HiFi aus dem Arbeiter und Bauernstaat...

      Moinsen ! :)

      Ich habe mich neulich mal länger mit einem Techniker aus dem damals anderen Teil Deutschlands unterhalten. Und der lies bemerkenswertes durchblicken.
      Er meinte das es damals in der DDR durchaus HiFi Geräte gab die es locker (!) mit den Westgeräten aufnehmen konnten. Er meinte RFT hat auch gute Teile gebaut. Nun, nicht gerade Hi-End. Aber im Segment der Westdeutschen Geräteklasse um 70er Jahre herum. Der HK 88 zum Beispiel. Ist aber nicht von RFT. Oder aber auch, völlig unterschätzt im Westen, die Boxen. Nur meinte er eben, man müßte wissen welche man kaufen kann und welche nicht ! Schelm der Elende ! ;)

      Gibt es hier vielleicht Leute die so Geräte, ich denke doch mal, dass das wohl die absolute Oberklasse der DDR Produktionen waren, mal auf dem Tisch stehen hatten ? Mal durchgemessen ? Eine Chance zum hören gegeben ?

      Ich weis das ich vor ungefähr 3-4 Jahren mal auf einen RFT Receiver scharf war. Der hatte statt einer Scala nur rote oder grüne LEDs zur Abstimmung. Ziemlich Slimline war. Und was ich damals super fand weil er dadurch perfekt zu meinen weisen iMac paßte : Er war SCHNEEWEIS ! :)

      Gruß,

      Detlef
      www.haus-ziegelmeier.de
      Hallo Detlef und Mitleser,

      da ich eher die Röhrenschiene der 50er bevorzuge, gehe ich einfach ein paar Jahre zurück und möchte stellvertretend für viele tolle DDR-Geräte die EAW Undine II von 1956 zeigen. Eigentlich schon sehr futuristisch für den Jahrgang...

      Das Markante ist ihr sehr massives Holzgehäuse und - was ich bisher noch NIE gesehen habe - eine Massivholzrückwand, die ihresgleichen sucht.

      Technisch ist das Gerät auf sehr hohem Standard, Röhrengleichrichter EZ81, EL84 Endstufe und - ein Ausgangsübertrager, den manche Westgeräte nicht als Netztrafo hatten. Dies kommt natürlich der Basswiedergabe zugute, gepaart mit dem großhubigem Basslautsprecher. Die LS-Bestückung ist fantastisch: 1 Bass- 2 MT- und eine Doppelhochtonkalotte bringen wunderbaren Klang aus dem riesigen Resonanzkörper.

      Der damalige Preis von 760,00 DM war auch nicht ohne...

      Ich hör sie gerne !!






      Gruß, Dieter
      Ich vermute mal, dass die Rückwand das Ergebnis einer korrekten Gehäuseabstimmung für die Lautsprecher ist. Das sieht alles sehr nach KU aus.
      (KU=kontrollierte Undichtigkeit) So wird ein bedeutend größeres geschlossenes Gehäuse simuliert. Sowas macht man auch heute noch und es funktioniert.

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Otto,

      ich glaube nicht, dass die EAW Entwickler es nötig hatten, irgendetwas zu kopieren oder den Versuch zu unternehmen, dafür spricht aus ihren Geräten einfach zu viel Eigenständigkeit und Individualismus.

      Die Undine als "mißlungen" zu bezeichnen, ist auch bei subjektiver Betrachtung ein verbaler Fehlgriff. Sowohl technisch als auch optisch fehlt es vielen westlichen Radios aus der Mitte der 50er an gleichwertigen Attributen.

      Während man sich im Westen bereits kurze Zeit nach dem Krieg wieder im Rationalisieren und Einsparen zum Ziele der Gewinnoptimierung übte, schöpfte der Osten noch aus dem Vollen (sofern was da war...).

      Nebenbei: ich bin kein "Ossi"; ich betrachte die Radios lediglich nach ihrem technischen Aufbau und der optischen Wirkung...

      Gruß, Dieter
      deltamike55 postete
      Hallo Otto,

      ich glaube nicht, dass die EAW Entwickler es nötig hatten, irgendetwas zu kopieren oder den Versuch zu unternehmen

      Hallo Dieter,

      eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wildbad 7 M ist wohl unverkennbar,mein
      Verdacht in Richtung Nachbau bezog sich reinweg nur auf das Äußere.Über die Technik kann ich nix sagen,da ich noch nie ein VEB-Gerät von innen gesehen habe.Allerdings weiß ich aus persönlicher Erfahrung,dass die DDR im Abkupfern mindestens so erfolgreich war wie die Chinesen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto