Skalenscheibe retten, aber wie ?

deltamike55 · 1. Dezember 2008, 19:31

Ich muß an dieser Stelle Experten fragen oder solche Bastler, die das schon einmal gemacht haben.

Folgende Situation: ich habe ein Radio von 1953 mit einer gläsernen Skalenscheibe. Bereits von außen kann man erkennen, dass sich der hinterglasseitige Aufdruck wie trockener Tapetenleim an mehreren Stellen vom Glas abhebt. Ich befürchte, dass mir beim Ausbau des Chassis schon einige Flocken entgegen rieseln.

Sollte ich wider Erwarten die Scheibe heile ausbauen können, wie zwinge ich den Aufdruck wieder plan und haltbar auf die Glasscheibe? Gibt es sowas wie transparente Bügelfolie?

Mit der Hoffnung auf Rat

Gruß, Dieter

Tapeworm664 · 1. Dezember 2008, 22:32

Ui Ui Ui!

Das ist richtig heikel. Ich befürchte mit einer Bügelfolie o.ä. machst Du mehr kaputt als alles Wert ist. Der Trick dabei muß ja sein, die Folie 100% glatt in einem Zug aufzubringen, sonst reisst alles kaputt. Versuchen kann man es schon, es gibt die aufbügelbare Bespannfolie für Modellflugzeuge , aber die zieht sich etwas zusammen. Alternative wären z.B. die Folientaschen für Heißlaminiergeräte, die gibt es bis DIN A4.
Aber mir ist noch was anderes eingefallen. Für Plastikmodellbau gibt es Weichmacher für die Nass-Schiebebilder. Der macht die Dinger sehr weich, damit sie sich an das Modell schmiegen. Der Träger von den Schiebebildern ist auch eine Art Lack, vielleicht wird der Lack auf der Skalenscheibe davon auch weich und legt sich wieder. Bis zur Trocknung darf man das Ganze nur nicht mehr anfassen.

Ist vielleicht einen Versuch Wert!

Gruß, Gunnar

Mike · 2. Dezember 2008, 00:05

Dieter,

ich selbst hab es noch nicht getan, aber wenn man eine Folie dahinter machen möchte, spannt man die klebrige Seite nach oben auf den Tisch und stellt die Scheibe auf die Kante, dann lässt man die in einem Rutsch umklappen.
Teilte mir ein Radioliebhaber mal mit der dies schon machte, mit Erfolg.

Oder den anderen Weg, das man die Skala irgendwo im Großformat scannt, und dannach auf eine klare Scheibe klebt, bevor man es auf Folie bedruckt hat.
Die abgebröselten Stellen kann man ja vorher am PC nachbearbeiten.

Eine andere Möglichkeit wäre, das Du uns schreibst um welches Radio es geht,
( wird ja nicht so tragisch sein wenns mal kein Saba sein sollte, denk ich )
Ich hab im Keller ca. 150 Skalengläser, möglicherweise finde ich eine geeignete.

deltamike55 · 2. Dezember 2008, 23:57

Hallo Mike,

danke für dein Angebot aber ich vermute mal, dass es dieses Skalenglas nur durch Zufall noch einmal gibt.

Das Radio ist ein Diora Sonata, polnisches Fabrikat. Das Interessante an dem Gerät ist nicht das Radio selbst, sondern die Tatsache, dass es UKW ab 60 MHz empfängt.

Gruß, Dieter

littledennis · 3. Dezember 2008, 04:23

Ab 60 MHz?
Hast Du Dich da auch nicht vertippt?

Christoph

kampfruderer · 3. Dezember 2008, 10:44

Hallo Christoph,

Dieter hat sich bestimmt nicht vertippt:
Das ist ein Radio für das OIRT-Band - osteuropäisches UKW-Band.
Östlich der DDR hatte man z.T. andere Frequenzbänder für UKW-Rundfunk.

Gruß
Christian

deltamike55 · 3. Dezember 2008, 13:29

Exakt bei 63,45 MHz beginnt links die erste Resonanz.

littledennis · 3. Dezember 2008, 15:55

Aha, das wußte ich nicht.
Da kann man dann ja u.U. interessante Sachen abhören, oder?

Was mir noch auffällt, war es in d. Zone und im Ostblock nicht verboten Westradio zu hören und Westfernsehen zu schauen?
Sind da auf der MW-Skala nicht doch etwas Westsender aufgedruckt (z.B. London)?

Gruß Christoph

dl2jas · 3. Dezember 2008, 18:26

littledennis postete
Da kann man dann ja u.U. interessante Sachen abhören, oder?

Unter bestimmten Bedingungen, nennt sich Sporadic-E, kann man entsprechende Radiosender hören.

Man sollte jedoch eine halbwegs brauchbare Antenne anschließen wie ein resonanter Faltdipol. Im Moment tut sich bezüglich Sporadic-E nicht viel. Im Sommer war teilweise E-Schicht vorhanden. Wenn die Schicht richtig gut ausgebildet ist, gibt es Reflexionen bis weit über 100 MHz, das erfreut den Funkamateur.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sporadic-E

Auch im Winter gibt es Überreichweiten, ist dann aber normalerweise Tropo. Die Signale sind nicht so stark und die Reichweite ist meist nur wenige 100 km.

Andreas, DL2JAS

RFT56 · 16. März 2009, 13:53

Hier eine Interriemslösung:

- glasklare unbedruckte bedruckbare Klebefolie (Kaltklebefolie!) hinterkleben

Die überzeugende Endlösung:

Eine intakte Skalenscheibe (ausgeborgt) auf dem Scanner abscannen. Dazu muß die Focushöhe der Auflage- Glasplatte um die Skalenscheibendicke verringert werden, ansonsten wird es unscharf.

Grafikdatei spiegeln (seitenverkert machen).

Die Grafikdatei mit Laserdrucker auf eine durchsichtige bedruckbare Klebefolie drucken und diese Folie auf die von Lackresten vollständig befreite Skalenscheibe kleben (von hinten).

Viel Arbeit, aber überzeugt.

Käptn Pommes · 16. März 2009, 16:18

Das geht doch aber nur, wenn auf der Skala kein Weiß, wie oben im Bild, vorkommt.

Thomas M. · 2. April 2009, 21:08

Hallo zusammen,
hab mich auch mal über eine zerbrochene Skalenscheibe geärgert. Wegschmeißen wollte ich nicht, also kleben:

Es ist zwar nicht neu, aber immer noch besser als wegschmeißen, oder?
Gruß

Chris · 2. April 2009, 21:10

Was machen denn die bösen Leerzeichen in den Bildernamen?

Beste Grüsse,
Christopher

Thomas M. · 2. April 2009, 21:16

Sehr witzig:sad:

Chris · 2. April 2009, 21:18

Also ich finde, dass das ziemlich gut geworden ist!

Beste Grüsse,
Christopher

Thomas M. · 2. April 2009, 21:27

Hab ein Foto vergessen. Um das ganze etwas stabiler zu gestalten, habe ich von hinten noch eine dünne Plastikscheibe hintergesetzt.

Gruß

littledennis · 3. April 2009, 02:24

Sauber!!
Aus ner Totalschadenscheibe noch was gemacht.

Was ist das für ein Radio?

Gruß Christoph

schabu · 3. April 2009, 10:17

Das ist ein Wildbad 7M, wie der Fachmann unschwer erkennt!:lachen:

Thomas M. · 3. April 2009, 11:03

Sehr richtig =)

Gruß

littledennis · 3. April 2009, 11:58

Ok, alles klar.
War halt noch etwas Dunkel heut Nacht...

Gruß Christoph