9241 digital Reparaturbericht

      SABA-OLLI postete
      @alpinab10biturbo
      Du kannst mir bestimmt helfen :)
      Ich suche für meinen MI 215 die 4 großen Elkos mit 7Beinen, 4700µF 50V,
      Wo bekomme ich so was noch??? :(
      Hallo Olli,

      Ich glaube, die 4700uF/50V im MI215 sind von Rubycon, den genaue type ist mich nicht bekannt. Dafur muss ich meine MI215 offenmachen. Was ich weiss ist das diese maximal 85grad Celcius haben durfen und dabei fur ungefahr 3000stnd garantiert sind. D.h, nicht kaputt, aber innerhalb der spezifikation. Bij 25grad Celsius umgebung und 15grad Celcius aufwarmung genugt dies fur eine dauerbetrieb von ~67000stnd, ob besser gesagt >8Jahren! Dies ist eher konservativ, aber mittlerweile sind wir ja fast 25Jahre weiter.

      Es ist kein zweifel das Rubycon das exacte typ nicht mehr produziert. Der technik geht weiter und es gibt bessere exemplaren. Wenn du unbedingt an das originale type festhalten woltest, dann wird das schwer! Aber es gibt genugend auswahl in bechertypen fur leiterplatten montage, nicht unbedingt mit 7Beinen. Ich bin mir auch ziemlich sicher das nicht jeder der sieben beine an einen 'netz' angeschlossen ist. Dies ist auch bei die drei beine im ST92xx der fall.

      Es ware besser diese elko's zu ersetzen durch 105grad typen mit niedriger impedanz (ESR). Selber hab ich den absicht um die originale dreibeine in meinem ST92xx durch zwei parallel geschaltete Panasonic EEUFC1H222 zu erstetzen. Dies bringt 4400uF, oder ein plus von ~25%. Aber es fehlt leider an platz. Deshalb muss ich mich nochmals darum kummern.

      Ubrigens, Ich hab heute abend ungefahr die halfte alle elko's in meinem 9241 ersetz. Die toleranzen alle ersetzte elko's liegt wischen -11% und +80% vom sollwert. Ich hab nur die kapazitat gemessen, keine leckstrom und auch keine bode-phase diagram. Aber die ergebnisse deuten darauf hun das damals Otto normale elko's verwendet wurden mit eine toleranz von -20% bis +80%. Nicht gerade was ich gerne verwenden will, vor allem nicht im signalweg.

      MFG,

      Raymond
      Raymond

      Carpe Diem
      Heute nachmittag hab ich Stufe I der uberhohlung meines ST9241 vollendet. Stufe I geht uber den ersatz von alle elkos's die eine betriebsspannung filtern. Leider hatte ich meinem DSLR zu hause gelassen, weswegen ich mir mit den Konica Dimage G600 aushelfen musste, also entschuldigt mich bitte fur den optisch schlechte kwalitat.



      Zusammengafast sind alle Elko's unterhalb 20V durch Sanyo Oscon SA series ersetzt. Zwischen 20V und 63V durch Rubycon RX30 series und die grosswerte auf das netzteil modul durch Panasonic FC series. Bitte beachtet das die vier stuck 3300uF/50V noch nicht ersetzt sind. Ich uberlege mich nog um entweder Elna SilmicII zu verwenden oder gleich auf Black Gates um zu steigen. Dies wird ohnehin fur alle Elko's und alle kondensatoren oberhalb 100nF im signalweg passieren. Aber dies ist Stufe II.

      Die aufmerksame auge hat bemerkt das die IC-fusse fur die drei TDA1029 auch ausgelotet sind. Ein ubergangswiederstand in eine diese fusse verzerrte das NF signal fur das rechter kanal aus dem HF empfanger.
      Raymond

      Carpe Diem
      Hallo Leute,
      hab grad euer tolles Forum entdeckt. Da ich mal beruflich autorisierten Saba-Kundendienst gemacht habe (in besseren Zeiten), kann ich evtl. etwas know-how beitragen:
      Ich besitze Original Seminarunterlagen (Schaltungsbeschreibung, Platinenpläne usw.) Kann evtl. bei Bedarf darin nachsehen und etwas rauskopieren! Erfahrungsbericht (aus der Erinnerung): Oft wird von Aussetzern geschrieben. Natürlich werden die Elkos mit der Zeit mürbe. Aber vielleicht denkt ihr alle auch zu kompliziert. Unbedingt Lautsprecherrelais mal beklopfen, Kontaktproblem!!! Etwas Kontaktspray reinblasen, und es geht wieder. Mechanisch geschaltet wird beim 9260 u.ä. ja nicht viel!
      Aber genau da waren damals auch die eigentlichen Probleme: Die schaltenden Logik-IC´s waren damals schon rar und teuer, wer weiss, wie´s da heute aussieht. Ich hab ein paar Reinfälle / Reklamationen erlebt, deren Ursache auf Teppichböden rumschlurfende Benutzer waren, die ihre statische Aufladung über ihren Edelreceiver losgeworden sind. Die Folgen gingen dann in´s Geld! Irgendwann hab ich gemerkt, dass man UNBEDINGT in dem Fall die schicke Alu-Frontplatte trotz Sch.....arbeit abbauen sollte, um zu kontrollieren, ob die dahinterliegende Messing-Massefeder soliden Kontakt zur Frontplatte hat! Ansonsten war das ein wirklich problemloses Gerät! Abgesehen von Kontaktproblemen der Verbindungsstifte im Digitalmodul bei Geräten mit Frequenzzähler.
      Ich besitze auch noch einen 9240 mit Stationstasten und ein Schrottgerät als Ersatzteilträger! P.S. Hab eigentlich euer Forum auf der Suche nach Röhrenradios gefunden. Meine grosse Liebe! (Saba Meersburg... boooaaah!) Das isses!
      Gruss
      Karl
      Hallo Karl,

      Mein erfahrungen im elektronik gehen weiter als reparatur. Wie geschrieben war mein Vater ein Saba handler in die guten tagen. Leider nur das ausserhald der high-end es heute im unterhaltungselektronik wenig zukunft perspektiv gibt, aber vor allem zu wenig zu verdienen weshalb ich vier Jahre weiter studiert habe um meine FH ausbilding im elektronik zu hohlen.

      Seit zehn Jahre bin ich tatig im entwicklungsbereich fur automatisierungs produkte fur Mittenspannungs und Hochspannungs verwendungen. Ein ganz andere welt, aber vor allem kunden die harte gewahrleistungen verlangen. Nicht das unsere kunden sich im detail mit die technik bemuhen wollen, aber die anforderungen sind hart, auch die verlangte lebensdauer wofur nicht selten mehr als 40Jahre verlangt wird! D.h, nicht sosehr defekt, aber innerhalb der spec! Die auswahl der elko's ist dabei ein heikeles punkt weil es diese komponente sind die die lebensdauer beschranken. Nicht sosehr die halbleiter. Wenn richtig benutzt, halten die ein eweigkeit. Die lebensdauer aspekte von elko's ist kein raket wissenschaft. Jeder hersteller sagt etwas daruber aus und verwendet die stellung von Arrhenius [1].

      Dies hab ich auch fur meine ST9241 gemacht. Die alte elko's sind entfernt und nachgemessen, und ich gebe zu das alle exemplaren noch innerhalb der spezifikation waren. Aber es betrifft ein gerat das nicht viel gespielt hat und auch von innen fast neuwertig ist. Aber eins hat mir erstaunt. Die toleranz lag zwischen +76,8% und -10,5% wobei den mittelwert um +13,1% liegt. Also, kein problem? Nicht ganz! Damals gab es noch keine elko's wofur die toleranzen so eng sind und +80%/-20% war eher normal als ausnahme. Heutte allerdings ist +10%/-10% fur elko's kein problem mehr wobei ich die differenzen zwischen links und rechts ausgleiche was ich durch die verwendete elko's hart machen kann.

      Zweitens hab ich sogenannte LOW-ESR elko's und hohe temperatur exemplaren verwendet. Meine favorit ist Sanyo Oscon, eine sogenante dry-polymehr type wofur auch Arrhenius gesetz gilt allerdings mit andere ausgangspunkte! [2] Leider nur das die Oscon's nicht fur hohe betriebsspannungen zu bekommen sind.

      Das ganze ist naturlich nicht billig, fast 200 Euro fur alle elko's. Billiger geht es mit den Rubycon ZLH series. Auch langlebig, und ich glaube nicht schlechter als den RX30, aber bestimt nicht besser als die Oscon's. In die zukunft werd ich das mahl bei meinem 9240S versuchen. Aber ja, ist alles auch ein bischen 'tweaken' von mir. Macht spass und ist vor allem hohrbar.

      MFG,

      Raymond

      1: Life of electrolytic capacitors
      2: Reliability of OScon
      Raymond

      Carpe Diem
      Hallo Karl,

      "Original-Seminarunterlagen", das klingt interessant.

      Für die Wartung meines 9241 digital habe ich mir folgende Unterlagen besorgt:

      a) SABA HiFi 145, Schaltungsbeschreibung, ULTRA HiFi professional 9241 digital
      b) SABA HiFi 145, Service-Schaltbild, ULTRA HiFi professional 9241 digital
      c) SABA HiFi 145, Service-Instruction, ULTRA HiFi professional 9240 electronic / 9241 digital

      Steht in den Seminarunterlagen weitergehende Information, z.B. wie man systematisch einen Fehler sucht?

      Kannst Du ein paar Beispielseiten scannen und auf den Server laden?

      Hier steht, wie's geht:

      http://saba.magnetofon.de//showtopic.php?threadid=338

      Im voraus schon mal vielen Dank!

      Gruß

      Transistor

      Edit: Link eingefügt
      Transistor postete
      Hallo Peter,

      ja, der Preisbrecher aus Fürth war Grundig. Genauer gesagt Max Grundig. Lt dem o.g. Buch hat Hermann Brunner-Schwer während seiner ganzen beruflichen Laufbahn unter dem alles überragenden Max Grundig gelitten.

      Grundig war ein cleverer Selfmade-Geschäftsmann, der mit sehr guter Qualität und hohen Stückzahlen den Preiskampf begann. Hermann war der kaufmännische Kopf von Saba (im Buch hält er sich bzgl. der Technik vornehm zurück) und aus dieser Sicht läßt sich die Feststellung erklären, daß man vor Beginn eines Preiskampfes hohe Rücklagen haben muß. Die hatte Saba aber nicht.

      Als dann der Fernsehmarkt zum Fußball-WM 74 boomte und die Saba-Geräte eine extrem hohe Ausfallrate hatten (nach ein paar Wochen Betrieb waren die Geräte defekt), wurde ein Großteil der Rücklagen durch Reparaturen aufgefressen. Hinterher stellte sich heraus, daß die Bildröhren aus dem belgischen Sylvania-Werk (das gehörte dem Mehrheits-Teilhaber GTE) Verunreinigungen im Glaskörper hatten, die zum Ausfall führten. Allein dieses herauszufinden war nervenaufreibend und verschlechterte Hermann's Verhältnis zu GTE. Er hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch 15% der Anteile. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum "Frühstücks-Direktor" befördert, ohne irgendwelche Befugnisse. Er nahm den Hut, ging nach Hause und betrank sich. So schreibt jedenfalls seine Tochter im Schlußwort.

      Bevor Hermann in einer geheimen Nacht- und Nebel-Aktion 1968 bei GTE unterkam, waren mehrere Versuche der Kooperation mit anderen Firmen gescheitert. Hinter allem vermutete er Max Grundig. Beweisen konnte er es allerdings nicht. Er hatte fast eine Art Verfolgungswahn.

      Ausführlich wird auch beschrieben, wie Saba-Mitarbeiter die Geräte aus den Warenhäusern (Horten, Kaufhof etc.) "zurückkauften", damit die Geräte ausschließlich über den Fachhandel mit Preisbindung zum Kunden gelangen konnten. Hermann war unter den Fachhändlern ein angesehener Mann, da er ihnen die Gewinnspanne sicherte. Die Warenhäuser hingegen kauften über ein paar abtrünnige Einzelhändler und boten die Geräte günstiger an. Die rückgekauften Geräte haben dann durch die Seriennummer die betroffenen Einzelhändler verraten. Daraufhin hat sich Saba von vielen getrennt, bei denen man nicht ganz sicher war.


      Gruß

      Transistor
      Der Beitrag hat zwar schon etliche Monate auf dem Buckel, aber hier noch ein Link zur SABA-Historie:

      antik-radio.de/radio/saba.htm

      Ich werde mal stöbern, habe bestimmt noch einige Unterlagen.
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