Freudenstadt knistert und raucht

Entschuldige, wenn ich jetzt so reagiere, aber mein Erster Gedenke ist : Ohje!

Aber zunächst mal willkommen im Forum. Sicherlich können wir dir einige gute Ratschläge geben, aber ob das Radio wieder spielen wird, hängt am Ende von deinen Kenntnissen ab. Weil ich nicht weiss, welche Kenntnisse du schon hast, fange ich mal mit den Basics an. Es wäre jedoch gut, wenn du etwas mehr zu dir schreiben könntest (zB unter der Rubrik Vorstellung), damit die antworten auf deinen Wissensstand angepasst kommen.

Zunächst möchte ich dich (Oberlehrermässig *G*) fragen, wie viel du schon mit alten Radios zu tun hattest? Das ist deshalb wichtig, weil experimente mit Strom und den auftretenden Spannungen sehr übel enden können.

Zum anderen möchte ich dich ermutigen, möglichst viel zum Thema alte Radios zu lesen, bevor du dich daran machst, das Radio zu reparieren. Sonst ist es wahrscheinlich, dass du aus Unwissenheit mehr kaputt machst, bei deinem Versuch zu reparieren.

So, genug allgemeine Warnungen, kommen wir zu deinem Radio.

Zunächst solltest du es nicht mehr einstecken, sondern dich in das Thema einlesen und dann weitermachen.
Als ersten Schritt müssten wir schon wissen, welches Freudenstadt es genau ist. Das steht auf der Pappe hinten drauf. Wenn es da nicht mehr lesbar ist, kann es sein, dass es auf dem Glas ganz unten links geschrieben steht, das sieht man aber oft erst, wenn man das Chassi ausbaut, denn der Schriftzug wird mindestens teilweise vom Gehäuse verdeckt.

Wenn du herausgefunden hast, was für ein Radio du hast, melde dich nochmal, dann sehen wir weiter.

Zu deiner Frage Teilespender oder nicht:
Soetwas hängt stark davon ab, in welchem Gesammtzustand sich das Radio befindet. Gundsätzlich kann man JEDES Radio wieder reparieren, die Frage ist nur, ob sich das lohnt. Dazu muss man den äusseren Zustand beurteilen: Wie gut ist das Gehäuse und der Lack? Wie gut ist der Stoff? Fehlen Teile? Wenn das Gehäuse schon stark beschädigt und der Stoff verschlissen ist, wird man sich bei einem Freudenstadt kaum die Mühe machen, es nochmal zu restaurieren. Es sei denn, man ist (wie einige hier - mich nicht ausgenommen) ein wenig verrückt und hat spass daran, ein richtig fertiges Gerät wieder richtig schön herzurichten. Finanziell ist das natürlich ein Verlustgeschäft, das muss man ganz deutlich sagen. Da ist eher der Weg das Ziel und die Aussicht, später jedem sagen zu können: DAS hab' ich selbst restauriert - schau mal auf dieses Foto - SOOO übel hat das vorher ausgesehen *G*

Wenn das Gehäuse in sehr schlechtem Zustand ist, muss man das Radio aber noch lange nicht wegschmeissen, vielmehr schaut man sich dann das Chassi an. Wenn die Technik noch gut ist - muss nicht heissen, dass sie funktioniert - dann würde man versuchen, sich ein besseres Gehäuse zu besorgen, aus zwei mach eins sozusagen. "Gute Technik" heisst in dem Fall, dass zB das blech des Chassi nich verrostet ist, und "untenrum" unverbastelt. Je seltener oder "beliebter" ein Modell ist, desto "fertiger" darf es aussehen, bevor man aufgibt. Ein FDS - egal welches - gehört leider nicht zu letzterer Sorte...



Gruss
Matthias

P.S.: Ich hatte an meinem FDS 7 auch einmal ein rauch/knister-Problem. Da war ein Drahtwickel-Widerstand durchgebrannt. Ursächlich dafür waren aber defekte Kondensatoren, was ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wusste. Also habe ich ihn durch einen neuen ersetzt - und prompt hab ich mir daran die Finger verbrannt *G*. Was macht mal also als "Anfänger"? Mehr Belastbarkeit! Also fetteren Widerstand besorgt, eingelötet und weitergehört - ich hatte noch Glück, denn meinen Trafo hats trotzdem nicht zerlegt! Vielmehr hat ein halbes Jahr später einer der Teerkondensatoren angefangen zu kochen.

Ich füge mal ein paar Bilder diverser Freudenstätter ein, vielleicht ist deins ja dabei:

FDS 7:


FDS 8:


FDS 9:


FDS 100:


FDS 11


FDS 12


FDS 15


(Die Fotos sind von diversen Homepages verlinkt, danke an die jeweiligen Betreiber von 50er-radios.de, rad-io.de, tube-radio.de und egrund.de)

Hallo "classic",

Du solltest zuerst überprüfen, ob die richtige Sicherung eingesetzt ist.
Ich fand z. B. schon öfter eine 2A Sicherung in so einem Radio anstatt einer 0,5A, die eigentlich reingehört. Kannst Du den Geruch etwas näher beschreiben (Teer, verbrannt...)?

Leute !!

Sorry für meine Einmischung.

Wenn ihr jetzt schon anfangen wollt, Ferndiagnosen nach Geruch zu stellen, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis dem armen Ratsuchenden der Tipp gegeben wird, mal am blauen Kabel des Gleichrichters zu lecken.

Das Radio MUSS !! an einem Regeltrafo unter Kontrolle der Stromaufnahme langsam hochgefahren werden.

Habt ihr schon mal Bilder von Augen gesehen, wenn ein Elektrolyt desintegriert und man gerade hochinteressiert ins Geräteinnere starrt ??
Und danach könnte es hier auch riechen. "Knistern" sind auch oft Spannungsüberschläge im Elektrolytbecher, Hochspannung haben wir hier ja keine. Und der Zeitverzug würde auch dazu passen...

Also bitte absolute Vorsicht, vor allem an classic.

Gruß, Dieter

@Matthias, ist ja ganz schön mit den Bildern, aber das Problem von classic ist doch ein seltsamer "Duft", oder??
Das ist doch sicher der Gleichrichter, und es stinkt nach faulen Eiern, richtig?
@classic
Ich kann mir nicht vorstellen, daß man ohne ein Mindestmaß an Kenntnissen, Fertigkeiten und Werkzeugen an die Sache rangehen sollte.
Kennst Du niemanden, der das für Dich machen könnte, der Erfahrung, Werkzeug und Kenntnis hat?
Oder wirst Du auch bei Deinem Pkw das Steuergerät der Einspritzanlage selbst zerlegen, wenn der Motor stottert, und das ohne Kenntnisse?
Ich denke Dieter hat es auch so ähnlich gemeint...

Gruß Christoph

Hallo Freunde,

ja so ähnlich habe ich es gemeint.

Mir kommt es oft so vor, dass ein altes Radio gar nicht so behandelt wird, als hätte es mehr als 50 Jahre auf dem Buckel. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass es lange stand und einige Bauteile ihren Zweck nicht mehr so erfüllen wie sie es sollten.

Das ist vergleichbar als wenn man einen Mercedes 300 SL von 1954 in einer Scheune findet, mit großen Augen einen Kanister Benzin einfüllt und nach dem Anlassen mit Starthilfekabel erst einmal Vollgas gibt.

Danach kommt das große Wundern: warum ist denn jetzt der Motor kaputt ??

Es tut jedem dabei weh: mir, dem Auto, dem Radio...

Schönes Wochenende, Dieter

Hallo Dieter,
finde ich gut, das Du zwischendurch immer wieder zur Vorsicht aufrufst. Ich Persönlich habe am "Arbeitsplatz" eine Schutzbrille liegen, die ich bei den ersten Begutachtungen aufsetze, schließlich haben wir nur ein Paar Augen.
Gruß,

Thomas,Du bist ein kluges Kind,ich beherzige zwar auch manchen gutgemeinten Ratschlag nicht immer,aber wenn ich ein ausgebautes Chassis zum erstenmal einschalte setze ich grundsätzlich eine Brille auf.
Mit einem explodierenden Elko ist nicht zu spaßen.



Gruß Otto

Süßlicher Geruch - das ist der Selengleichrichter der wegen eines Kurzschlußes überlastet ist. Defekter Elko oder irgendwo ein defekter Kondensator. Jedenfalls wird die Anodenspannung heruntergezogen.

Wenn man aber keine Ahnung hat sollte man die Finger von der Reparatur lassen. Fernreparatur nicht möglich.

Gruß sabist

Es ist gut, daß Du mit Vorsicht an die Sache gehst.

Bedenke aber, daß viele andere Menschen hier mitlesen. Einige könnten Draufgänger sein, die mal eben schnell mit dem Schraubendreher stochern. Nicht ohne Grund steht bei den Forumregeln:

...Die Durchführung von Reparaturen u.ä. geschieht grundsätzlich auf eigene Gefahr, gerade bei Geräten, die Netzspannung führen!

Andreas, DL2JAS

Hi classic, scheinbar fühlst Du Dich angegriffen.
Ich weiß aber wohl nicht warum...hast ja auch 3 Tage nix von dir hören lassen!

In Deinem 1. Posting schreibst Du, daß Dir die Kenntnisse fehlen.
Ich muß ja wohl hier kein Zitat reinsetzen! Du kannst es selbst nachlesen.
Aber da Du heute auch nichts verwertbares zu Deinem Radio gepostet hast, keine Bilder dazu, nix wirklich brauchbares....werd ich mich in diesem Thread jetzt das letzte Mal äußern.
Hast Du die Betriebsspannungen schon gemessen, normalerweise immer die erste Handlung!!
Viel Spaß noch...

Gruß Christoph

Mein letzter post wurde sicherlich auch etwas falsch verstanden.

Ich möchte lediglich alle davor warnen, jedes ergatterte Radio aus reiner Neugier, natürlich mit entfernter Rückwand, sofort mit 230 Volt zu beaufschlagen und dann zu warten bis es riecht oder qualmt.
Sehr viele Geräte haben dadurch ihren endgültigen Todesstoß erhalten oder der Bastler hat sich selbst dadurch verletzt.

Es ist doch nicht schwer, wenigstens eine 40 Watt Glühlampe in die Netzleitung zu schalten, diese schützt und nützt, wenn man keinen Regeltrafo hat.

Nichts für ungut.

Gruß, Dieter

Hallo classic,

leider gibt Dein Profil,wie bei vielen anderen in diesem Forum,nicht viel her und so ist es mit Ratschlägen nicht so ganz einfach.
Bevor Du,wie es Dieter in seinem Post angesprochen,leichtsinnigerweise einen Totalschaden riskierst,solltest Du einfach feststellen ob nicht ein fachkundiger Mitstreiter in Deiner Nähe wohnt und bereit ist,Dir das Radio in Ordnung zu bringen.Aus meiner Sicht ist das wohl die einzige Möglichkeit,solange Dir selbst das eigene Wissen fehlt.

Gruß Otto

Hallo,

ich versuche es mal: Der Gestank kommt sicher vom Selengleichrichter. Der sollte durch Dioden 1N4007 ersetzt werden. Gleichzeitig sollten die Netzelkos vorsorglich ersetzt werden, dann müßte die Stromversorgung wieder in Ordnung sein.
Für weitere Fragen bin ich immer da!

Gruß
Heino

Ach ist das schön wieder ein vertrautes Bild zu sehen.:winker:

Gruß Otto