Saba Telewatt TS-100A (neu) - Versuch, ein etwas zerbasteltes Gerät zu retten.

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      Hi !

      Mir ist beim Rumkramen in der Schaltung noch was aufgefallen:



      Die beiden Transistoren der Phasenumkehr wirken auf jeweils einen 22 Ohm Widerstand.
      Ein 3.3 Ohm ist in der Mitte dazwischen geschaltet, um "etwas Minimal-Abstand"zu schaffen.

      Und dann sitzen an jedem End-Transistor nochmal je ein 1.5 K Widerstand zwischen Basis und Emitter. ?(

      Sowas macht man eigentlich nur, um die Verstärkung eines Transistors ein wenig zu reduzieren und ein zu weites Aufsteuern zu verhindern.
      Kann es sein, daß die Entwickler bei der Wahl des hochverstärkenden 2N2147 etwas übers Ziel hinausgeschossen sind und im Nachhinein Maßnahmen ergreifen mußten, um dessen Eigenleben wieder etwas in den Griff zu bekommen ?

      Wenn das so ist, müßte die Schaltung auch funktionieren, wenn man die 1K5 entfernt und z.B. AU108 mit einer Grundverstärkung von ">35" einbaut.
      Davon habe ich noch welche. Der Basisabschluß gegen den positiveren Pol ist in jedem Fall durch die 22 Ohm Widerstände gegeben. Da hängt die Basis gegen den Emitter nicht in der Luft, wie es bei einem einfachen Emitterfolger manchmal der Fall ist.

      Ich glaube, ich werde heute nachmittag mal ein bißchen experimentieren ...

      Frische Sicherungen habe ich ja beschafft.

      :D

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      Hi Reinhard !

      oldiefan schrieb:

      Es gibt noch den AD167, der spielt in der Liga des AL103.


      Ja, weiß ich. Hatte ich "in einem Nebensatz" mit erwähnt.
      Aber das ist auch ein rares Exemplar. Ein Händler in Holland bietet die auf seiner Website an - reagiert aber nicht auf Anfragen und stellt sich tot.
      Was passiert, wenn ich einfach mal 4 Stück bestelle ? Mal gucken. Wenn bis morgen mittag keine Reaktion in meiner Mail ist, haue ich mal eine Bestellung raus.

      :D

      oldiefan schrieb:

      Und AUY19, 20, 21,22.
      Bei ebay gerade 9 Stück AUY21 (NOS) für zusammen 20 €. hfe ist bei denen aber bestenfalls nur im Bereich 30-60.


      *Das* wäre noch was.
      Beim AUY21-4 ist ">30" angegeben. Aber ich glaube nicht, daß das so ein Problem sein wird.
      Ich habe spaßeshalber den überlebenden 2N2147 mal mit dem 1K5 zwischen Basis und Emitter gemessen. Von 54 rund nackt sackt die Angabe für hfe auf 24.

      8|

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      Hi Andreas !

      dl2jas schrieb:

      Fehlmessung?


      Ist es mit einem China-Tester an Leistungstransistoren sowieso.

      Der hfe-Wert wird üblicherweise mit ein paar Milli- wenn nicht sogar Mikro-Ampere gemessen. Und bei der Größe und Länge eines Basis-Emitter-Übergangs kommt es dabei zwangsläufig zu irrationalen Messwerten. Sie dienen bestenfalls als Anhaltspunkt.
      "Früher" (also vor 40 Jahren oder so) haben wir Endtransistoren zum Paaren in eine Testschaltung mit zwei regelbaren Netzteilen und Leistungswiderständen gestopft, um die Stromverstärkung bei z.B. 2 oder 5A rauszubekommen.

      Aber es *ist* schon ganz aufschlußreich, mal mit dem Ableit-Widerstand am Transistor zu messen.
      Angenommen, der reguläre 2N2147 hatte tatsächlich >100 als hfe Wert und der Widerstand reduziert das wieder ein ganzes Stück, dann deutet das für mich in die Richtung, daß sich die Inschinööre an der Stelle auch nicht so ganz sicher waren, wie die Schaltung reagiert.
      In den Schaltungsunterlagen wird der 2N2147 als "Drift"-Transistor bezeichnet. Was immer damit auch gemeint sein mag.
      Es klingt nicht sehr vertrauenerweckend.

      Sie hätten mal lieber den 2N3615 aus der alten Version beibehalten und einen Vor-Treiber spendiert. Falls das überhaupt nötig gewesen wäre.

      Aber egal.
      Ich habe heute den Nachmittag genutzt, mal mit einem Signal die einzelnen Transistorstufen auf den Boards durchzuklingeln, ob sich dort noch Kanal-Ungleichheiten auftun, die auf ramponierte Transistoren aufgrund der abgelebten Elkos zurückzuführen sind.
      Das ist anscheinend nicht der Fall. An den Ausgängen der Boards bekomme ich marginal abweichende Pegel heraus.
      Und bis ca. 100mW spielt die Treiberstufe allein auch noch an meinen JBL Control One ... :D
      Dann geht ihr aber die Luft aus, was klar ist.

      Dafür habe ich aber mit allen Karten und ohne Endstufentransistoren bei entnommenen Sicherungen einen sägezahnförmigen "Ripple" von gut 250mV auf der +/- 24V Versorgung liegen. Scheint so, als ob ich die beiden 10.000µF Siebelkos auch in den Ruhestand schicken müßte. X/

      Da die China-Transis angeblich schon im Land und durch den Zoll sind, hoffe ich, daß die in der kommenden Woche eintrudeln.
      Ich habe mir zwar was "zusammengesucht" und sogar montiert, aber *eigentlich* will ich diesen Flohzirkus von Alttransistoren gar nicht in Betrieb nehmen.

      Dann habe ich noch Zeit, das Phonoboard ausgiebig zu testen. Da stecken AC125r drauf, die als rauscharm gelten.
      Hmm. Besser wie nix. Gucke ich mir an.



      Wenn ich die Zeit und Gelegenheit finde, würde ich mal einen Frequenzgang aufzeichnen, nach welcher Kurve das Ding entzerrt.
      Technisch ist es ja identisch mit dem im T-90A - und da klang es *ziemlich* gut. Ob das meßtechnisch auch so gut ist, kann ich nicht beurteilen. Aber es hörte sich nach der Kondi-Restaurierung sehr schön an. Das ist ja ein Mikro / Kristall / Magnet Kombiboard und z.B. beim Braun CSV60 empfinde ich das als ziemlich kompromißbehaftet. Es fällt in den Tiefen schon gegenüber dem eingebauten MMV in meinem Denon hörbar ab. Ich verwende die Braun-Schaltung für einen handgesägte Röhren-VV und habe ziemlich 1:1 die Filterbestückung übernommen. Der Telewatt MMV hat drei Stufen, wowon die letzte nur ein reiner Impedanzwandler ist, um den Verstärkerteil angemessen abschließen zu können, ohne das Filter zu belasten.

      Der erste Widerstand im Eingang ist ein 560K. Uh !
      Dahinter folgt ein 1K Reihenwiderstand gegen einen 100pF zur Masse.

      Ja - das war's erstmal für heute. Ich habe von meiner Friemelei weiter keine Bilder gemacht.
      Gibt noch nicht wirklich was zeigenswertes.


      :)
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