Aufarbeitung Kunststoffrahmen?

      Mal eine Kosmetik-Frage. Die 92er Modelle (+71er) haben ja diesen lackierten Kunststoffrahmen als Front. Die schwarze Farbe blättert bei vielen Geräten mit der Zeit ab, manche haben Macken und Schrammen.

      Hat schon mal jemand den Rahmen aufgearbeitet, also neu lackiert? Wie geht man am besten vor? Welches Poliermittel eignet sich zum Entfernen der alten Farbe am besten? Oder schleift man besser...?

      Würde mich über jede Art Erfahrungsbericht freuen.
      Hallo,

      zuerst mal, ich habe hier auch noch nichts gemacht, vor allem bei den silbernen Geräten ist ja auch ein merkwürdiger Metallic-Ton beim Lack verwendet worden. Da hab ich mich bei meinem 92er der es auch mal nötig hätte noch nicht recht drangetraut.
      Bei den schwarzen Geräten ist der Farbton ja kein so großes Problem. Wichtig ist hier nur die korrekte Farbe zu finden. Kunstharz-Farben mit agressiven Lösungsmitteln (z.B. Essigester, Aceton oder ähnliche "Verdünner") greifen den verwendeten Kuststoff (Basis ist hier Polystyrol) an, und das Ergebnis ist ein Lackauftrag wie eine Orangenhaut! Besser sind gute 2K Lacke oder z.B. die Modellbaulacke von Tamiya, von reinen Acryllacken würde ich die Finger lassen, viele davon neigen bei häufigem Fingerkontakt (Fett!) dazu, klebrig zu werden.

      Vor dem Lackieren irgendein Poliermittel zu nehmen ist IMHO keine gute Idee (meist bleibt irgendetwas auf dem Teil zurück und verhindert gleichmäßigen Lackauftrag). Lieber vernünftig abschleifen, mit immer feinerer Körnung und anschließend mit Spiritus zum Entfetten reinigen. Hat bei mir im Modellbau immer zu guten Ergebnissen geführt, vor allem bei empfindlichen kleinen Teilen, die ich dann mit dem Spritzgriffel lackiert habe.

      Aber nicht abschrecken lassen, ran ans Werk, und wenn's schiefgehen sollte kann man ja wieder abschleifen, und so schwer ist lackieren auch nicht!

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Tja, schleifen sollte man vielleicht so wenig wie möglich, die Kanten werden schnell in Mitleidenschaft gezogen. Was weg ist, ist weg. Will man ggf. Macken mit Kunststoffspachtel auffüllen, bleibt natürlich nichts anderes übrig, als sorgfältig nachzuschleifen.

      Ich habe schon Kunststoff mit Metallreiniger ("Metallglanz") poliert, das geht, ist aber, langwierig. Soll nach dem Polieren lackiert werden, würde ich mit ganz feinem Schleifpapier vorschleifen.

      Als Farbe schwebte mir bislang immer Acryllack vor, weil wasserlöslich.

      Ich denke, das Lackieren ist das kleinere Problem, das entfernen der alten Farbe scheint mir das größere.

      Ab und zu sieht man Geräte (z.B. bei eBay), bei denen nur poliert wurde, nicht mehr nachlackiert. Auch eine Möglichkeit.
      Hallo,

      bei meinem Rahmen (9240) löst sich die Farbe zusehnst, allerdings traue ich mich nicht, damit nix vergurkt wird (ist mein liebster 92x).

      Wenn ich mich richtig erinnere, ist der Kunststoffrahmen nen tragendes Gehäuseteil, bedeutet also ne komplette Demontage der Vorderseite, oder?
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Wie gesagt, ich habs nicht mehr ganz im Kopf, aber ich würde mir WENN, dann den Aufwand eines Komplettausbaus machen, um handlich von allen Seiten zu schleifen und dann gut mit dem Kompressor zu lackieren.

      Aussdem müssten auch die Tipptasten bei meinem mal gerichtet werden, wäre dann in dem Zuge ja auch gleich zu tätigen.

      Hat nicht grade mal wer nen 92x mit Totalschaden -gerne auch ohne Innenleben und Rückseite :D - über? Da könnte man ja mal dran üben ;)
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Zum Thema Wahl des Farbauftragegerätes:

      erste Wahl ist immer der Kompressor mit der richtigen Düse und vor allem dem richtigen Druck.
      Ich habe sehr viele Möbel gebaut und diese ausschließlich mit Druckluft lackiert; der Unterschied zur Walze, welche auch immer, oder gar Pinsel ist immens.
      Der Lack muß, wie der Maler sagt "zerreißen", und das schafft eben nur der Kompressor. 4 bar waren im Schnitt die richtige Wahl; das Ergebnis sah aus wie ein Spiegel. Natürlich immer unter der Voraussetzung, Markenlacke verwendet zu haben. Wichtig dabei ist auch eine staubfreie Umgebung, wenn möglich sogar eine Absauganlage mit Filter. Aber das ging auch mir zu weit. Deswegen habe ich mit billiger Abdeckfolie in der Garage ein Lackierzelt gebaut; Mund- und Augenschutz sollte man zur Gewohnheit machen, auch wenn nur eine Frontblende gespritzt wird.
      Das nur mal so als Hinweis, wenn es mal an größere Sachen geht.

      Gruß, Dieter
      Das ist natürlich auch alles eine Frage der Verfügbarkeit. Einen Kompressor mit Farbpistole hat nicht jeder zur Verfügung.
      Die Schaumstoffwalze erzeugt eher eine sanfte Struktur, irgendwo zwischen Strukturlack und Spiegel. Auch abhängig vom Lack. Aus Umwelt- und anderen Gründen verwende ich eigentlich nur noch wasserlösliche Acryllacke. Die verlaufen zwar nicht so gut, aber Effekt, der durch die Walze entsteht, gefällt mir. Entscheidend ist m.E., dass die Oberfläche gleichmäßig wird, nicht unbedingt, wie sie an sich wird.

      Aber das ist letztendlich alles Geschmacksache.

      Wie bzw. womit habt ihr den alten Lack vollends entfernt?
      Habt ihr ggf. Macken ausgespachtelt?

      Das sind eigentlich meine Hauptfragen.

      Danke, SABA-OLLI, für die Bilder. Sieht auch gut aus, harmoniert auch mit dem Blechdeckel-Finish.
      Hallo Saba-Fans!

      Die Idee mit der Schaumstoffrolle ist gut, ich habe aber festgestellt, dass wenn man den Untergrund mit Schleifpapier (6ooer) aufgeraut hat und dann mit billiger Vorstreichfarbe "vorwalzt" die Endlackierung in Schwarz noch besser ausfällt. Durch die Kreideanteile in der Vorstreichfarbe verläuft die Farbe auch mit einer Schaumstoffwalze wesentlich besser, sieht aus wie mit der Lackierpistole. Probierts mal aus!
      Gruß Michael