die rechte Klemme.

      Ausser bei der gemeinsamen Abschirmung sind die Drähte an den Kelvin Klemmen nicht parallel angeschlossen, wenn die so angelötet sind, wie gezeigt.


      Das von Dir gezeigte Bild ist noch der Zustand vor dem Ausbau der beiden Kroko-Klemmen (nicht Kelvin!). In der Krokoklemme sind jeweils +1 und +2 an der einen sowie -1 und -2 an der anderen Klemme jeweils zusammengeführt. Das ist für Krokoklemmen (2-Leitermessung) so ja auch richtig.




      Erst Anschliessend geht es zum Einbau der Kelvin-Klemmen in 4-Leitertechnik. Die vorhandenen (roten und weissen) dünnen Drähte werden in beiden Videos danach entfernt und stattdessen durch die vier Leiter der beiden Kelvin Klemmen ersetzt. Im Anschluss-Jig sind die Abschirmung (ganz links) und vier Leiteranschlüsse, in der Mitte jeweils die beiden der vorderen und hinteren Cu-Kaschierung auf der senkrechten mittleren Zunge der Einsteck-Leiterplatte, die zu -1 und -2 führen, und rechts die beiden von den Kupferflächen der rechten Zunge, die zu +1 und +2 führen, erkennbar.








      Im Video ist die Kalibrierung der Kelvin Klemmen gezeigt und Test-Messung eines Null-Ohm Shunts. Der Messwert von 1 mOhm spricht für korrekte Funktion der Kelvin Klemmen. In einer Vergleichsmessung ohne die Kelvin Klemmen am selben Gerät wird der Messfehler von bis zu 0,2 Ohm gezeigt.


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die sind parallel!

      Ich spulte im Video mehrfach wieder zurück, um die Einzelheiten zu erkennen.
      Es gibt da, abgesehen vom Schirm, nur die beiden Zungen, am Messgerät mit + und - gekennzeichnet.
      Die beiden Leiterbahnen +1 und +2 gehen an die Messgerätebuchse (Schlitz) +.
      Ebenso -1 und -2, die an den Schlitzkontakt - gehen.
      Es sind jeweils zwei breite Zungen, nicht zwei Doppelzungen, mit denen ich eigentlich rechnete.
      Deshalb täuscht das mit den einzelnen Leiterbahnen, erweckt den Eindruck von vier Einzelanschlüssen.
      Die Bananenstecker des Adapterstücks sind offensichtlich Blindstecker aus Kunststoff, also nicht leitend.
      Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen, wie vier Kontakte zur Verfügung stehen könnten.
      Habe ich was übersehen?

      Andreas
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      Vielleicht werden die beiden Seiten der Kontaktzungen genutzt. Eine Seite speist den Meßstrom ein, die andere Seite ist der Anschluss zur Spannungsmessung.

      Ja, im ersten Video ist zu erkennen, dass 1 und 2 zu jeweils einer separaten Seite einer Kontaktzunge führt. Die Zungen bestehen aus doppelseitig beschichtetem Platinenmaterial.
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Christian, so ist es.
      Andreas, ja Du hast was übersehen.

      Deshalb schrieb ich von vorderer und hinterer Cu-Kaschierung (die sind vergoldet) der senkrechten Einschubplatine. Das sind insgesamt fünf Anschlüsse.

      1. Schirmungszunge (auf dem Bild links)
      2. Mittlere Zunge (dort sind vordere und hintere Cu-Kaschierung getrennte Kontaktflächen)
      3. Rechte Zunge (auch dort sind die Kaschierungen auf den beiden Seiten getrennte Kontaktflächen)

      Die drei Anschlussfelder, die man auf dem Messgerät zum Einstecken des Meß-Jigs sieht, beinhaltet in einem Schlitz den Kontakt für die die Schirmung und in den beiden anderen Schlitzen jeweils zwei Kontakte, je einen an der Vorderseite und einen an der hinteren Seite. Also insgesamt fünf Kontakte.

      Man sieht das auch im Video. Auf der Schirmkontaktzunge sind die beiden Kontakte zusammen. Aber in den beiden anderen Zungen sind sie für die vordere und hintere Kontaktfläche getrennt. Auf dem Bild sieht man die Leiterbahn jeweils zur hinteren Kontaktfläche. Die separate Leiterbahn zur vorderen Kontaktfläche verläuft davon getrennt auf der anderen Platinenseite.



      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die Sache klärt sich auf!

      Ja, das mit der doppelseitigen Platine, also jeweils zwei Anschlüsse, sah ich nicht.
      Ich ging davon aus, es sei eigentlich ein Kontakt, nur halt zwei Leiterbahnen für die Anschlussdrähtchen.





      Damit die Mitleser es besser verstehen, anbei ein erklärendes Schaltbild.
      Da sieht man recht gut, wie Vierleitertechnik prinzipiell funktioniert.
      Die beiden Leitungen mit dem US-Widerstand gehen zur Signalquelle.
      Der US-Widerstand steht für unerwünschte Induktivität und Widerstand der Leitung.
      Separat geht eine Sensorleitung vom Prüfling an die auswertende Elektronik, hier OPV-Symbol.
      Dann kommt der Trick, wie man aus Vierleiter Zweileiter machen kann, jedoch mit Messfehler.
      Das sind die beiden Widerstände 100 Ω.
      Sind die Leitungen SENS+ und SENS- nicht angeschlossen, geht natürlich auch Messung, nur ungenauer.
      Würde man statt 100 Ω Brücken setzen, war meine Vermutung, bringt die Vierleitertechnik nichts mehr.

      Andreas
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      • 4leiter.png

        4,45 kB, 520×390, 29 mal angesehen
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      In der Gerätebeschreibung des UT 612 von UNI-T bei eleshop.de heisst es ausdrücklich:

      "Der Unterschied zwischen diesem Messgerät (UT 612) und anderen (viel teureren) LCR-Messgeräten liegt in der Messmethode - es wird eine 2-Leiter-Messung durchgeführt und keine echte 4-Leiter-Kelvin-Messung."
      Dort sind die vier Ausgange also täuschend. Es sind tatsächlich nur einer für + und einer für - und Masse/Schirmung doppelt herausgeführt. Damit ist so ein Umbau auf Kelvin-Klemmen in 4-Leiter-Technik beim UNI-T Gerät nicht möglich.

      Für nur ca. 60 € mehr wäre dann vermutlich das DER EE DE-5000 eine bessere Wahl.

      Gruß
      Reinhard