Reparatur Klangbildwähler Freiburg WII

      Gesagt - getan, heute hab ich den 2. Koaxlautsprecher eingebaut. Hauptgrund war, dass der vorher verbaute 26cm aus einem 3DS einen etwas zu hohen Wirkungsgrad hatte, und sich in den Vordergrund setzte.
      Der 26cm mit Ringmagnet ist nicht ganz so laut und wummerig aber ausgeglichener und präziser. (Auch nicht so basslastig!)

      Der Klang in dieser Kombination ist überragend. Die doppelt besetzten Höhen sind absolut nicht zu stark, auch sonst fehlt nichts, der Bass ist sanft und kräftig - aber eben nicht dröhnig.
      Ich werde diese Kombination so lassen und kann nur jedem, der mal zufällig 2 WII er hat empfehlen, mal einen Test zu machen.
      Ich bin jedenfalls zur Überzeugung gelangt, dass dieses Koaxchassis zu den besten Lautsprechern gehört, die in Röhrenradios anzutreffen sind!
      Optisch von hinten sieht es auch schön aus:

      Achim
      Heute habe ich nochmal versucht, die genaue Funktionsweise des Klangschalters nachzuvollziehen.
      Grund: Ich kann keinen eindeutigen Unterschied zwischen Pos. 1 und Pos. 2 heraushören.
      Hier die Schaltung der Klangregel- bzw. Endstufe sowie die Wahrheitstabelle der Einzelschaltkontakte a-e




      Die Schaltkontakte a,b,c,d habe ich überprüft: sie sind richtig verdrahtet, schalten richtig und bewirken eine von Stufe zu Stufe zunehmende Bassanhebung bzw. auch Mittenabsenkung.
      Meine Frage ist, was macht Kontakt "e"? Er wird ab Stufe 2 zugeschaltet und schaltet eine Kapazität von 25nF zusätzlich zum Koppelkondensator 2500pF zwischen Treiberröhre EF40 und Endstufe.
      Wie müsste sich das klanglich auswirken??
      Achim
      Habs mir nochmal genau angehört - stimmt wirklich: Stufe 1 -> 2 bewirkt eine leichte Erweiterung des Bassbereichs.

      Was mich wundert: Der Klangschalter beim WII hat keinen Einfluss auf den Hochtöner, während er beim Meersburg WII zumindest in einer Stellung einen hat!
      Der Meersburg dürfte jedoch eine andere NF Schaltung haben.

      Hat jemand ein Schaltbild für den Meersburg WII??

      Die Anzeigescheibe läuft mit neuer Pertinaxrolle wieder- vielen Dank nochmal Franz!
      Achim
      Klasse Heino - Firma dankt!

      Die Klangregelschaltung ist beim Meersburg WII tatsächlich vollkommen anders aufgebaut als beim Freiburg WII. Daher die Unterschiede in der Funktion.
      Beim Freiburg war man wohl der Meinung, die Absenkung der Höhen in der "schmal" Stellung der Bandbreite reicht aus, währwnd man der Bass- und Mittenanpassung 5 Schaltstufen spendiert hat.
      Ich bin sicher, dass der Klangbildwähler von der Funktion her bei meinem WII absolut richtig tickt.
      Oder sieht jemand im Schaltbild auf S.1 ein Schaltglied (a-e), das die Höhen beeinflusst?
      Dann müsste ich nochmals nachprüfen...
      Achim
      Die Textilschläuche sind ja mittlerweile nicht mehr überall zu bekommen und mancher weicht auf grellbunte Kunststoffausführungen aus.

      Das Problem der Loktalfassungen ist der runde Stahlfederring, der den zentralen Stift der Röhre umklammert, und so ein leichtes Abziehen verhindert.
      Dagegen hilft nur etwas Kontaktspray zur Schmierung oder das Aufbiegen des Ringes. Dann lässt die Fassung sich i.d.R. leicht abziehen.
      Achim
      Ein Nachtrag zu diesem WII:
      Der Selenbrückengleichrichter war natürlich doch nicht mehr in Ordnung, sondern sorgte für kräftige Erwärmung des Chassisblechs und des Netztrafos bei gleichzeitig etwas zu niedriger Anodenspannung.
      Für diese Bauteile gilt wirklich dasselbe wie für Teerpapierkondensatoren - am besten sofort ersetzen - nur hatte ich diesmal keine Lust, die Si-Brücke in das alte Gehäuse zu transplantieren, also habe ich ihn, unter Beibehaltung der Verkabelung mit einem Halter aus Stahlblech und etwas Wärmeleitpaste an der alten Stelle befestigt.
      Sieht auch gut aus, wie ich finde.
      Die Anodenspannung stellt sich, wie auch beim WIII, in Stellung 240V gerade mal 5V zu hoch ein. Ein Vorwiderstand ist von daher nicht erforderlich!

      Achim
      Also gut Ihr Wächter der reinen Lehre! ;)
      Ich hab jetzt den alten Siemens wieder aus dem Papierkorb geholt und hebe ihn auf. Wenn mal reichlich Zeit ist, bau ich ihn ein.

      Das hier ist wohlgemerkt der WII (nicht der etwas aufwändiger restaurierte WIIIer). Beim IIIer hab ich ihn ins alte Gehäuse gebaut.

      Grundsätzlich bin ich kein Freund von "neues Teil im alten Gehäuse". Allerdings geht es bei den Gleichrichtern wirklich besonders elegant!
      Achim
      Ich hätte noch eine Frage: Reicht die Heizspannung in der 240V Stellung aus?

      Ich habe das mal bei einem Radio versucht, nachdem ich den Gleichrichter gewechselt hatte. Die Anodenspannung stimmte dann zwar, aber die Heizspannung lag nur noch bei 5,9V (231V Eingangsspannung). Also hab ich einen Vorwiderstand eingebaut und wieder auf 220V geschaltet. Jetzt liegt die Heizspannung bei 6,6V. Ich denke das ist besser als 5,9V.
      Ich habe allerdings auch schon Radios gesehen bei denen die Heizspannung in 240V Stellung reichte.

      Viele Grüße,

      Alex
      Mit dem "richtigen" Messen von Wechselspannung ist es so eine Sache.
      Es gibt Uss, Us, Ueff und so weiter. Je nach Art der Gleichrichtung und Auswertung im Messgerät können die schönsten Ergebnisse herauskommen. (Bei Gleichspannung ist das einfacher)
      Halten wir uns an die Physik und gehen davon aus, dass bei 220V~ die Heizuung mit 6,3 V~ "gestimmt hat.
      Jetzt haben wir in Stellung 240V~ und einer realen Netzspannung von 230 V~ eine Unterspannung von 4% - nach den Gesetzen des Transformators also auf der Heizwicklung 6,3 x 0,96 = 6,05 V~
      Ich halte das für völlig o.k. Röhren haben eine Gewisse Toleranz in den Betriebsparametern (früher war in den Lichtnetzen häufig Unterspannung!)
      Eine STARKE Unterheizung vergiftet auf die Dauer aber die Kathode.
      Allgemein gilt bei Rundfunkröhren für die Heizung eine Toleranz von +- 10% - wie gesagt, wenn Du auf dem flachen Land früher die Netzspannung gemessen hast, konnte das alles zwischen 170 und 220V sein (in Italien auch mal 95V ;)

      Ganz allgemein nicht so viel Stress bei den Spannungswerten in Röhrenschaltungen machen. Die können was ab. Bei der 3,3 / 5 / 12 Volt Versorgung heutiger Digitalschaltungen sieht das ganz anders aus.
      Der Silizium Die einer heutigen CPU hat auch geringere mechanische Toleranzen als das Blechinnenleben einer Röhre...
      Achim