Mittelwellenempfang Triberg W

      Hallo,
      ich habe momentan ein kleines (oder größeres) Problem mit meinem Saba Triberg W.
      Der Empfang auf LW und KW ist sehr gut, während auf Mittelwelle nur 1 Sender und eine Stelle, an der es etwas rauscht, reinkommt.
      Was könnte hier defekt sein? Alle üblichen Kondensatoren und ein paar Widerstände wurden getauscht. Könnte es sein, dass eine Röhre nicht mehr richtig funktioniert (evtl. ECH11 oder EBF11)?

      Gruß Tobi
      Hallo Tobi,

      wenn die ECH11 oder die EBF11 defekt wären, würde sich dies auch auf K und L auswirken - das kann es wohl nicht sein.
      Am wahrscheinlichsten ist wohl, daß im Vorkreis ein Spulenanschluß gelöst ist - dies kommt beim Reinigen schnell vor. Einmal mit dem Pinsel rüberfahren und schon ist eins der haarfeinen Drähte ab. Dafür spricht auch, daß ja ein Sender, wohl der stärkste, noch schwach zu empfangen ist, weil der in der Luft hängende Spulenanschluß noch etwas als Antenne wirkt.
      Ich würde daher alle Spulen zwischen Antennenbuchse und Anschluß an die ECH11 überprüfen und gleichzeitig auch die kleinen Kondensatoren in diesem Bereich.
      Weiterhin sollten - sofern noch nicht geschehen - die Enstörkondensatoren in Netzteil 2x5nF erneuert werden und durch größere (zB 22nF/630V) ersetzt werden.
      Ich hoffe, dieser Hinweis ist hilfreich und das alte Schätzen läuft bald wieder!

      Gruß
      Heino (ich singe NICHT!!!)
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino!
      Danke für Deine schnelle Antwort. Ich werde das Chassis morgen aus dem Gehäuse ausbauen und nachsehen. Die Entstörkondensatoren ( 2 Stück, jeweils 2x 5000pF / 500V~) habe ich abgeklemmt und bis jetzt noch nicht ersetzt.
      Ich muss mir sowieso den Lautstärkeregler nochmal ansehen, da sich die Lautstärke nur auf Zimmerlautstärke runterdrehen lässt, leiser nicht mehr.
      Ansonsten ist das Triberg W ein nettes Gerät...

      Gruß Tobi
      Hallo Tobi,

      ja, die meine ich un die, die außerdem an Masse liegen. Da komen drei infrage: 5nF, 50nF und 2,5nF. da machst Du einfach eine Widerstandsmessung. Wenn der Widerstand ganz klein ist (zB 300 Ohm) oder gar null, dann ist der Kondensator defekt und muß ersetzt werden.
      Hast Du mal nachgeschaut, ob alle Spulen, bei denen ein Ferritkern im Schaltplan vorgesehen ist, diesen auch noch haben? Wenn ZB an der MW-Eingangsspule der Kern herausgefallen ist ist der Empfang weg!

      Schau mal nach!

      Gruß
      Heinod
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino,
      mit der Lautstärkeregelung bin ich ein Stück weiter. Ich habe gerade den 5000pF Kondensator am Lautstärkeregler getauscht. Dieser hat 3 Anschlüsse, war das ein abgeschirmter C? Gab es das 1950 auch schon? Die Lautstärke ist jetzt allerdings sehr schwach und lässt sich kaum mehr verstellen, nur kurz vor dem "Ausschaltknacks" geht sie auf Zimmerlautstärke. Habe ich den neuen Kondensator vielleicht falsch eingebaut?

      Ich habe noch nicht so viel Erfahrung...
      Hallo Tobi,

      ja, die abgeschirmtem Kondensatoren gab es schon damals - die heutigen benötigen das nicht mehr. Kann es sein, daß Du beim Auswechseln den neuen Kondensator an der einen Seite an Masse gelegt hast, wo früher die Abschirmung war? Dann passiert nämlich sowas. Du solltest dort auch ruhig einen größeren nehmen, 22nF z.B., das verbessert den Klang.
      Hast Du ihn vielleicht an das falsche Ende vom Poti gelötet? Das würde das Phänomen auch erklären.
      Schau mal nach!

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo,

      genau das dürfte jetzt der nächste Schritt sein. Wenn sich die lautstärke nicht mehr wegregeln läßt, könnte die negative Gittervorspannung fehlen, d.h. das Gitter der Triode der ECL11 ist positiv gegenüber der Kathode und zieht Strom. Verantwortlich sind dafür die bwiden Widerstände am Ende Des Lautstärkereglers - 1k und 20k, die müßten überprüft werden, ebenso wie der 25µF Elko zwischen beiden.

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo,

      ja, 22µF reichen auch - kein Problem. Aber am Lautstärkeregler selber darf nur ein Widerstand angelötet sein, nämlich 1k, und eine leitung, die zu einem Kondensator von 0,1µF und 50nF führt. Am anderen Ende des 1k Widerstands sitzt der 22µF und ein Widerstand 20k. Am Ende dieses 20k Widerstands (vom Poti abgewandt) müssen -2V zu messen sein.
      Der 40 Ohm Widerstand sitzt an der Kathode der ECL11 (Pin3) und darf nicht am Poti sitzen.
      Aber jetzt erstmal messen!

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare