Saba 9100 - Probleme auf UKW, MW und LW

      Hallo!

      Seit zwei Tagen steht bei mir ein sehr schöner Saba-Receiver 9100, den ein Freund tatsächlich auf einem Sperrmüllhaufen gefunden hat. Vorhin hab ich endlich Zeit gefunden, ihn anzuschließen.
      Alles, was mit Verstärker zu tun hat, funktioniert (von kleinen Kontaktproblemchen abgesehen) sehr schön - keine krachenden Schieberegler, wunderbar. :respekt:
      KW-Empfang funktioniert auch.

      Was NICHT funktioniert, ist UKW: Egal, wie rum man die Drahtbrücke auf der Rückseite steckt, es rauscht, wie wenn gar keine Antenne drin steckte (ich habe einen Meter Draht als Wurfantenne benutzt).
      Umschalten der Stationstasten etc. funktioniert alles.

      Auf LW und MW tut sich ähnlich wenig, allerdings werden die Nebengeräusche auf MW kontinuierlich immer lauter, je höher man die Frequenz dreht.

      Kennt jemand von Euch evtl. das Problem? Besonders auf UKW würde ich das Ding für den besagten Freund gern wieder fit machen.
      Er selber hatte schon die Idee, daß wahrscheinlich der (es gibt nur einen) IC im Gerät (laut Schaltplan ein MC 1305 P) kaputt sein könnte.
      Er wußte allerdings auch von irgendeinem alten Elektronik-Reparateur, daß es für diesen IC eine Art Ersatz-Schaltung gebe... :? Weiß da jemand von Euch was drüber?

      Danke schon mal!!

      Michael
      hf500 postete
      Wenn auf LMK auch nichts kommt, vermute ich den Fehler woanders und zwar in der Stromversorgung des Empfangsteils.
      Danke :) Na, dann werde ich mal das Meßgerät schwingen.
      Deine Annahme stimmt übrigens - der IC ist der Stereo-Decoder.
      Gesetzt den Fall, er GINGE mal kaputt - ließe er sich gegen den MC1310 austauschen?
      Übrigens wieder mal typisch Saba: der IC ist nicht etwa auf die Platine gelötet :ugly2:, sondern er steckt in einem :engel: SOCKEL. :respekt: Ich weiß doch immer wieder, warum ich die alten Sabas mag... :)

      Michael
      So, ein bißchen weiter bin ich jetzt - die Spannungen am Netzteil und auch rund um den UKW-Tuner stimmen. Allerdings scheinen mir zwei Kondensatoren zu fehlen, die hier im Schaltplan stehen:



      Und zwar fehlen C201 und C202. Der Dipol hängt unmmittelbar am Ü203.
      Ist das richtig so, oder hat da jemand dran gebastelt...?? :? (Die Lötstellen sind sauber, die Verbindungen sind auch nicht unterbrochen.) Könnte das evtl. der Fehler sein...? (Weiß jemand, wozu die beiden Kondensatoren gut sind?)

      Danke noch mal :)
      Michael

      P.S. Wundert mich jetzt gerade, warum man das Schaltplan-JPG nicht sehen kann...

      Bild sichtbar gemacht, Leerzeichen im Dateinamen...
      DL2JAS
      Die beiden Kondensatoren sind reine Koppelkondensatoren.

      Normalerweise können sie entfallen. Jetzt weiß ich nicht, was am Mittelzapf von L201 hängt. Wenn da eine Gleichspannung anliegt, dienen die Kondensatoren zur Gleichspannungstrennung. Sollte nichts oder Masse am Mittelzapf angeschlossen sein, sind die Kondensatoren überflüssig.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      dl2jas postete
      Jetzt weiß ich nicht, was am Mittelzapf von L201 hängt.
      Andreas, DL2JAS
      Hallo Andreas,
      danke für die schnelle Antwort (und fürs Sichtbarmachen :) ). Auch wenn ich natürlich schon gehofft hatte, daß der Fehler schlicht bei den beiden Kondensatoren läge ;).

      Am Mittelzapf hängt entweder Masse, oder man kann die UKW-Antenne auch für AM nutzen - je nachdem, wie man die Brücke auf der Geräterückseite steckt:



      Michael
      dl2jas postete
      Kannst Du die ZF 10,7 MHz mit einem Oszilloskop messen?
      Ich hab den 9100 heute noch mal ausgegraben :D - was macht man schon als Fußballmuffel an solch einem Tag ;).
      Da ich immer noch kein Oszilloskop in Reichweite hab - kommt man evtl. auch ohne so ein Ding weiter...? :?

      hf500 postete
      Moin,
      Wenn auf LMK auch nichts kommt, vermute ich den Fehler woanders und zwar in der Stromversorgung des Empfangsteils.
      Peter
      Um noch mal auf Peters Vermutung zurückzukommen: Genaugenommen kommt nur auf LW und MW in beschriebener Weise nix, KW funktioniert dagegen. Von daher vielleicht kein Fehler bei der Stromversorgung, sondern woanders...?

      Michael
      Ich lese mir jetzt nicht den kompletten alten Thread durch.

      Das ist etwas unhöflich, wenn Du das von den Mitgliedern verlangst. Du willst das Geld für ein Oszilloskop sparen und wir sollen hier buckeln. Möglichst noch genau sagen, welches Bauteil es ist mit Möglichkeiten des Kaffeesatzlesens. >:(

      Kaufe Dir ein gebrauchtes Oszilloskop. Alte Oszilloskope sind wirklich nicht teuer. Gut ist HAMEG 203-6 oder aufwärts bei der letzten Ziffer. Die Dinger sind etwa 20 Jahre alt, recht zuverlässig und sind ab etwa 100 Euro in der Ebucht zu haben.

      Das Forum dient dazu, Wissen auszutauschen und zu sammeln. Es ist kein Selbstbedienungsladen, der auf Knopfdruck das Ergebnis liefert.

      Moderator, leicht angesäuert
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo zusammen
      na ja, ob an der Stelle ein Oszilloskop unbedingt notwendig oder nicht stelle ich erst mal hinten an.

      Das Nichtvorhandensein von AM Signalen betrachte ich mal als Fehlinterpretation.

      Wenn normales UKW- Rauschen zu hören ist müssen HF- Stufe und ZF- Verstärker zumindest irgendwas tun. Daraus schließe ich, Betriebsspannungen sollten vorhanden sein.

      Da nur Rauschen zu hören ist lässt sich wahrscheinlich eh kein 10,7MHz Signal im ZF Verstärker messen.
      Erst wenn ein HF Eingangssignal und eine Oszillatorsschwingung vorhanden ist werden die 10,7MHz gebildet.
      Rauschen tut es auch ohne die beiden.

      Ein einfacher Vorschlag, mal die Abstimmspannung messen, im Schaltbild 1,8V bis 20V (im Schaltbild mit “J” gekennzeichnet) je nach Abstimmung.

      Gruß Ulrich
      dl2jas postete
      Das ist etwas unhöflich, wenn Du das von den Mitgliedern verlangst. Du willst das Geld für ein Oszilloskop sparen und wir sollen hier buckeln. Möglichst noch genau sagen, welches Bauteil es ist mit Möglichkeiten des Kaffeesatzlesens. >:(

      Moderator, leicht angesäuert
      :rot: 'Tschuldigung, das war jetzt nicht so gemeint, daß ich Euch da einspannen wollte - die Frage hatte auch damit zu tun, daß ich noch nie mit einem Oszilloskop zu tun hatte; sie zielte eher darauf, daß es jemandem evtl. ohne viel Überlegen wie Schuppen im Stil von "Na is doch klar" von den Augen gefallen wäre... :shame: Nix für ungut.
      Ich mache mich mal über die Abstimmspannung her, wie Ulrich beschrieben hat. :)

      Michael
      uk64 postete
      Ein einfacher Vorschlag, mal die Abstimmspannung messen, im Schaltbild 1,8V bis 20V (im Schaltbild mit “J” gekennzeichnet) je nach Abstimmung.
      Gruß Ulrich
      Danke, Ulrich, das war der entscheidende Tip :). Das Ding funktioniert wieder. :laola:
      Die Abstimmspannung betrug sture 1,01 V, egal bei welcher UKW-Frequenz. Und im Bereich der Sensortasten stimmte ungefähr die Hälfte der Spannungen hinten und vorne nicht. Einer der Trimmregler für die Abstimmspannung (der P 1186) sieht auch im Gegensatz zu seinen Kollegen ein bißchen angegammelt aus (brauner Film auf der Oberseite).

      Letzteres hat mich dann (nach einem Blick in die 8100er-Gerätebeschreibung aus dem Materialfundus dieses Forums) zu dem Schritt verleitet :rot: , bei dem die Experten jetzt am besten jetzt mal kurz weghören ;) ich hab mir seine Stellung gemerkt und ihn dann einfach mal etwas hin- und hergedreht. Beim Aufdrehen wurden ab ca. 2/3 des Regelwegs auf einmal die Sender hörbar :shocked:, und ein Stück weiter tat es das Ding :bier:.
      War das Poti ganz aufgedreht, ergab sich in der Gegend von 90 MHz ein Skalenfehler von ca. 0,5 MHz; das P 1186 dann wieder etwas zugedreht, wurde der Skalenfehler kleiner und verschwand schließlich. Im Bereich von 100 MHz beträgt er noch ca. ein knappes MHz oder so, aber das ist mir jetzt einfach mal egal. (Ich hab kein Röhrenvoltmeter und keinen Frequenzgenerator, deshalb mußte es halt etwas rustikaler zugehen...) Nachher noch mal die Spannungen bei den Sensortasten zu messen, war ich gestern abend dann ehrlich gesagt zu faul - das Ding tat's, wieder zusammengebaut und gut war's. :party:

      Jedenfalls steht er jetzt im Regal, empfängt schon mit einer Wurfantenne zufriedenstellend :tanz:, und die Platten- und CD-Wiedergabe funktioniert auch. Bei Gelegenheit werde ich mich mal um die Lämpchen für Stereo und für die Abstimmanzeige kümmern, die sind offenbar durchgebrannt; aber zu dem Thema gibt's hier im Forum ja schon was. Und die Kontaktprobleme, die der 9100 am MW- und LW-Schalter und ab und zu an den Eingangs-DIN-Buchsen hat, kommen dann irgendwann auch noch dran.

      Merci noch mal für Geduld & Hilfe
      Michael
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