Saba Wildbad 100 Restauration

HAllo Markus,

das sieht nach Netzeingangskondensator aus.
Hiierfür musst Du heute, um den Vorschriften zu genügen, sog. "X1" Modelle verwenden, wenn die Kapazität parallel zum Netzeingang geschaltet ist und sog. "Y1" Typen, wenn eine Seite an Masse liegt.
Übliche Kapazitäten sind:

0,1µF für X1 und
2500 pF für Y1

Wenn du zugelassene Neuware nicht hast oder besorgen willst, lass ihn lieber ganz weg, bevor Du einen handelsüblichen Kondensator verbaust!

Das ist C63 und der hat 4,7nF/630V

Wenn Heino Recht hat, hat er Recht (ist ja auch kein Wunder - siehe Signatur): Der Kondensator sitzt nicht im Netzeingang sondern HINTER dem Netztrafo.
Hier können handelsübliche Folienkondensatoren eingesetzt werden.

(hätte vorher mal ins Schaltbild schauen sollen...)

Liegt der Kondensator nicht an 230V~ Netzspannung, wenn das Radio eingeschaltet ist?
Welchen Zweck hat er? Dient er als Entstörkondensator?

Habe zwar auch gerade ins Schaltbild geschaut, bin mir aber nicht 100%ig sicher...

Der Kondensator liegt in der sekundären Wechselspannung gegen Masse und dient der AM-Entstörung. Ohne diese Entstörung ist häufig gar kein Mittelwellenempfang möglich, besonders bei Geräten ohne Ferritantenne. Aber auch der KW-Bereich wird "ohne" heftig aus dem Stromnetz gestört.
Also lieber etwas mehr als zuwenig (Entstörung)!

Hallo Heino,
dank Deiner Erläuterung habe ich jetzt einen Anhaltspunkt, warum bei mir L- und M-Bereiche verschiedener Radios und Receiver stark gestört erscheinen: heftiges Prasseln über fast den gesamten Bereich. Also muss ich wohl die Netzteile in Augenschein nehmen - auch wenn ich den Eindruck habe, daß das vor wenigen Jahren nicht so schlimm war mit den Störungen.

Viele Grüße
Eberhard

schabu postete
Der Kondensator liegt in der sekundären Wechselspannung gegen Masse...

Deshalb habe ich gedacht, man müsste hier einen Y2 Kondensator einsetzen.
Denke ich da einigermaßen richtig oder völlig falsch?

Ich weiß es nicht sicher, deshalb die Frage

Wenn Du eine Brückengleichrichtung hast, liegt la der eine Pol der sekundären Wechselspannung nicht an Masse - da mußt Du von jedem Pol der Wechselspannung einen Kondensator an Masse legen. Ich nehme immer 22n/400V, das hat sich sehr bewährt.

Wer braucht ein paar geeignete Entstörkondensatoren? Ich habe da Überbestände und kann einige verschenken. Email an mich (Profil) mit Anschrift und dann geht die Post ab!

sabasammler postete

schabu postete
Der Kondensator liegt in der sekundären Wechselspannung gegen Masse...

Deshalb habe ich gedacht, man müsste hier einen Y2 Kondensator einsetzen.
Denke ich da einigermaßen richtig oder völlig falsch?

Ich weiß es nicht sicher, deshalb die Frage

Es ist ziemlich egal, Hauptsache, die Spannungsfestigkeit liegt bei mindestens 400V. Ich weiß einige sind da noch viel vorsichtiger, aber bei der heutigen Qualität der selbstheilenden Folienkondensatoren ist diese Vorsicht nicht mehr geboten.

Zitronenfalter postete
Hallo Heino,
dank Deiner Erläuterung habe ich jetzt einen Anhaltspunkt, warum bei mir L- und M-Bereiche verschiedener Radios und Receiver stark gestört erscheinen: heftiges Prasseln über fast den gesamten Bereich. Also muss ich wohl die Netzteile in Augenschein nehmen - auch wenn ich den Eindruck habe, daß das vor wenigen Jahren nicht so schlimm war mit den Störungen.

Viele Grüße
Eberhard

Ja, Eberhard, das wird es sein. Man glaubt es kaum, aber es gab damals Radios, die hatten überhaupt keine Netzentstörung - aber die kann man ja heute problemlos nachrüsten!

Markus, überarbeite die Post 12 doch nochmal. Ich verstehe es einfach nicht!

Vermutlich will er wissen, ob höhere Spannungsfestigkeit nachteilig sein könnte.

Andreas, DL2JAS

Aaaalso nochmal:

S e k u n d ä r s e i t i g, sprich HINTER dem Netztrafo sind alle handelsüblichen Kondensatoren mit ausreichender Spannungsfestigkeit zulässig.
Der Grund ist, wenn so ein Kondensator durchschlägt, wird entweder der Netztrafo überlastet -> Sicherung spricht an - oder eine Seite der Sekundärwichlung liegt an Masse (z.B. bei Brückenschaltung). Eine Lebensgefahr durch auf das Chassis verschlepptes Netzspannungspotential gegen Erde ist durchz die Netztrennung des Trafos NICHT gegeben.

P r i m ä r s e i t i g, also VOR dem Netztrafo sieht es völlig anders aus: Ein Pol der Netzzuleitung liegt dann im Fehlerfall auf dem (berührbaren) Chassis, gegen Erde liegt dann eine lebensgefährliche Berührungsspannung von 230V~ an!

Aus diesem Grund MÜSSEN hier zugelassene X1 / Y1 Kondensatoren Verwendung finden. Über die "Selbstheilungskräfte" aller anderen - nicht für diesen Zweck zertifizierten Kondensatoren kann man nämlich bestenfalls spekulieren.

Das ist keine "Kann" Vorschrift, sondern zwingend vorgeschrieben - aus gutem Grund.

Analog könnte ich sonst als Ersatz für meine defekte Gasleitung auch Gartenschlauch verwenden, mit dem Hinweis, dass die heutigen Gartenschläuche gut genug sind.
Wenns dann rummst, bin ich dran. Auch hier dürfen nur die hierfür zugelassenen Materialien und Verbindungstechniken zum Einsatz kommen!

Jetzt noch zur Nennspannung allgemein: Die Nennspannung des original verbauten Kondensators ist mindestens zu verwenden. Sprich, es kann gerne auch mehr sein, muss aber nicht.

Da heute die Kondensatoren viel kleiner in der Bauform sind und sowieso fast nichts kosten, kannst Du ruhig großzügig sein und z. B. für 125V- einen mit 250V- bzw. für einen mit 400V- einen Solchen mit 630V- einbauen

Welche zB und wofür (in der Schaltung). Ich habe immer passende gefunden. Man kann in vielen Fällen auch andere (bessere) nehmen. Die Kapazität ist auch nicht immer genau zu befolgen. So ist es zB völlig egal, ob Du 22n,25 oder 27n nimmst - ob 4,7n oder 6,8n usw usw.